Hat sich euer Geschmack verändert?

  • Hallo,


    ich wollte euch mal fragen, ob es vielleicht Bücher (oder sogar Autoren) gibt die ihr früher gerne gelesen habt, heute hingegen gar nicht mehr lesen mögt? Oder nur noch bedingt?


    Ich habe das beispielsweise bei Joy Fielding. Früher habe ich immer sehnsüchtig auf die nächste Neuerscheinung gewartet, aber irgendwann flaute mein Interesse ab. Die letzten zwei Bücher habe ich gar nicht mehr gekauft. Ähnlich ist es mit Mary Higgins Clark.


    Und ich liebe ja historische Romane, allerdings gibt es Bücher die ich früher gelesen habe und wirklich sehr lesenswert fand (z.B. Die Päpstin), die ich aber im Laufe der Zeit etwas kritischer betrachte.


    Und davon abgesehen, habe ich mich früher dazu zwingen müssen die Literatur in der Schule zu lesen und mittlerweile genieße ich sie sogar :grin

    LG Bine


    Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele.


    Ich :lesend Die Säulen der Erde von Ken Follet

  • Ich habe früher sehr gerne Stephen King gelesen, aber von ihm habe ich schon zig Jahre mittlerweile gar nichts mehr gelesen. Mit Joy Fielding ist es mir damals auch so ergangen.


    Ich lese auch auch eigentlich sehr gerne Ken Follett und John Grisham, aber ich muss sagen, es ist auch schon wieder sehr lange her, dass ich von den beiden ein Buch gelesen habe.


    Dafür habe ich Ewigkeiten keine historischen Romane gelesen, aber dieses Jahr umso mehr.


    So viele neue Autoren wie dieses Jahr habe ich auch noch nicht "ausprobiert".


    Mein Geschmack hat sich somit eigentlich dahin gehend geändert, dass ich viel mehr querbeet lese und das macht mir richtig Spaß.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • In meinen Teenager-Jahren habe ich ziemlich viel querbeet gelesen: Erst Jugend- und Pferdebücher, dann Krimis (Doyle, Wallace, Highsmith, Leon), einige historische Romane ("Medicus", "Die Päpstin") und einige aktuelle Romane, die damals so gerade erschienen waren.


    So mit 16 Jahren habe ich langsam angefangen, auch anspruchsvollere Literatur zu lesen (Thomas und Klaus Mann, Orwell, Huxley, Wilder, Stifter, Hesse, Zweig).
    Mit dem Abitur und Beginn des Studiums kam dann der Bruch, dass ich eine bestimmte Art von "Fast-Food"-Literatur nicht mehr lesen konnte. Mich störten plötzlich platte, vorhersehbare Handlungsstränge, eindimensionale Charaktere und vor allem schlechte, schlampige Sprache.
    Sicher spielte da auch eine Rolle, dass ich für mein Studium immer viel lesen musste, und ich in der Freizeit dann wirklich schöne Literatur lesen wollte. Lesen zum Zeitvertreib, wie ich es als Teenager viel gemacht habe, ging aufgrund des Zeitmangels nicht mehr.


    Ich würde momentan weder auf die Idee kommen, mich in die Nähe der historischen Romane im Buchladen zu begeben, noch in die Nähe der Krimis. Bei der aktuellen Belletristik filtere ich sehr genau nach Autor, Inhalt, Sprache, Kritiken. Das hat den Vorteil, dass mein Sub nicht mehr allzusehr anwächst, und dass sich Leseenttäuschungen in den letzten Jahren sehr reduziert haben.

  • Ich denke mal, dass es ganz normal ist, dass sich der Lesegeschmack verändert. Zum Einen, weil man sich selber verändert, bzw. die Interessen sich verändern. Zum Anderen aber auch, weil viele Autoren ja ihren Schreibstil auch verändern. Es gab eine Zeit, da habe ich fast ausschließlich Stephen King gelesen. Nachdem der aber, meiner Meinung nach, immer mehr in die Fantasy-Ecke gerückt ist (so kam es mir auf jeden Fall vor), habe ich von ihm die Finger gelassen. Jetzt hab ich noch eines von ihm hier stehen. Da muss ich erstmal sehen, wo genau das dann einzuordnen ist.


