E-Books - Diskussion mit newbook.de

  • Zitat

    Original von newbook2
    Thomas :


    Wobei ein Abo-Modell mit der Buchpreisbindung im besten Fall mit einem Clubmodell vereinbar wäre. Verstehe ich dich dann richtig, dass du beispielsweise in den "bestseller-listen" Club beitreten würdest, wenn das dir eine "Flatrate" auf Ebooks zusichert?


    Viele Grüße


    Ja, da wäre ich sofort drin. Ich lese gar nicht so viel von der Bestsellerliste, aber es schaffen ja auch immer wieder etwas anspruchsvollere Werke auf die Bestsellerliste wie z.B. Pynchon, Grass etc. Das würde mir schon reichen. Und ich könnte dann in anderen Werken, die ich bisher nicht lese, zumindest mal ausführlicher stöbern. Wäre zumindest am Anfang interessant.


    Noch lieber wären mir ein SWR-Bestenlisten-Club oder ähnliche Clubs mit Listen, die von der ZEIT, FAZ oder NZZ zusammengestellt sind.


    Gruß, Thomas

  • ...ich meine, diese Clubs wären doch ein schönes Zusatzangebot vom Serviceprovider. Dann könnte man zusätzlich zur Flatrate auch Inhalte gegen einen Aufpreis abonnieren.


    Im Musikbereich scheint sich aber das Flatrate-Abo-Modell noch schwer zu tun, nicht zuletzt wegen DRM. Das neue Napster läuft zwar ganz ordentlich, könnte aber glaub ich im Vergleich zu iTunes, musicload und Co. noch zulegen. Oder wie siehst du das, Thomas?

  • Ja, so etwas könnte ich mir durchaus für e-books vorstellen.


    Eine weitere Bemerkung: Ich höre auch sehr viele Hörbücher (ca. 40 Stück im Jahr), kaufe diese natürlich häufig gebraucht. Dennoch könnte ich mir vorstellen, durch so ein Portal Geld zu sparen. Ich bin dennoch bisher nicht registriert, da mir zu wenig interessante Titel als Hörbuch angeboten werden. Nun, ich habe das ja schon länger nicht mehr nachgeprüft und habe es nun auf Claudio erneut geprüft. Orhan Pamuks neuester Roman wird leider nicht als Download angeboten. Zudem lassen sich Dateien schlecht weiterverkaufen, wenn ich CDs kaufe, dann gibt es dafür meist noch ganz gut Geld auf ebay.


    Gruß, Thomas

  • Zitat

    Original von newbook2
    Wieviel DRM wärst du denn bereit zu akzeptieren?


    Das hängt vom Preis ab.


    Ich mache das mal an den Hörbüchern fest. Da würde ich folgende Bedingugen akzeptabel finden, wenn wirklich jedes Hörbuch als Download im Abo für 9,95 beziehbar wäre:


    - Kein Weiterverkauf gestattet
    - Datei auf CD brennbar und somit in jedem MP3-Player abspielbar
    - 2 Kopien zur privaten Sicherung erlaubt
    - Datei lebenslang gültig


    Kenne mich jedoch nicht aus, was zur Zeit tatsächlich in Sachen DRM diskutiert wird.


    Gruß, Thomas

  • Zitat

    Original von newbook
    Es müsste klare Vereinbarungen geben, wie man seine Daten dauerhaft sichern könnte. Die Frage ist nur, wer so eine Bücherbank verwalten sollte.
    Die Verlage, der Buchhandel oder eine externe Vereinigung?


    Was denkt ihr? Wie sollten eure virtuellen Bücher gesichert werden?


    Ich hab bei Libri.de mal ein eBook gekauft, und das steht jetzt immer noch in meinem Kontobereich unter "Downloads", d.h. ich könnte es noch mal runterladen. Allerdings würde es mich schon nerven, wenn meine Festplatte kaputtgeht und ich dann alle Online-Shops abklappern müsste, um meine eBooks wieder zusammenzukratzen.

