Gestern abend fand in der Buchhandlung Lehmann in Hannover eine Lesung der besonderen Art statt.
Ines las aus "Die Galgentochter", einem historischen Kriminalroman aus dem 16. Jahrhundert. Begeleitet wurde sie von der hannoverschen Gruppe "Schallmeyer", einem Duo, bestehend aus Junker Jörn von der Bömelburg und seiner wunderbaren Begleiterin, deren Namen ich leider nicht weiß.
Schon vor der Lesung haben die beiden Musiker das Haus "gerockt". Man hörte Glöckchen bimmeln, Klänge einer Art Gitarre und Flötentöne. Die beiden Schallmeyer waren entsprechend gekleidet und stellten sich mit einer der Musik angepassten Sprache vor, so seien sie u.a. bekannt von Burgund bis Burgwedel und von Barcelona bis Barsinghausen.
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Ines hat den Abend wieder wunderbar gestaltet und die Musiker und ihre Melodien und Texte in die Lesung ihres Romans eingebunden, so dass man hätte meinen können, sie wären ein eingespieltes Team, dabei trafen sie sich gestern zum ersten Mal.
Was ich beeindruckend finde, dass Ines zum einen nicht aus einem Buch, sondern von Manuskriptseiten las bzw. eben nicht las, sondern vieles frei vortrug. Dazu die Erläuterungen und kleinen Geschichten, die den Text abrundeten, wie Sprüche von Thomas von Aquin oder Martin Luther zur Frau oder ein Rezept für einen Liebestrunk aus Mandelmilch und Rosenblättern.
Zwischen den einzelnen Abschnitten spielten Schallmeyer auf, spielten und sangen Lieder von drei jungen Männern, die jemanden ermordeten oder Fragmente eines Liebeslieds, das dann wirklich abrupt endete.
Hätte ich das Buch nicht schon gelesen, hätte ich nach dem gestrigen Abend sofort zur Galgentochter gegriffen. So bleibt mir nur, bis Herbst 2009 auf den Nachfolger zu warten, an dem Ines gerade arbeitet und der voraussichtlich "Henkersknecht" heißen wird.