Hat Deutschland ein Demokratie-Problem?

  • ich finde das gößere problem in deutschland ist die arbeitslosigkeit
    und die kommt daher das einfach keine grenzen mehr da sind

    Sehnsüchte und Visionen ,Einsamkeit und Freude,Tränen und Leidenschaft ,Liebe und Zärtlichkeit.
    Das sollte das Buch haben. ;)
    Vlg Darknight :wave :knuddel1
    Black Dagger -Mondspur :lesend

  • und das man nicht gleich jedem die auffenthalterlaubnis sofort gibt

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  • Zitat

    Original von darknight
    und das man nicht gleich jedem die auffenthalterlaubnis sofort gibt


    So schnell geht das ja nun auch nicht. Ich finde, der Einbürgerungstest (allerdings nur für einen deutschen Pass, nicht für eine Aufenthaltsgenehmigung) ist schon ein Schritt in die richtige Richtung. Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass der Staat schon kontrollieren sollte, ob jemand, der in Deutschland leben und arbeiten will, über das politische System in etwa Bescheid weiß und die Landessprache beherrscht. Ohne eine gute sprachliche Basis läuft leider nichts. Das hat mit der Herkunft der Einwanderer aber wenig zu tun.


    Und wenn die Leute die Sprache nicht selbstständig lernen und sich ihre Kindeskinder mittlerweile in der dritten, fast vierten Generation mit der Sprachbarriere herumschlagen müssen, dann muss der Staat eben dazu anhalten, dass die Sprache gelernt wird. Sonst ist es echt schade um die ganzen Jugendlichen, die nur arbeitslos sind, weil ihre Eltern ihnen nicht das "Werkzeug" für eine erfolgreiche Zukunft mitgeben konnten.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.


  • Touché :anbet you made my day.

  • Zitat

    Original von Eddie Poe


    So schnell geht das ja nun auch nicht. Ich finde, der Einbürgerungstest (allerdings nur für einen deutschen Pass, nicht für eine Aufenthaltsgenehmigung) ist schon ein Schritt in die richtige Richtung. Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass der Staat schon kontrollieren sollte, ob jemand, der in Deutschland leben und arbeiten will, über das politische System in etwa Bescheid weiß und die Landessprache beherrscht. Ohne eine gute sprachliche Basis läuft leider nichts. Das hat mit der Herkunft der Einwanderer aber wenig zu tun.


    Und wenn die Leute die Sprache nicht selbstständig lernen und sich ihre Kindeskinder mittlerweile in der dritten, fast vierten Generation mit der Sprachbarriere herumschlagen müssen, dann muss der Staat eben dazu anhalten, dass die Sprache gelernt wird. Sonst ist es echt schade um die ganzen Jugendlichen, die nur arbeitslos sind, weil ihre Eltern ihnen nicht das "Werkzeug" für eine erfolgreiche Zukunft mitgeben konnten.


    genau :anbet

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  • Zitat

    Original von magali
    Ja, genau.


    Ich bin auch der Ansicht, daß man Arbeitgebern hierzulande viel mehr Grenzen setzen müßte!



    Ich polemisiere mal ein bisschen und frage:


    Wie kommt es dann, dass (die letzten Monate und Weltwirtschaftskrise jetzt mal ignoriert) die USA kaum Probleme mit Arbeitslosigkeit haben, obwohl hier eine Hire&Fire Mentalitaet herrscht?
    Es gibt hier keinen Kuendigungsschutz wie in Deutschland, Du kannst die Leute am Morgen darueber in Kenntnis setzen, dass sie gefeuert sind und zwei Stunden spaeter sind die weg. Ob Du ihnen noch ein Package mitgibst (also ein paar Wochen Lohnfortzahlung), obliegt Deiner persoenlichen Grosszuegigkeit als Arbeitgeber.


    Vielleicht, weil hier alles vom Wettbewerb diktiert wird, und weil es nicht als unfein gilt, einen Job als Tueteneinpacker im Supermarkt anzunehmen, auch wenn man vorher Manager bei GM war :grin.
    Denn wenn Du keinen Job hast, hilft Dir keiner. Entweder Du kannst es Dir leisten (von Deinen Ruecklagen), monate- oder jahrelang nach einer adaequaten neuen Beschaeftigung zu suchen, oder Du nimmst das, was sich bietet. Natuerlich hilft dabei die Tatsache, dass auch umgekehrt nicht solche Ressentiments in Deutschland herrschen, dass nur einer in einem Beruf arbeiten kann, der das auch gelernt hat. Hier kannst Du SysAdmin sein, und danach Koch - solange Du auch kochen kannst, kein Problem.
    Und dann ist es natuerlich noch so, dass der Mindestlohn hier sehr niedrig angesetzt ist, d.h. es gibt genuegend schlecht bezahlte Jobs auf dem Markt. Und diese Leute haben alle Arbeit, denn wenn ein Gaertner oder eine Putzfrau kaum was kostet, beschaeftigen natuerlich viele der Besserverdienenden solche Dienstleister.


