Das gebrochene Gelübde - Mein Großvater, der Priester von Edith Flubacher
Über die Autorin: (Quelle:amazon.de)
Edith Flubacher wurde 1922 in Elbenschwand im Schwarzwald geboren. 1935 übersiedelte ihre Familie nach Weil am Rhein, wo sie die Handelsschule absolvierte. Knapp 16-jährig lernte sie dort ihren Schweizer Ehemann kennen und heiratete ihn mit fast zwanzig. Kurz vor Ende des zweiten Weltkrieges flüchteten die beiden nach Basel. Zwei Monate später kam der Sohn zur Welt. 1955 bis 1984 war Edith Flubacher in einem Büro der kantonalen Verwaltung Basel-Landschaft tätig. Bei ihrer Pensionierung war ihr längst klar, dass sie die Hände nicht in den Schoß legen wollte. Bei ihrer Pensionierung war ihr längst klar, dass sie die Hände nicht in den Schoss legen wollte. Sie schrieb ein Buch über ihre Kindheit: "Das Bauerndorf im Schwarzwald" (elfundzehn Verlag). Dabei erinnerte sie sich an ein Erlebnis in ihrer Jugend, das auf ihre Vorfahren hinwies. So begann sie die spannende, zum Teil skandalöse Geschichte ihres Großvaters, des Priesters zu erforschen. - Und fand den Stoff für einen Bestseller.
Kurzbeschreibung: (Quelle: amazon.de)
Kaum pensioniert, begann Edith Flubacher, die Geschichte ihrer Familie zu erforschen. Was als momentaner Zeitvertrieb gedacht war, entwickelte sich immer mehr zu einem Krimi. Es war vor allem die Person ihres Großvaters, die sie fesselte. Über ihn und sein Leben hatte ihr Vater kaum gesprochen. Nachdem sie seinem Geheimnis auf die Spur gekommen war, verstand Edith Flubacher schnell, warum er sich in Schweigen gehüllt hatte: Sein Vater, ihr Großvater, war katholischer Priester und hatte - von vier verschiedenen Frauen - acht Kinder.
Mit Akribie und Enthusiasmus recherchierte und rekonstruierte Edith Flubacher das Leben des Mannes, der vor 150 Jahren sein Priesteramt ausgeübt hatte. Sie reiste immer wieder in den Schwarzwald, um die Gemeinden zu besuchen, in denen er tätig gewesen war, gab nicht auf, blieb hartnäckig. Edith Flubacher ließ sich von der kirchlichen Obrigkeit nicht abwimmeln, las zig aufschlussreiche Akten und Bücher und studierte das damalige Zeitgeschehen. So brachte sie langsam auch Licht in die dunkelsten Seiten seiner Geschichte. Doch erst Jahre nachdem sie der Wahrheit ganz nah gekommen war, war sie dazu bereit, die Geschichte ihres Großvaters an die Öffentlichkeit zu bringen. Denn was sie herausgefunden hatte, war mehr, als sie anfänglich verdauen konnte.
"Das gebrochene Gelübde" ist die dramatische und teilweise auch verstörende Geschichte eines Mannes, der nicht zum Priester geschaffen war. Es ist zugleich aber auch die tief greifende und berührende Geschichte seiner Enkelin, die sich der Wahrheit verschrieben hat und sich im hohen Alter noch mit einem der letzten Tabus konfrontiert sieht: Ihr Großvater, der Priester, war gleichzeitig auch ihr Urgroßvater.
Meine Meinung zum Buch:
Von selbst wäre ich wahrscheinlich nie auf dieses Buch gestossen, aber der Erstleserkreis von seite4 brachte mich darauf.
Da ich selbst seit geraumer Zeit an meiner Familiengeschichte interessiert bin und Ahnenforschung betreibe war dieses Buch eine sehr schöne Lektüre für zwischendurch. Das Buch mit seinen 192 Seiten ist schön aufgemacht und trägt auf dem Cover einen alten Kinderwagen. Denke das Modell stammt aus der Zeit Ende achtzehntes Jahrhundert/Anfang neunzehntes Jahrhundert. Im Innenteil befindet sich um Abschluss ein Stammbaum welcher die Beziehungen nochmals offenlegt.
Zum Inhalt dieses Buches muss ich sagen, dass es ab und zu seine Längen hatte gerade zum Ende hin, doch dennoch war es eine Freude, wie die Autorin Ihre Leser Ihre Forschungen miterleben lässt, durch die Briefe des Archivares von Freiburg, wo die Akte Ihres Großvaters Anton Schreibers verschlossen liegt. Es wird erzählt wie Anton seinen Weg zum Pfarrer macht und warum er dazu bestimmt ist. Es wird auch offengelegt, dass man die Liebe und Sexualität in Zusammenhang mit Zölibat nicht immer einhaltbar ist und die Menschen der kath. Kirche sich bis heute aber noch nicht davon verabschiedet haben. Sehr interessant war auch wie Anton es immer wieder geschafft hat sein Amt nicht zu verlieren und so sehr oft die Orte wechselte. Beeindruckend für mich war die Protagonistin Theresa, die doch immer wieder zu ihm zurückkam.
Alles in allem ein sehr empfehlenswertes Buch für Zwischendurch, das ich gerne weiterempfehlen werde.