Es ging darum (wie ich ja schrieb), dass Liebhaberei nicht davor schützt, dass ein Medium verdrängt wird. Ein Musikliebhaber mit Plattensammlung gibt seine Platten nämlich sicher nicht freiwillig weg und schon gar nicht tauscht er freiwillig CD gegen MP3 - aber irgendwann muss er das wohl, weil keine CDs mehr verkauft werden.
E-Books - Diskussion mit newbook.de
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Ich glaube schon, dass das ebook sich etablieren wird. Aber nicht so sehr, dass es mittelfristig dazu führt, das Papierbuch zu verdrängen. Ich nehme mal an, nicht mal langfristig wird es dazu kommen. Natürlich kann ich nicht in die Zukunft gucken, aber ich schätze die Buchliebhaber so ein, dass ihre Nachfrage nach dem herkömmlichen Lesestoff das Angebot ganz gut steuern werden. Wir Leser von Büchern sind doch eine nicht zu unterschätzende Käufergruppe, die man nicht ganz so einfach auf ebooks umschwenken kann.
Bell
was schätzt du denn, wie lange es deiner Meinung nach dauern könnte, dass ebooks sich zu Lasten der Papierbücher durchsetzen? -
Wenn sich etwas als gut erweist, geht die Entwicklung ja manchmal schneller, als man sich das vorstellen kann/mag. Wenn ich daran denke, wie viele mp3 ich mittlerweile auf meinem PC gespeichert habe und wie selten ich nur noch eine CD kaufe, dann bin ich gespannt, ob sich nicht auch hier plötzlich solch ein Wandel vollzieht.
Die Sony-Seite, die Bouquineur verlinkt hat, finde ich sehr ansprechend und sie hat mir so gut gefallen, dass ich mir gleich die Angebote genauer durchgelesen habe. Mir ist allerdings aufgefallen, dass die Preise dort nicht so günstig sind, wie ich dachte - sie haben eher TB-Niveau...
Der hohe Preis, die noch ausbaufähige Technik und das nicht einheitliche Format schrecken aber noch ab.
Edit: Bleibt die Frage nach der Geschwindigkeit beim Umblättern, ist sie wirklich so hoch wie von einigen Nutzern bemängelt?
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Zitat
Original von Eskalina
Edit: Bleibt die Frage nach der Geschwindigkeit beim Umblättern, ist sie wirklich so hoch wie von einigen Nutzern bemängelt?Ich stell mir das gerade bildlich vor. Ich komme bei der Seite ganz unten an. Der letzte Satz lautet:
Und der Mörder ist...
*bitte warten, es wird umgeblättert*
*bitte warten, es wird umgeblättert*
*bitte warten....*ich glaub ich würd aus der Hose springen
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Zum Blättern hätte ich auch eine Frage. Unabhängig von Bookmarks, Markierungen etc. Wie praktikabel ist das Gerät, wenn ich von Seite 256 auf Seite 238 zurückblättern möchte? Muss ich dann einzeln blättern + Zeitverzögerung pro Blättern oder geht das komfortabler?
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Wie befriedigend oder irritierend wäre es für einen Autor, sein Buch nur als Ebook zu veröffentlichen? Was legt man der Oma dann unter den Weihnachtsbaum?
Für Books on Demand könnte ich mir diese Form aber gut vorstellen.
Früher gab es hinten in Büchern häufig mehrere leere Seiten, in die man seine Kommentare und Anmerkungen schreiben konnte. Fand ich klasse. Was passiert mit Marginalien bei Ebooks? Gibt es keine Speichermöglichkeit? Verschwinden die, wenn ich das Ebook abschalte? Und ist abschalten überhaupt der richtige Begriff :-)?
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@ JaneDoe
Vielen Dank für deine Fragen.
Die Möglichkeiten, Anmerkungen in ein Ebook einzufügen, sind vom Gerät abhängig. Bislang hat nur der iLad von der Firma iRex hat eine Schreibfunktion. Man kann sich mit einem Stift notizen machen und dadurch auch direkt in den Text schreiben. Zudem ist es möglich mit einer art virtueller Tastatur auf dem Display im Menüpunkt "Notes" einen Text schreiben. Oder man erstellt am PC ein Dokument und überträgt dies anschließend auf den iLiad.
Dennoch bleibt das ganze auf dem Gerät gespeichert, und bleibt auch beim abschalten erhalten. Allerdings haben wir selbst noch nicht getestetet, ob diese Datei dann beispielsweise bei einem Ausdruck ebenfalls vorhanden ist. Ob man die Notizen allerdings überhaupt ausdrucken will, ist wieder eine andere Frage.
bei den anderen beiden Geräten, die derzeit in Deutschland erhältlich sind, gibt es leider keine Möglichkeit, Anmerkungen auf dem Lesegerät festzuhalten.
Grüße
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Liebe Eulen,
...die Gedanken zur CD habe ich auch. Wie gesagt, vor zehn Jahren wäre es für mich unvorstellbar gewesen, dass meine meiste Musik auf dem Laptop ist, weil ich fast jede CD, die ich neu kaufe digitalisiere.
Zum Thema umblättern: Das Umblättern mit einem Ebook funktioniert recht schnell und dauert nicht mehrere Minuten. Allerdings: Wenn der Akku leer ist, ist er eben leer, dann muss die Mörderssuche bis zur nächsten Steckdose warten. Das blättern auf den Ebooks selbst ist unterschiedlich, mit manchen Geräten kann man "springen" bei anderen über Bookmarks arbeiten und bei anderen muss man wie beim Buch blättern.
Da die Schrift bei Ebooks größenverstellbar ist, gibt es aber keine Seiten im eigentlichen Sinne mehr, d.h. die Seitenzahl eines Ebooks hängt von der Schriftgröße ab.
Viele Grüße
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Zitat
Und der Mörder ist...
*bitte warten, es wird umgeblättert*
*bitte warten, es wird umgeblättert*
*bitte warten....*ich glaub ich würd aus der Hose springen
Ja, das wäre dann wohl das Ende des Gerätes.
Bei dem Reader, den unser Besuch letzens mitgebracht hat, war das Umblättern aber überhaut kein Problem. Das ging recht schnell. Ich hatte nicht das Gefühl, dass das zu lange dauert und ich ungeduldig werden muss.
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...es dauert nicht lang, aber ein bisschen länger wie beim Buch.
Übrigens: Wenn das Gerät leer ist, bleibt die zuletzt angezeigte Seite stehen. Die Mördersuche hört also nicht auf, sondern stockt nur bis zur nächsten Ladung :-).
Ob das Miss Marple freut? Elektronischer Zwangsurlaub. Was meint ihr?
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Liebe Eulen,
auch heute abend wieder vielen Dank für eure Fragen und die anregende Diskussion. Die letzten Beiträge haben mich zum Nachdenken gebracht, welche literarischen Personen wohl als erstes im Buch zum Ebook greifen würden?
Harry Potter, der seine Zaubersprüche in Hogwarts aus dem Ebook lernen muss? Frodo, der auf dem Weg nach Mordor so ein wenig Zerstreuung findet (bis die Orks ihm das Ebook abnehmen und Saruman schenken) oder vielleicht Sherlock Holmes, weil seine Bibliothek vom Pfeiferauchen so gelb geworden ist?
Was denkt ihr?
Viele Grüße
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Zitat
Original von newbook2
Wieviel darf ein Ebook kosten im Vergleich zum normalen gedruckten HC/TB?
Wie steht ihr zum Thema Buchpreisbindung für elektronische Bücher?
Sollte ein Ebook eher aussehen wir ein PC oder wie ein Buch? Was ist euch optisch wichtig?
und schließlich: Wer von euch will mit seinem Ebook auch telefonieren?Hallo,
interessante Diskussion hier, die mich dazu bewogen hat, mich im Forum anzumelden.
Zu den Fragen:
1. Das ist eine schwierige Frage. Ich würde mir e-books kaufen, die ich mir als gedruckte Version nicht leisten kann oder will. Interessant wäre beispielsweise der neue im nächsten Jahr erscheinende Kindler, der für 1800 Euro verkauft werden soll. Meine Schmerzgrenze würde dann für dieses Werk bei 200 Euro liegen. Mir ist bewusst, dass ein Verlag bei solchen Preisabschlägen nicht davon leben kann, aber alte Auflagen gibt es in elektronischer Form bereits zu einem Bruchteil dieses niedrigen Preises.
Romane würde ich weiterhin als gedrucktes Buch, in der Regel als Hardcover, besitzen wollen, selbst wenn sie als e-book deutlich günstiger wären. Für Kombipakete aus gedruckter Version + Datei würde ich 2 Euro mehr bezahlen als das gedruckte Buch alleine kostet.
