'Die Liebenden von Leningrad' - Seiten 276 - 352

  • Oh man. Ich dachte, ich werd länger an dem Buch lesen als das letzte mal, weil ich es ja schon kenne. Aber das Gegenteil ist eher der Fall.


    Ich habe das Gefühl, ich gehöre zu Tatianas Familie. Die ganze schreckliche Situation geht mir den ganzen Tag durch den Kopf.


    Ich kann mir dieses nagende Hungergefühl garnicht vorstellen. Wir haben auch nicht viel, aber DAS ist echt hart. Und dann auch noch Sägemehl an die armen Menschen zu verfüttern.
    Ich glaube, Hunger bringt die schlimmsten Seiten eines Menschen zum Vorschein. Z.B. das mit dem Pferd.


    Was ich dabei immernoch bewundernswert finde, sind die kleinen glücklichen humorvollen Momente zwischen Tatiana und Alexander.


    Wenigstens ist Dimitri erstmal weg. Aber wie lange noch. Unkraut vergeht nicht. Leider.


    Ich les gleich mal weiter.

  • Der schlimme Winter mit den kleinen Rationen bringt wirklich verborgene Wesenszüge der Menschen ans Licht. Je mehr ich über Dascha lese, umso egoistischer und dümmer kommt sie mir vor. Sie hat letztendlich nur an sich selbst und an Alexander Interesse. Wie Tatiana von ihrer Familie behandelt wird, ist schon ein starkes Stück. Auch wenn ich weiß, dass zur damaligen Zeit Schläge für Kinder teilweise noch an der Tagesordnung waren, habe ich kein Verständnis dafür, dass Tatiana nur von allen "bestraft" wird. Vom Vater wird sie geschlagen, nur weil sie die Wahrheit sagt, die Mutter ist böse mit ihr, und sogar ihre eigene Schwester erhebt die Hand gegen sie.
    Und in Ordnung finde ich Alexanders Verhalten auch nicht, wenn er sie wirklich so liebt. Auch wenn sie vereinbart haben, Dimitri gegenüber so zu tun als würden sie keinerlei Interesse aneinander haben, aber dass Tatiana aufs Dach geschickt wird, damit Alexander mit Dascha ein Zimmer für sich allein haben, das finde ich absolut fies, da kann ich Alexander nicht verstehen. Er muss doch sehen, dass so eine Situation absolut demütigend für Tatiana ist.

  • Ja, das mit dem Heiratsantrag fand ich auch übertrieben! Selbst wenn er mit Dascha - die ich sehr egoistisch und dumm finde - flirtet um von Tania abzulenken, müsste das reichen.
    Also wenn ich denke, mein Freund schläft neben an mit meiner Schwester? :schlaeger Das geht doch eigentlich gar nicht! :nono


    Soweit sollte kein Ablenkungsmanöver gehen!


    Die Hungersnot muss sehr schlimm sein. Wir kennen es ja zum Glück nur vom Hörensagen. In Berlin war es ja auch schon sehr schlimm.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Ja, das mit dem Heiratsantrag fand ich auch übertrieben! Selbst wenn er mit Dascha - die ich sehr egoistisch und dumm finde - flirtet um von Tania abzulenken, müsste das reichen.
    Also wenn ich denke, mein Freund schläft neben an mit meiner Schwester? :schlaeger Das geht doch eigentlich gar nicht! :nono
    .


    Ja, ich kann immernoch nicht nachvollziehen warum er ihr einen Heiratsantrag macht. Und da gebe ich dir recht Lesebiene, flirten reicht schon! :fetch


    Dascha ist mit nicht unsymphatisch. Manchmal rege ich mich zwar über sie auf, aber sie tut mir irgendwie leid. Ich meine, sie hat ja keine Ahnung was da zwischen Tanja und Alexander läuft...

  • Die Deutschen belagern Leningrad, die Rationen werden immer knapper und die Hungersnot und die Kälte fordern ihre Opfer!


    Während Tatjana sich in Verzicht geradezu übertrifft, ihre Familie am Leben erhält, erfährt sie selbst nur Undankbarkeit! Niemand, außer Alexander, scheint sich wirklich um sie zu sorgen.


    Zitat

    von Ketisa
    Dascha ist mir nicht unsymphatisch. Manchmal rege ich mich zwar über sie auf, aber sie tut mir irgendwie leid. Ich meine, sie hat ja keine Ahnung was da zwischen Tanja und Alexander läuft...


    Mir hingegen sehr, sie ist nicht nur egoistisch, sondern auch furchtbar dumm und Mitgefühl scheint sie nicht zu kennen. Wie hätte sie von Anton's Mutter sonst sagen können, das wenn eine Mutter von 4 Söhnen zwei verliert, das das weniger schlim ist, als wenn eine Familie den einzigen Sohn verliert. Ich denke einer Mutter bricht bei Verlust eines Kindes das Herz!
    Das Dascha die Gefühle zwischen Alexander und Tatjana nicht bemerkt, leigt genauso an ihrem Mangel an Einfühlungsvermögen!

  • Ich glaube, Dascha wird mit den Leiden des Krieges immer egoistischer.
    Aber das mit den 4 Söhnen finde ich auch sehr gefühllos und einfach nur abstoßend.
    Da spricht eben die pure Naivität und der Egoismus aus ihr.