Mulholland Drive - David Lynch

  • Hat jemand schon diesen Film geschaut? Wenn ja, würde mich dessen Meinung darüber sehr interessieren, weil ich doch ein wenig verwirrt zurück geblieben bin zum Schluß.


    Ich bin ehrlich beeindruckt. Im Normalfall habe ich es nicht wirklich mit Filmen - viel zu oft sind sie mir zu realistisch und verfolgen mich nächtelang -, aber in diesem Fall bin ich froh, dass ein Freund mich nahezu gedrängt hat ihn mir anzuschauen.


    Es beginnt alles mit einer dunkelhaarigen Frau, die kurz davor steht umgebracht zu werden, durch einen (glücklichen) Zufall jedoch als einzig Lebende aus einem Autounfall entkommt. Sie verliert ihr Gedächtnis, versteckt sich in Folge in einem Haus und trifft dort auf Betty, die ihr helfen möchte herauszufinden, was mit ihr passiert ist.


    Das ist natürlich nicht alles, aber inhaltlich auf den Punkt zu kommen ist mindestens genauso schwer wie den Film auf Anhieb zu verstehen. :grin
    Es ist nichts so wie es scheint. Alles hat zwar seine Richtigkeit, aber einzelne Stränge sind völlig lose im Raum, scheinen sich zusammenzufügen und werden dann wieder fallen gelassen. Absurde und mysteriöse Szenen, unheimliche Musik im Hintergrund und eine gruselige Kameraführung - das alles ist ständig da.


    Und zuletzt kann man zwar erahnen, was Lynch aussagen wollte, aber ich bin mir sicher, dass es keine 100%-ige Auflösung im eigentlichen Sinne gibt. Ich werde mir den Film bei Gelegenheit nochmal anschauen und mir dabei die Tipps von Lynch zur Auflösung/Interpretation merken. Vielleicht komme ich damit weiter.


    Insgesamt hat mich der Film nachhaltig beeindruckt, sehr zum Nachdenken angeregt und vor allem fasziniert - von Anfang an. Ich konnte schon beim Einspann nicht mehr abschalten. Als nächstes wird in Kürze Lost Highway von diesem Regisseur angeschaut. Der soll noch schlimmer sein. :wow


    Bei Wikipedia gibt's die Hinweise auf die zu beachtende Kleinigkeiten im Film: >>hier<<

  • Zitat

    Original von SueTown
    Und zuletzt kann man zwar erahnen, was Lynch aussagen wollte, aber ich bin mir sicher, dass es keine 100%-ige Auflösung im eigentlichen Sinne gibt. Ich werde mir den Film bei Gelegenheit nochmal anschauen und mir dabei die Tipps von Lynch zur Auflösung/Interpretation merken. Vielleicht komme ich damit weiter.


    Ich habe den Film kürzlich aufgenommen, aber noch nicht gesehen. :rolleyes Allerdings meine ich mich daran zu entsinnen, daß das an und für sich der Pilotfilm für eine Serie war, die wurde aber nie gedreht. Will sagen, es bleibt eine Menge offen, was (wegen der fehlenden Serie) nie beantwortet wurde.


    (Wenn ich die Quelle dazu wieder finde, poste ich sie hier noch.)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich schiebe dich mal virtuell näher an deinen DVD-Player heran, damit du dir den Film anschaust. Ist wirklich seltsam aber sehenswert.


    Das mit der Serie habe ich bei Wikipedia auch gelesen. Könnte natürlich sein, dass es damit zusammenhängt. Allerdings soll das bei Lost Highway nicht besser sein von der Auflösung her. Also eher eine Art Lynch-Stil. Ich kann mir gut vorstellen, dass das nicht jedemans Geschmack trifft (um einen kleinen Schwenk zur Geschmackssache zu machen). :lache


    Ne, aber im Ernst: schau ihn dir bitte, bitte mal an! Ich möchte unbedingt erfahren, wie andere den Film interpretieren. *bettel*

  • Das kann ich sehr gut verstehen. :lache Wäre ich nicht unter dem Erwartungsdruck gestanden ein Statement abgeben zu müssen (der besagte Freund wollte unbedingt von mir wissen, wie ich über den Film denke, und das kann man sich nicht einfach aus dem Finger saugen, wenn man ihn nicht tatsächlich geschaut hat...), hätte ich vielleicht nach 15 min. schon abgeschalten. Aber letztendlich bin ich froh ums Durchhalten.