    Ich glaube also nicht, dass staerkere Reglementierung den Arbeitsmarkt verbessert. Im Gegenteil - viele deutsche Arbeitgeber machen Kopfstaende, um die Unflexibilitaet des deutschen Arbeitsrechts auszubremsen.
    Sie heuern keine Leute an, weil sie Angst haben muessen, diese nicht wieder loswerden zu koennen, wenn es mal nicht so laeuft. Arbeiten stattdessen mit Freiberuflern / Zeitarbeitern, die damit auch nicht mehr Sicherheit haben, die den Arbeitgeber aber im Vergleich zum Festangestellten ein kleines Vermoegen kosten. Oder - sehr beliebt in der Medien und IT Branche - Praktikantenausbeutung. Einen Praktikanten wird man leicht wieder los, und es gibt genug Leute, die noch 3 Jahre nach ihrem Berufs- oder Studienabschluss Prakti sind.


    In Deutschland ist es ein Problem, die Branche zu wechseln, weil das schlecht im Lebenslauf aussieht und man dann Schwierigkeiten hat, wieder einen Fuss auf den Boden zu kriegen.
    Es ist ein Problem, trotz besserer Ausbildung und Vorgeschichte einen Niedriglohn-Job anzunehmen, weil das als Makel betrachtet wird und spaeter mal die Karriere kaputt machen kann. Das ist ein Europa-Phaenomen.
    Und schliesslich - es ist so einfach, arbeitslos zu sein. Der Staat ist da und faengt dich auf. Etwas, das Motivation noch mal reduziert, sich so schnell als moeglich einen neuen Job zu suchen - koste es was es wolle.


    Ich will damit die Probleme nicht wegreden, die z.B. gerade Menschen jenseits der 50 haben, wenn es gilt einen neuen Job zu finden. Auch das ist ein deutsches oder vielleicht europaeisches Phaenomen. Man geht davon aus, dass sie teurer und unflexibler seien als junge Leute. Was ist mit der Erfahrung?
    Hier in USA ist das anders, hier arbeiten viele aeltere Leute in allen moeglichen Jobs zum gleichen Lohn wie junge Leute, und deshalb sind sie genauso attraktiv als Arbeitnehmer. Mangelnde Flexibilitaet gleichen sie eben durch Erfahrung wieder aus.


    Deshalb - ich glaube nicht, dass Ueberregulierung und regierungsseitig verordnete Zwangsmassnahmen das Problem loesen.
    Sondern eher ein Umdenken und eine Hinorientierung mehr zum freien Markt, die aber auch erfordert, dass man sich von ein paar Idealen verabschiedet, so schwer das fallen mag.



    Schoene Gruesse von der anderen Seite des Teichs,
    Andrea

  • Zitat

    Original von magali
    Ja, genau.


    Ich bin auch der Ansicht, daß man Arbeitgebern hierzulande viel mehr Grenzen setzen müßte!


    magali


    magali
    Ich glaube nicht, dass man Arbeitsplätze schafft, indem man den Arbeitgebern viel mehr Grenzen setzt.
    Jetzt auch mal ganz polemisch:
    Neue Arbeitsplätze werden geschaffen, indem man selbst einen Betrieb/Geschäft gründet, also Arbeitgeber wird.
    Ist ja ganz einfach. Bei der grenzenlosen Freiheit?
    Warum suchen so viele Firmeninhaber händeringend Nachfolger?
    Doch nicht so einfach?


  • Andrea
    Da stimme ich Dir bei.
    Würde hier etwas im Denken geändert, sehe ich eine Verbesserung.
    Hier in Deutschland nennt man "Karriereknick", was eigentlich ein
    Erwerben zusätzlicher Fähigkeiten und eines erweiterten Horizonts bedeutet.

