E-Books - Diskussion mit newbook.de
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Neugierig bin ich ja schon ... Vielen Dank an newbook für diesen Thread.
Ein Schmöcker paßt für mich einfach nicht zum ebook. Das kann ich mir absolut nicht vorstellen.
In den letzten Ferien hatte ich eines in der Hand. Ein anderer Urlauber hatte es dabei und war sehr zufrieden damit. Ich bin, was Belletristik anbelangt, altmodisch. Ich will ein richtiges Buch in der Hand halten. Der einzige Ort, an dem ich es mir vorstellen könnte, wäre das Bett. Da könnte ich dann lesen, ohne eine zusätzliche Lampe anzumachen und meinen schlafenden Mann zu stören. Ich stelle mir jedenfalls vor, daß man ein ebook auch im Dunkeln lesen kann. Stimmt das?Aber sehr gut vorstellen kann ich mir ebooks im Fachbuch- Sachbuch- oder auch Schulbuchbereich. Die jährliche erneute Anschaffung teurer und schwerer Schulbücher könnte dann wegfallen.
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Finde ich eine sehr interessante Frage. Ich würde da zwischen kommerziellen und nicht komerziellen Angeboten unterscheiden. So liegen sicherlich viele Bücher, die nicht mehr unter das Urheberrecht fallen online vor, beispielsweise auf Deutsch beim Projekt Gutenberg. Ähnliche Initiativen gibt es in den meisten Ländern.
Hier müsste sicherlich das eine oder andere Werk selbst in das entsprechende Format umgerechnet werden (also als PDF ausgedruckt oder ins Mobipocket Format).
Bei Kommerziellen Angeboten kann man theoretisch weltweit einkaufen. Hier wird wohl wichtig sein, darauf zu achten, dass die Buchformate kompatibel sind - bei PDF Dateien dürfte das relativ unproblematisch sein.
Die Erfahrung auf der Messe zeigt, dass viele Verlage in punkto Ebooks wohl nachlegen werden - gerade in Amerika ist der Kindle wohl sehr erfolgreich, vor allem, weil man mit diesem direkt auch Bücher kaufen kann. Ob das in Deutschland auch so sein wird ist derzeit noch offen.
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@ JaneDoe
Je nach Technik kann man mit den Ebook Readern auch im Dunkeln lesen, wobei der Vorteil dabei fraglich ist.
Das jetBook von Ectaco ist beispielsweise noch mit LCD Technologie ausgestattet. Das bedeutet allerdings auch, dass es für die Augen wesentlich antrengender zu lesen ist.
Bei der eInk Technologie muss zusätzlich beleuchtet werden, dadurch ist das Lesegefühl aber sehr an dem einer Buchseite angegelichen.
Die Nachttischlampe muss da also weiterhin angeschaltet werden.
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Zitat
Original von JaneDoe
Aber sehr gut vorstellen kann ich mir ebooks im Fachbuch- Sachbuch- oder auch Schulbuchbereich. Die jährliche erneute Anschaffung teurer und schwerer Schulbücher könnte dann wegfallen.
Gerade im Schulbuchbereich fände ich sowas von der Idee super, man könnte die Bücher auf dem aktuellen Stand halten und die Kinder hätten weniger zu schleppen. Praktisch wird es jedoch nicht möglich sein, denn wer soll bei Verlust haften? Ein Buch für 30 Euro kann jeder ersetzen, ein Gerät für 300-600 Euro wohl kaum. Der Schulalltag besteht nun einmal leider viel aus Rempelein, da fällt so ein Gerät schnell mal runter.
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Jane Doe:
Danke für die Blumen :-).
Grundsätzlich stimme ich dir sehr zu - ich rieche zum Beispiel sehr gern an Büchern. Andererseits: Wenn man mir vor zehn Jahren gesagt hätte, dass der Großteil meiner Musikbibliothek auf dem Notebook ist und ich vor allem mit dem Handy unterwegs Musik hören werden, hätte ich wahrscheinlich schallend gelacht.
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Was ich ein wenig schade finde ist, dass man die E-books wohl nicht beliebig kaufen kann. Will heißen, unser Besuch hat erzählt für seinen Sony-Reader bekommt er die Books nur bei einem bestimmten Anbieter. Gleiches gilt wohl auch für den Amazon-Reader. Für dieses Gerät kann man angeblich nur bei Amazon kaufen.
