Auch mein Buch ist heute eingetroffen, liebe Charlie!
Ich bin restlos begeistert und bedanke mich ganz herzlich :bluemchen!
Auch mein Buch ist heute eingetroffen, liebe Charlie!
Ich bin restlos begeistert und bedanke mich ganz herzlich :bluemchen!
Bei Amazon ist vor zwei Tagen eine ziemlich üble Rezension veröffentlicht worden. Ich kanns ja nachhalten, wenn jemandem der Schreibstil nicht zusagt. Ich glaube, bei Charlies Büchern gibt es keinen Mittelweg. Entweder liebt man ihn oder man mag ihn nicht. Ist ja auch völlig legitim. Aber kann man nach 100 Seiten und einem Abbruch wirklich was zu den Figuren und ihrer Darstellung sagen? Ich bin der Meinung nein, weil man die Entwicklung der Figuren gar nicht nachvollziehen kann. Wirklich schlimm finde ich aber, wenn dann das Ganze dann noch mit einem "Finger weg" endet, obwohl man das Buch gar nicht zu Ende gelesen hat. Gerade als "zum Inventar gehörender Rezensent" hat man doch mit seiner Rezi auch sowas wie eine Verantwortung, oder?
Ich rezensiere schon allein wegen des "Geschmacks-Faktors" höchst ungern. Und wenn mir etwas nicht gefällt, stehe ich meist lieber gänzlich davon zurück, etwas dazu zu sagen, schon gleich gar nicht in solch öffentlicher Form (per email mit Bekannten schon eher).
Und vor allem sind solche Rezensionen aber auch so überhaupt nicht hilfreich.
Sprache zu derb? Was hat sie denn erwartet?
Ich mein, wir leben in einer Zeit, in der bei Sprache so ziemlich alles erlaubt ist. Wir glücklichen! Endlich können Autoren historischer Romane sich auf die Sprache besinnen, wie sie vor hunderten von Jahren üblich war - in all ihrer Derbheit - und können sie anwenden, ohne dafür zerfleischt zu werden. Man möchte sich wünschen, dass mehr Autoren den Mut dazu aufbringen, eben dies auch zu tun. Ich würde schon beim Schreiben rot anlaufen, also lasse ich es, und um so mehr bewundere ich es, wenn jemand den Mut hat, die Dinge bei ihren zeitgemäßen Namen zu nennen.
Wenn das manchen Lesern nicht gefällt, dann ist das deren gutes Recht. Nur aus diesem Grund ein Buch so runterzuziehen, das man immerhin noch nicht mal bis zum ersten Viertel gelesen hat, halte ich für reichlich überzogen. Ist das die Generation verzärtelter Histo-Leser, in deren Lektüre es von tapferen Rittern, schamesrosa verfärbten Jungfern und gottesfürchtigen Kathedralenbauern nur so wimmelt?
War ja nicht anders zu erwarten, dass es soweit kommt ...
Aber hast du dir mal ihre anderen Rezensionen angesehen? Eine ganze Batterie blümchengemusterter Handtaschen gehört auch dazu. "Pflichtkäufe" nennt sie die. Ich würde mich eher erschießen, ehe ich mit einer Blümchenhandtasche durch die Einkaufsmeile flaniere - Pflichtkauf hin oder her.
In diesem Sinne - wegschauen, lass sie labern!
Bitte seid mir nicht boese, Ihr Lieben - aber ich persoenlich find's unschoen, ueber jemanden veraechtlich zu sprechen, weil ihm ein Buch nicht gefaellt oder weil er Handtaschen mag, die ich nicht mag (ich bin Nichtbesitzer von Handtaschen und Rucksacktraeger - ich kann ueberhaupt nicht beurteilen, was da zum guten Ton gehoert und was zum schlechten. Ich hab aber eine handtaschenbegeisterte Tochter, die sich gerade eine grossblumig gemusterte von mir zur Abiturfeier gewuenscht hat - ich hoffe, die ist jetzt nicht deshalb ein Geschmacksmonster?)
