Das Haus Gottes - Charlotte Lyne

  • @ holly: Du hast mit Deiner Rezi nicht zuviel versprochen *thumpsup*
    Ich habe heute mit lesen angefangen und bin schon auf Seite 259 ... einmal angefangen kann man nicht mehr aufhören.


    Gottseidank habe ich derzeit die Ruhe das Buch zu lesen, keine Leserunde, kein Wanderbuch das mich ablenken kann.


    ein schöner Satz auf Seite 220 der mich berührt hat: wenn ich nur könnte ich kaufte dir dein Kind zurück. Aber ich hätte nicht einmal die Währung um dafür zu zahlen.


    Reditte ergo quae sunt Ceasaris Ceasaris et quae sunt Dei Deo. So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist :-] :-]


    Ich geh dann mal weiterlesen ..... Aimery stell ich mir immer mit dem Gesicht von Schauspieler Robert Hossein vor (der männliche Hauptdarsteller von Angelique.
    http://cinememory.free.fr/phot…%20HOSSEIN%20ANGELIS2.JPG

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Hmm, ich muss zugeben, daß ich mich den begeisterten Rezis hier leider nicht ganz anschließen kann. Für mich war das Buch eher durchschnittlich, da mich die Handlung einfach nicht so "packen" wollte, wie viele andere historische Romane. Vielleicht liegt es daran, dass ich mit den Personen nicht richtig warm geworden bin. :gruebel
    Von mir gibt es 6 Punkte

  • Bei diesem Buch handelt es sich um mein Weihnachtswichtelbuch. :wave


    Bis ca. Seite 115 habe ich es durchgehalten, wobei ich mir aber schon ständig die Frage stellte, ob ich es nicht abbrechen soll. Dass ich es dann im Auto einer Freundin vergessen hatte, war wohl der ausschlaggebende "Zufall" es abzubrechen.
    Auch ich gehöre zu den Lesers, die mit der Sprache und dem Stil der Autorin so ihre Probleme hatten. Die Figuren wirkten alle sehr unsympathisch, von Dottie und ihrem Aberglauben war ich irgendwann nur mehr genervt und die Stimmung im ganzen Buch war mir zu düster. Außerdem ließ mich die Handlung oft verwirrt zurück.


    Mein Hauptkritikpunkt ist aber jedenfalls der Stil der Autorin und die verwendete Sprache, was sehr schade ist, denn ich denke, die Geschichte an sich hätte mir gar nicht so schlecht gefallen! :-]

  • Das tut mir wirklich leid - ausgerechnet ein Weihnachtsgeschenk!
    Wenigstens hat aber irgendein treffsicherer Instinkt Dich von der Qual mit dem Buch erloest. (Mir ist das auch schon mal passiert - nur hab ich das fragliche Buch, auch einen dicken Klopper, der irgendwie in meiner Tasche immer schwerer wurde, auf einem Bahnhofsklo liegen lassen.)
    Ich druecke die Daumen, dass Du zum Ausgleich jetzt ein ganz tolles Buch erwischt - und dass Dir mal jemand das ungeliebte gegen eines eintauscht, das Du magst, damit Du von Deinem Weihnachtsgeschenk doch noch etwas hast.


    Einen froehlichen Start in die Woche wuenscht Charlie

  • Ich habe das Buch innerhalb der letzten 3 Tage gelesen und bin restlos begeistert.


    Dies ist mein 4. Buch von Charlotte Lyne und was sie alle verbindet, ist die Intensität der Sprache. Ich habe auch bei dieser Geschichte wieder das Gefühl gehabt, ganz, ganz nah bei den Figuren zu sein, ihre Empfindungen, Gefühle, Gedanken sind für mich beim Lesen fast spürbar. Ich fühle mich nie bloß als Leserin, sondern als wäre ich mittendrin; fast habe ich alles vor Augen.


    Die Geschichte fand ich von Anfang an spannend und mir hat besonders die Zwiespältigkeit der Hauptfiguren gefallen. Hier ist niemand der strahlende Held ohne Fehl und Tadel, sondern es geht um Menschen mit Fehlern, die mehr als einmal falsche Entscheidungen treffen, die aber dennoch versuchen irgendwie ihr Leben in dieser Zeit zu leben und mir gerade deshalb so ans Herz gewachsen sind.


