'Die Liebenden von Leningrad' - Seiten 001 - 156

  • Ich habe das Buch heute angefangen und bin noch ganz am Anfang.
    Noch befinde ich mich in den engen Wohnverhältnissen der Familie.
    Unsere Titelheldin scheint eine ganz Flotte zu sien :grin
    Mit 17 schon so lange abends auszugehen? :yikes
    Schwester Dascha ist dann wohl schon 24 (7 Jahre älter). also "darf" sie schon mal um Mitternacht in der Morgendämmerung nach Hause kommen! :lache

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

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  • Den Anfang finde ich auch sehr schön erzählt.


    Man muss sich das heutzutage mal vorstellen, in so engen Verhältnissen zu leben.
    Ich war damals wirklich froh, daß ich mein eigenes Zimmer hatte. Gerade in der Pubertät.


    Aber da merkt man erstmal, mit wie wenig man zufrieden sein kann, wenn man es nicht anders kennt.

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Unsere Titelheldin scheint eine ganz Flotte zu sien :grin
    Mit 17 schon so lange abends auszugehen? :yikes
    Schwester Dascha ist dann wohl schon 24 (7 Jahre älter). also "darf" sie schon mal um Mitternacht in der Morgendämmerung nach Hause kommen! :lache


    Das hat mich auch gewundert, gerade zur damaligen Zeit, dass eine Siebzehnjährige schon so lange ausbleiben darf.
    Die Beschreibung der Familie und der Wohnverhältnisse hat mir auch sehr gut gefallen. Wenn man das liest, kommt einem direkt wieder stärker zum Bewusstsein, wie viel Platz wir heutzutage beanspruchen und glücklicherweise auch haben. Fasziniert hat mich Tatianas Lieblingskleid mit den gestickten Rosen. Schon die Tatsache, dass es ein französisches Modell ist, macht es für sie zu etwas ganz Besonderem, und sie trägt es, obwohl es eigentlich schon viel zu klein ist.

  • Was ich mich gerade frage ist: Wie kommt ihr darauf, daß Tatiana mit 17 schon so lange raus darf?? Dascha war die, die so lange weg war. Oder hab ich da was verpasst??


    Im Moment erfreue ich mich an dem Moment, da Tania Alexander kennenlernt. Wie sie im Bus sitzen bleibt und vergißt rechtzeitig auszusteigen. :lache Einfach nur süß.


    Ich finde sowieso, daß Tatiana hier noch sehr naiv und unerfahren wirkt. Daß man sich über einen Krieg nicht freuen sollte, ist wohl selbst ihr klar. Trotzdem scheint sie mit ihren 17 Jahren noch nicht wirklich zu realisieren, was das bedeuten könnte.
    Sie merkt erst, wie ernst es ist, als es schon zu spät ist. Aber Alexander ist der Retter in der Not. So muss es sein :-]


    Ich kann mir die Situation richtig bildlich vorstellen. Mit manchen Menschen fühlt man sich einfach von Anfang an innerlich verbunden.
    *schmacht*


    Was mich immer etwas verwirrt ist die Namensgebung in Russland.
    Meine Mutter ist auch Russin, aber ich steige da trotzdem nicht ganz durch. :rolleyes
    Heißt sie nun Tatiana Metanowa oder Tatiana Georgiewna??
    Soweit ich weiß, wird der Tochter immer der Familienname des Vaters als Zweitname dazugegeben. Und der Familienname der Mutter ist der Familienname der Tochter.
    Was für ein kompliziertes System. Muss ich direkt mal danach Googeln oder bei Wiki suchen.

  • Auch wenn ich hier scheinbar Selbstgespräche führe, ich muss einfach meine Meinung Zeitnah loswerden.


    Ich finde es schön zu lesen, wie sich die Liebe zwischen Tatiana und Alexander so schnell und eindeutig entwickelt.
    Eigentlich wissen beide, daß sie zusammen sein wollen, aber Dascha steht zwischen ihnen. Schon depremierend.
    Aber Tatianas Denkweise verstehe ich schon. Sie hat nur EINE Schwester. Aber warum kann Alexander dann nicht zu seinen Gefühlen stehen?


    Dimitri geht mir jetzt schon auf die Nerven. Er ist so fordernd und schleimt sich erstmal überall ein. So jemanden möchte ich nicht im Freundeskreis haben.