Isabelle Klein ist eine Rezensentin, die mit grossem Einsatz Buecher rezensiert und damit einen Dienst am Leser leistet. Sie sagt KLAR, was Ihr am Buch nicht gefaellt und weist darauf hin, dass es sich um ihren Geschmack handelt. Auch sagt sie offen, dass sie von dem Buch nur ein Sechstel gelesen hat.
Ich finde, ihr ist keinerlei Vorwurf zu machen.
Ich lese von vielen Buechern weniger als hundert Seiten (nicht mehr von SO sehr vielen, seit ich Eulen-Rezensionen lese und dadurch meist vorab weiss, was ich mag und was nicht) - und aus dem gleichen Grund wie Frau Klein: Wenn mich ein Buch sprachlich nicht begeistert und wenn mir die Figuren zu eindimensional sind - dann gebe ich der Geschichte keine Chance.
Ich rezensiere nur sehr wenige Buecher, weil das zu meinen Talenten nicht zaehlt. Aber zu sagen: Achtung, Leute, die diese oder jene Art von Buechern nicht moegen, sollten hier nicht Geld ausgeben, finde ich nicht unfair.
Und Handtaschen moegen schon gar incht.
Alles Liebe von Charlie
Mir gings um das Rezensieren von nur teilweise gelesenen Büchern, nicht speziell um diese Rezensentin. Bei Deinem Buch, Charlie ist es mir halt diesmal besonders aufgefallen.
Bücher sind immer Geschmackssache. Ich für meinen Teil würde halt niemals ein Buch, dass ich nicht komplett gelesen habe, bei Amazon rezensieren und schon gar nicht mit dem Hinweis, die Finger davon zu lassen. Das ist der Punkt, der mir Kopfzerbrechen gemacht hat. Ich finde halt, dass man als Rezensent mit dem, was man schreibt, eine Verantwortung den anderen Lesern und Käufern gegenüber hat, gerade auch, wenn man ein Viel-Rezensent ist. Ich glaube schon, dass sich gerade deren Meinung auf das Kaufverhalten der anderen auswirkt.
Ich wollte Dich nicht angreifen, Anke!
Natuerlich finde ich es unheimlich nett, dass Ihr mein Buch verteidigt. (Und freu mich darueber.) Aber aus jemandes Taschengeschmack zu schliessen, dass er ueber ein Buch nicht urteilen koenne, finde ich nicht richtig. Und wenn keiner mein Buch zerreissen darf, dann mindert das in schwer erklaerlicher Weise den Wert der wunderschoenen Rezensionen, die ihr ihm geschrieben habt. Ist das verstaendlich?
Ich freu mich, ehrlich gesagt, ueber JEDE Rezension bei Amazon. Natuerlich ueber die guten mehr (und die, die vor kurzem erschien, ist geradezu der Traum eines Autors) - aber jede zeigt mir, dass das Buch da ist und gelesen und gemocht und abgelehnt wird - dass es nicht unbeachtet bleibt. Das waere, glaube ich, fuer mich das Schlimmste.
Ja, ich gebe Dir Recht - ein Rezensent hat viel Verantwortung. Aber sein Klient ist der Leser, nicht der Autor. Ich habe gut gemeinte Rezensionen gehabt, von denen ich dachte: Au weia, das schreckt mir jetzt die Leser, die ich gern ansprechen moechte, ab. Und schlechte - wie die von Isabelle Klein - von denen ich denke: Ja, sie hat getroffen, was ihr nicht gefaellt, das, was ihr nicht gefiel, ist mir wichtig am Buch (ich wollte meine Sprache derb und manchmal untertraeglich - mir ist sie, im Gegenteil, oft nicht derb genug, sondern zu suesslich), warum soll sie's nicht sagen duerfen? Sie warnt - zu Recht - damit andere Leser, die ihr Geld fuer mein Buch umsonst ausgegeben haetten.
Ich finde, das ist der Sinn einer Rezension.
(Ich habe schon viele Buecher gekauft, WEIL jemand, der einen ganz anderen Geschmack hat, hier daran Dinge kritisiert hat, die mir gefallen.)