    Ich hätte noch ewig weiterlesen mögen und freue mich nun auf noch mehr Lesestoff von Charlie. :-)

  • Vielen Dank!
    Darueber freu' ich mich sehr.
    Ich bin sicher, Aimery und Dorothy, Michael und Tom, die ich furchtbar gern mochte, fanden es sehr schoen, dass Du nah bei ihnen warst.
    Ich hatte bei diesem Buch das grosse Glueck, dass waehrend des Recherchejahrs der Mann, der als einziger zum Thema Great Mortality in Portsmouth intensiv geforscht hat, mit mir praktisch jedes Wochenenden die Strassen abging und ueber die Figuren, die ich mir mehr oder minder ausgedacht hatte, redete, als waeren's unsere gemeinsamen Freunde. Wir haben zusammen ausgesucht, wer wo gewohnt hat, wer wo wann entlang gegangen ist, und was wo und wie geschah. Ich habe Portsmouth danach nie wieder loslassen koennen.
    Es ist immer noch meine Lieblingsstadt auf der Welt.
    Und naechstes Jahr darf ich - mich doof freuend - ihr noch ein Buch schreiben.
    (Das, was in diesem Jahr erscheint, spielt genau gegenueber, was auch wundervoll war.)



    Dir noch einmal vielen Dank!
    Alles Liebe von Charlie

  • Oh, das muß wirklich wundervoll gewesen sein, damals!
    Auf dein neues Buch freue ich mich schon sehr und auf das über Portsmouth auch. :wave


    Mein absolutes Lieblings-Buch von Rebecca Gablé ist übrigens "Der König der purpurnen Stadt". Ich habe mich während ich "Das Haus Gottes" gelesen habe, oft daran erinnert, was Jonah Durham zur gleichen Zeit getan hat. Die beiden Bücher decken ja teilweise die gleiche Zeit ab. Das schöne dabei war, daß ich niemals verglichen habe, sondern beide Bücher irgendwie im Einklang miteinander gebracht habe. Es wird wohl in Zukunft so sein, daß, wenn ich Jonah Durhams Geschichte noch einmal lese ich sicherlich auch zu Aimery und Dorothy zurückkehren muß.
    Das liest sich etwas wirr, ich weiß, aber ich weiß nicht, wie ich es besser ausdrücken soll. Ich finde beide Bücher einfach großartig.

  • Das klingt gar nicht wirr - nur wie ein Kompliment, das zu gross ist (ueber das ich mich klammheimlich aber sehr, sehr freue).
    Ich mag "Der Koenig der purpurnen Stadt" auch sehr gern.
    Mein Lieblingsbuch von Rebecca Gable ist aber "Hiobs Brueder".
    (Die ohne Waringhams mag ich insgesamt lieber.)


    Vielen Dank!
    Charlie

  • Titel: Das Haus Gottes
    Autorin: Charlotte Lyne
    Verlag: Rowohlt
    Erschienen: Mai 2009
    Seitenzahl: 701
    ISBN-10: 3499249189
    ISBN-13: 978-3499249181
    Preis: 9.95 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Portsmouth, 1336. Die tatkräftige Dorothy heiratet den gut aussehenden Symond, Sohn des berühmten Schiffsbauers Aimery Fletcher. Doch schon bald zerbricht ihr Traum vom Glück: Symond entpuppt sich als Taugenichts und Frauenheld. Dorothy muss zusehen, wie sie sich und ihre Kinder über die Runden bringt. Da geschieht eine unfassbare Katastrophe: Die Franzosen legen Portsmouth in Schutt und Asche; es ist der Beginn des Hundertjährigen Krieges. In ihrer Verzweiflung wendet sich Dorothy dem Schwiegervater zu. Aber kann ein Mann ihr helfen, von dem es heißt, er habe seine untreue Ehefrau ermordet?


    Die Autorin:
    Charlotte Lyne, geboren 1965 in Berlin, studierte Germanistik, Latein, Anglistik und Italienische Literatur in Berlin, Neapel und London. Sie lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in London, und wenn sie nicht gerade schreibt, ist sie Übersetzerin und Lektorin.


