Kurzbeschreibung:
Zwei Männer - ein Verrat: Nie war eine Schlacht so verheerend
Publius Quinctilius Varus war ein Mann von Charakter, Stärke und viel Vertrauen in die Seinen. Denn sonst hätte der römische Statthalter die Zeichen deuten können, die er übersehen wollte. Hinweise darauf, dass der Cherusker Arminius nicht zuallererst sein enger Vertrauter war, sondern im Herzen immer noch Germane - und als Germane die römischen Unterdrücker auf brutalste Weise zu vernichten plante. Die Varusschlacht tötete 20.000 Menschen - Männer, Frauen, Kinder - und gilt als Schicksalsstunde Europas. • Der Roman zum Jubiläum: 2.000 Jahre Varusschlacht • Nach der "Cinna"-Trilogie begeistert Iris Kammerer mit einem neuen großen Roman • Faszinierend, actionreich und spannend wie Bernard Cornwell
Über die Autorin:
Iris Kammerer, 1963 in Krefeld geboren, arbeitete nach dem Studium der Klassischen Philologie und Philosophie als Texterin, Redakteurin und Beraterin. Seit 2004 ist sie freie Autorin. Bisher erschien die erfolgreiche Trilogie um den römischen Offizier Cinna ("Der Tribun", "Die Schwerter des Tiberius" und "Wolf und Adler") sowie der im Mittelalter angesiedelte Roman "Der Pfaffenkönig". Iris Kammerer lebt zusammen mit ihrem als Sachbuchautor tätigen Mann Helmut Kammerer in Marburg.
Eigene Meinung:
Je weiter man sich entfernt von den inneren Regionen des Erdkreises rings um Unser Meer und in die äußeren Gebiete vordringt, wo der Oceanus in schier unendlichem Wellenring die Lande umschließt, umso wilder werden die Menschen und Tiere, die dort leben. Mit diesem Satz beginnt der neue Roman von Iris Kammerer. Und sofort ist damit auch ein Moment da, durch den man in eine vergangene Welt gezogen wird. In das Jahr 9 als sich drei römische Legionen unter Statthalter Varus auf den Weg ins Winterlager begeben. Als Leser bekommen wir die Ereignisse aus der Sicht von Titus Annius, ein Schreiber im Heer, seiner germanischen Sklavin Thiudgif, die den Heereszug im Tross folgt und Gaius Caelius Caldus, einem senatorischen Tribun, der schon früh hellhörig wird, ob der Anschuldigungen des germanischen Fürsten Segestes gegen seinen Verwandten Arminius.
Die Ereignisse der Varus-Schlacht werden gänzlich aus römischer Perspektive geschildert. Arminius selbst tritt nur an wenigen Stellen in Erscheinung. Durch diese Sicht wird vor allem im Hauptteil die um sich greifende Verunsicherung spürbar, als erste Teile der Nachhut angegriffen werden und die Nachrichten spärlich in die anderen Teile des Zuges dringen.
Die Angriffe auf den Heereszug sind sehr ansprechend geschildert. Kampfszenen sind für mich immer heikle Szenen in Büchern, weil sie für mich oft, wenn sie zu sehr ins Detail gehen und Kampftechniken schildern, in Langweile abdriften. Hier hat mir die Schilderung zugesagt. Es war sehr vielfältig, abwechslungsreich, nicht zu viel und nicht zu wenig und hat sowohl die taktischen Geschehnisse als auch eine Stimmung transportiert. Zugleich wurde damit auch der Schrecken des Kampfes gezeigt, mit einer unglaublichen Szene, die mir ich auch jetzt, mittlerweile mehrere Tage nach Beendigung des Buches, noch eine Gänsehaut verursacht.
„Varus“ überzeugt auch mit einer angenehmen Sprache und vielschichtigen Figuren. Diesmal hatte ich allerdings Probleme mit dem Spannungsbogen. Am Beginn war ich zwar sofort wieder in eine andere Zeit hineingezogen, aber die Geschichte hat lang gebraucht, bis sie mich wirklich fesseln konnte. Mit dem Beginn der Schlacht hat sich dieses Problem gelegt, ist dann aber leider, als sich die Legionen aufzulösen begannen, auch wieder zurückgekehrt und hat bis zum Ende angehalten. Vor allem fehlte mir ein sichtbarerer roter Faden, der in den vielen detailreichen Szenen etwas unterzugehen droht. Diese Szenen sind für sich genommen zwar alle interessant, aber es fehlte ein zusammenhaltender Erzählfluss, der im Hauptteil dann auch vorhanden war.
Insgesamt ein gut zu lesender historischer Roman, wenn er auch nicht an die Cinna-Trilogie heranreicht.
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