Alles Liebe von Charlie
ZitatOriginal von Bouquineur
... Ich finde halt, dass man als Rezensent mit dem, was man schreibt, eine Verantwortung den anderen Lesern und Käufern gegenüber hat, gerade auch, wenn man ein Viel-Rezensent ist. Ich glaube schon, dass sich gerade deren Meinung auf das Kaufverhalten der anderen auswirkt.
Das ist mit ein Grund, weshalb wir kaum Buchrezensionen haben (abgesehen vom Platz). Und wenn, dann ist das rein sachlich. Ich hüte mich zu schreiben, ein Buch "müsse" gekauft, ein anderes "gemieden" werden.
Ich finde es schade, dass eine Rezensentin ein Buch nach ein paar Seiten bereits als "nicht gut" weglegt. Vielleicht wäre Querlesen und die letzten paar Seiten lesen hilfreich, auch wenn die Bewertung immer noch schlecht ausfällt. Aber es gibt der Rezensentin evtl. ein anderes Bild vom Buch. Und sie sollte vielleicht dazu schreiben, dass ihr bevorzugtes Genre ein anderes ist.
ZitatAlles anzeigenOriginal von CorinnaV
Ich rezensiere schon allein wegen des "Geschmacks-Faktors" höchst ungern. Und wenn mir etwas nicht gefällt, stehe ich meist lieber gänzlich davon zurück, etwas dazu zu sagen, schon gleich gar nicht in solch öffentlicher Form (per email mit Bekannten schon eher).
Und vor allem sind solche Rezensionen aber auch so überhaupt nicht hilfreich.
Sprache zu derb? Was hat sie denn erwartet?
Ich mein, wir leben in einer Zeit, in der bei Sprache so ziemlich alles erlaubt ist. Wir glücklichen! Endlich können Autoren historischer Romane sich auf die Sprache besinnen, wie sie vor hunderten von Jahren üblich war - in all ihrer Derbheit - und können sie anwenden, ohne dafür zerfleischt zu werden. Man möchte sich wünschen, dass mehr Autoren den Mut dazu aufbringen, eben dies auch zu tun. Ich würde schon beim Schreiben rot anlaufen, also lasse ich es, und um so mehr bewundere ich es, wenn jemand den Mut hat, die Dinge bei ihren zeitgemäßen Namen zu nennen.
Wenn das manchen Lesern nicht gefällt, dann ist das deren gutes Recht. Nur aus diesem Grund ein Buch so runterzuziehen, das man immerhin noch nicht mal bis zum ersten Viertel gelesen hat, halte ich für reichlich überzogen. Ist das die Generation verzärtelter Histo-Leser, in deren Lektüre es von tapferen Rittern, schamesrosa verfärbten Jungfern und gottesfürchtigen Kathedralenbauern nur so wimmelt?
War ja nicht anders zu erwarten, dass es soweit kommt ...
Aber hast du dir mal ihre anderen Rezensionen angesehen? Eine ganze Batterie blümchengemusterter Handtaschen gehört auch dazu. "Pflichtkäufe" nennt sie die. Ich würde mich eher erschießen, ehe ich mit einer Blümchenhandtasche durch die Einkaufsmeile flaniere - Pflichtkauf hin oder her.
In diesem Sinne - wegschauen, lass sie labern!
Corinna, irgendwie verständlich was du schreibst, aber Taschen mit Büchern zu vergleichen, resp. Rückschlüsse auf die Rezensentin machen, das ist mir zu fest Äpfel mit Birnen vergleichen.
Ich finde es schade, hat sie so schnell "geschmissen" und dass sie nicht auf andere Art ausgedrückt hat, wieso ihr das Buch nicht gefällt und was sie sich anders vorgestellt hat. Da hat sie sich was vergeben.
Gut, das mit den Handtaschen war jetzt ein wenig überzogen, weil zwei völlig unterschiedliche Materien, aber auch mir ging es eben darum, dass ein Buch von einem Top-Rezensenten rezensiert wird, obgleich sie es gar nicht richtig gelesen hat - und dann auch noch als "Hände weg" hingestellt wurde.
