'Der große Humboldt Fotolehrgang' - Seiten 205 - 246

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    Zwei Fragen an unsere Shopaholics:


    1. Hat jemand von Euch bereits mit Lee 204 experimentiert?


    2. Auch ich befinde mich gerade ein wenig im Objektivkaufrausch und möchte nicht blind den Werbeversprechen glauben. Besitzt eine Eule vielleicht ein Canon EF 50 mm 1,8 und ein Canon EF 50 mm 1,4 und mag Vergleichsfotos einstellen? [...] .


    Hallo Salonlöwin,


    ad 1: nein, aber es interessiert mich, was du rausfindest.


    ad 2: Ich besitze ein Canon EF 50 mm f 1:1.4.
    :gruebelMit was hättest du es denn gerne mal verglichen, mit Telezooms wie z.B. Sigma 24-70 mm f 2.8, dem "Mega-Zoom" von Tamron mit 18-270 mm oder mit anderern Festbrennweiten, z.B. 70 mm? Im Gegensatz zu Inso finde ich Festbrennweiten gut. Zumindest dann, wenn ich weiss, was ich fotografieren will.


    EDIT fragt noch, ob dir das Motiv egal ist. Darf also z.B. Heinz-Heribert noch mal ran, oder ist dir etwas Abstraktes wie der Siemensstern lieber? :gruebel

    Sieben Stunden waren's immer - jetzt nimmer

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  • @ Jupp:


    Kurze Einleitung zum Problem:
    Alsbald bin ich zu einer Hochzeit eingeladen, zu der ich eigentlich nicht eingeladen bin. Das musst Du nicht verstehen. Ich nämlich auch.
    Nun habe ich die Wahl, mich auf dieser Hochzeit zu betrinken oder meine Fotografierkünste zu verbessern. Ich habe mich für die zweite Variante entschieden; die erste Variante kann immer noch nach den misslungenen Fotos folgen.
    Da ich einen gewissen Anspruch an die Fotos habe und mich schon länger mit dem Gedanken trage, neue Objektive sowie das Canon Speedlite Ex II zu kaufen, die über die anlässliche Hochzeit hinaus verwendet werden sollen, kamen das Tamron 28-75 mm in Betracht und das Canon 50 mm 1,8 oder 1,4, wobei mich bei den Festbrennweiten die tatsächlichen Auswirkungen der unterschiedlichen Lichtstärken interessieren.
    Konkret möchte ich wissen, was bei gleichen Voraussetzungen eine unterschiedliche Lichtstärke von Objektiven bewirken kann. Und an dieser Stelle hätte ich mehr auf Eulenmeinungen denn auf Meinungen aus dem Netz gesetzt.
    Vielleicht magst Du mit Deinen Objektiven bei gleichen Einstellungen nochmals ein Plüschtier oder eine Person fotografieren und ich kann dann entscheiden, ob sich die Investitionen in Lichtstärke lohnen. Toll wäre es, wenn Du das günstigere Modell Deiner Kamerasammlung verwenden würdest ;-).


    Zum Thema Personen-/Hochzeitsfotografie habe ich inzwischen eine Menge Tipps im Internet gelesen und drei Bücher in der Bibliothek bestellt.
    Ein Ratschlag war unter anderem, sich das Lee 204 für die Hochzeit zu besorgen und es vor den Blitz zu kleben, damit das Kunstlicht für einen wärmeren Ton auf den Bildern sorgt. Da keinerlei Eulenerfahrungen vorliegen, werde ich diese Experimente in den Übungsbereich verlegen.


    Was die Festbrennweite anbelangt, sieht ein mehr als ambitionierter Hobbyfotograf aus meinem Bekanntenkreis die Sache ähnlich wie Inso.
    Festbrennweiten sind nicht sein Fall und Personen fühlen sich schnell durch die Nähe des Fotografen bedrängt. Dieser Freund hat mir ebenfalls von einer Festbrennweite abgeraten.


    Eine vorerst unbezahlbare Empfehlung für die Hochzeitsfotografie gab es noch: die Anschaffung eines 10-20 mm Objektivs. Diskussionen dazu wird es wohl später zu entsprechender Zeit geben...


    Edit: Lieber Heinz-Heribert als den Siemensstern.

