382 Seiten
Lübbe
... es ist kein Kinderbuch, was man anhand des Titels durchaus vermuten könnte (oh ja, ich wurde oft angesprochen, ob ich mir denn ein Kinderbuch gekauft hätte)... bei dem Inhalt schon gar nicht!
Ich habe mir das Buch im Rahmen des Blindbuch-Experiments gekauft und vorweg: Es hat mir irrsinnig gut gefallen, doch bin ich irgendwie überfordert, eine Rezi dazu zu schreiben.
Inhalt
Eine Frau, Paris und die Liebe. Die schöne, vierzigjährige Ophelia kommt in die Stadt an der Seine, um das Geheimnis der französischen Liebeskunst zu erforschen. Mit jedem Abenteuer erlebt sie eine neue Spielart der Spezies Mann ...
Über die Autorin oder Das sagt Wikipedia:
Susanna Kubelka von Hermanitz (* September 1942 in Linz) ist eine österreichische Schriftstellerin. Sie lebt seit 1981 in Paris.
Nach dem Abitur war sie vorübergehend Grundschullehrerin, dann studierte sie Anglistik und promovierte 1977 zum Dr. phil. mit einer Arbeit über die englischen Schriftstellerinnen des 18. Jahrhunderts. Längere Aufenthalte in Frankreich und Australien gingen ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei der Wiener Tageszeitung Die Presse voraus. Kubelka war einmal kurz mit einem Engländer verheiratet und lebte auch vier Jahre in London, ist aber heute geschieden.
Kubelka ist aus Tierliebe seit 1984 überzeugte Vegetarierin.
Mit ihrem ersten Roman Endlich über Vierzig (1980) gelang ihr ein Welterfolg. Weitere heiter-erotische Romane, die meistens im Pariser Exilantenmileu spielen, folgten, von denen der bekannteste Ophelia lernt Schwimmen und der jüngste Das gesprengte Mieder ist. Ihre Bücher sind weltweit in 29 Sprachen übersetzt.
Im deutschsprachigen Raum werden ihre Bücher bei der Verlagsgruppe Lübbe verlegt.
Susanna Kubelka ist die Schwester des Filmemachers Peter Kubelka.
Meine Meinung:
Ophelia lernt schwimmen. Was für ein passender Titel für dieses Buch, leitet er es doch irgendwie ein und gibt ihm auch ein stimmiges Ende. Passender wäre nur noch ein Titel, nämlich: Wirf den Krempel über Bord. - Und genau davon handelt das ganze Buch und ja, es gibt massenhaft Krempel, den man über Bord werfen kann.
Ophelia ist Anfang vierzig, erfolgreich und hübsch, als sie ein verlockendes Geschäftsangebot erhält, das sie für sechs Monate in die Stadt der Liebe, Paris, führt. Ihr Auftrag ist einfach: Schreiben, Abnehmen und die französischen Männer erkunden, Erfahrungsberichte sammeln sozusagen. Die ersten beiden Aufgaben stellen sich als vergleichsweise einfach dar, vor allem, da Ophelia einfach keine französischen Männer kennen lernt: Österreicher, ja. Amerikaner, ja. Araber, ja. Engländer, ja. Aber Franzosen? Nein...
Das Buch ist unterhaltssam geschrieben und meiner Meinung nach (mangels Vergleichen) aufs Höchste erotisch. Mehr als einmal bin ich leicht errötend in der Straßenbahn gesessen oder musste mich vor lauter Lachen hinter meinem Buch verstecken.
Das Buch ist sehr offen geschrieben, aber keineswegs schmutzig.
Zuerst dachte ich, dass sich hinter all den Männern keine Geschichte verbirgt, doch schon bald wurde mir klar, dass es eine Geschichte gibt und die Männer nur die Eckpfleier sind. Dazwischen spielt sich die ganze Handlung ab.
Ophelia ist selbstbewusst, etwas extravagant und sehr liebenswert und genau das war es, was das Buch so lesenswet machte. Ich habe mit ihr gefühlt und das ganze Buch sehr genossen. Obwohl mir manchmal vorkam, dass uns doch eine große Altersdifferenz im Wege steht... Sie ist Anfang vierzig, ich Anfang zwanzig. Ich denke noch anders, zumindest behauptet das Ophelia (des öfteren las ich "mit Anfang 20 hätte ich noch so oder so reagiert, jetzt mit Anfang 40 weiß ich, dass das so und so ist"). - Irgendwie hat das Buch erreicht, dass ich jetzt schon gerne vierzig wäre (sagt mir das bitte, wenn ich auf die Ende 20 zu gehe ).
Zwischendurch dachte ich auf oft, dass dieses Buch der perfekte Ratgeber für Männer wäre, wie Frauen fühlen
Ganz am Ende, wir schreiben das Jahr zweitausendirgendwas, feiert Ophelia ihren 90. Geburtstag. Trotz Rückschläge hat sie alles erreicht, was es zu erreichen gab. Mir hätte es allerdings besser gefallen, hätte genau diesesn Kapitel gefehlt, denn das wirkte auf mich etwas zu arrogant. Ein offenes Ende hätte mir besser gefallen, aber das ist nur mein persönliches Empfinden.
Ich würde am liebsten noch so viel mehr schreiben, aber ich kann das, was ich zu dem Buch empfinde, nicht in Worte fassen.
Bei Amazon sind die Leser der Meinung, dass das Buch eine Pflichtlektüre für alle über 40 sein sollte... das kann ich nicht beurteilen, ich bin erst Anfang 20 und weiß nicht, wie man mit 40 fühlt, aber ich könnte mir vorstellen, dass dieses Buch (egal welchen Alters oder Geschlechts) gefallen könnte