Das ist ebensowenig fair. Hätte sie es wenigstens gelesen, sähe das anders aus. Hat sie aber nicht. Das geht schon ziemlich dicht an "Buch am Schutzumschlag berurteilt" heran, und das muss nicht sein. Da hätte es gereicht, wenn sie denn UNBEDINGT eine Rezension schreiben muss, darauf hinzuweisen, dass es ihr nicht gefallen hat und dass sie es weglegte. Der "Hände Weg!"-Hinweis war absolut unnötig.
Ich habe besagte Rezension gerade gelesen und mich gefragt, ob sie dasselbe Buch bespricht, das ich vor kurzem gelesen habe.
Eine "zotige Sprache" ist mir nicht aufgefallen, die derben Ausdrücke, die vorkamen, wirkten auf mich durchaus authentisch. Über die Bezeichnung "der Schwarze" habe ich mich zwar gewundert, aber gestört hat es mich nicht.
Die Charaktere finde ich nicht schablonenhaft, Dorothy ist tatkräftig und meiner Meinung nach auch intelligent, hat aber (typisch für ein "normales" Mädchen jener Zeit) keine höhere Bildung genossen. Den Mangel an Einfühlungsvermögen /Feinfühligkeit, den sie im Umgang mit Aimery zeigt, halte ich ebenfalls für zeittypisch, es war eine "raue" Zeit.
Die Atmosphäre des Geschehens ist nach Aussage der Rezensentin "nicht sonderlich positiv". Das ist natürlich richtig, Krieg und Pesttod sind "nicht sonderlich positive" Angelegenheiten. Wenn also nur Romane über Liebesglück und Friede,Freude,Eierkuchen gute Romane sein können, dann ist natürlich jedes Buch, das ernste Themen behandelt, schlecht...
Jedem (auch dieser Rezensentin) sei seine (ihre) Meinung gegönnt, aber die Empfehlung "Hände weg wegen der derben, zotigen Sprache" ist ein Witz. Mich würde interessieren, was sie liest, da kommt eigentlich nur noch "Benjamin Blümchen" in Frage...
Ich nehme mir jetzt einfach mal die Freiheit zu antworten.
ZitatOriginal von Charlie
Und wenn keiner mein Buch zerreissen darf, dann mindert das in schwer erklaerlicher Weise den Wert der wunderschoenen Rezensionen, die ihr ihm geschrieben habt. Ist das verstaendlich?
Für mich ist das sehr verständlich, und ja, ich glaube auch, dass Kritik, wohlüberlegt und wohlformuliert, auch einen Autor, eine Autorin weiterbringen kann, wenn er oder sie denn Wert darauf legt, zuzuhören, was andere zu sagen haben.
Zitat
Ja, ich gebe Dir Recht - ein Rezensent hat viel Verantwortung. Aber sein Klient ist der Leser, nicht der Autor. Ich habe gut gemeinte Rezensionen gehabt, von denen ich dachte: Au weia, das schreckt mir jetzt die Leser, die ich gern ansprechen moechte, ab. Und schlechte - wie die von Isabelle Klein - von denen ich denke: Ja, sie hat getroffen, was ihr nicht gefaellt, das, was ihr nicht gefiel, ist mir wichtig am Buch (ich wollte meine Sprache derb und manchmal untertraeglich - mir ist sie, im Gegenteil, oft nicht derb genug, sondern zu suesslich), warum soll sie's nicht sagen duerfen? Sie warnt - zu Recht - damit andere Leser, die ihr Geld fuer mein Buch umsonst ausgegeben haetten.
Ich finde, das ist der Sinn einer Rezension.
(Ich habe schon viele Buecher gekauft, WEIL jemand, der einen ganz anderen Geschmack hat, hier daran Dinge kritisiert hat, die mir gefallen.)
