Ein Lebensschicksal im turbulenten Strom der Zeit
Inhalt
Die um 1900 geborene Marie verbringt eine unbeschwerte, wenn auch karge Kindheit auf dem Landgut ihrer Eltern in Rußland.
Da zerstören der 1. Weltkrieg und seine schrecklichen Folgen diese Idylle.
Maries Eltern werden als Grundbesitzer enteignet, die Familie getrennt und Marie gerät gemeinsam mit ihrem Bruder sogar in die Fänge der Roten Armee.
Nach ihrer Entlassung gelingt ihr völlig auf sich gestellt die Flucht nach Rumänien, wo sie vorerst bei einer Tante Aufnahme findet. Die Behörden überstellen sie nach Tschernowitz, wo sie wegen illegalen Grenzübertritts sogar ins Gefängnis muss und schließlich vor ein Militärgericht gestellt wird.
Meine Meinung
Das Schicksal der Marie Fürstin Gagarin war zwar insgesamt gesehen sehr interessant zu lesen - besonders gefallen haben mir ihre Kindheitserinnerungen auf dem elterlichen Gut - aber ganz überzeugen konnte mich der Bericht doch nicht.
Die junge Frau hatte prinzipiell furchtbare Erlebnisse zu verarbeiten, ihre vertraute Welt lag in Trümmern und doch schildert sie alles so, als schreibe sie über eine andere Person. Das mag damit zusammenhängen, dass sie ihre Erinnerungen erst 50 Jahre später niederschreibt. Und die große zeitliche Distanz vermag sie leider nicht zu überbrücken.
All das Grauen, die Angst, die abenteuerliche Flucht, die Sorge um ihre Familie konnte sie mir als Leserin nicht spürbar vermitteln.
Dennoch kann ich das Buch als leicht lesbare und unterhaltsame Lektüre ruhigen Gewissens weiterempfehlen.