Dank Wanderbuch darf ich dieses Buch auch lesen und natürlich werde ich mal wieder unangemeldet hier meine Meinung kundtun.
Auf dieses Buch bin ich durch die Eulen aufmerksam geworden. Ich alleine wäre wohl nie auf dieses Buch gestoßen, da der Klappentext mich auf den ersten Blick nicht ansprach. Wie gut, dass es mir trotzdem in die Hände gefallen ist.
Nach den ersten paar Seiten, nahm mich die Geschichte direkt gefangen. Sofort war ich in China, sofort stand ich neben Marion. Von Anfang an mochte ich Marion und auch Li Yandoo war mir auf Anhieb sympathisch. Wie das passieren kann, kann ich mir nur durch den schönen Schreibstil erklären. China war auch nicht wirklich ein Land, dass ich interessant fand. Klar China ist alleine durch seine lange Kulturgeschichte sehr interessant, aber dadrüber lesen wollte ich eigentlich nicht. Bis jetzt. Nachdem ich das Buch angefangen habe, fühlte ich mich wie auf eine Reise nach China. Die Bilder hier im Abschnitt fand ich klasse. So kann ich mir ein noch klareres Bild über die Gegenden machen, in der Marion herum reist. Dankeschön.
Die verschiedenen Zeitebenen gefallen mir sehr gut. Am interessantesten ist natürlich die Gegenwart, aber die Einschübe aus der Vergangenheit lesen sich nicht minder interessant. Die historische Geschichte um das Jadepferd sind äußerst interessant.
War mir auch positiv aufgefallen ist, ist der Umgang mit der politischen Situatuion in China. Wir allen wissen, dass die Politik in China alles andere als demokratisch und menschenwürdig ist. Liest man ja auch ein bisschen im Buch. Umso schöner fand ich die Beschreibung der Menschen. Politisch unkorrektes Regime, aber liebenswerte Menschen, wie überall auf der Welt. Für mich ist es eine Liebeserklärung an die einfachen Menschen in China. Und das gefällt mir. Nicht alles in einem Land ist nur schlecht, oder nur gut. Es gibt immer ein dazwischen.
Auch Marions Einsicht, dass die europäischen Wertvorstellungen in vielen Ländern nichts bedeutet, fand ich gut. Ich denke wir Europäer dürfen unsere Überzeugungen nicht auf andere Völker überstülpen. Wir möchten ja auch nicht andere Wertvorstellungen vorgesetzt bekommen. Jedes Land denkt und fühlt halt anders. Und ich denke das kann eine Bereicherung für die Welt sein (leider kann es auch zu Gewalt und Hass führen, aber das wäre ein anderes Thema)
Ich finde übrigens, dass das Verhalten von Marion, das Pferd zu behalten zu ihrer Person passt. Irgendwie ist das stimmig.
Die strengen Touristen Regeln in China kannte ich gar nicht und ich bin überrascht dass es sie überhaupt gibt. Im Nachhinein auch logisch. Wo doch China versucht, nicht alles öffentlich zu machen. Viele Touristen unkontrolliert durch das Land würde ja unter Umständen bedeuten, dass sie Sachen sehen und in ihren Ländern verbreiten könnten, die der chinesischen Regierung nicht ganz angenehm sind. Denke der Druck der Staaten ist schon enorm (auch völlig zu recht)
Momentan lese ich ja parallel noch "Die Kalligraphin" von Kirsten Schützhofer. Dort spielen ja die Türken eine Rolle. In diesem Buch hier finde ich auch türkische Ausdrücke wieder. Die Uiguhren scheinen auch in die Richtung Türken zu gehen. Obwohl ich mal annehme, dass die Türken nach den Uiguhren kamen (oder wie auch immer man das ausdrücken mag, ich hoffe ihr wisst was ich meine). Diese zwei Bücher lassen sich übrigens hervorragend zusammen lesen. Auch wenn es vom Inhalt verschiedene Bücher sind. Das nur mal so am Rande.
So genug geschwafelt.
Kurz und bündig: Bisher ein tolles Buch.
Edit: RS korrigiert