Wenn das korrekt wäre, würde mir das nicht so richtig gefallen. Aber wie gesagt, ich weiß nur, dass es in England so ist. Vielleicht wird es bei uns anders sein?
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Ich persönlich kann dem ebook auch nichts abgewinnen. Wenn ich abends zu Hause bin und lesen möchte, nehme ich mir lieber ein Buch in die Hand, als wieder zum PC zu greifen. Beruflich muss ich durchgehend am Computer arbeiten, da freut man sich über eine kleine Auszeit.
Ich denke, dass ebooks eher für Firmen interessant sind, die Fachliteratur allen Mitarbeitern zugänglich machen möchten. Aber für mich persönlich ist das eher nichts. -
ich vermute, dass es bei den Schulen auf eine einfache Rechnung hinauslaufen könnte, also sprich: Kosten für die Ebook Lizenzen + kosten für die Anschaffung der Lesegeräte (hier wäre auch ein Subventionsmodell ähnlich wie bei den Taschenrechnern an meiner Schule möglich. Ich habe damals z.B. für meinen Taschenrechner einen kleinen Betrag zuzahlen müssen).
Da die kosten für elektronische Bücher klein sein könnten (kommt auf die gesetzliche Ausgestaltung aus) und sie zudem jedes Schuljahr für jeden Schüler "brandneu", also ohne Kritzeleien, wären könnte man das eine oder andere zerbrochene Ebook-Lesegerät ersetzen, ohne draufzuzahlen.
Übrigens: Eine lustige Vorstellung, seine Schulbücher auf einem Speicherstick zu bekommen am Anfang des Schuljahrs. Vorteil wäre, dass ich heute noch in meinen Schulpdfs blättern könnte
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Zitat
Original von Danai
Was ich ein wenig schade finde ist, dass man die E-books wohl nicht beliebig kaufen kann. Will heißen, unser Besuch hat erzählt für seinen Sony-Reader bekommt er die Books nur bei einem bestimmten Anbieter. Gleiches gilt wohl auch für den Amazon-Reader. Für dieses Gerät kann man angeblich nur bei Amazon kaufen.Wenn das korrekt wäre, würde mir das nicht so richtig gefallen. Aber wie gesagt, ich weiß nur, dass es in England so ist. Vielleicht wird es bei uns anders sein?
Das wäre für mich ein Grund, davon Abstand zu nehmen. Ich finde, wie ich schon schrieb, gerade die Möglichkeit weltweit aktuelle Literatur in der Orginalsprache einkaufen zu können, am eBook interessant.
Die Praxis ist ungefähr so, als hätte ich einen DvD-Player von Sony und könnte nur DvDs von Sony abspielen, der Rest bliebe mir verschlossen. -
Danai :
Sehr gute Frage. Beim Amazon Kindle ist es wirklich, so dass man - ähnlich wie beim iPod an iTunes - an Amazon gebunden ist - in den USA. Wie das hier sein wird ist noch offen und wird derzeit kritisch diskutiert.
Der Sony Reader wird wohl von libri in Kooperation mit Thalia vertrieben. Meines Wissens hat der Reader zwar ein eigenes Format, das jedoch nicht streng mit einem Anbieter verknüpft ist.
Ebook Lesegeräte wie das Cybook oder der iRex sind nicht an bestimmte Anbieter gebunden und unterstützen beispielsweise auch das PDF Format in dem viele Ebooks in Deutschland sind - oder aber auch wissenschaftliche Texte.
Viele Grüße
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Zitat
Übrigens: Eine lustige Vorstellung, seine Schulbücher auf einem Speicherstick zu bekommen am Anfang des Schuljahrs.
Also mir könnte das schon fast wieder gefallen. Ich arbeite in einer Schulbibliothek und ärgere mich jedes Jahr wieder, wenn wir den Kinder total zerfledderte Schulbücher ausgeben müssen. Wie soll ich einem Kind klar machen, dass es ein Buch gut zu behandeln hat, wenn es von vornherein furchtbar aussieht. Dieses Problem würde dann wegfallen.