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    @ Jupp:


    Kurze Einleitung zum Problem:
    Alsbald bin ich zu einer Hochzeit eingeladen, zu der ich eigentlich nicht eingeladen bin. [...]
    Nun habe ich die Wahl, mich auf dieser Hochzeit zu betrinken oder meine Fotografierkünste zu verbessern. [...]


    Liebe Salonlöwin,


    erinnerst du dich noch an unsere Leserunde? :lache. Tom Striewisch rät auf Seite 310, also sozusagen im nächsten Abschnitt, sich Zeit zum Üben zu nehmen. Auf Seite 311 oben findet man dann Folgendes: "[...] Die Hochzeit Ihres Freundes oder der Kaneval in Venedig ist der falsche Zeitpunkt zum Üben. [...]"


    Mein Lieblingsautor bei den Büchern rund um das Thema Fotografieren, Scott Kelby, schreibt in seinem Werk "Digitale Fotografie" im Kapitel "Hochzeiten fotografieren wie ein Profi": "[...] Wenn Sie ein langes Objektiv besitzen, wird es nicht lange dauern, bis jemand aus Ihrer Bekanntschaft heiratet und gar nicht erst das Geld für einen Profifotografen einplant, sondern gleich Sie fragt: "Könntest du unsere Hochzeit fotografieren?" Natürlich sind Sie nett und sagen "Klar, warum nicht." Großer Fehler. Sie müssen sich Ihren Arsch aufreißen, verpassen das Essen und die leckeren Getränke und es wird sehr stressig für Sie. Eine Hochzeit findet für das Hochzeitspaar in der Regel nur einmal im Leben statt. Es gibt also keine zweite Möglichkeit, keine Zeit zum Experimentieren und keine Entschuldigungen. [...]"


    Von daher überlege bitte gut, ob nicht die Alternative 2 die richtige ist. :cheers :lache :lache


    Der große Vorteil bei einem lichtstarken Objektiv liegt darin, dass du auch bei schlechtem Licht bei noch akzeptablen Iso-Werten mit kurzer Belichtungszeit arbeiten kannst. Diese ist wichtig, damit die Fotos scharf werden. Denk an die Faustformel: Belichtungszeit soll kleiner sein als der Kehrwert der Brennweite (bei deiner EOS muss du diese auch noch mit 1.6 multiplizieren). Und auf die Schärfe kommt es ja an. Wenn du nicht wie ein Esel bepackt rumlaufen willst, würde ich tatsächlich eher auf zwei Zooms setzen: 24-70 mm und 70-200 mm und das so lichtstark, wie du es dir leisten magst. Das mit dem Blitz ist eine gute Idee. Nimm aber das 580 EX II, das lohnt sich. Zusätzlich empfehlen würde ich so etwas wie einen Bouncer oder Diffusor, z.B. von Hama den Blitz Reflektor vario. Der macht das Licht des Blitzes deutlich weicher.


    Ich bin sicher, dass du auch ein gutes Tool zur Nachbearbeitung brauchst. Ich empfehle Photoshop Elements 7, das ist für den gebotenen Leistungsumfang echt preiswert. Da ist auch ein brauchbarer RAW-Konverter implementiert. Wenn du im RAW-Format fotografierst, kannst du durch die Nachbearbeitung noch einige Belichtungsstufen rausholen. Bezahlen musst du das aber mit einem höheren Speicherbedarf der Bilder. Die besten Anleitungen zur Nachbearbeitung von Portraits findest du m.E. im Videotraining "Perfekte Porträtfotos mit Photoshop Elements 7" von galileo design.


    Und noch eins: nimm genügend Speicherkarten und Akkus für Blitz und Kamera mit. Bei leeren Akkus auf Alternative 2 umzusteigen hilft nur bis zum Aufwachen am nächsten Morgen :lache :lache


    Die Bilder mache ich heute oder morgen. :wave


    edit: Schreibfehler

    Sieben Stunden waren's immer - jetzt nimmer

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  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    [...]
    Edit: Lieber Heinz-Heribert als den Siemensstern.