    Zitat

    Original von oemchenli
    David Lynchfilme liegen mir überhaupt nicht, bis auf einen den hab ich schon sehr oft geschaut.


    Welchen denn????

  • Ist schon einige Zeit her, dass ich Mullholland Drive gesehen habe. Leider schon zu lange, um mich an die wilde Rumspekuliererei im Anschluss an den Film inhaltlich erinnern zu können ...
    Ich fand ihn jedenfalls sehr verwirrend, auf eine anregende Art und weise ... Man brennt schon darauf, den Film zu enträtseln, sollte ihn dafür aber wohl ein zweites Mal sehen und auf die Details achten. Ich werd mal in der Videothek fragen, ob er da ist.

  • Ich erinnere mich sehr gut, weil ich ihn nicht im Kino gesehen, sondern weil er einer der ersten Filme war, den ich 2002 als DVD in meinem eben neu erworbenen PC mit DVD-Laufwerk (ach, war ich stolz!) gesehen habe. UND nach einem meiner ersten Besuche in einer Videothek.
    :lache



    Ich fand ihn überaus beeindruckend und überzeugend. Der Name des Regiesseurs hat mir nur von Ferne etwas gesagt, das moderne Hollywood interessiert mich wenig und einen Fernseher besitze ich ja nicht.
    Ich bin also völlig unbelastet vor diesem Film gesesen und fand ihn nur genial.


    Als ich später hörte, wieviele kontroverse Diskussionen und welcher Art er hervorgerufen hat, war ich völlig verdutzt.
    Wie kann man den Film denn nicht verstehen?
    :grin


    Für mich ist es die grandios gemachte, aber völlig einfache Geschichte eines ebenso einfachen, allerdings sehr ehrgeizigen jungen Mädchens, das nach Hollywood kommt und ein Star werden möchte.


    Noch vor dem ersten Termin zum Vorsprechen, zu dem sie eingeladen wurde, setzt das Geschehen ein. Es ist die Geschichte all ihrer Ängste, Befürchtungen, Sehnsüchte.
    Es ist eine Reise in Bettys Innerstes. Es ist unglaublich intimer Film. Seelenstriptease par excellence.


    Wir erleben ihre Vorstellungen von Hollywood als Ort wilder Verstrickungen, ein Sündenbabel in jeder Hinsicht. Ich schätze, Betty ist ziemlich puritanisch erzogen. Daß sie ein Liebesverhältnis eben mit einer Frau zusammenträumt, ist sozusagen ihr Gipfel der Verworfenheit. Und wer weiß, vielleicht möchte sie wirklich eine Frau lieben und traut sich nicht. Aber das werden wir nie erfahren, denn es geht nur um Bettys Träume und besodners um ihre Ängste.


    Vor allem aber will sie Schauspielerin werden.
    Und hier beginnt ein weiteres Problem für sie. Was wird sie für dieses Ziel opfern? Ihr Ansehen? Ihre Ehre? Jede Moral? Würde sie einen Mord beghen? Begehen lassen?
    Würde sie einer Kollegin helfen? Kann man mit Kolleginnen befreundet sein oder wird man automatisch betrogen? Wartet nur Konkurrenz auf sie?
    Soll man besser selber die Betrügerin sein?
    Siegen um jeden Preis?


    Solche Grundfragen der moralischen Verunsicherung angesichts eines völlig neuen und noch völlig unbekanten Daseins führt Lynch meiner Ansicht nach vor.


    Das alles ist überdramatisch, es geht ja um Film. Großes Theater, Höhepunkt reiht sich an Höhepunkt, alles ist üppigst ausgestattet. Es ist LAUT. Es ist grellbunt, schrill, schockierend, es geht um tiesitzende Ängste. Manche Szenen machenAngst und das sollen sie auch. Es ghet um Fundamentales.
    Was lauert hinter der Mauer? Im Dunkel? Im Kästchen? Es wechselt blitzschnell von kindlichen Ängsten zu grundlegen Existenzängsten, bis hin zur Angst vor dem Bösen in einer selbst.
    Ich war hin und weg und hatte zwei Nächte lang Albträume.
    :lach
    Ich weiß nicht, ob ich mir diesen Film ein zweites Mal alleine ansehe.


