Inhalt:
Jean-Luc muß sie unbedingt finden, die kapriziöse Unbekannte. Sie schreibt die verführerischsten Briefe der Welt. Und sie hat sein Herz erobert. Jean-Luc Champollion - für alle seine Freunde nur "Jean-Duc" - ist das, was die Franzosen einen homme à femmes nennen. Bei den Damen hat der charmante Galerist leichtes Spiel. Und wenn es nach ihm ginge, könnte das Leben an der Seite seines treuen Dalmatinerhundes Cézanne immer so weiter gehen. Doch ein Brief, den Jean-Luc eines Morgens aus seinem Briefkasten zieht, bringt ihn in eine ganz neue Umlaufbahn. "An den Duc" steht auf dem mit blaßblauer Tinte beschriebenen Couvert. Es ist ein Liebesbrief, ohne Zweifel. Ein überaus bezaubernder Liebesbrief sogar. Aber wer hat ihn geschrieben? Und wieso bedient sich die Verfasserin einer Sprache, die dem neunzehnten Jahrhundert zu entstammen scheint, und unterzeichnet hoheitsvoll mit "Die Principessa"? Jean-Luc ist verwirrt. Doch er beschließt, sich auf das Spiel der Principessa einzulassen und antwortet an eine E-Mail-Adresse, die in dem Brief genannt wird. Um jeden Preis will er die Identität der geheimnisvollen Fremden aufdecken, die sich einen Spaß daraus macht, ihn im Ungewissen zu lassen, und die doch einiges über ihn zu wissen scheint. Mit einem Mal sieht der Galerist alle Frauen in seiner Umgebung mit anderen Augen. Wie ein Detektiv durchforstet Jean-Luc sein Leben, geht den Hinweisen nach, die er in den Briefen zu finden glaubt, und merkt nicht, daß er auf dem besten Weg ist, sich zu verlieben. Wirklich zu verlieben - in Worte, Gedanken und Phantasien. In die Frau, deren Wesen er bald besser kennt als die Bilder in seiner Galerie, und die er noch nie gesehen hat. Oder doch?
Meine Meinung:
Liebesbriefe Deluxe
Jean-Luc Champollion ist nicht gerade ein Kostverächter, wenn es darum geht, Frauen seine Gunst zu erweisen. Er hat mal hier ein Mädel, mal dort und lebt eigentlich auch ganz gut damit. Doch eines Tages findet er in seinem Briefkasten einen Liebesbrief einer unbekannten Frau, die sich "Principessa" nennt und plötzlich steht sein Leben Kopf. Denn diese Frau kennt ihn und begehrt ihn schon seit einiger Zeit. Doch Luc hat keine Ahnung, um wen es sich handelt.
Von Anfang an ist er angetan von den Worten, die diese Dame schreibt, denn sie scheinen nicht aus dieser Zeit zu kommen. Viel mehr erinnern sie an das 18. Jahrhundert. Wunderschöne Worte geformt zu sehr sinnlichen und auch erotisch anzüglichen Sätzen, die Jean-Luc anspornen, in ebensolcher Form zu antworten. Denn neuzeitlich ist lediglich eine E-Mail-Adresse, die am Ende des Briefes steht und zu der Jean-Luc nach zwei Tagen eine E-Mail schickt.
Voller Neugier und hoher Erwartung sitzt er von nun an sehr oft vor seinem PC und wartet auf Post der Principessa. Währenddessen läuft sein Leben gewohnt weiter. Gewohnt? Oder doch eher äußerst mißtrauisch? Denn in jeder Person, die Jean-Luc umgibt, sieht er von nun an seine Principessa. Könnte sie es sein? Oder sie oder sie? Hinter jedem Menschen vermutet er die unbekannte Frau, die ihm sinnliche und doppeldeutige E-Mails schreibt, auf die er gerne eingeht. Doch er kann schreiben was er will, seine Principessa gibt sich nicht zu erkennen.
Ist es möglich, dass Jean-Luc sich nun in diese Dame verliebt, obwohl er sie noch nie gesehen hat? Ist es möglich, dass Worte auf jemanden so dermaßen wirken können, dass sie das Herz im Innersten treffen? Ist es möglich, dass Jean-Luc mittlerweile süchtig nach den E-Mails der Principessa ist? Und all das, obwohl er gar nicht weiß, von wem sie eigentlich kommen? Und wo um Himmels Willen ist das Ende der Welt?
Fragen, die dem Leser mit Sicherheit beantwortet werden, wenn er dieses Buch liest. Einmal damit angefangen, wurde ich direkt in den Strudel dieser verworrenen, zu keiner Zeit schmalzigen, aber immer doch sehr spannenden Liebesgeschichte gesogen, aus dem ich erst rauskam, nachdem ich das Buch in einem Rutsch genossen und es mit Gänsehaut und Tränen in den Augen geschlossen hatte. Selbst das Nachwort ist noch einmal das Häubchen Sahne auf dem wunderschön zubereiteten Liebeskuchen. Der Autor bedankt sich dort unter anderem bei seinem deutschen Verleger, der ihn eines Tages auf die Idee brachte, diesen Roman zu schreiben und ich möchte mich diesem Dank anschließen!
Schon von dem Debüt des Autors ("Die Frau meines Lebens") war ich sehr begeistert. Umso mehr freue ich mich, dass Nicolas Barreau nicht nur an den Erfolg seines ersten Romans anknüpfen konnte, sondern ihn vielmehr noch einmal toppen konnte. Für mich eine der schönsten Liebesgeschichten dieser Welt.