Nochmal Ausbildung???

  • Hey Ihr Lieben Eulen,


    ich hab endlich mal wieder ein bisschen Zeit zum verschnaufen und das mach ich natürlich hier :grin


    Ich habe damals mit 18 mein erstes Kind bekommen.Das Doofe war nur,das ich damals 2,5 Lehrjahre bereits hinter mir hatte und meine Ausbildung nicht beenden konnte.(Typische Klischee eben*gg*)


    Nunja ,da ich diesen Traum von Friseurberuf nie aufgegeben habe und ich in meinem alten Job aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten darf,hab ich die Gelegenheit genutzt und eine Umschulung beantragt.
    Es war ein laaaaaaaaanger steiniger (eigentlich waren es eher schon Feldbrocken) Weg.Aber nach 8 Monaten hatte ich es endlich durch.Und nicht nur das,ich darf sogar eine betriebliche Einzelumschulung machen!
    Nunja ich hab in den letzten 2 Wochen Probe gearbeitet bei einem Friseur in unserer Strasse (wie praktisch :grin ).Was soll ich sagen ,die Chefin akzeptiert !
    Nun mach ich ab übernächste Woche 6 Wochen *Praktikum* damit ich ein bisschen Vorlauf habe(denn ich muss ja alles in 2 Jahren lernen) und ab 1.2.2009 wenn das Wintersemester in den Schulen beginnt fang ich offiziell mit der Umschulung an.
    Nun wüsste ich gern,ob es hier Eulen gibt die es auch nochmal gewagt haben so spät zu lernen bzw. von vorn anzufangen .Und wenn ja ,wie Eure Erfahrungen so sind.


    Stell mir das ziemlich witzig vor,in der Berufsschule neben lauter jungen Leuten zu sitzen die meine Kiddis sein könnten :lache

  • Ich find das super! Ich bin Buchhändlerin und das ist irgendwie so ein typischer Beruf für Studienabbrecher und Quereinsteiger oder Spät-nochmal-neu-Anfanger. Ich bin da mit meiner Ausbildung direkt nach dem Abitur wirklich `ne Seltenheit. Im Schulblock in der Buchhändlerschule waren wir auch `ne bunte Mischung, da waren alle Altersstufen vertreten. Find ich aber prima, warum auch nicht? Ich glaube, die Zeiten, in denen man sich mit 18 für `nen Beruf entschieden hat und den dann 50 Jahre ausübt, sind doch sowieso vorbei, so what?
    Wünsch dir jedenfalls ganz viel Spaß und Erfolg! :wave

  • Im Osten Deutschlands ging das vielen Frauen so, als ihre Berufe plötzlich nichts mehr Wert waren und ich kenne viele die daran gescheitert sind und noch mehr, die das als zweite Möglichkeit positiv gesehen haben und genutzt haben. Das ist wie vieles eine Frage der Einstellung, der eigenen Motivation.


    In der Klasse einer meiner Auszubildenden saß auch eine gewesene Konditorin, die einen Anwalt geheiratet hat und nach dem Flügge werden ihrer beiden Kinder eine Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten gemacht hat- die war nicht nur die Mutter der Kompanie (älter als einige Lehrerinnen), sondern wegen ihrer Kuchen und Torten sehr beliebt...

  • Meine Mum hatte eine Ausbildung zur Sozialversicherungsfachangestellten gemacht (kein Wunschberuf, sie war einfach froh, eine Stelle zu haben). Die Ausbildung konnte sie auch noch fertig machen und dann kam ich dazwischen. Sie war dann ewig lange Hausfrau und Mutter (mein Bruder kam ja auch noch :-] ). Sie hat zwar ziemlich schnell wieder angefangen halbtags zu arbeiten, aber nicht in ihrem Ausbildungsberuf (den fand sie ja sowieso ungut) und auch nicht irgendwo, wo ihr die Arbeit Spaß gemacht hätte oder sie erfüllt hätte. War halt einfach wegen dem Geld.


    Dann hat sie mit 36 (ich war 14, mein Bruder 10) nochmal angefangen zu studieren (Grundschullehramt). War für die ganze Familie eine ziemlich belastende Zeit (und das 6 Jahre lang, wobei die letzten 2 Jahre mit dem Referendariat am schlimmsten waren), aber trotzdem find ich es sehr gut, dass sie das gemacht hat! Bin echt stolz auf sie :-)

    Einfach das Wissen, dass einen am Ende eines Tages ein gutes Buch erwartet, verschönert den Tag!

  • Ich finde es klasse, dass Du die Umschulung wagst- und ich bin mir sicher, dass Du sie auch schaffen wirst.


    Ich weiß nicht wie alt Du bist? Mein Mann hat mit 31 Jahren eine Umschulung gemacht zum Fachinformatiker. In der 1. Ausbildung war er Koch. Dann kamen 12 Jahre Zeitsoldat an deren Ende er den Berufssoldaten ablehnte, aber eine Umschulung finanziert bekam vom Bund.