    Der Film enthält zahlreiche Zitate aus vor allem älteren US-Filmen, die Betty natürlich alle gesehen hat. Die der Nährboden ihrer Phantasien waren und zuletzt den Wunsch ausgelöst haben, auch teilzuhaben an diesem Traum.


    Es ist, summa summarum, die Beschreibung des Traums vom großen Traum und der nagenden Befürchtung, daß der große Traum sich als Albtraum erweisen könnte.


    Wir werden es nie erfahren.


    Toller Film!
    Ich habe dem modernen Hollywood Abbitte getan. Ein bißchen. ;-)



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Seestern :
    Tu das! Bin gespannt auf deine Meinung!


    magali :
    Wow! Ich bin beeindruckt angesichts deiner glänzenden Interpretation! Vielen Dank dafür!
    Ein Traum, ja, das habe ich damit auch verbunden. Allerdings mehr als wahr gewordenen (Alb)traum.


    Zitat

    Original von magali
    Wie kann man den Film denn nicht verstehen?
    :grin


    Ich dachte auch erst "Alles klar!" am Schluss. Und trotzdem sind da noch sooooo viele offenen Fragen, dass gar nicht alles klar sein kann. :lache



    Zitat

    Original von magali
    Es ist, summa summarum, die Beschreibung des Traums vom großen Traum und der nagenden Befürchtung, daß der große Traum sich als Albtraum erweisen könnte.


    Da stimme ich dir voll und ganz zu.


    Mensch, ich bin immer noch ganz aufgewühlt. Der Film wird mich auch noch ein paar Tage verfolgen befürchte ich. :yikes


    Zitat

    Original von magali
    Toller Film! Ich habe dem modernen Hollywood Abbitte getan. Ein bißchen. ;-)


    Jep, ich auch. Ich bin auch nicht abgeneigt auf der Schiene weiterzufahren. Allerdings nicht alleine und nur bei Tageslicht. :lache

  • SueTown


    ich finde Interpretationen immer schwierig, gleich ob Buch oder Film, und versuche einen Mittelweg einzuhalten, auf dem ich einerseits soviel wie möglich herausholen kann, andererseits aber dem Text oder dem Film auch noch sein eigenes Recht lasse.


    Für mich besteht Mulholland Drive also aus reinen Imaginationen einer Person bezüglich ihrer Zukunft.
    In ihrem Kopf oder ihrem Vorstellungsvermögen aber hat sie Bilder, die ihrerseits wieder aus Filmen stammen und die, nächste Drehung, bildgewordenen geltende Versatzstücke ihrer Kultur sind.


    Also z.B.: zu den USA gehört kulturell ein Cowboy.
    Der Cowboy ist einerseits Teil der echten Geschichte der USA, andererseits aber auch der Filmindustrie. Das verbindet sich in Bettys Vorstellung.
    Es muß demnach ein Cowboy durchs (Traum)bild geistern. Was er tut, verbindet sich zu einer Betty-Geschichte von all ihren Vorstellungen über Cowboys. Da regiert dann eine eigene Logik.
    Er scheint weniger aus einem Western an sich zu stammen, sondern ein modernen Großstadt-Cowboy zu sein.
    Demnach wird vorgeführt, wie sich Betty so einen Typen vorstellt bzw. was so ein Typ ihrer Vorstellung (aus Filmen, Büchern Geschichten gespeist) nach tut.


    Das gilt in meinen Augen für alle auftretenden Personen.
    Deshalb muß da auch ein Psychiater sein - Mittelschicht-Amerika ist nicht denkbar ohne Therapeuten - und natürlich ein Krimi mit einer Leiche und eine rätselhafte Tante und ein düsteres Theater und ein Kostümfilm und und.


    Zugleich kann man nie sicher sein, ob das, was man sieht, echt ist und richtig. Deswegen auch die immer wiederkehrende Szene mit dem Probedialog, der ja am Ende ganz anders gemeint ist, als man zunächst annimmt.