  • Im Augenblick bin ich noch untentschlossen, was ich von E-Books halten soll.
    Grundsätzlich ist die Idee ganz schön, aber ein Buch hat dennoch seine Vorteile.


    Mir gefällt ein Buch, welches man in den Händen halten und umblättern kann viel besser als etwas Virtuelles wo ich trotzdem immer noch einen gewissen Abstand zu halte.
    Besonders, wenn ich bestimmte Textstellen noch einmal lesen möchte und mir die Seitenzahl nicht notiert habe ist es denke ich schwieriger die Stelle zu finden, als in einem Buch, wo man sich sagen kann, dass die Stelle ungefähr im 2. Drittel des Buches war (o.ä.).


    Für den Urlaub (besonders fürs Flugzeug, wegen des Maximalgewichts) finde ich es aber insofern interessant, dass man keine riesige Mengen Bücher mit sich herumschleppen muss, nur um für die gesamte Zeit etwas zu lesen zu haben.


    Mit einem E-Book an den Strand zu gehen stelle ich mir hingegen ziemlich schwer vor, weil mir das Risiko, dass das Gerät durch Sand oder Wasser kaputt gehen könnte doch zu hoch wäre.
    Ein Taschenbuch für 9€, welches man sich zur Not neu kaufen könnte, würde keine so große Lücke im Geldbeutel hinterlassen, wie ein Gerät von ca. 300€ plus der entsprecheden Daten.


    Auch für die Schule, Uni, Arbeit etc. ist es sicherlich sinnvoll, weil man auch dadurch wieder Platz und Gewicht spart.


    Ich stelle es mir trotzdem ziemlich anstrengend vor mehrere Stunden ununterbrochen auf das Display des E-Book zu schauen nur, weil man gerade keine Lust hat mit dem Lesen aufzuhören.
    Man merkt das ja schon am Bildschirm des PC's, dass es mit der Zeit anstrengend wird und man unkonzentriert liest, je länger man Texte o.ä. am PC liest/ bearbeitet.
    Ich bekomme von so etwas leider ziemlich leicht Kopfschmerzen und deswegen nicht zu lesen *graus*


    Das "Einlagern" von E-Books stelle ich mir als ziemlich unvorteilhaft vor.
    Wenn ich bedenke, dass ich vor meinem SUB stehe und mir die Bücher anschaue, lese ich ab und zu auch noch den Klappentext oder einfach zu ein paar Seiten (- bedenke jeweils die Wartezeit, bis die Seiten geladen wurden).


    Wie viele Bücher/ Buchseiten kann man überhaupt auf einem E-Book speichern und wie genau läuft die "Installation" der Bücher eigentlich ab?


    PC's habe ja häufig technische Probleme... inwiefern gibt es bei dem E-Books dazu Risiken?
    Ich habe nämlich leider nochnichts technisches gesehen, dass nicht ab und zu seinen Geist aufgibt.



    1.)
    Mhm... sie platzen nicht und ich muss nicht neue Regale für die neuen Bücher kaufen.


    2.)
    Ich habe noch nie Buchstützen gebraut, weil mein Regal zu voll ist, als dass irgendetwas umkippen könnte.
    Außerdem würde ich die Bücher sicherlich nicht wegwerfen.


    3.)
    Ich rauche nicht.
    Die schöne Buchatmosphäre wäre weg, aber wie schon gesagt - ich würde meine Bücher trotz E-Book nicht wegwerfen, deswegen würde sich das Problem bei mir erst gar nicht ergeben.



    Die Vorstellung immer auf eine Steckdose angewiesen zu sein finde ich schrecklich.


    Wenn es keine Seitenzahlen gibt höre ich ja gar nicht mehr auf zu lesen... von wegen 'Ich lese nur noch die Seite zu Ende...'.