    Was ich bemerkenswert finde ist, daß Alex Tatiana so schnell so viel persönliches über sich erzählt. Er muss sich seiner Sache sehr sicher sein. Er vertraut Tania spontan.


    Eindeutig verliebt :grin

  • Zitat

    Original von ximox04
    Was ich mich gerade frage ist: Wie kommt ihr darauf, daß Tatiana mit 17 schon so lange raus darf?? Dascha war die, die so lange weg war. Oder hab ich da was verpasst??


    :write Das frag ich mich auch. Ich meine, Tanja geht ja nicht so gerne aus und bis jetzt hatte sie noch nie einen Freund.


    Was soll ich über Alexander sagen?! - So einen Mann hätt ich auch gerne... :grin

  • Heute endlich habe ich also begonnen. Ich bin noch nicht sehr weit gekommen, aber das Buch hat mich sofort eingefangen. Wenn das so bleibt, bin ich auf jeden Fall bei allen drei Teilen dabei. :-)


    Nur ein Personenverzeichnis fehlt mir; ich habe „ewige Zeiten“ nichts mehr gelesen, was in Rußland spielt, und tue mich mit den Namen und Kosenamen noch etwas schwer. Allerdings reicht es noch, um einen Fehler zu erkennen: Seite 13, etwa in der Mitte:
    (...) nannte sie ihre Tochter beim Vor- und Nachnamen. :yikes
    Das ist schlicht und ergreifend falsch. Es heißt Vor- und Vatersname; der Nachname ist Metanow. Aber nach allem was ich weiß, ist die richtige und korrekte Anrede in Rußland die mit Vor- und Vatersnamen. So wie es auch dasteht: Tatiana Georgiewna.


    Ach, ich sehe, ihr habt über die Namensgebung schon diskutiert.


    Zitat


    Heißt sie nun Tatiana Metanowa oder Tatiana Georgiewna??
    Soweit ich weiß, wird der Tochter immer der Familienname des Vaters als Zweitname dazugegeben. Und der Familienname der Mutter ist der Familienname der Tochter.
    Was für ein kompliziertes System. Muss ich direkt mal danach Googeln oder bei Wiki suchen.


    Also ich bin kein richtiger Experte; vor über zwanzig Jahren habe ich mal (freiwillig) russisch gelernt (kann aber nicht mehr viel) und ziemlich viele russische Bücher gelesen. Die Namensgebung war / ist immer gleich (in Klammern für Tatiana):
    1. Rufname (Tatiana)
    2. Vatersname (also Vorname - Rufname - des Vaters in angepaßter Form) (Georgiewna)
    3. Familienname. (Metanow)
    Der vollständige Name lautet also Tatiana Georgiewna Metanowa.


    Edit. Ein "a" hinzugefügt, wo es hingehört.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Diskutiert haben wir noch nicht direkt, aber mich hat das Thema einfach mal interessiert.
    Ich denke mal, daß sie nun komlett Tatiana Georgiewna Metanowa heißt.
    Beim weiblichen wird ja immer das "a" an den Namen gehängt.


    Nun bin ich auch schon ein bissi weiter und wollte noch was zum Ende des Abschnitts schreiben.
    Ich finde Tatianas Haltung der Schwester gegenüber ja ganz nobel. Aber ich persönlich könnte das nicht. Vorallem da sie sich ja prinzipiell ihr ganzes Leben lang unglücklich machen würde. Sie merkt doch, daß Alexander ihre große Liebe ist.
    Und dann auch noch so einen extremen Schnitt zu machen. Ich könnte das nicht.
    Ich bin eben doch ein Weichei :pille


    Aber ich finde es gut von Alexander, daß er sich den Konsequenzen stellen will und zu Tania stehen will.


    Ich muss mal sagen, Alexander kommt mir nicht vor wie 22. Wenn man so liest, was er schon alles durchmachen musste und wie er denkt und sich verhält, habe ich immer einen Mann Anfang 30 im Kopf.

  • Bis jetzt geht das Buch nicht wirklich an mich. Nichts weiter las eine durchschnittliche Dreiecksgeschichte, wobei mich immer stört, dass der Partner immer eine ganz besondere Stellung haben muß, entweder Adel oder doch zumindest Offizier.

  • Zitat

    Original von ximox04
    Was ich mich gerade frage ist: Wie kommt ihr darauf, daß Tatiana mit 17 schon so lange raus darf?? Dascha war die, die so lange weg war. Oder hab ich da was verpasst??