    Es geht hier aber nicht nur darum, daß man auf nichts vertrauen kann, sondern mehr darum, daß man nicht weiß, was vor einer liegt. Was die Zukunft bringt.
    Das trägt zur Verunsicherung in hohem Maß bei, wenn man diesen Film anschaut.


    Ich finde das Maß an Identifiaktion, die hergesteltl wird, ist sehr hoch. Lynch hat eine hart im Griff.
    Und das liegt daran, daß wir soviele vertraute Bilder präsentiert bekommen. Lynch bedient vorhandene Erwartungen.
    Ich finde, er legt uns gezielt rein, er stelle eine bloß.
    Ätsch, bätsch, sagt er. Ich wußte, daß Dir das Angst macht. Du hast nämlich in hundert Filmen gelernt, daß genau die Szene, mit genau dem Licht, mit genau dieser Art Musik im Hintergrund Angst auslöst. Da, ich geb sie Dir die Angst. Die Spannung. Die Scham. Genau die Art von Sex. Zuneigung. Hilfesbereitschaft. Liebe.
    Die Neugier.
    Die Wut.


    Ich habe von dem Film drolligerweise vor allem die Farbe Rot in Erinnerung. :gruebel


    Der Film löst eine sehr breite Skala von Gefühlen aus. Schlag auf Schlag.
    Daß sie eher aus dem negativen Spektrum stammen, liegt am Thema, Bettys Angst vor der Zukunft.



    Es sind aber nicht nur Bettys Mythen, die vorgeführt werden, sondern die Mythen, die unsere Zeit und damit unsere Phantasie prägen. Und zwar nicht allgemein, sondern immer, wenn wir von Hollywood hören.


    Das Ganze spielt ja in Hollywood. Es handelt von Hollywood als Ort unserer Imagination, die zugleich aus der Traumfabrik (!!) stammt.
    Das geht hin und zurück, da sind Kreuz - und Querverbindungen, ganz dicht gesponnen.


    Über den Film kann man oft und viel sprechen, die Einzelteile auseinandernehmen und wieder zusammensetzen.


    Daß es so unheimlich ist, liegt in meinen Augen auch daran, daß der Film über das Thema Verunsicherung hinaus, tatsächlich an grundsätzliche Ängste in bezug auf das Böse rührt.
    Gibt es das Böse? Lauert da wirklich etwas jenseits der Mauer?
    Wer genau ist das alte Ehepaar? Ist ihr Lachen freundlich oder sind es zwei Teufelchen, die genau wissen, daß wir am Ende in die Hölle fahren?
    Oder sind wir wieder nur Opfer unserer Einbildung und der Bilder?


    Zugleich weist uns der Film darauf hin, daß wir Bilder des Bösen in uns haben, sie 'kennen', ohne daß wir eigentlich wissen, ob es das Böse überhaupt gibt.


    Und damit handelt der Film auch von der Frage, wem und was wir eigentlich vertrauen dürfen.
    Uns? Wer sind wir? Opfer unserer Ängste oder Opfer unserer Vorstellungen, die wiederum in Bilder umgesetzt sind, die wir mit und in uns tragen?
    Sind wir echt oder sind wir nur Bilder?


    Das über zwei Stunden non-stop und man braucht sich nicht zu wundern, daß man am Ende fix und alle ist.


    Grandioser Film.
    Es ist einer der seltenen Fälle, in denen ich mich für Albträume bedanken muß.


    :lache




    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von SueTown



    Welchen denn????


    Der Elefantenmensch


    Im London der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wird der körperlich deformierte John Merrick im Zirkus als Monster präsentiert und von seinen Mitmenschen misshandelt und gedemütigt. Eines Tages wird der junge Arzt Dr. Frederick Treves auf Merrick aufmerksam und ist von ihm fasziniert. Er bringt ihn in seine Klinik und muss erkennen, dass sich hinter Merricks abstoßendem Äußeren ein menschliches Wesen verbirgt, das wie alle anderen Gefühle und Emotionen hat.

  • oemchenli :
    Vielen Dank für den Tipp! Werde mir den Film auch mal anschauen. :wave


    magali :

    Zitat

    Original von magali
    ich finde Interpretationen immer schwierig, gleich ob Buch oder Film, und versuche einen Mittelweg einzuhalten, auf dem ich einerseits soviel wie möglich herausholen kann, andererseits aber dem Text oder dem Film auch noch sein eigenes Recht lasse.