    Während ich vor zehn oder fünfzehn Jahren ausschließlich Krimis oder Thriller gelesen habe, brauche ich nun die Abwechslung. Mal etwas hiervon, mal etwas davon.

  • Ich habe früher gerne Stephen King gelesen, aber seit Dreamcatchers gab es immer wieder längere Passagen, die ich nicht nachvollziehen konnte und habe ihn deswegen aufgegeben.


    *Die Säulen der Erde* war eine weitere Enttäuschung, das Buch habe ich mit 15, 16 xmal gelesen, beim letzten Mal fragte ich mich, was ich je daran fand. Insgesamt mag ich historische Romane nicht mehr so richtig.


    Ansonsten hängt es davon ab, wie anstrengend mein Tag ist ist. Im Moment habe ich eine ruhige Phase, in der es ruhig literarisch anspruchsvoller sein darf. Wenn mein Alltag wieder anzieht, werde ich wohl wieder auf leichtere Bücher wechseln.

  • Also natürlich ändert sich der Geschmack im Laufe des Lebens. Merkt es man am besten dann, wenn man Bücher wieder liest, die man vor Jahren super toll fand und jetzt - nicht nur weil man den Plot schon kennt - eher mittelmäßig. Ist mir bei einigen passiert. Allerings bin ich inzwischen auch alt genug für diese Feststellung. Manche habe ich vor 20 - Jaaaa 20 - Jahren gelesen. Und da hat sich dann in meiner Entwicklung doch was getan. Na Gott sei Dank.


    Aber ein bisschen hat es auch damit zu tun, dass sich auch der Stil der Schriftsteller verändert hat. Merke ich, wenn ich meinen Söhnen "alte"
    Bücher aufschwatze, die die dann langweilig finden, weil früher manchmal ganz anders Spannung aufgebaut wurde oder die wörtliche Rede ganz anders war.


    Ein spannendes Thema.
    Habt ihr Beispiele aus eurer "Jugend"?
    Z.B. Vom Winde verweht.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Doch, der hat sich durchaus geändert.


    Dank der Büchereulen lese ich jetzt auch öfter mal quer. Habe sogar die historischen Romane für mich entdeckt.


    Geht mir ganz genau so :-)


    Früher habe ich ausschließlich Stephen King und Dean Koontz gelesen. Heute lese ich auch quer, vor allem habe ich historische Romane und Belletristik für mich entdeckt. Meine besondere Vorliebe gilt aber immer noch den Thrillern :-]

  • bei mir ändert sich der geschmack ständig; ich springe quer durch alle (fast alle) genres und habe auch keinen bestimmten autor, bei dem ich sagen würde, der/die schreibt ausschließlich gute bücher... was ich lese, ist immer wetter und stimmungsabhängig.


    LG Minerva

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Doch, der hat sich durchaus geändert. Dank der Büchereulen lese ich jetzt auch öfter mal quer. Habe sogar die historischen Romane für mich entdeckt.


    Das ist bei mir genauso. Ich hab früher einen großen Bogen um historische Romane gemacht, jetzt hab ich schon einige auf meinem Wunschzettel stehen und geh auch gern in dieser Abteilung im Buchladen stöbern!


    Aber auch sonst hat sich mein Lesegeschmack geändert. Aber den Thrillern und Krimis bin ich immer noch treu. Doch auch da sind inzwischen einige bei, die ich früher spannend fand, aber mich heute nicht mehr reizen.


    Und Dank der Eulen, finde ich immer wieder genug Bücher, die interessant klingen, es dann auch sind, auf die ich früher vielleicht gar nicht geachtet hätte.