  • Wir haben ein Problem im Umgang mit unserer Vergangenheit.
    Wenn man mal etwas Nationalstolz zeigt, ist man sofort das Böse schlechthin. In Griechenland ist es so, das Häuser in den Nationalfarben gestrichen sind und auch sonst sind vielmehr Ausländer stolz auf ihr Land.
    ICH persönlich habe nichts schlechtes im Namen meiner Nation getan, bin mir keiner Schuld bewußt.
    Auch im Kommunismus hat es Millionen Tote gegeben
    Vereine oder Parteien zu verbieten hat keinen Sinn, da sie am nächsten Tag einfach von anderen Leuten wiedergegründet werden.
    Eine starke Demokratie muß mit mißliebigen Meinungen fertigwerden.

  • Zitat

    Original von agu
    Deshalb - ich glaube nicht, dass Ueberregulierung und regierungsseitig verordnete Zwangsmassnahmen das Problem loesen.
    Sondern eher ein Umdenken und eine Hinorientierung mehr zum freien Markt, die aber auch erfordert, dass man sich von ein paar Idealen verabschiedet, so schwer das fallen mag.


    Schoene Gruesse von der anderen Seite des Teichs,
    Andrea


    jo, das sind genau die sprüche, welche die regierungspolitiker der rot/grünen schröder- und der rot/schwarzen merkelregierung immer wieder gepredigt haben, als es um die deregulierung der finanzmärkte ging, um - ich zitiere mal frei - "den finanzstandort deutschland fit für den internationalen markt zu machen". hat super geklappt!


    schöne grüße von der parthe (kleiner fluss bei leipzig),


    bo :wave

  • Zitat

    Original von churchill
    Worauf bitte bist du stolz?


    Ich für meinen Teil bin stolz darauf, dass es unser Land schon immer vermocht hat, gerade aus der Vielfalt von Meinungen und Einflüssen, durch den Blick über den Tellerrand hinaus, durch Integration von verschiedenen Kulturen sich selbst zu entwickeln und zu prägen. Ich bin stolz darauf, dass es in unserem Land zur Kultur gehört, weltoffen und im Geiste eines großen Miteinanders zu leben.

  • Zitat

    Original von licht


    Ich für meinen Teil bin stolz darauf, dass es unser Land schon immer vermocht hat, gerade aus der Vielfalt von Meinungen und Einflüssen, durch den Blick über den Tellerrand hinaus, durch Integration von verschiedenen Kulturen sich selbst zu entwickeln und zu prägen. Ich bin stolz darauf, dass es in unserem Land zur Kultur gehört, weltoffen und im Geiste eines großen Miteinanders zu leben.


    Ich fürchte, wir sind gleich ot, aber egal.
    Ich habe ein prinzipielles Problem mit dem Wort "stolz", egal ob als Adjektiv oder Substantiv. "Stolz" kann man m. M. n. auf eine besondere EIGENE Leistung sein. Nun liegt es im Auge des Betrachters zu entscheiden, was eigene Leistung und was eigene besondere Leistung ist. Bin ich stolz darauf, mein Abitur geschafft zu haben, ein gutes Studium abgeschlossen zu haben? Nein. Weil ich immer Idealbedingungen hatte. Ich war ausreichend intelligent, um den Anforderungen zu genügen, hatte Eltern, denen Bildung wichtig war, ich durfte machen, was mich interessierte, lebe in einem Land zu einer Zeit, in der Frauen alles studieren dürfen. Dass man selbst die Chancen nutzen muss, ist selbstverständlich. Aber darauf stolz zu sein, empfinde ich als merkwürdig. Ich bin dankbar - in diesem Land, in dieser Zeit mit den mich umgebenden Menschen leben zu dürfen. Geschützt vor physischem, psychischem, sexuellem Missbrauch zu sein. Alles kein Grund, um stolz zu sein, aber unendlich dankbar.
    Vor dieser Einstellung sollte deutlich werden, warum ich prinzipielle Schwierigkeiten damit habe, wenn irgendjemand "stolz" auf dieses Land, Kultur etc. ist.

  • Danke für diese wunderbare Umschreibung, Vulkan.