    Ja, was soll ich sagen? Ich finde, das hast du großartig hinbekommen!


    Ich meine verstanden zu haben ( :grin), dass Lynch insgsamt, so schräg das auch rüberkommt, sagen möchte, dass man nicht mit dem Schicksal spielen sollte. So habe ich zumindest die Story rund um den Regisseur verstanden, der, nach dem Gespräch zwischen ihm und dem Cowboy, sich fügt und dem auch weiterhin nichts passiert. Zu Beginn versucht er sich ja noch zu wehren, es nicht hinzunehmen, wird aber verfolgt, verliert seinen Film und seine Frau etc...
    Natürlich, ein Cowboy gehört in einen guten Hollywood-Amerika-Film einfach rein *gg*.


    Zitat

    Original von magali
    Ich finde das Maß an Identifiaktion, die hergesteltl wird, ist sehr hoch. Lynch hat eine hart im Griff. Und das liegt daran, daß wir soviele vertraute Bilder präsentiert bekommen. Lynch bedient vorhandene Erwartungen. Ich finde, er legt uns gezielt rein, er stelle eine bloß.


    Absolut! Gerade die grandios überspitzte Art und Weise vermittelt das Gefühl "Hm... Das kenne ich doch!" Irgendwo habe wir ja alle mehr oder weniger unsere Leichen im Keller. Lynch weiß diese vergrabenen Sünden gut hervorzulocken.


    Zitat

    Original von magali
    Grandioser Film. Es ist einer der seltenen Fälle, in denen ich mich für Albträume bedanken muß.
    :lache


    :write


    Im Gegensatz dazu kann ich mich mit "Lost Highway" wesentlich weniger identifizieren. Den habe ich heute morgen gesehen und insgesamt hat er zwar auch einen Eindruck hinterlassen, aber lange nicht so intensiv wie Mulholland Drive. Aber, herrje, der ist ja noch um einiges schräger als Mulholland Drive... :wow
    Aber "Dick Laurent ist tot!" ist wohl ein Satz, den ich mir merken werde. :lache Und wenn ein Telefon klingelt, muss ich immer kurz auch an die Filme denken... :yikes


    EDIT: Schreibchaos beseitigt

  • oemchenli


    Jaaaaaaa!
    Den Film hatte ich ganz vergessen.


    Der ist wirklich gelungen, hat mir ausgezeichnet gefallen.
    Hast recht, Taschentücher in Reichweite ist nicht schlecht, obwohl er überhaupt nicht kitschig ist.




    SueTown


    Über Dein Argument mit dem 'nicht mit dem Schicksal spielen', muß ich erst mal eine Weile brüten.
    Danke für den Hinweis.




    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ihr habt mich jetzt so neugierig gemacht, daß ich versuchen will, mir den Film morgen Abend anzusehen. („Neulich aufgenommen“: ein Blick in mein Verzeichnis sagt mir, Oktober 2007 auf ARTE. Also höchste Zeit zum Ansehen.)


    Ich habe übrigens eine kurze Interpretation des Films von Stephen Simon, der u. a. die Filme „Somewhere in Time“ ("Ein tödlicher Traum" - was für ein abartiger deutscher Titel, mit Christopher Reeve und Jane Seymour) sowie den oscarprämierten „What Dreams May Come“ („Hinter dem Horizont“, mit Robin Williams, Cuba Gooding Jr. und Annabella Sciorra) produziert hat. Mir ist er von den beiden genannten Filmen her ein Begriff, beides Verfilmungen von Büchern Richard Mathesons. In seinem Buch „The Force ist with you“ schreibt er auf Seite 22 sinngemäß (in eigenen Worten übersetzt und wiedergegeben). Er empfiehlt, das erst zu lesen, wenn man den Film gesehen hat. (Ich habe mich nicht dran gehalten. :rolleyes) Drum spoilere ich das hier einfach mal:



    Wegen des leidigen Urheberrechts und der Unsicherheit, ob das ein erlaubtes Kurzzitat wäre, traue ich mich nicht, die beiden relevanten Absätze (16 Zeilen) hier wörtlich zu zitieren.


    Mehr dann, wenn ich den Film morgen wirklich gesehen haben sollte.