Ganz allgemein denke ich, dass ein Preis gesetzt werden könnte, der bis zu 50% der günstigsten Druckversion beträgt, die auf dem Buchmarkt erhältlich ist. Also: Solange das TB noch nicht verfügbar, 50% des HC-Preises, sofern TB verfügbar 50% des TB-Preises, falls günstigere Sonderausgaben verfügbar 50% des Sonderausgaben-Preises.
2. Die Buchpreisbindung wird sich beim Vertrieb über das Internet ohnehin nicht aufrecht erhalten lassen, also kann man sie auch gleich aufgeben.
3. Weder wie ein Buch, noch wie ein PC. Die heutigen Reader sehen schon ganz anständig aus, auch wenn ich noch keinen in der Hand hatte.
4. Nein, ich will nicht telefonieren. Ich will mit meinem Handy auch nicht Fotografieren.
Schöne Grüße, Thomas
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@ Thomas
Es freut mich sehr, dass du dich auf Grund der Diskussion hier im Forum angemeldet hast. Schön, dass du dich gleich beteiligst!
Zu deiner ersten Antwort eine kurze Anmerkung:
Beziehst du dich auf das Kindler Literaturlexikon, oder das Lesegerät Kindle von Amazon?
Fallst du dich auf das Lesegerät von Amazon beziehst, überrascht mich die Preisangabe. Denn einerseits kostet das Gerät in den USA derzeit gerade einmal 300 Dollar, und andererseits hat Amazon unserer Information nach noch keinerlei Angaben gemacht, wann das Gerät in Deutschland eingeführt werden soll.
Viele Grüße und Danke für deine Antworten
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Zitat
Original von Idgie
Bell
was schätzt du denn, wie lange es deiner Meinung nach dauern könnte, dass ebooks sich zu Lasten der Papierbücher durchsetzen?Keine Ahnung, so etwas kann ich nicht schätzen.
newbook, Thomas meint wohl Kindler, denn das Lesegerät ist kein "Werk" (klugscheiß)
Gruß, Bell
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Ja, ich meine das Literaturlexikon.
Noch eine Anmerkung zu den Gerätepreisen. Meines Erachtens ist der Preis nachrangig, wenn nur die Bücher günstig genug angeboten werden.
Ich habe noch einmal darüber nachgedacht, warum man für ein e-book deutlich weniger auszugeben bereit ist als für ein gedrucktes Buch. Wenn man mal annimmt, dass sich beide Formen von Büchern in der gleichen Qualität lesen lassen (das mag heute noch nicht gegeben sein, aber ich nehme es zur Vergleichbarkeit beider Typen mal an), dann lässt sich ein so großer Unterschied in der Zahlungsbereitschaft wie nicht nur ich ihn erwähne, eigentlich schwer begründen. Ich frage mich woran das liegt.
Meine Antwort darauf ist, es liegt an der Unsichtbarkeit des Mediums e-book. Wenn man bedenkt, dass ich im Jahr für vielleicht 2500 Euro Bücher kaufe, dann sehe ich diese Werte vor mir und ich bin davon überzeugt, zumindest bilde ich es mir ein, dass auch meine Kinder noch selbst nach meinem Tod diese Bücher lesen können. Ein e-book liegt auf einer Festplatte und es müsste erstmal aufgefunden werden. Was passiert bei Datenverlust auf der Festplatte? Ein ebenso großes Risiko ist, dass die Dateien in einigen Jahren nicht mehr lesbar sein könnten. Während man bei der digitalen Fotografie das Problem dadurch umgeht, dass die besten Fotos ausgedruckt werden, hat man hier keine vergleichbare praktikable Möglichkeit. Um die angesprochene Problematik zu umgehen, müsste es eine Art "Bücherbank" geben, die mir jährlich einen Kontoauszug zukommen lässt, welche Werke in meinem Eigentum sind. Diese Bank kümmert sich dann darum, dass Formate bei Technologie-Wechsel entsprechend formatiert werden, so dass ich ein Leben lang auf meine Bücher zugreifen kann. Außerdem stellt sie mir bei Verlust einer Datei eine Ersatzdatei zur Verfügung. Wenn es ein solches Modell gäbe, dann würde m.E. die Zahlungsbereitschaft für e-books deutlich ansteigen.
Gruß, Thomas
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@ Thomas
Deine Überlegungen finde ich sehr interessant. Der Punkt, dass Ebooks nicht greifbar sind, schreckt viele ab. Ich sehe deine Bedenken über Verlust der virtuellen Bücher bei einem eventuellen Absturz der Festplatte oder neuen Formaten ähnlich. Deine Idee der Bücherbank finde ich wirklich gut.
