ZitatOriginal von Lipperin
Und wenn das Wichtigste, was jemand mit China verbindet, grüner Tee und Strauchpäonien sind - sprich: Ist etwas Vorkenntnis der Kultur/Kulturen Asiens wichtig?
Ich überlege nämlich, ob ich ein Experiment der etwas anderen Art wage. Zur Erklärung: Ich lese einer schwerstbehinderten jungen Frau vor, die nur Reisen in Krankenhäuser kennt und süchtig nach Liebesromanen ist. Ich selber bin auch nicht unbedingt ein Asien-Fan, aber ich bin immer auf der Suche nach Büchern, die mal etwas anderes sind als z. B. Nora Roberts (sorry, die haben auch mich manchmal gut unterhalten, aber 21 Stück auf die Reihe sind mir langsam etwas viel). Mit den Namen in der Leseprobe bin ich gut zurecht gekommen (nochmal sorry, aber ich leide immer noch am postraumatischen Umbridge-Syndrom), daher gleich noch eine Frage: Kommt eine normale lippische Zunge ins Stolpern oder sollte ich vor Vorlesebeginn mal ins Buch schauen und ein bisschen üben?
Die Leseprobe habe ich mir ausgedruckt und werde sie meiner Zuhörerin vortragen. Vielleicht gelingt es mir ja, ihre Neugier zu wecken.
Liebe Lipperin
Ich denke nicht, dass zum (Vor)Lesen des Buchs Asienkenntnisse nötig sind. Es wäre sicherlich hilfreich, um die Handlung im großen Zusammenhang einzuordnen, aber alle für das Buch relevanten geschichtlichen Ereignisse und kulturellen Eigenarten werden darin so weit wie zum Verständnis nötig erklärt.
Zum Vorlesen bräuchtest du Grundkenntnisse zur Aussprache des Englischen und Italienischen, aber über Zungenbrecher wie Slytherin wirst du dabei nicht stolpern. Die malaiischen und indonesischen Namen und Begriffe sollten kein Problem sein, da bis auf C und J alle Buchstaben exakt wie im Deutschen ausgesprochen werden. Das verwendete Thai kann man als Deutscher so ablesen, wie es gedruckt steht, beim Burmesischen wäre es bis auf etwa fünf schwierigere Begriffe (Longyi und Zeigyo fallen mir spontan ein) englisch auszusprechen.
Klingt schwierig, ist aber bis hierhin locker machbar. Wirklich tricky sind eigentlich nur die chinesischen Namen und Ortsnamen, vor allem im dritten Kapitel, das ganz in China spielt und einen Zeitraum von 50 Jahren samt Familiengenealogie abdeckt. Ich sehe zwei Möglichkeiten, an das Problem heranzugehen. Entweder sprichst du die Namen konsequent (falsch) deutsch aus, oder ich schicke dir per PN eine Liste mit den verwendeten Namen und ihrer Aussprache. Bis zur LR wollte ich diese Liste ohnehin erstellen, also sag mir bitte, wenn du sie schon vorab haben möchtest.
Als Fazit würde ich sagen, dass es sicherlich schwieriger vorzulesen ist als ein Buch, das in Deutschland spielt; dafür nimmt es den Leser mit auf eine große, bunte Reise quer durch Asien und seine unterschiedlichen Kulturen. Entscheide selbst, ob du es versuchen möchtest. Wenn du Hilfe benötigen solltest, kannst du dich gern jederzeit an mich wenden.
LG harimau