Neue Auflagen wären schnell und unproblematisch zu beziehen und niemand müsste mehr mit einem Lesebuch von 1990 (mein Sohn ist in der 9. Klasse und sein Buch ist älter als er) arbeiten.
Aber so richtig machbar ist das vermutlich nicht. Wir haben 1500 Schüler, allein die Anschaffungskosten für die Reader würden den Rahmen mehrfach sprengen.
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Zitat
Original von newbook2
Nomadenseelchen :ich vermute, dass es bei den Schulen auf eine einfache Rechnung hinauslaufen könnte, also sprich: Kosten für die Ebook Lizenzen + kosten für die Anschaffung der Lesegeräte (hier wäre auch ein Subventionsmodell ähnlich wie bei den Taschenrechnern an meiner Schule möglich. Ich habe damals z.B. für meinen Taschenrechner einen kleinen Betrag zuzahlen müssen).
Da die kosten für elektronische Bücher klein sein könnten (kommt auf die gesetzliche Ausgestaltung aus) und sie zudem jedes Schuljahr für jeden Schüler "brandneu", also ohne Kritzeleien, wären könnte man das eine oder andere zerbrochene Ebook-Lesegerät ersetzen, ohne draufzuzahlen.
Übrigens: Eine lustige Vorstellung, seine Schulbücher auf einem Speicherstick zu bekommen am Anfang des Schuljahrs. Vorteil wäre, dass ich heute noch in meinen Schulpdfs blättern könnte
Darauf wollte ich nicht hinaus:
Meine Überlegung war, was ist, wenn das Gerät beschädigt wird bzw. verloren geht? Jeder kann ein normales Schulbuch ersetzen, aber die wenigsten Eltern werden 300-600 Euro Entschädigung zahlen können.
Ansonsten beneide ich die zukünftigen Schüler - was habe ich mich jeden Tag abschleppen müssen . -
Das ist ein sehr guter Punkt. Beim Kindle von Amazon ist es tatsächlich so, dass man sich quasi von Amazon als Anbieter abhängig macht, weil das Gerät nur ein bestimmtes Format lesen kann.
Bei Ebook Reader von Sony könnte das auch ab nächstem Jahr in Deutschland ähnlcih funktionieren. Auf der Frankfurter Buchmesse hat Sony verkündet, dass ab nächstem Frühjahr die Geräte auch in Deutschland erhältlich sein werden. Allerdings nur bei Thalia Buchhandlungen. Zudem wurde eine Zusammenarbeit mit Libri verkündet. Das lässt Vermutungen zu, dass möglicherweise die Ebooks für das Sony Gerät nur über Libri und Thalia bezogen werden können.Genaueres ist dazu aber noch nicht bekannt.
Genau dieser Aspekt der Monopolisierung bestimmter Geräte und Formate ist ein großes Problem. In Deutschland sind dazu viele Fragen noch ungeklätrt. Beispielsweise auch, wie sich die Verlage untereinander verhalten werden. Bieten Sie ihre Ebooks in mehreren Formaten an, werden die Geräte für unterschiedliche Formate geöffnet werden, etc?
Da gibt es noch viel Diskussionsbedarf, den die Branche unter sich aushandeln muss. Die Technolgie ist da, jetzt müssen die Inhalte nur noch bereitgestellt werden. Und das möglichst ohne viele technische Hürden.
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Das erinnert mich an den "Format-Kampf" im Videomarkt Anfang der 80er, als es Beta, VHS und Video2000 gab. Durchgesetzt hat sich letztendlich VHS. Gleiches gibt es derzeit im DVD Markt. Vermutlich wird sich über kurz oder lang auch bei den ebooks ein einziges Format durchsetzen. Schade, dass alle Beteiligten nicht gleich von Beginn an an einem Strang ziehen.
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mal 'ne blöde Frage:
was kostet dann ein Buch für ein ebook? Wenn ansonsten nahezu unbezahlbare Schmöker günstig erstanden werden könnten, würde sich ein ebook recht schnell rechnen (wenn ich mir zum Beispiel die Unsummen vorstelle, die wir jedes Jahr für die Schulbücher der Kinder ausgeben :cry).Ist die elektronische Version dagegen nur ein Paar Euros billiger, wären mir reale Bücher doch noch lieber
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Danai und Nomadenseelchen:
Danke für eure schnelle Antwort. Auf der Buchmesse hatte ich die Möglichkeit mit einigen Schülerzeitungsredakteuren das Thema zu diskutieren und war überrascht, wie aufgeschlossen diese waren. Sie konnten sich durchwerg den Einsatz von Ebooks an der Schule vorstellen.