    Ehrlich gesagt hatte er es sich leichter vorgestellt als es im nachhinein war. Er hat die Umschulung gut gemeistert, und auch bestanden- und ist zum Glück auch übernommen worden, und arbeitet heute immer noch zufrieden in dieser Firma. ABER er hatte sehr unterschätzt, dass das Lernen mit Anfang 30 viel schwerer ist als mit z.B. 18 Jahren. Er mußte sich viel mehr hinter die Bücher klemmen als er es als Jugendlicher getan hatte.


    Und er war natürlich mit Abstand der älteste in der Klasse :lache.


    Ich wünsche Dir alles Gute für Deine Umschulung!

    LG Katja :wave


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es ,
    alles beim alten zu lassen .
    Und gleichzeitig zu hoffen , das sich etwas ändert."-Albert Einstein ."


    :lesend "FÜNF "- Ursula Poznanski

  • Na viel Glück bei der Ausbildung!


    Man ist nie zu alt zum Lernen. Früher war es im Westen doch üblich, dass Frau ab 35 wieder eingestiegen sind nach der Kinderphase. Wir haben es alle geschafft. :wave

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Das ist schön zu hören.Ich werde in ein paar Wochen 36 und ich stell es mir auch überhaupt nicht einfach vor.Im Gegenteil.Als ich die neue Ausbildungsverordnung gesehen habe,gingen mir erstmal die Augen über.Auch denk ich ,ist es nicht so leicht mit 36 noch soviel Stoff in sein Hirn zu bekommen,aber..............


    ich will das ja nun wirklich unbedingt und ich brauche diese Herrausforderung auch einfach für mich selber nach sovielen Jahren Kiddis,stumpfem Job und Haushalt!

  • :wave Ich kann dir nur raten, mach es. Bei mir war es so, dass geplant war, den väterlichen Betrieb zu übernehmen und so machte ich eine Ausbildung als Vorbereitung auf ein späteres BWL-Studium - Ich habe jeden Tag in diesem Job gehasst, weil es nicht mein Wunschberuf war. Irgendwann (da war ich 26) habe ich von heute auf morgen gekündigt und ganz von vorn begonnen und stand nach mehreren Semestern stolz und glücklich mit einem super bestandenen Staatsexamen da und bin nun schon seit 17 Jahren in meinem Traumjob. Auch wenn es manchmal sehr stressig dort ist, aber ich bin immer noch jeden Tag gern in meinem Beruf...
    Also besser eine Zeit stramm lernen, als ein Leben lang im falschen Job unglücklich...Ich drücke dir die Daumen. :daumendrueck

  • Ich finde es auch toll,dass du dich nochmal ranwagst und bin sicher, wenn du es willst,ist das auch machbar. Dein Posting klingt doch schon voll Elan und obwohl es mit Familie und allem nicht so einfach wird, weißt du in deinem Alter wenigstens schon,wofür du lernst und machst, was den Jungen oft noch fehlt.


    Persönlich versuche ich auch, nie aufzuhören mit dem Lernen, werde wohl ab dem Sommersemester ein weiteres Diplomstudium beginnen und das neben Vollzeitjob.


    Ich halte dir wie alle hier ganz sicher die Daumen! :wave

  • Ich mußte auch zwangsweise umschulen.


    Mein Traumberuf war OP-Schwester, aber leider bekam ich eine Latexallergie.


    Ich habe dann Reiseverkehrskauffrau gelernt. Das war ziemlich hart, weil ich das eigentlich nicht wollte, ich aber keine Wahl hatte.


    Im nachhinein war es dann doch eine gute Entscheidung.


    Leider haben die Banken kurz bevor der Laden richtig lief, den Geldhahn zugedreht. Da mein Chef nicht Pleite gehen wollte, hat er das Geschäft geschlossen.


    Wenn ich aber, aus welchen Gründen auch immer, nochmal neu anfangen müßte, würde ich das glatt machen!


    Die Herausforderung hat mein Selbstwertgefühl ungemein gestärkt.


    Viel Glück im neuen Beruf.


    Munitia

  • Ich bin Assistant-Managerin in einem Restaurant und bin da quereingestiegen. Und da meine Chefin auch ausbildet, sind bei uns immer 3-4 Auszubildende...und keiner von denen ist unter 20. In dem Berufsfeld Fachfrau/-mann für Systemgastronomie ist es normal, dass die Auszubildenen um die 25 sind. Die eine hat mit 30 angefangen und hat 2 Kids, die schon Teenis sind.....also ich denke mal, dass ist echt kein Problem und ausserdem warum soll man sich vom Alter abhalten lassen?


    Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Spaß.

  • Ich finde das klasse, dass du dich da noch mal rantraust. Und du schaffst das auch. Inzwischen gibt es eine Menge Leute, die im Laufe ihres Lebens entweder spät mit einer Ausbildung starten oder nochmal eine neue Ausbildung absolvieren.
    Du weißt, wo du hinwillst und warum. Das ist schon die halbe Miete und Ansporn genug, seine Ziele auch zu erreichen.


    Ganz viel Spaß und noh mehr Erfolg. :wave


    Übrigens hat eine Bekannte von mir aus demselben Grund damals keine Ausbildung gemacht und mit 42 dann doch noch mal mit einer 2jährigen Ausbildung angefangen. Sie hat das ganz toll geschafft.