    Also, bei allen Bildern habe ich 50 mm Brennweite eingestellt (wenn es was zum Einstellen gab)
    Bild 1: Tokina 50-135 mm, f1:2.8, eingestellte Blende: 2.8, Zeit: 1/60 sek
    Bild 2: Canon EF 50 mm, f1:1.4, eingestellte Blende: 2.8, Zeit: 1/100 sek
    Bild 3: Canon EF 50 mm, f1:1.4, eingestellte Blende: 1.4, Zeit: 1/320 sek
    Bild 4: Sigma 24-70 mm, f1:2.8, eingestellte Blende: 2.8, Zeit: 1/60 sek
    Bild 5: Tamron 18-270 mm, f3.5-6.3, eingestellte Blende: 4.5, Zeit: 1/30


    So richtig groß sind die Unterschiede nicht, allerdings war es auch ziemlich hell.

  • Danke für die Bilder.
    Was mir auffällt, sind die Unschärfen im Bereich des Schals (linke Seite) bei Bild 3 und 4. Liegt es am Objektiv? Bild 5 erscheint mir fast am besten.
    Eine großartige Auswirkung der Lichtstärke fällt mir nicht auf, was aber daran liegen mag, dass ausreichend Tageslicht vorhanden war.


    Was die Hochzeit betrifft, wandern Kelbys Aussagen zuhauf durchs Netz und scheinen auch zu wirken :grin.
    Keine Sorge, die Tante der Braut ist professionelle Fotografin und meine Fotos dienen dem reinen Selbstzweck. Sollten dabei einige brauchbare Bilder entstehen, wäre ich nicht traurig. Und anheuern wird mich auf der Party auch niemand, da ich a) kaum Gäste kenne, b) die Entfernung von meinem Heimatort zu groß ist, um mal schnell zu einer Hochzeit zu fahren und c) ich eindeutig meine Grenzen kenne.


    Speicherkarten und Akkus sind ausreichend vorhanden; Photoshop schaue ich mir morgen beim Verwandtschaftsbesuch an; bei den Bouncern wollte ich mir die Tage einen Überblick verschaffen und was das Blitzlicht anbelangt, lief mir heute das entsprechende Zubehör mit gleicher Leitzahl von Metz wie das von Dir empfohlene Canon 580 EX II über den Weg. Zu dieser Thematik wollte ich nochmals den Humboldt und das Internet befragen.


    Bliebe letztlich noch ein Problem: wo bekomme ich das passende Kleid zur Fotoausrüstung her? Von den Schuhen möchte ich gar nicht sprechen...

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    Danke für die Bilder.
    Was mir auffällt, sind die Unschärfen im Bereich des Schals (linke Seite) bei Bild 3 und 4. Liegt es am Objektiv? Bild 5 erscheint mir fast am besten.
    Eine großartige Auswirkung der Lichtstärke fällt mir nicht auf, was aber daran liegen mag, dass ausreichend Tageslicht vorhanden war.
    [...]
    Bliebe letztlich noch ein Problem: wo bekomme ich das passende Kleid zur Fotoausrüstung her? Von den Schuhen möchte ich gar nicht sprechen...


    Ich glaube, die Unschärfen liegen an der großen Blende. Dabei ist der Schärfebereich klein :-( und die Nase von Heinz-Heribert von Natur aus ziemlich groß. :lache Und wahrscheinlich habe ich mehr auf die Nase fokussiert als auf die Augen. :cry Das Problem hat Queedin seinerzeit schon bei der Vorstellung von Heinz-Heribert vorausgesehen. :anbet


    Ich muss zugeben, dass mir "Kleid" in Zusammenhang mit "Fotoausrüstung" in den Büchern, die ich bisher gelesen habe, noch nicht begegnet ist. :lesend


    Woher kommt der Tipp mit dem 10-20 mm Objektiv? So spontan hätte ich gesagt, dass du damit zwar alle Gäste gleichzeitig drauf bekommst, aber keine keine Portraits machen kannst. :gruebel

  • @ Jupp:

    Zitat

    Woher kommt der Tipp mit dem 10-20 mm Objektiv? So spontan hätte ich gesagt, dass du damit zwar alle Gäste gleichzeitig drauf bekommst, aber keine keine Portraits machen kannst. Grübeln


    Bei dieser Empfehlung bin ich davon ausgegangen, dass der Fotograf möglichst viele Gäste beispielsweise nach dem Standesamt oder der kirchlichen Trauung einfangen möchte. Anbieten würde sich vielleicht auch die Situation, wenn die Raucher zwischen Gang 3 und 4 das Lokal fluchtartig für die Zigarettenpause verlassen :grin.
    Den passenden Link für den Tipp finde ich zwar nicht mehr, aber in einer Rezension zu diesem Buch wurde der Einsatz eines solchen Objektivs ebenfalls vorgeschlagen.

