Henry Porter- House of Skirl: Meister der 13 Stühle [10 - 12 Jahre]

  • Kurzbeschreibung (laut amazon):


    Raunen und Flüstern begleiten Kim in jeden Winkel von Skirl, dem verwahrlosten Sitz seiner Familie. Knarrende Dielen, Luftzüge aus dem Nichts und von Geisterhand geschriebene Nachrichten warnen ihn vor dem Unheil, das bevorsteht. Als ein Dienstmädchen verschwindet und ein Fremder Einlass in Skirl verlangt, überstürzen sich die Ereignisse. Kim stößt auf ein furchtbares Geheimnis: Auf seiner Familie liegt ein todbringender Fluch, und er soll das nächste Opfer sein! Um sein Leben und das seiner Freunde zu retten, muss Kim sich auf den gefährlichsten aller Wege begeben: den Weg zurück durch die Zeit.



    Über den Autor (laut Verlagshomepage):


    Henry Porters kritischem Auge entgeht nichts. Der englische Schriftsteller und Journalist ist regelmäßig mit seinen Kolumnen in einschlägigen und renommierten britischen Zeitungen wie "The Guardian", "The Observer", dem "Evening Standard" und dem "Sunday Telegraph" und "Daily Telegraph" vertreten. Diese Kolumnen zeichnen sich durch seine kritischen Kommentare und Berichte zu Missständen in Bezug auf Freiheit und Rechte in Großbritannien aus und machten ihn dort weithin bekannt. Selbst mit dem früheren britischen Premierminister Tony Blair lieferte er sich per Email eine heftige Debatte, die 2006 in "The Observer" abgedruckt wurde. Darüber hinaus ist er Redakteur der britischen Ausgabe der US-amerikanischen Zeitschrift "Vanity Fair".
    Seit einigen Jahren widmet er sich nun auch dem Schreiben von Romanen. Vier spannende Romane entsprangen bisher seiner Feder, deren Handlungen im Geheimdienstmilieu spielen und in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden.
    Als begeisterter Maler, Wanderer und Hobby-Ornithologe nennt er die französischen Pyrenäen und die Inseln und das Hochland Schottlands seine liebsten Flecken auf der Erde. Zusammen mit seiner Frau begnügt sich der 1953 geborene Porter jedoch zur Zeit mit dem Leben in London.



    eigene Meinung:


    Ich mag Geschichten über alte, verwinkelte Spukhäuser, in denen Möbel mit weißen Laken abgedeckt sind und geheimnisvolle Dinge geschehen.
    „Meister der 13 Stühle“ schafft diese ganz besondere angenehm schaurige Atmosphäre.


    Die Geschichte spielt in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts, da aber in so alten Häusern oft die Zeit still zu stehen scheint, könnte sich die Geschichte auch zu jeder anderen Zeit zutragen. Hier bewahrheitet sich ausnahmsweise mal das Zitat auf dem Buchrücken:
    „Man hat den Eindruck, der Roman sei schon immer da gewesen. Dieses Buch folgt keiner Mode. Es steht für sich selbst und ist dabei durch und durch überzeugend…(…)“ - Philip Ardagh
    Sowieso spielt die Zeit in diesem Roman eine ganz besondere Rolle.


    Die beiden Hauptpersonen, die Halbwaise Kim (ein Junge) und der geheimnisvolle Fremde Iggy sind wirklich sympathisch und bieten Raum zur Identifikation. Genau wie Kim tappt der Leser oft über die Hintergründe im Dunkeln und ist über jede neue Entdeckung genauso überrascht. Der verschlossene aber optimistische Iggy trägt dazu bei, dass das Buch nicht zu düster wirkt.


    Über die eigentliche Geschichte möchte ich nichts sagen, um den Lesegenuß nicht zu schmälern. Soviel kann ich aber verraten: die Geschichte ist spannend, schlüssig und lädt zum miträtseln ein. Sie nimmt den Leser ernst und bereitet sicherlich sowohl jugendlichen als auch erwachsenen Lesern viel Vergnügen. Außerdem passt der „Meister der 13 Stühle“ hervorragend in die dunkle Jahreszeit! :-]


    Mein einziger Kritikpunkt: die Geschichte endet mit einem fiesen Cliffhanger. Bis zur letzten Seite bin ich eigentlich von einem Einzelband ausgegangen, aber eine genauere (!) Recherche auf der Verlagshomepage und bei amazon brachte dann zum Vorschein, dass es sich um den Beginn einer Reihe handelt. Aus dem Buch selbst geht dies an keiner Stelle hervor, weder aus dem Klappentext, noch dass irgendwo Band 1 oder ähnliches stünde.
    Die englische Originalausgabe erschien wohl auch erst zu Beginn dieses Jahres, sodaß es noch keine Nachfolgebände gibt.


    Insgesamt ist „Meister der 13 Stühle“ sowohl mein Lesehighlight im Oktober als auch das beste Buch im Bereich All Age- Fantasy, daß ich dieses Jahr gelesen habe.
    Von mir eine klare Leseempfehlung an alle, die eine stimmige, schön-schaurige Atmosphäre schätzen.

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Zitat

    Original von Schwefelfell
    grottenolm
    Vielen lieben Dank für diese Rezension.


    Ich bedanke mich auch bei dir grottenolm! :wave
    Das hört sich echt gut an.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • :grin Als ich Henry Porter las, dachte ich zuerst an die drölfte Parodie auf die Reihe, doch gut, dass ich trotzdem hier reingelesen habe...


    Da es genau das ist, was ich gerne jetzt lesen würde, habe ich fix bei amazon klick gemacht. Danke für deine Rezi. :wave

  • Zitat

    Original von grottenolm
    Von mir eine klare Leseempfehlung an alle, die eine stimmige, schön-schaurige Atmosphäre schätzen.


    Mit anderen Worten: das ist genau richtig für meine Tochter. Danke für die Rezi, es kommen in den nächsten Wochen ja etliche Gelegenheiten, das Buch entsprechend "anzubringen."

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Habe das Buch vor einigen Wochen gelesen.
    Auch mir hat's sehr gut gefallen. :-)


    Genau wie grottenolm, warte ich jetzt auf den Nachfolger.


    Gruß
    Daniel

  • Also das ist eigentlich nicht mein Genre, ich fand das Buch zufällig in der Bücherei und dachte, ich nehms mal mit, lese mal was anderes. Es klang ja ganz interessant. Allerdings komm ich nicht richtig in das Buch rein.


    Und nachdem ich nun gelesen hab, dass es wie der Anfang einer Reihe gestaltet ist, ohne richtigen Schluss, und die Fortsetzung aber nie geschrieben wurde, werde ich es nicht weiterlesen.