Zum Buch
Italien im Hochsommer, Hitze hat das Land im Griff. In einem Lokal begegnen sich der amerikanische Philosophiestudent David und der junge italienische Adlige Alessandro. Sie verlieben sich auf den ersten Blick ineinander.
Doch was wie eine glückliche Liebesbeziehung beginnt, zieht fatale Folgen nach sich. Denn einer der beiden führt ein Doppelleben: David O'Connor ist in Wirklichkeit katholischer Priester und steht am Anfang einer aussichtsreichen Karriere im Vatikan. Nach und nach wird er immer tiefer in einen Strudel aus Selbstzweifeln, Lügen und Intrigen innerhalb der römischen Kurie hineingezogen. Als David im päpstlichen Auftrag einen Mißbrauchskandal in seiner amerikanische Heimat aufklären soll, scheint seine Situation immer auswegsloser zu werden
Spannend und gewagt: Dieser Roman ist packender Krimi und Geschichte einer verbotenen Liebe zugleich.
Über den Autor
Der gelernte Journalist, Jahrgang 1966, war als Reporter beim Bayerischen Fernsehen tätig, wo er vor allem aus der deutschen und europäischen Politik berichtete. Noch während seiner Schulzeit begann er für Zeitungen und Magazine zu schreiben. Als Pressesprecher einer großen christlichen Volkspartei sammelte er in den neunziger Jahren Erfahrungen in der Bundespolitik. Der Autor, der als junger Mann selbst Priester werden wollte und viele Jahre in verschiedenen ehrenamtlichen Funktionen in der katholischen Kirche engagiert war, ist heute Inhaber einer Beratungsagentur für Kommunikation. Er lebt zusammen mit seinem Lebensgefährten in München.
Meine Meinung
Was für ein kitschiges Buch. Die Guten sehen alle blendend aus und haben einen edlen Charakter. Oder sie sind aufopfernde akzeptierende Landpfarrer. Die Bösen sind hässlich und wirklich abgrundtief böse, es gibt praktisch keine Grautöne. Das Buch trieft vor Klischees. David, die Hauptfigur kommt aus einer liebevollen irisch-amerikanischen Familie. Obwohl er Priester ist, liefert er sich zu Weihnachten mit seinen ihn liebenden und akzeptierenden Geschwistern lustige Schneeballschlachten. Alessandro ist ein italienischer Adliger mit edlem römischem Profil und ebenso edlem Charakter und Erbe eines Weingutes in der Toskana. Seine Mutter ist eine alternde aber gut erhaltene Principessa, die sich damit abgefunden hat, dass ihr Sohn schwul ist. Ihre Tocher heiratet dafür einen gutaussehenden Arzt, damit der Erbe für das Gut gesichert ist.
Die Speisen sind üppig, und im Vatikan wird anscheinend mehr gefeiert als gearbeitet. Wenn keine schwulen Priester in dem Buch vorkommen würden, hätte ich gedacht, ich bin in einem Rosamunde-Pilcher-Roman. Das Ganze ist eine Art Soap-Opera im Vatikan. Die Namen sind fiktiv, aber man kann sich bei einigen schon denken, wer gemeint ist. Die Dialoge fand ich zum Teil sehr hölzern und mit Info-Dumping angefüllt und zum Teil unerträglich süßlich:
"David...", flüsterte Alessandro, "...David, ich kann Dich nicht fortlassen. Nicht jetzt. Tu sei una stella - Du bist ein Stern, der mir vor die Füße gefallen ist."
Die letzten 100 Seiten hab ich ehrlich gesagt nur noch beschleunigt gelesen. Schade. Das Thema fand ich sehr interessant, aber die Umsetzung war nicht der Renner. Gut, dass ich es nur geliehen hatte, denn 18.90 finde ich ehrlich gesagt auch ein bisschen viel für ein Taschenbuch.
.