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • Mein Geschmack ändert sich ständig.
    Das liegt, dass ich manche Dinge einfach überdrüssig werde, wenn ich zuviel davon lese oder auch an den Umständen. Wenn es bei mir eher stressig zugeht, ziehe ich leichtere Unterhaltung vor. Wenn ich viel Zeit und Muse und einen freien Kopf habe, möchte ich gern etwas herausgefordert werden.


    Ich habe vor 20 Jahren sehr gerne und wahnsinnig viel historisches gelesen. Historische Krimis vor allem, aber auch die ganze Palette der damaligen Bestseller.
    Das bin ich inzwischen leid. Historisches spricht mich nicht mehr an - und wenn ich mal wieder was lese, bin ich eher genervt, als interessiert.


    Zur Zeit mag ich gerne Krimis, die im hier und jetzt spielen, gerne etwas cozy sind... mal sehen, wie lange das vorhält.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Auch bei mir hat sich einiges verändert.
    In der Teenagerzeit habe - seltsam für meine Mitschüler damals - alle Klassiker verschlungen, ich mochte Böll,Hesse,Handke und was weiß ich.
    Danach waren es viele Jahre besonders Thriller, meine bevorzugten Autoren damals, um nur einige zu nennen, waren Mary Higgins Clark, Joy Fielding, Dean R. Koontz.
    Danach oder auch dazwischen las ich lange Zeit viel Historisches, vor allem Bücher über die Kriegsjahre und die Nachkriegszeit.
    Auch Biografien standen eine Weile ganz oben bei mir.


    Mittlerweile,eigentlich begann das,als mein beruflicher Stress mit Vollzeitjob und Zusatzstudium anfing,lese ich zum Entspannen am liebsten Frauenlitertaur von K.Gier, Anne Hertz, S.Kinsella,M.Keyes und wie sie alle heißen und neuerdings kommen auch Vampirbücher dazu:-)
    Thriller kann ich seit dem Tod eines Familienmitgliedes letztes Jahr derzeit absolut nicht vertragen.


    Vom Wetter abhängig mach ich,wie oben jemand schrieb, mein Leseverhalten nicht, aber ich brauche meine Bücher neben Fachliteratur und gelegentlich sehr hochwertiger Lektüre, definitiv zum Abschalten und es geht mir dabei gut.

  • Hallo zusammen
    Ja, auf jeden Fall!
    Ich habe früher immer Norah Roberts Romane gelesen und nun mag ich die Autorin überhaupt nicht mehr. Ich schätze ich habe mich an ihr überlesen.
    Im Algemeinen langweilen mich solche Schnulzen Bücher mittlerweile total, so habe ich komplett aufgehört solche Romane zu lesen.


    Auf der anderen Seite bin ich durch die Eulen auch bereichert worden, das beste Beispiel sind die blutigen spannenden Thriller, die ich hier kennen und lieben gelernt habe. :anbet
    Natürlich kommt auch so das ein oder andere Buch in anderen Genres (Horror, Fantasy, Belletristik, Jugendbücher) dazu.
    Mit historischen Romanen habe ich es auch versucht, aber das hat nicht geklappt.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

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  • mein geschmack hat sich recht deutlich verändert.


    zum anfang habe ich historische liebesromane verschlungen, dazwischen ein paar krimis und thriller.
    seit ca knapp 10 jahren lese ich überwiegend fantasy und horror. krimis und thriller lese ich fast gar nicht mehr. historische liebesromane habe ich jetzt seit über einem jahr nicht mehr gelesen, die hatte ich immer noch als leichte kost für zwischendurch.


    in letzter zeit ertappt ich mich aber immer häufiger dabei das ich gerne mal wieder einen lesen möchte, allerdings weiss ich nicht so recht welchen (brauche dringend mal wieder was leichtes für zwischendurch). auch zieht es mich häufiger mal in die abteilung der historischen romane.