    Auf Seite 16 ist von einem Sofa im Flur die Rede, auf dem Dascha oft übernachtet, um niemanden zu stören, wenn sie spät nach Hause kommt. Weiterhin heißt es, das Sofa wäre von der Größe besser für Tatiana geeignet, aber die benutzt es seltener, da sie nicht so oft spät nach Hause kommt. "Nicht oft" bedeutet für mich, dass sie ab und zu schon länger unterwegs ist.

  • @ ximox04
    Stimmt; ist halt doch schon eine ganze Weile her, daß ich das letzte mal was "russisches" gelesen habe. Ich habe das fehlende "a" ergänzt.



    Zitat

    ximox04
    Dimitri geht mir jetzt schon auf die Nerven. Er ist so fordernd und schleimt sich erstmal überall ein.


    :write Vor allem verstehe ich nicht so recht, warum er sich so einfach Alexander und Tatiana anschließen kann. Auf ein Wort von Alexander hin hätte er doch eigentlich in der Kaserne bleiben müssen. Statt dessen ignoriert er alles und geht einfach mit. Das hat mich etwas verwundert.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich bin wirklich noch nicht viel zum Lesen gekommen. Tatiana hat gerade erst Alexander mit gebracht bzw. ihn verabschiedet. :lache


    Bin aber gespannt, wie es weitergeht. Werde mich gleich aus Sofa werfen! :wave

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    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Ich bin wirklich noch nicht viel zum Lesen gekommen.


    Ich irgendwie auch nicht, obwohl mir das Buch bisher gut gefällt. Ich fürchte fast, mich hat eine gewisse "Leserundenmüdigkeit" erfaßt und ich sollte für einige Zeit mal aussetzen. Denn auch wenn ich mich auf Bücher freue, gehen die - ist es terminlich erst mal soweit - nicht an mich ran. Ich werde also vermutlich hinterherhinken, denn lesen will ich das Buch (und die beiden Folgebände) eigentlich schon.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Dieses erste Kapitel habe ich jetzt durch, und ich muss sagen, insgesamt finde ich den Schreibstil recht angenehm. Tatiana ist am Anfang noch sehr kindlich beschrieben, aber ich hatte das Gefühl, als wäre sie in diesen paar Wochen erwachsen geworden. Es heißt ja auch ziemlich am Ende des Abschnitts, sie hätte ihre Unschuld verloren in dem Sinn, dass sie ihre Schwester immer wieder täuscht. Ich kann sie gut verstehen, dass sie unter der Situation leidet.
    Alexander ist toll beschrieben, mir kommt er auch älter vor, was sicher an seiner recht bewegten und tragischen Vergangenheit liegt. Nicht so ganz nachvollziehen kann ich, dass er mit Dascha spielt, denn mehr ist es für ihn ja nicht. Eigentlich tut er mit seinem Verhalten beiden Schwestern weh. Das paßt so gar nicht zu der Vorstellung, die ich von ihm habe.
    Interessant finde ich den Blickwinkel, aus dem in diesem Roman die damalige politische Lage geschildert wird, denn aus russischer Sicht habe ich das ganze noch nicht gesehen. Es ist eigentlich mein erster Roman mit Handlungsort Russland zu dieser Zeit.

  • Ich fand auch die Idee sehr gut, wie die Schilderung seiner Eltern in Kursivschrift eingesetzt wurde. Als wenn Alexander das noch einmal lebhaft im Traum sieht. Aber auch sehr traurig, wie sie ums Leben kamen.


    SiCollier : Ich lese morgens in der Bahn 10 Minuten, abends auf der Heimfahrt gibt es schon die ganze Woche nur Stehplätze :bonk.
    2 x die Woche gehe ich zum Sport, Heute komme ich auch gerade erst heim...
    Echt Zeitmangel! :bonk

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    Wendy Wasserstein

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  • Zitat

    Original von Lesebiene
    ... Prospekt? Ist unter Prospekt ein Platz zu verstehen?


    Auskennen ist übertrieben; aber von meinen früheren Russischkursen sind noch ein paar Reste da.


    Prospekt heißt im Zusammenhang mit Straßenbezeichnungen soviel wie "breite Straße", "Avenue", "Allee" (hier zitiert nach dem Russisch-Deutschen Wörterbuch, Moskau 1976. Aber die Bedeutung dürfte immer noch die gleiche sein ;-) ).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")