    Meine Meinung:
    Das Genre „Historischer Roman“ ist nicht so der Bereich in welchem ich oft anzutreffen bin, aber trotzdem kann es nie schaden auch einfach mal über den Tellerrand zu schauen. Und in diesem speziellen Fall hat sich der Blick über den Tellerrand durchaus gelohnt. Der Roman „Das Haus Gottes“ von Charlotte Lyne hat mich auf eine angenehme Art und Weise gut unterhalten. Das liegt nicht nur an der erzählten Geschichte, es liegt auch daran wie diese Geschichte erzählt wurde. Man hat als Leser das Gefühl, dass da eine Autorin am Werk war, bei der auch die Sprache als solche ein wichtiger Faktor bei ihrer schriftstellerischen Tätigkeit ist. Bei vielen ihrer Kollegen ist das nämlich nicht der Fall. Da wird schon so manches Mal brutal auf die Sprache eingeprügelt.
    Charlotte Lyne lässt ihre Geschichte im 14. Jahrhundert spielen und man kann sich als Leser so manches Mal nicht des Eindrucks erwehren, als wäre die Autorin Zeitzeugin gewesen. Das was sie schreibt wirkt authentisch und offenbar wurden auch die historischen Fakten sehr sorgfältig recherchiert. Die Autorin schafft es, uns das Leben der damaligen Zeit richtig nahe zubringen. Da wird nicht heutiges Verhalten in längst vergangene Zeiten kolportiert. Eine schriftstellerische Sünde die sehr oft von Autorinnen und Autoren begangen wird, die ihre Werke mit dem Begriff „historisch“ beschreiben.
    Das Buch von Charlotte Lyne hat mich gut unterhalten – und jemand gut zu unterhalten ist in meinen Augen immer ein ziemlich schwieriges Unterfangen. Charlotte Lyne ist das gelungen – wenigstens bei mir.
    Eine interessante Geschichte, ausgezeichnet erzählt. Ein erzählstilistisches Meisterwerk.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Vielen Dank, Voltaire.
    Ich finde es sehr nett, dass Du das Buch gelesen hast, obwohl es Deinem Geschmack nicht entspricht, und ich freue mich, dass Du Dich nicht gelangweilt hast.
    Besonders freut mich das Kompliment wegen der Authentizitaet, auch wenn es nicht mir gebuehrt, sondern Mr. Peter Rogers, dem Historiker, der die "Great Mortality in Portsmouth" zu seinem Lebensthema gemacht und Jahrzehnte dazu geforscht hat. Peter Rogers stand mir zu meinem gewaltigen Glueck ein ganzes Jahr lang zur Verfuegung. Woche fuer Woche ist er (im Alter von ueber achtzig Jahren!) unermuedlich mit mir durch Portsmouth gestapft, hat mir erklaert, wer wo warum gewohnt und wer wie warum was getan haben koennte. Es war die schoenste Recherchezeit, die man sich vorstellen kann, es war wie ein Jahr im Vierzehnten Jahrhundert leben, und wir werden es nie vergessen.


    Ein froehliches Pfingstwochenende wuenscht Charlie

  • Das Buch ist vor 4 Jahren beim Eulentreffen mit zu mir nach Hause gewandert, da ich neugierig war auch auf einen Roman von Charlotte Lyne. Doch dann lag es erst mal. Irgendwie konnte es mich nicht reizen. Im Rahmen des SUB-Abbaus war es nun aber endlich soweit, dass ich es las.


    Ich fand das Buch etwas zu breit erzählt und irgendwann konnte ich es nicht mehr hören, dass Aimery der Meinung ist, niemanden lieben zu dürfen, da er ja doch nur alle ins Verderben reißen würde. Vieles wiederholt sich bzw. die Figuren entwickeln sich nur sehr gemächlich und stecken in ihren Verhaltensmustern fest.


    Die Geschichte des 100-Jährigen Krieges fand ich gut angerissen, hatte aber mit mehr Kampfhandlungen gerechnet. Da bin ich froh, dass es doch nur wenig Raum einnahm. Der Schiffsbau war auch nicht unbedingt mein Thema, allerdings war es gut dargestellt, so dass es mir gefiel.


    Meiner Meinung nach hätten dem Buch weniger Seiten mehr Spannung verschafft. Irgendwie interessierte mich doch, wie es ausging, aber ich habe es beim diesjährigen Büchereulentreffen wieder in die Freiheit zum nächsten Leser entlassen.


    Von mir 7 Punkte