  • Das ist ja lustig. Auch ich habe in meiner Jugend vor allem Stephen King verschlungen. Obwohl ich da auch Ausnahmen machte. Diese Dunkle Turm-Reihe fand ich schon immer blöd. Heute hätte ich da gar kein Bock mehr drauf. Ich lese zwar immer noch hin und wieder Horror, aber halt nicht mehr von King. Schaue mir zwar jedes Mal seine Neuerscheinungen an, aber so richtig Lust habe ich nie. Es kommen immer andere Bücher dazwischen, die ich lieber vorher lese.


    Lange habe ich auch nur Thriller gelesen. Mittlerweile (ich arbeite in der Bücherei und arbeite sämtliche Bücher ein mit Inhaltsangabe - und will Lesern auch Empfehlungen geben) lese ich querbeet. Zwar immer noch häufiger Thriller und Jugendfantasy, aber doch nun auch mal Liebe, oder Frauenromane oder sogar Schicksale bzw. Biografien.


    Viele Bücher hätte ich wohl nie in die Hand genommen oder überhaupt vorher vom Autor oder Titel gehört, wenn ich nicht die Bücherei hätte. Wie schon gesagt: dadurch, dass ich zu jedem neuen Buch eine Inhaltsangabe schreiben muss, weiß ich sehr gut, worum es in den Büchern geht. Dabei habe ich schon so einige Schätzchen gefunden wie "Die Schachspielerin" oder "Ein Tag mit Herrn Jules".


    Also liebe Eulen: seid offen für alles !!! :-] :-]


    Natürlich hat auch die Tatsache, dass ich hier jetzt einen kleinen Pampersbomber durch die Gegend krabbeln habe dazu beigetragen, dass ich leider weniger lese und häufig dann "leichte" Lektüre auf meinem Nachtschränkchen landet. Naja. Ändert sich auch wohl wieder irgendwann. ;-( ;-(

    Lieber barfuss als ohne Buch. (isländisches Sprichtwort)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Wanja ()

  • *flüstermodus an*


    Marie-Luise Fischer (Beispiel: das Mädchen Senta)
    Konsalik (fast alles)
    Barbara Noack (fast alles)
    Eric Malpass (Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung)
    Trygre Gulbranssen (Und ewig singen die Wälder)
    Rosamunde Pilcher (einiges)
    Ute Danella (einiges)
    Sidney Sheldon (fast alles)
    um nur die schlimmsten zu nennen...


    *flüstermodus off*


    Man kann schon sagen, dass sich mein Geschmack verändert hat - auch weil viele der Schriftsteller nicht mehr leben *hüstel*
    Nein, natürlich wächst man mit seiner Literatur und vieles ist einfach hochgradiger Kitsch gewesen.
    Ich habe aber genauso damals Thomas Mann, Kleist, Max Frisch oder Günter Grass, Dürrenmatt sowie Stephen King, Ken Follet, James Clavell usw. gelesen.

  • Zitat

    Original von Sisi


    Nein, natürlich wächst man mit seiner Literatur und vieles ist einfach hochgradiger Kitsch gewesen.


    Ich finde, gegen Kitsch und Unterhaltungsliteratur, die höheren literarischen und sprachlichen Ansprüchen nicht genügt, ist nichts einzuwenden. (Schließlich leben davon viele Verlage.)
    Ich bekomme nur ein Problem, wenn mir jemand, der Grass, Thomas Mann, Tolstoi oder Eco für zu anspruchsvoll hält, gleichzeitig erklärt, dass lesen ja so wichtig sei und alle Nichtleser minderbemittelt und kulturlos oder bemitleidenswert seien. Das passt nicht zusammen. Wer Bücher in Phasen seines Lebens oder meinetwegen auch immer nur zur Zerstreuung und Unterhaltung liest, soll es tun. Aber er soll nicht auf die Menschen herab gucken, die mit genau der gleichen Haltung den Fernseher anschalten.