    Ich werde - das ist quasi ein Reflex - immer sofort skeptisch, wenn mir Leute erklären, sie wären stolz auf irgendwas, mit dem sie (ursächlich) nicht das geringste zu tun haben. Stolz auf die Fußballnationalmannschaft? Barum? Ich spiele nicht mit, habe die Herren nicht trainiert, und dass wir im selben Land geboren wurden, dafür kann keiner was (trotzdem macht es Spaß, bei den Spielen mitzufiebern, zu fachsimpeln und herumzualbern). Als einfaches Beispiel. Stolz auf irgendwelche Leistungen, die florierende Wirtschaft, die großartigen Erfindungen, die geilen Autos, die ergiebige Kultur? Mmh. Vielleicht insofern, dass ich einen klitzekleinen Anteil beitrage, aber das würde ich vermutlich in vielen anderen Ländern auch tun. Aber - stolz? Was für ein merkwürdiges Wort. Und wer stolz ist, muss sich m.E. gleichzeitig schämen - eines geht ohne das andere nicht. Scham für die Korrupten, die Kinderschänder, die Faulen, die Betrüger, die kulturellen Blödbeutel, die Desinteressierten, die Nazis, die Verantwortungslosen, die Gemeinen, die Neider - die es in allen Ländern der Welt gibt. Beides gibt es überall.


    Stolz ist eine Frühform von Elitarismus. Man kann stolz auf die Dinge sein, die man selbst - wirklich selbst erreicht hat. Aber man muss nicht. Man kann sich auch einfach darüber freuen, das ist schöner - und geht leichter gemeinsam mit anderen.

  • Für mich ist das Wort Nationalstolz auch irgendwie falsch. Und ich glaube auch nicht, dass es ausdrückt, was wir so in anderen Ländern sehen.
    Da erlebe ich eher so etwas , Liebe zur Heimat und Heimatverbundenheit.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Ich finde auch, dass die Rede vom Stolz sehr ungewohnt ist. Mir ist die Formulierung mit Dankbarkeit auch bedeutend lieber. Nur begegnet mir der Stolz in verschiedensten Formen immer wieder: Da macht eine Partei am äußersten rechten Rand der Gesellschaft unverhohlen mit dem Nationalstolz Werbung, da fragen mich Leute, was an einem gewissen Grad an Heimatverbundenheit und Stolz auf das Land falsch sei, wir hätten ja wirklich viel erreicht, auch und gerade im Herbst vor 20 Jahren und seither ... (und da steckt gerade hier viele eigene bzw. auch kollektive Leistung drin!!)


    Die Rede vom Stolz geistert durch die Kaffeestuben und Stammtische, sie schleicht durch Straßen und Gassen und darf politisch korrekt nicht sein... und das wissen die Leute. Das hält sie aber nun nicht davon ab, dennoch - dann eben heimlich - stolz sein zu wollen. Warum sollen wir diesen Wunsch nur den Parteien am rechten Rand überlassen?? Warum sollen wir den Stolz ausreden oder - noch schlimmer - in den rechten Rand schieben, wenn wir statt dessen das Bedürfnis nach Stolz auch aufnehmen können und positiv besetzen können...

  • Zitat

    Original von licht
    Warum sollen wir diesen Wunsch nur den Parteien am rechten Rand überlassen?? Warum sollen wir den Stolz ausreden oder - noch schlimmer - in den rechten Rand schieben, wenn wir statt dessen das Bedürfnis nach Stolz auch aufnehmen können und positiv besetzen können...


    Wie bitte? Ich soll etwas, das ich im höchsten Maße für merkwürdig und ethisch für hoch bedenklich halte, akzeptieren und eingemeinden, damit es Rechtsradikale nicht mehr für sich beanspruchen können?
    Tom hat es angedeutet - Stolz hat etwas sehr Exklusives, das Andere oder gar Fremde ausschließt und den eigenen Status erhöht. Das mag ich daran nicht. Und wie man das produktiv neu besetzen soll, ist mir schleierhaft.


    Gerade 1989 ist m. M. n. ein schlechtes Beispiel für Stolz: Die Bürgerrechtler, die auf die Straße gegangen sind, die vor Mitte Oktober wirklich viel riskiert haben, weil völlig unklar war, wie auf die Demonstrationen reagiert wird, waren nicht für eine Wiedervereinigung. Sie waren für mehr Demokratie, freie Wahlen, Reisefreiheit, aber nicht für die Vereinigung, wie sie 1990 zusammengeflickt wurde. Ich persönlich bin überzeugt, dass es gute Gründe für die Art der Vereinigung, wie sie stattgefunden hat, gab. Aber ob die Bürgerrechtler von damals so stolz auf ihr Werk sind, das ja doch eine erheblich andere Richtung genommen hat, als eigentlich intendiert war?