  • Das bespielen der Ebook-Lesegeräte wird meistens über den Computer funktionieren. Also Ebook aus dem Internet herunterladen und via USB oder Speicherkarte auf das Ebook-Lesegerät spielen. Manche Geräte können auch selbstständig ins Internet gehen (z.B. der Kindle oder der iLiad), so dass im Einzelfall der Umweg über den Computer nicht zwingend nötig ist.


    An sich ist meine Erfahrungen mit den TestEbooks, dass sie sehr zuverlässig gelaufen sind - allerdings teilweise abhängig von Dateigröße und Format. Die Geräte sind aber sehr selten richtig "abgestürzt". Aber ja: Jedes technische Gerät hat manchmal zicken - da ist das gedruckte Buch dagegen doch relativ unkompliziert :-)


    Viele Grüße

  • Liebe Eulen,


    vielen herzlichen Dank für die rege Diskussion heute. Morgen ist der letzte Tag des "Ebook Diskussions Thread", d.h. auch nochmals eine großartige Möglichkeit uns in der Newbook Redaktion mit Fragen zu löchern :-).


    Wir haben übrigens zwei Artikel zum Thema Ebook Geschrieben in pro/kontra Form. Hier die Links:
    http://www.newbook.de/start/ne…ltur-aus-plastik-712/147/


    und


    http://www.newbook.de/start/ne…rosse-unbekannte-713/147/


    Wir freuen uns auf eure Fragen. Was mich interessieren würde: Welche drei Ebooks ständen denn bei euch ganz oben auf der Liste? Eher ein Lexikon oder die Harry Potter Reihe oder doch etwas ganz anderes?


    Bis dahin, viele Grüße

  • Wenn es die Möglichkeit gäbe wären es sicherlich zuerst Schulbücher (weniger zu schleppen ;-)), dann die Biss-Reihe und als drittes irgendein englisches Buch (kann mich nicht entscheiden, welches).




    Die Vorstelung finde ich ehrlich gesagt etwas blöd.
    Durch Bibliotheken in Büchern bzw. einem entsprechenden Lesen wird auch wieder eine Atmosphäre erzeugt, die ich mir bei einem E-Book definitiv nicht vorstellen könnte.

  • :chen Wäre Bastian in Phantasien gelandet wenn er ein Ebook gelesen hätte? Ein lustiger Gedanke....


    Eine schöne Bücherwand ist durch nichts zu ersetzen, deshalb wäre ein Ebook für mich höchstens im Bereich Lexikon/Sachbuch (zB ein einzelnes Kapitel, wenn mich der Rest des Buches nicht interessiert) zu gebrauchen. Wenn die Technik (und das Gesetz) es zuließe, könnte man sich auf diesem Wege sein eigenes "Sachbuch" nach den eigenen Bedürfnissen zusammenstellen, um zB besser für eine Prüfung öä. lernen zu können.

  • Lexika sind als ebook äußerst interessant, da mir der Platz fehlt, alle mehrbändigen Werke ins Regal zu stellen. Aber Lexika wie die Britannica oder das Kindler Literaturlexikon gibt es schon heute auf CD für einen sehr günstigen Preis.


    Aber auch normale Bücher könnten interessant sein. Ich müsste das natürlich erst einmal ausprobieren. Da ich viele Klassiker lese, die zudem mit Anmerkungen versehen sind, das stelle ich mir dann schon angenehmer mit ebook-Reader vor. Ein Klick und ich kann die Anmerkung lesen statt mühsam im Anhang erst wieder die richtige Stelle zu finden. Das dauernde Hin- und Herblättern im richtigen Buch befördert nicht gerade den Lesefluss.


    Also, ihr habt nach drei Titel gefragt, hier sind sie:


    1. Thomas Mann Gesamtausgabe, Große Kommentierte Frankfurter Ausgabe
    2. Kindler Literaturlexikon Neuausgabe 2009
    3. Britannica


    Schöne Grüße,
    Thomas

  • Zitat

    Original von newbook2
    Welche drei Ebooks ständen denn bei euch ganz oben auf der Liste? Eher ein Lexikon oder die Harry Potter Reihe oder doch etwas ganz anderes?