Praktische Fragen sind mit Sicherheit die Kosten. Ich denke, hier müssen die Schulen kalkulieren bzw. die Frage ist, ab wann Ebooks eingesetzt werden können - ab Klasse 1 oder Klasse 5 oder später bzw. auch die Kostenfrage.
Wie Nomadenseelchen schreibt könnte das bei einem erhöhten Ebookbedarf mancher Schüler schnell teuer werden. Die Frage ist für die Schule, wie man das rechtlich gestaltet: Bietet man eine Versicherung für die Geräte an oder gibt man alle 2-3 Jahre ein Neues aus bzw. welche Rabatte können mit den Geräteherstellern verhandelt werden - für diese dürfte ein Schuldeal ja auch gewisse Vorteile haben (wie z.B. auch bei den Taschenrechnern).
An meiner Uni gab es z.B. ein spezielles Notebookprogramm für Studenten mit teilweise hohen Rabatten.
Eine Interessante Frage zu Ebooks an der Schule finde ich die Workbooks - in denen man ja auch Hausaufgaben erledigen kann. Das könnte beispielsweise mit den Geräten der aktuellen Generation schwierig sein - der Lehrer kann ja schlecht die Geräte einsammeln
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Vielen Dank für deine Frage. Sie ist das genaue Gegenteil von "blöd", da genau dieser Aspekt die Buchbranche oder den Börsenverein sehr beschäftigt, Stichwort Buchpreisbindung.
Aktuell sind Ebooks im Preis frei, d.h. kosten bei Verlagsangeboten teilweise bis zu 50 Prozent weniger als das gedruckte Buch. Jedoch setzt sich der Börsenverein derzeit stark für eine Buchpreisbindung bei Ebooks ein um den "Markt zu stabilisieren".
Wie diese genau aussieht (gleicher Preis wie gedruckt oder weniger) und ob diese rechtlich überhaupt durchsetzbar (wegen des Buchpreisbindungsgesetzes) ist, ist derzeit noch offen. Ein Blick in die USA zeigt verschiedene Modelle: Beim Kindle kosten die Bücher so zwischen 6-15 Dollar - also weniger als ihre gedruckte Variante.
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...guter Einwand. Meine Meinung ist, dass der Trend bei Autoren und v.a. Verlagen zur medienneutralen Datenhaltung geht, d.h. Bücher liegen XML Strukturiert vor und können in jede beliebige mediale Form gegossen werden - Buch und verschiedene Ebook Formate.
Entscheidend wird dabei auch sein, welche Lesegeräte sich am besten am Markt bewähren und welche Formate sie am besten unterstützen bzw. welche Formatangebote Verlage machen, u.a. auch in Hinsicht auf Urheberrechtsschutz (z.B. digitales Wasserzeichen im PDF oder "hartes" DRM in anderen Formaten).
Viele Grüße
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Diese Frage wird sich in der Tat sehr schnell durch die Kostenfrage regeln. Schulen haben pro Jahr und Schüler nur ein sehr, sehr begrenztes Budget zur Verfügung. Dieses Budget deckt im Normalfall noch nicht einmal die Hälfte der Schulbuchkosten. Ganz zu schweigen davon, dass man von diesem Geld E-Book-Reader anschaffen kann. Diese Kosten auf die Eltern umzulegen ist wohl auch utopisch.
Dass die Schüler den Gedanken toll finden, glaube ich sofort. Ich bin mir sicher, dass sie dann sogar ab und an freiwillig in eines ihrer Schulbücher schauen würden.
Dabei fällt mir ein: Ob man durch E-Books mehr Kindern und Jugendlichen das Lesen näher bringen könnte? Von unseren Schülern z.B. weiß ich, dass es nicht all zu viele gibt, die gerne lesen. Die meisten finden das uncool. Aber vielleicht wäre so ein E-Book für diese Schüler eine gute Alternative.