Henno Martin - Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste

  • Kurzbeschreibung (Amazon)
    Im September 1935 kommen zwei junge Männer, frischgebackene Doktoren der Geologie, an der Küste Südwest-Afrikas an. Sie haben Nazideutschland verlassen, beginnen geologische Forschungen im Naukluftgebirge und erkunden Wassenvorkommen für die Farmer. Der Zweite Weltkrieg holt sie ein, aus Furcht vor der drohenden Internierung als 'feindliche Ausländer' fliehen Henno Martin und Hermann Korn in die Wüste, kämpfen dort mehr als zwei Jahre um das nackte physische Überleben. Hunger und Durst quälen sie, ihre wechselnden Unterkünfte, provisorisch, primitv, bilden den Ausgangspunkt für wechselndes Jagdglück auf der Suche nach Nahrung und Wasser. Sie leben fast wie Menschen der Urzeit, bewundern die karge Schönheit der Wüste, deren extreme Spannung von Tod und Leben sie zu neuen Einsichten über das Werden und Vergehen von Natur und Menschheit führt.


    Ein faszinierendes, interessantes Buch. Ganz anders, als so viele andere Bücher, die ich kenne. Interessant und unaufdringlich schildert Henno Martin, wie er über zwei Jahre zusammen mit seinem Freund und Kollegen Hermann Korn in der Namib überlebt haben.


    Ich habe dieses Buch schon lange haben wollen, einzig der hohe Preis schreckte mich bislang ab. Jetzt habe ich aber über Amazon Marketplace die Taschenbuch-Ausgabe "gebraucht" (war aber immer noch originalverschweißt) bekommen und sofort weggelesen.


    Interessant, faszinierend, lesenswert. Auf einer Schulnotenskala bekommt dieses Buch eine 2+ (leichte Abzüge gibt es nur für manche Absätze, die mir bei aller Liebe und Nachsicht doch etwas zu sehr philosophierend waren).

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Hallo Batcat,


    das war jetzt wohl Gedankenübertragung... :grin


    Oryx hatte mir gerade eine PN des Inhalts geschickt, dass Du ein Buch rezensiert hattest, was zu diesem Thema paßt...:-)


    Dankeschön... :wave
    Baumbart

  • Hatte mir das Buch gewünscht, da ich an einer Exkursion nach Namibia teilgenommen habe.


    Mir hat es sehr gut gefallen, sprich 5 von 5 Daumen. Der Autor beschreibt wunderbar die karge Landschaft, das alltägliche Überleben und die Gedanken, die die beiden Zurückgezogenen hatten. Die Erzählung hat mich in den Bann gezogen, da man als Leser so stark in die Gedankenwelt mit hineingezogen wurde. Bald hielt ich Ausschau nach dem nächsten Beutetier, bald ärgerte ich mich, wenn die beiden eine neue Anbaumethode erdacht hatten, diese aber nicht funktionierte - und bin irgendwie erleichtert, dass so ein Leben zwar hart sein kann, aber dass der Mensch es doch geschafft hat (zumindest zeitweilig) sich anzupassen.


    Das ist auch das Schöne daran, dass dies eine wahre Geschichte ist. Frohgemut ins Abenteuer gestartet, wird nach und nach klar, dass das Zurückgezogensein kein Dauerzustand sein kann. Dass es Probleme gibt, die man sich eingestehen muss. Dass es eben kein Happy-End geben muss (Herrmann erkrankt und deshalb verlassen sie ihre Höhlenunterkunft). Das Philosophieren nimmt dabei einen großen Raum ein, an manchen Stellen allerdings nervt diese Ausführlichkeit, da muss ich zustimmen. (Beeinflusst aber nicht die Bewertung).