  • @ Salonlöwin
    Wann ist es so weit mit der Hochzeit? Besteht die Möglichkeit, dass du über deine Erfahrungen hier im Forum berichtest? Oder müssen wir bis zum nächsten großen oder kleinen Eulentreffen warten, damit du davon erzählst?

  • @ Jupp:
    Die Feier findet am 1.Maiwochenende statt. Die Schwester der Braut wurde von mir bereits dahingehend kontaktiert, ob ich die Räumlichkeiten vorher besichtigen kann.
    Bericht erfolgt dann im einschlägigen Fotoforum.


    Seit längerer Zeit überlege ich, ob man für den jeweiligen Anlass nicht eine Bestandsaufnahme aufmacht.
    Vorüberlegungen zur Ausrüstung und zu möglichen Motiven werden ebenso wie konsultierte Literatur und Weblinks notiert und im Anschluss gibt es eine Auswertung der Bilder, Skizzierung von Problemen und eine Überprüfung der gesteckten Ziele.
    Stichpunkte dürften fürs erste reichen, um ein wenig Struktur in die Angelegenheit zu bringen.
    Für weitere Ratschläge bin ich natürlich immer dankbar.

  • darf ich auch mitmischen?


    was objektive angeht:
    ich habe auch eine Festbrennweite: das 50mm 1,8 von canon. Das hab ich mir damals zugelegt, weil ich mit der Kitscherbe nicht so richtig glücklich war und für wenig Geld viel Licht haben wollte. Eine zeitlang habe ich das auch viel benutzt und fand es auch gerade als Anfänger gar nicht so schlecht, mich eben nicht zusätzlich auch noch um die Brennweite kümmern zu müssen. Blende und Iso waren Herausforderung genug.


    irgendwann hat mir das aber nciht mehr gereicht und ich wollte vor dem letzten urlaub noch ein richtig gutes Objektiv haben. Das ist dann das 17-55 mm, 2.8 von canon geworden. das ist jetzt mein Standard-objektiv und ich bin sehr glücklich mit. 80% meiner Fotos mache ich damit.


    für mich ist ein wichtiger vorteil, dass der Autofokus schneller ist. Da das 17-55 mm einen Bildstabi besitzt, habe ich etwa die gleichen Möglichkeiten wie bei der Festbrennweite. und ich bilde mir auch ein, dass der Autofokus besser sitzt.



    Mit Hochzeitsfotografie habe ich selbst noch keine Erfahrungen, würde mir das als Fotografin, auf deren Bilder das Hochzeitspaar angewiesen wäre, auch nie zutrauen. aber als Übungsmöglichkeiten, neben einer prof. Fotografin würde ich das liebend gern probieren - daher verstehe ich Dich gut! Mal ganz davon abgesehen, dass für gute Fotos natürlich die Grundlagen stimmen müssen (Schärfe, Füße nicht abgeschnitten, richtige Belichtung usw.), leben gute Hochzeitsfotos meiner Meinung nach von den Motiven: abdrücken im richtigen Augenblick. Da würde ich mich als Neben- und Hobbyfotografin gar nicht so sehr um die klassischen Fotos kümmern, das macht garantiert die Fotografin, sondern eher um die "Nebenschauplätze" kümmern. ZB, wenn sich der Brautvater verschämt ein Tränchen aus den Augenwinkeln wischt, wenn die Blumenkinder bei der Trauung vor Langeweile einschlafen oder Dummheiten machen, das Portal voller Reis- oder Blumenreste nach der Trauung, die wunderschön gedeckten Tische, bevor die Horden einfallen usw....


    ich würde sicher meine komplette Ausstattung mitnehmen und dann vor Ort sehen, was am Besten passt - das kommt ja stark auf den Platz und die Lichtverhältnisse an.