Es müsste klare Vereinbarungen geben, wie man seine Daten dauerhaft sichern könnte. Die Frage ist nur, wer so eine Bücherbank verwalten sollte.
Die Verlage, der Buchhandel oder eine externe Vereinigung?Was denkt ihr? Wie sollten eure virtuellen Bücher gesichert werden?
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Ich glaube, dass ich mir so ein Gerät irgendwann (wenn technisch ausgereift, bezahlbar und ausreichend Download-Möglichkeiten) zulegen werde. Gerade wenn man unterwegs ist oder verreist, ist die Platzersparnis enorm.
Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, meine 10 Bände Goethe, Th. Mann oder Tolstoi auf so einem ebook zu lesen. Zumal das Blättern doch erstmal ein Problem zu sein scheint, also da ein Buch vorerst überlegen sein wird. Gerade wenn man viel ins Inhaltsverzeichnis, in die Endnoten, Stichwortregister guckt, scheint mir ein Buch überlegen zu sein.
Das einzige wirkliche Problem, dass ich mit dem ebook-System habe, ist die Buchpreisbindung. Ich sehe die Buchpreisbindung als Garantie für einen qualitativ hochwertigen und breiten Buchmarkt, bei dem die Bestseller die "Niedrigseller" (die ja qualitativ hochwertig sein können) querfinanzieren. Fallen mit der Buchpreisbindung die Preise für die Bestseller, hätte ich Angst um die Auswirkungen auf den gesamten Markt - wo soll dann noch Geld für die weniger bekannten und verkauften Autoren herkommen?
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Also ich würde mir solch ein Ding nicht zulegen, da ich wenn ich lese etwas an der Hand haben möchte. Mir würde dieser Geruch fehlen die ein Buch hat, das umblättern usw.
:lesendFür mich gehört zum lesen einfach ein Buch in natura
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Zitat
Original von newbook
@ ThomasDeine Überlegungen finde ich sehr interessant. Der Punkt, dass Ebooks nicht greifbar sind, schreckt viele ab. Ich sehe deine Bedenken über Verlust der virtuellen Bücher bei einem eventuellen Absturz der Festplatte oder neuen Formaten ähnlich. Deine Idee der Bücherbank finde ich wirklich gut.
Es müsste klare Vereinbarungen geben, wie man seine Daten dauerhaft sichern könnte. Die Frage ist nur, wer so eine Bücherbank verwalten sollte.
Die Verlage, der Buchhandel oder eine externe Vereinigung?Was denkt ihr? Wie sollten eure virtuellen Bücher gesichert werden?
Ich habe von den technischen Details keine Ahnung, aber es kann doch kein Problem sein, so ein ebook an eine externe Festplatte oder einen Computer anzuschließen und sämtliche Daten zu speichern.
Bei einem Brand besteht immer noch die Gefahr, dass die Daten verloren gehen (oder man speichert auf zwei Festplatten und bewahrt diese an verschiedenen Orten auf). Normale Bücher gehen allerdings bei einem Wohnungsbrand dann erst recht drauf. Von der Sicherheit sehe ich also keine Probleme. Ich hätte eher das Problem, dass meine Bücherwand auf mich emotional anders wirkt als ein ebook und ein Computer auf dem Schreibtisch, selbst wenn ich weiß, dass da sämtliche Bücher gespeichert sind. Menschen haben sich immer an Buchkunst erfreut. Vielleicht gibt es ja in den nächsten Jahrzehnten sogar wieder einen Trend hin zu schön gemachten Büchern. Dann können sich die Leser für ihren neusten Krimi das ebook nehmen und für ihre Klassikerausgabe einen ledergebundenen Einband. Gerade diese Taschenbücher in Neonfarben sehen ja teilweise schrecklich aus im Bücherregal.
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Zitat
Original von newbook
Es müsste klare Vereinbarungen geben, wie man seine Daten dauerhaft sichern könnte. Die Frage ist nur, wer so eine Bücherbank verwalten sollte.
Die Verlage, der Buchhandel oder eine externe Vereinigung?Was denkt ihr? Wie sollten eure virtuellen Bücher gesichert werden?
Verlage können Pleite gehen. Es müsste eine Vereinigung sein, deren Existenz dauerhaft gesichert ist und zu der es ein gewisses Vertrauen gibt. Ich würde mir eine Buchhändlervereinigung vorstellen.
Gruß, Thomas