    Wer mehr über Stephen Simon wissen möchte, hier zwei Links (Webseiten in englischer Sprache):
    - < Klick > da geht es zu „Spiritual Cinema Circle“ (Lautsprecher einschalten)
    - < Klick > - da noch die Website der „Spiritual Cinema Alliance“


    Ich habe früher seinen Newsletter bezogen, doch mit dem Umstieg auf einen anderen PC ist das irgendwie verloren gegangen; seine neuen Webseiten kenne ich selbst noch nicht so genau.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von SiCollier ()

  • Mensch, SiCollier! Jetzt hast du dir aber tatsächlich die Spannung geraubt! :hau
    Den Film MUSS man einfach einmal ganz naiv und ohne Interpretationszeug geschaut haben - dann hat man ziemlich dran zu knabbern (zumindest bis kurz vor Schluss) *gg*.


    Zu deinem Spoiler: Bis gestern war ich der Meinung, dass das nicht ganz zutrifft. Allerdings habe ich gestern ja noch Lost Highway von Lynch geschaut und danach bin ich nun doch der Meinung, dass das wohl im Ganzen zutrifft. Also, ich bin jedenfalls gespannt, wie du das siehst (sehen wirst)!
    So, und jetzt ran an den Film! *scheuch*


    Ach ja, noch vielen Dank für den Buchtipp! Ich denke, ich werde es mal auf die Wunschliste setzen. :grin

  • Na ja, aus "Nervenschutzgründen" weiß ich ganz gerne die Handlung eines Filmes, bevor ich ihn mir ansehe. Außerdem kann ich mich dann mehr auf die Handlung und Details konzentrieren, als das sonst möglich wäre.


    Außerdem: lt. meiner Datenbank ist der Film 138 Minuten lang. Wenn ich morgen zum Gucken komme, habe ich einen Arbeitstag, einen VHS-Sprachkurs und die Diskussion "es ist Schule, da mußt Du früher ins Bett als in den Ferien" hinter mir (meine Frau hat Notdienst, da bleibt das an mir alleine hängen). Will sagen, etliches an Energie ist schon weg und nur noch wenig da. Da vertrage ich zu viel Spannung nicht mehr. ;-)


    Jedenfalls habt ihr mich so neugierig gemacht, daß ich fest vorhabe, den Film anzusehen.



    Das Buch habe ich damals, als ich es mir gekauft habe, nur zu rund der Hälfte gelesen, weil ich die meisten Filme, die Simon bespricht, nicht kenne. Übrigens hat der mal seinen Namen geändert; "Somewhere in Time" hat er noch als Stephen Deutsch produziert (und bei Indigo tritt er auch als Stephen Deutsch in Erscheinung).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Na ja, aus "Nervenschutzgründen" weiß ich ganz gerne die Handlung eines Filmes, bevor ich ihn mir ansehe. Außerdem kann ich mich dann mehr auf die Handlung und Details konzentrieren, als das sonst möglich wäre.


    Außerdem: lt. meiner Datenbank ist der Film 138 Minuten lang. Wenn ich morgen zum Gucken komme, habe ich einen Arbeitstag, einen VHS-Sprachkurs und die Diskussion "es ist Schule, da mußt Du früher ins Bett als in den Ferien" hinter mir (meine Frau hat Notdienst, da bleibt das an mir alleine hängen). Will sagen, etliches an Energie ist schon weg und nur noch wenig da. Da vertrage ich zu viel Spannung nicht mehr. ;-)


    Das kann ich gut nachvollziehen. Ich denke, du wirst trotzdem noch deine Freude (wenn man hier von Freude reden kann) bzw. Spannung daran haben.


    Zitat

    Original von SiCollier
    Jedenfalls habt ihr mich so neugierig gemacht, daß ich fest vorhabe, den Film anzusehen.


    Sehr schön :-]


    Somewhere in Time klingt richtig gut! *notier*

  • Zitat

    Original von SueTown
    Somewhere in Time klingt richtig gut! *notier*


    Das klingt nicht nur gut, der Film ist auch gut; desgleichen das Buch (welches es allerdings nicht auf deutsch gibt). :-] (Hm, den sollte ich auch mal wieder anschauen, und dann ggf. hier vorstellen.)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")