Alles Liebe von Charlie
Auch das kann ich unterschreiben, ich denke nur, was nicht nur mich verstört hat, abstößt, ist das "Finger weg". Wenn ich schon all meinen Mut zusammennehme und etwas über ein Buch sage, würde zumindest ich das nicht in der Form tun, dass ich anderen vom Kauf abrate. Das würde ich mir nicht einmal bei meinen engsten Freunden zutrauen, sondern eher in der Form einer Warnung wie dem genauen Ausformulieren dessen, was mir missfallen hat. Eine Rezi gerade bei Amazon hat, so denke ich mir, eine große Außenwirkung, ich weiß nicht, wie überzeugt ich von mir und meinen Worten sein müsste, um etwas derartiges sagen zu können. Aber vielleicht hast Du, liebe Charlie, ja recht, und gerade dieses anmaßende "Finger weg" animiert andere Leser, "Das Haus Gottes" zu kaufen und nicht nach nur wenigen Seiten wegzulegen. Wünschen würde ich es allemal.
So, jetzt habt ihr mich neugierig gemacht. Ich habe jetzt auch bei ama die Rezi gelesen.
Ich kann eure Ausführungen dazu nur
Die Rezensentin muß tatsächlich ein anderes Buch gelesen haben. Die Sprache als derb und zotig zu bezeichnen finde ich einfach daneben und unrichtig. Daß die Atmosphäre düster war, naja es waren halt keine goldenen Jahre. Auch die anderen Bemängelungen der Dame kann ich nicht nachvollziehen.
Aber schlußendlich jeder hat seinen eigenen Geschmack, das sollte man repektieren.
Ich finde wie Charlie damit umgeht ist toll, denn sie weiß ja durch die Leserunde, daß quasi 100 % das Buch toll fanden und sich auf ihr nächstes Werk freuen.
Die Dame mochte Charlies Henry und hat auch sonst eine klare Meinung- so what? Sie mag es lieber geblümt? So what? Das Leben ist kein Zuckerschlecken und wer dann eine Traumwelt in Buchdeckeln braucht- wenns hilft...
Ich moechte mich fuer die engagierte Diskussion hier noch einmal bedanken und betonen, dass ich niemandem etwas vorwerfen wollte. Mir ist als Autor nur wichtig, zu wissen: Gute Rezensionen sind gute Rezensionen, weil der Rezensent mein Buch mochte. Und nicht, weil der Rezensent Angst hatte, er wuerde bei jeglicher Kritik mit Tomaten beworfen.
Als Leser ist mir dasselbe wichtig: Ich bin froh, wenn ein Rezensent kein Blatt vor den Mund nimmt, sondern ich mir anhand seiner Schilderung ein recht klares Bild machen und entscheiden kann, ob ich es mit dem Buch versuchen moechte.
"Finger weg" schreckt mich nur dann ab, wenn ich erkennen kann, dass der Rezensent offenbar auf Aehnliches Wert legt wie ich.
Ein Satz wie "Die Sprache des Buches ist mir zu kuehl und nuechtern" wuerde in mir augenblicklich einen Will-haben-Reflex ausloesen.
Als mein erstes Buch erschien, hatte ich vor schlechten Rezensionen furchtbare Angst. Irgendwann habe ich gemerkt, dass es - sowohl fuer die Verkaufszahlen als auch fuer die eigene Motivation - etwas viel, viel Schlimmeres gibt: Nicht-Beachtung. Wir Autoren, deren Buecher keine oder extrem wenig Presse-Resonanz erhalten, sind auf dei Rezensionen von Lesern dringend angewiesen. Fuer viele von uns ist es das einzige Feedback, und virtuelle Orte wie Amazon und Buechereule sind die einzigen Hintergruende, vor denen das Buch besprochen wird, statt sang- und klanglos unterzugehen.
Jeder, der sich die Muehe macht, das Buch (unter Tausenden anderen) auszusuchen und anzulesen, erweist ihm (und mir) einen Dienst. Wenn ich weiss: Jemand hat das Buch gekauft oder geschenkt bekommen und er aeussert sich nie, ist das fuer mich wesentlich schlimmer (und in der Tat sehr niederschmetternd), als wenn es nicht seinem Geschmack entsprach.
In diesem Sinne - vielen DAnk Euch allen und einen schoenen Sonntag.
Alles Liebe von Charlie
@ Charlie
Du meinst also, man sollte auf jeden Fall seine Kritik/Rezi öffentlich kundtun, auch wenn sie negativ ausfällt?
Ich neige nämlich dazu eher zu schweigen, wenn mir etwas nicht zusagt. Für Verrisse bin ich nicht gemacht, da ich prinzipiell ein eher harmoniebefürftiger Mensch bin und nicht gern jemanden verletze.
Aber man kann ja auch eine negative Kritik konstruktiv formulieren und den Ton freundlich und respektvoll halten. Ich werde es für die Zukunft beherzigen.
ZitatOriginal von Lumos
Ich neige nämlich dazu eher zu schweigen, wenn mir etwas nicht zusagt. Für Verrisse bin ich nicht gemacht, da ich prinzipiell ein eher harmoniebefürftiger Mensch bin und nicht gern jemanden verletze.
Aber man kann ja auch eine negative Kritik konstruktiv formulieren und den Ton freundlich und respektvoll halten. Ich werde es für die Zukunft beherzigen.
Es ist immer schwer, etwas Negatives zu schreiben, gerade wenn man mit dem Autor wie z. B. hier bei den Eulen Kontakt hat. Ich glaube aber auch, dass negative Kritik wichtig ist. Ich bin kein Autor, könnte mir aber vorstellen, dass vielleicht auch konstruktive negative Kritik ein Ansporn sein kann, um es im nächsten Buch vielleicht anders zu machen.
Ob ich mir ein Buch kaufe, entscheide ich übrigens nicht nur anhand der 5-Sterne Rezis bei Amazon. Ich lese gerade auch die 1 und 2 Sterne Rezis und ziehe dann aus allen gelesenen Rezis ein Fazit. Für mich wird es halt nur problematisch, wenn wie im vorliegenden Fall das Buch eigentlich gar nicht gelesen wurde. Da fehlen dann einfach 500 Seiten "Wissen", um es wirklich beurteilen zu können. Aus dem Grund habe ich mich dann doch gestern dort zu einem Kommentar hinreißen lassen...
Ich habe lange gezögert, ob ich hier etwas schreiben soll. Das Buch besitze ich in der Bertelsmannclub-Ausgabe, jedoch habe ich es bisher nicht gelesen.
Aus der hier vielgescholtenen Amazonrezi, die ich mir inzwischen durchgelesen habe, konnte ich für mich zwei Dinge herauspicken:
Es ist dort von einer „überbordenden, überladenen und oftmals sehr derben Sprache“ die Rede. Das wäre für mich ein Grund für das Lesen des Buches.
Das (wie auch die Eindrücke der teilweise mitgelesenen Leserunde): „Auch die Atmosphäre des gesamten Geschehens ist nicht sonderlich positiv (...)“ besagt für mich jedoch, daß ich das Buch (zumindest momentan und auf absehbare Zeit) nicht lesen will, weil das für mich übersetzt heißt „düster, depressiv“. (Allerdings muß ich ergänzen, daß derzeit mittelalterliche Bücher jeglichen Genres - historische Romane wie in mittelalterlicher Welt angesiedelte Fantasy - keine Chance haben, das nur am Rande.)
Im Übrigen halte ich es wie Bouquineur:
ZitatOriginal von Bouquineur
Ob ich mir ein Buch kaufe, entscheide ich übrigens nicht nur anhand der 5-Sterne Rezis bei Amazon. Ich lese gerade auch die 1 und 2 Sterne Rezis und ziehe dann aus allen gelesenen Rezis ein Fazit.
Ich habe im Laufe der Jahre gelernt, auch aus „Verrissen“ das herauszulesen, was an Aussagen für mich interessant ist. Vor allem bei Musikbesprechungen habe ich das gelernt. Wenn etwa eine Aufnahme der Beethoven-Sinfonien als „wunderbar streng und bar jeglichen Pathos“ beschrieben würde, wäre diese für mich gestorben. Selbst wenn sie in höchsten Tönen gepriesen würde. Letztlich wird jeder für sich selbst lernen müssen, aus Besprechungen die Informationen herauszuholen, die für die eigene Kauf- bzw. Leseentscheidung wichtig bzw. nützlich sind.
Ob eine so eindeutige „Empfehlung“, wie in der erwähnten Amazon-Rezi enthalten, allerdings sinnvoll und richtig ist, ist eine ganz andere Frage. Ich würde mir eine solche jedenfalls nicht zutrauen. Weder in die eine noch in die andere Richtung. Denn gerade der von der Rezensentin erwähnte Punkt spricht für mich für das Buch - und damit automatisch gegen die Rezensentin.
Ich habe auch lange gezögert etwas zu diesem Thema zu schreiben.
Genau wie Lumos bin ich eher ein harmoniebedürftiger Mensch und mag es gar nicht nicht gern andere mit Worten zu verletzen.
Ich hatte diese Diskussion schon mal mit Charlie, weil ich keine negative Rezi für einen anderen Autor abgeben wollte.
Ich dachte, weil ich absolut keine Romane schreiben kann, darf ich deshalb andere nicht kritisieren, weil ich es ja nicht besser machen kann.
Aber Charlie hat mich eines besseren belehrt
Und ich finde Charlies Einstellung zu dieser Amazon rezi echt echt super.
Mein erster Gedanke war auch, puhh, was wird wohl Charlie dazu sagen??
Ich will auch nichts weiter mehr zum Thema negativer Kritik schreiben.
Wie Richie und Fabuleuse schon schrieben, jeder hat seinen eigenen Buchgeschmack und das ist auch gut so!
Das mit den geblümten Taschen zu erwähnen fand ich auch unschön. Sorry, das macht man nicht, auch nicht wenn man gerade so schön wütend ist, weil das absolute Lieblingsbuch verrissen wird
ZitatOriginal von Beowulf
Die Dame mochte Charlies Henry und hat auch sonst eine klare Meinung- so what? Sie mag es lieber geblümt? So what? Das Leben ist kein Zuckerschlecken und wer dann eine Traumwelt in Buchdeckeln braucht- wenns hilft...
Ich kann natuerlich nur fuer mich selbst und fuer Kollegen, mit denen ich mich darueber unterhalten habe, - nicht fuer alle! - sprechen, aber fuer mich ist "keine Antwort sehr wohl auch eine Antwort".
Und da ich Euch beide - Lumos und bonomania - sehr gut verstehe und, um ehrlich zu sein, selbst so bin und lieber schweige, als etwas Negatives zu sagen, denke ich mir eben auch automatisch: Wenn gar nichts kommt, ist es schlechter als schlecht. (Da mich viele Kollegen in der Hinsicht inzwischen kennen, ist es mir auch schon passiert, dass mir jemand gesagt hat: "Du hast dich ja nicht geaeussert - also hat's dir wohl nicht gefallen." Und dann steh ich da wie der sprachlose Hansi ...)
Im Laufe der Zeit - bei meinem ersten Buch war das noch anders - habe ich an mir (wie gesagt, verallgemeinern moecht' ich's nicht) darueber hinaus gemerkt, wie sehr es mich freut, wenn das Buch gelesen wird. Zum Lesen hab ich's geschrieben. Wenn es kontrovers diskutiert wird, kann ich damit - meistens, man hat ja auch Zeiten, wo man einfach Kritik kaum verkraftet - recht gut leben. Wenn es nutzlos auf Stapeln liegt, faellt mir das viel schwerer. Ich weiss, viele sagen: Hauptsache, jemand kauft's. Aber ich bin unverschaemt. Ich moechte, dass Leute es LESEN.
Wenn sie danach darueber schimpfen, ist immerhin Leben in der Sache. Es bedeutet immerhin, dass mein Buch interessant genug war, es aufzuschlagen.
Und dafuer bin ich ein bisschen jedem Leser dankbar.
Auch wenn ich selbstredend nicht im Geringsten leugne, dass es die schoenen Rezensionen sind, die mir jeden Morgen die Schreibtischstunden erfreulich machen.
Kommt gut in die Woche!
Alles Liebe von Charlie
Um mal wieder zum eigentlichen Thema zu kommen ...
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich hatte es schnell gelesen und dank meines freien Tages heute, konnte ich die zweite Hälfte des Buches auf einmal am Stück lesen.
Letzlich kann ich das Buch nur weiter empfehlen. Näheres dazu habe ich schon in der Leserunde geschrieben.