    Eher ein Lexikon oder ein Reiseführer. Konkret könnte ich aber keine drei Bücher nennen. Warten wir ab, was die Entwicklung der nächsten Monate bringen wird.

  • Ich habe noch mal über die Geschäftsmodelle mit e-books nachgedacht.


    Wenn man sich vorstellt, dass in D die Spiegelbestsellerliste mit 50 Titeln für 10 EUR im Monat angeboten würde, dann kann man durchaus auf ein tragfähiges Geschäftsmodell kommen.


    Hätte man 6 Mio Abonennten, dann wären das monatliche Einnahmen von 60 Mio Euro, je Buch also 1,2 Mio Eur. Würde der Autor 5% der Erlöse erhalten, dann wären das 60.000 Euro für jeden Monat, in dem er auf der Bestsellerliste steht.


    6 Mio Abonnenten kann man natürlich nur erreichen, wenn endlich die Preisbindung aufgegeben wird. Bei Preisbindung würden allein die ersten 10 Titel mindestens 200 Euro kosten. So gewinnt man nicht einmal 6.000 Abonennten.


    Gruß, Thomas

  • Deine Rechnung ist beeindruckend. Aus dieser Perspektive dürfte sich ein Modell wie von dir vorgestellt, wirklich für die breite Masse eignen.


    Doch die Frage ist, ob sich dann nicht ein Unternehmen wie Spiegel möglicherweise für die Zusammenarbeit mit einem bestimmten Hersteller entscheiden würde. Wäre das für die wichtig?

  • Zitat

    Original von newbook
    Doch die Frage ist, ob sich dann nicht ein Unternehmen wie Spiegel möglicherweise für die Zusammenarbeit mit einem bestimmten Hersteller entscheiden würde. Wäre das für die wichtig?


    Das kann natürlich passieren. Auf der anderen Seite könnten auch mehrere Hersteller ähnliche Modelle anbieten. In Summe würde für Autor und Verlag ja der gleiche Erlös herauskommen, also 2 Mio Kindle-Kunde, 1 Mio Sony-Kunden, 500T Spiegel-Kunden etc.


    Das ganze Gedankenspiel zeigt lediglich auf, welches Potential im Thema e-book steckt. So wie man heute auch für eine Flatrate telefoniert und im Internet surft, kann man dies auch im e-book-Markt realisieren. Ganz wichtig ist dazu die Klärung der Frage Preisbindung und Schutzrechte. In Sachen Preisbindung kann man heute im Börsenblatt wieder nur Ernüchterndes lesen. Fast einstimmig hat man für eine Preisbindung gestimmt.


    Man stelle sich vor, man hätte vor 20 Jahren für eine Preisbindung im Bereich "Telefonie" gestimmt. Dann würde ich heute nicht nur 3 Cent für die Handy-Gespräche mit meiner Frau bezahlen. Durch solche niedrigen Preise wurden Millionen von Handys verkauft, Preisbindung sorgt dafür, dass sich Technologien nicht so schnell oder im schlimmsten Fall gar nicht durchsetzen.


    Würde mich mal über ein paar Argumente der Preisbindungsbefürworter freuen.


    Gruß, Thomas

  • So eine 10-Euro-Flatrate würde mich schon reizen. Ich lese zwar den größten Teil der Bestseller-Liste eh nicht, aber dann könnte man ja mal reinschauen und 10 Euro ist weniger als ich für das Fernsehprogramm ausgeben und das sehe ich zum größten Teil auch nicht.


    Ich frag mich nur bloß, wie die Bücher auf die Bestseller-Liste kommen, wenn vielleicht gerade die Vielbuch-Käufer irgendwann zum großen Teil ein Abo auf die Bestseller haben. :gruebel


    Oder mache ich hier gerade einen Denkfehler?