Superhero - Anthony McCarten

  • Mir hat dieser Roman so gut gefallen.
    Eine Geschichte, die berührt. Der 14-jährige Donald Delpe ist krank, er hat Krebs. Er lässt alle Behandlungen über sich ergehen, doch Hoffnung - Hoffnung an eine Heilung hat er wohl nicht. Er ist wütend, wütend auf das was passiert ist, wütend darauf, dass er es nicht ändern kann, wütend, dass seine Eltern wegen seiner Erkrankung, leiden müssen. Seine Gefühle versucht er in einem Comic zu verarbeiten. Und er ist talentiert, Comics schreiben und zeichnen kann er gut. Das ist auch das Einzige im seinem momentanen Zustand, was er gut kann. Der Charakter seiner Zeichnungen und Comicsgeschichten ist ein Held, ein Superheld - und Donald führt die Geschichte seines Superhero zu einem Ende, wie er sich diese eben vorstellt.


    "Superhero" ist ein emotionales Buch. Es bleibt in Erinnerung, es bewegt, lässt nachdenklich werden, lässt mit den Charakteren des Romans fühlen. Die Erzählart ist besonders und auffällig: die eigentliche Handlung um den Hauptprotagonisten Donald vermischt sich mit seinen Comic-Aufzeichnungen. Alle Kapitel tragen als Titel den Ort des momentanen Geschehens und die Zeitangaben, was das Gefühl mitten drin in der Geschichte zu sein, noch verstärkt. Der Roman zieht alle emotionale Register bei dem Leser. Stellenweise ist die witzig, wütend, traurig, verzweifelt, nachdenklich, menschlich. Ich muss gestehen, dass mich die Story of a Superhero sehr bewegt hat, die letzten Seiten zu lesen, war eine Herausforderung. Eine gute Geschichte, die in Erinnerung bleibt.

    Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen,

    der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig. :lesend
    Ernst R. Hauschka

    Liebe Grüße von Estha :blume

  • Ich habe mich bisher mit den Büchern dieses Autors immer bestens unterhalten und manchmal richtig amüsiert. Zum Beispiel beim englischen Harem oder noch mehr bei Hand aufs Herz.


    Superhero spielt in einer ganz anderen Liga. An den Schreibstil gewöhnt man sich rasch, wenn man mit der Ausdrucksweise von Teenagern vertraut ist und sich mit ihrer Gedanken- und Interessenwelt auseinandersetzen will.
    Wirklich hart ist allerdings der Inhalt. Die flapsige, coole, rotzig-freche Ausdrucksweise des Protagonisten scheint einfach nicht zu seiner Situation zu passen. Aber was passt eigentlich zu einem todkranken Jungen?


    Nach einiger Zeit wuchs mir Donald richtig ans Herz, auch wenn er kein Mitleid will. Ich konnte mich trotzdem mit dem Buch nicht so richtig anfreunden, da mir das Thema einfach zu nahe geht und mich der Schluss sehr mitgenommen hat. Bücher dieser Art deprimieren mich eher, als dass sie mich unterhalten. Auch wenn sie (wie dieses) wirklich großartig geschrieben sind.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde