Das Haus Gottes - Charlotte Lyne

  • Ich habe mich auch bei no books: 40 Tage und Nächte zur Enthaltsamkeit verpflichtet, aber es beginnt erst am 10.11. und übermorgen kauf ich mir noch schnell im Club das neue Buch von Charlie :-].


    Bisher habe ich noch keines von ihr gelesen, aber immer die freds und postings verfolgt und kann es kaum erwarten, endlich ein Buch von ihr in den Händen zu halten. Nächste Woche habe ich Geburtstag, darf mir aber wegen o.g. fred kein Buch wünschen, also schenke ich es mir vorher schnell selbst :-].

  • Zitat

    Original von Lumos
    Nächste Woche habe ich Geburtstag, darf mir aber wegen o.g. fred kein Buch wünschen, also schenke ich es mir vorher schnell selbst :-].


    :bruell Wann hast Du denn???
    Ich frag nur, weil Du in Deinem Profil Deinen Geburtstag NICHT eingetragen hast.
    Selber Schuld, dann bekommst Du von den Eulen auch keine Geburtstagsmail ;-)
    edit: und von mir auch keine email :lache

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    :kuh:lesend

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  • :-]Ich hab's mir heute gekauft .... :-)


    Es ist soo schön. Der Umschlag mit den Segelschiffen und den Figuren im Vordergrund. Wenn mans aufschlägt, sieht man eine (in rot/orange gehaltene) Hafenszene. Und dann kommt dieses super duper Vorwort. Schon mitreißend!


    Da ich's mir heute erst gekauft habe, bin ich noch nicht so weit. Kann nur sagen/schreiben : TOLL !!!! Ist wiklich wunderschön geschrieben!

    :appetit Lieber stark auf'm Hintern als schwach auf der Brust :zwinker

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  • Danke!


    Ich finde die Aufmachung auch so schoen - werde dem Verlag ewig dankbar sein und muss es immer wieder befummeln. Wenn ich so weitermache, ist irgendwann das ganze Harte am Hardcover weg und ich hab ein Paperback draus gemacht.


    Alles Liebe von Charlie

  • Meine Meinung:


    Nachdem mich Charlotte Lynes Roman „Die zwölfte Nacht“ wie bisher noch kaum ein anderer historischer Roman begeistert hat, hatte ich fast schon Furcht „Das Haus Gottes“ zu lesen, blockierte mich doch das Gefühl, was mir eine Autorin, die ein Buch geschrieben hat, das wie für mich geschaffen schien, noch zu bieten habe. Die Furcht war unbegründet, denn sie bietet mit „Das Haus Gottes“ eine Geschichte, die zwar zeitlich nur zwei Jahrhunderte früher angesiedelt ist wie „Die zwölfte Nacht“, aber sowohl inhaltlich als auch erzählerisch gänzlich anders ist als das Vorgängerwerk.


    Portsmouth, 1336: Die junge, behütet aufgewachsene, lebenlustige Dorothy heiratet den attraktiven, wie ein strahlender, kraftstrotzender klassischer Held erscheinenden Symond aus Portsmouth, Sohn des bekannten Schiffbauers Aimery Fletcher. Schnell muss Dorothy feststellen, dass eine Tragödie aus der Vergangenheit die Familie Fletcher geprägt hat und noch immer gefangen hält. Daher wird es für sie nicht einfach, sich in der Familie einzuleben, bei der sie eine ganz andere Atmosphäre als in ihrem elterlichen Zuhause vorfindet, mit den Familienmitgliedern vertraut zu werden und ihren Platz zu finden. Ihr Ehemann ist ihr dabei alles andere als eine Stütze. Der vermeintlich strahlende Held entpuppt sich als Luftikus, Schwerenöter und Frauenheld. Zunehmend wird Dorothys unnahbarer, gramgebeugter Schwiegervater, der sich sonst ganz seiner Leidenschaft des Schiffsbau widmet, zum einzigen Rückhalt für die junge Frau und ihre Kinder. Aber nicht nur die Last der Familienvergangenheit erschwert das Leben der Familie Fletcher. Die Stadt Portsmouth am Solent wird von den Franzosen angegriffen, in weiten Teilen zerstört und Krieg, Not, Hunger und Pest werden zum Schicksal ihrer Einwohner und damit auch zum Schicksal für Dorothy, Aimery und ihre Kinder...


    Charlotte Lyne erzählt uns eine Geschichte wie sie das Leben für Menschen im Mittelalter schrieb wie sie aber in anderer Form auch für Menschen in der heutigen Zeit geschrieben wird. Hart und unbarmherzig ist das Leben für die Menschen im Portsmouth des Mittelalters und für Dorothy und Aimery, die ihre Träume haben, die manchmal zum Greifen nah sind, oft aber entsetzlich fern. Und dann machen sich die Protagonisten das Leben auch noch selbst schwer, indem sie Schuld auf sich nehmen, die gar nicht die ihre ist, Verantwortung, die sie gar nicht alleine tragen müssten und sich so selbst isolieren. Charlotte Lyne lässt die inneren und äußeren Konflikte der Protagonisten so greifbar werden, dass es schmerzt, dass der Leser durchaus an die Grenzen des Erträglichen gebracht wird. Es versteht sich von selbst, dass die Autorin ihre Geschichte langsam, so sicher wie die Gezeiten und genauso unaufhaltsam entwickelt, denn nur so kommen die Charaktere und ihre Entwicklung zur vollen Entfaltung.


    Manchmal dachte ich beim Lesen des Romans, dass er eigentlich den Titel „Schuld und Sühne“ tragen müsse, so sehr wie diese Themen den Roman dominieren. Aber abgesehen davon, dass dieser Titel schon vergeben ist, wäre er auch nicht richtig, denn Hoffnung und Glaube an das Leben sind weitere wesentliche Themen des Romans. Sie machen das aus, was Dorothy, Aimery und die Bewohner von Portsmouth am Leben erhält und trotz aller Schicksalsschläge weiter machen lässt.


    Charlotte Lynes Sprache ist ein Erlebnis. Die Autorin zaubert Bilder förmlich herauf, mal lebensfroh, leicht und heiter wie in Dorothys Elternhaus, mal düster, bedrückend, kraftvoll, hart und grausam wie in den Szenen des Krieges und der Pest. Vor allem ihre Protagonisten werden in ihrer Komplexität so klar, als würde der Leser ihr Innerstes kennen. In jeder Passage versteht es Charlotte Lyne mit ihrer Erzählkraft die Tragik des Geschehens adäquat zu unterstreichen und zu betonen.


    Mit ihrem neuen historischen Roman „Das Haus Gottes“ ist Charlotte Lyne ein herausragender historischer Roman voller Dramatik gelungen, der eine hervorragend erzählte Charakterstudie ist, vor allem aber eine Hommage an die Stadt Portsmouth am Solent und an Menschen, die für das Leben und die Erfüllung ihrer Ziele kämpfen. Dabei beweist die Autorin erneut eine unglaubliche Erzählkraft, die ihre Leser sofort in ihren Bann zieht. Ich fürchte, wenn mir Charlotte Lyne demnächst einfach nur etwas vom Pferd erzählen will, werde ich dies wie ihre bisherigen Romane förmlich aufsaugen.


    10 von 10 Punkten


    edit: dämlicher Satz korrigiert

  • Vielen Dank, Pelican.
    Jetzt hat mein Portsmouth-Buch auch so eine schoene, schoene Rezension von Dir.
    Dass ich ebenfalls grosse Angst hatte, Du koenntest es nicht moegen, weisst Du ja. Ich haette Dir natuerlich unbedingt eins geschuldet - aber leider hatte ich diesmal nur die Haelfte der Belegexemplare, und die sind peinlicherweise alle weg, sodass (dafuer gibt's im Grunde keine Entschuldigung) ich keine mehr fuer die Testleser habe. Obwohl ich ohne Testleser von allen drei Romanen keinen geschrieben haette.
    Ich mach's wett, wenn das Taschenbuch kommt, ja?


    Ueber die Sache mit dem Pferd denk' ich nach. Ich liebe Pferde.
    Aber Du hattest auch gesagt, Du haettest gern einen Roman ueber Schottland, oder?


    Bin sehr gluecklich.
    Alles Liebe von Charlie

  • Der Gedanke, dass das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen könnte, kam mir irgendwie gar nicht, muss ich zugeben. Ich war mir sicher, keine Enttäuschung zu erleben, und so war es dann ja auch :-)


    Müsste ich eine Wahl treffen, welcher von Deinen drei Dicken mein Favorit ist, Charlie, dann würde ich mich für den Dicken Weißen entscheiden. Berührt haben mich alle drei, aber der hier hat mir aus der Seele gesprochen.


    Ich würd mich ja gerne als Testleser bei Dir bewerben, aber ich glaube, ich wäre voreingenommen :lache

  • Dann biste als Testleser hiermit vorgemerkt.
    Meine Testleser muessen allerdings vor allem Qualitaeten als Psychotherapeuten oder als Valium auf zwei Beinen mitbringen - d.h. sie muessen mir in regelmaessigen Abstaenden freundlichst versichern, nicht das unertraeglichste Buch aller Zeiten geschrieben zu haben.


    Mein Agent mag den Weissen uebrigens auch am liebsten, Bouquineur.


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie
    Mein Agent mag den Weissen uebrigens auch am liebsten, Bouquineur.


    Und ich mag am allerliebsten Bouquineurs Avatar mit Deinem blauen Klopsi :lache


    Zitat

    Bouquineur
    Müsste ich eine Wahl treffen, welcher von Deinen drei Dicken mein Favorit ist, Charlie, dann würde ich mich für den Dicken Weißen entscheiden. Berührt haben mich alle drei, aber der hier hat mir aus der Seele gesprochen.


    Ich bekomme den dicken "Weißen" Ende diesen Monats von einer lieben Eule *freu* danach kann ich dann meine Wahl treffen ;-)

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    :kuh:lesend

  • Zitat

    Original von Charlie
    Jetzt hat mein Portsmouth-Buch auch so eine schoene, schoene Rezension von Dir.


    Und wenn ich die letzten Wochen nicht in Arbeit ertrunken wäre, wäre sie schon schneller da gewesen.


    Und wenn wir über Schuld reden - Du schuldest mir gar nix. Lies mal "Das Haus Gottes", dann merkst Du, was mit Leuten passieren kann, die denken anderen etwas zu schulden :grin


    Zitat

    Ueber die Sache mit dem Pferd denk' ich nach. Ich liebe Pferde.
    Aber Du hattest auch gesagt, Du haettest gern einen Roman ueber Schottland, oder?


    Oh, ich merke schon, der Spruch mit den Pferden war nicht gut... Aber den Schottlandroman will ich unbedingt haben! Und da können natürlich auch gerne Pferde drin vorkommen... :grin


    @ Bouquineur
    mir war ja schon klar, daß Charlie wieder ein sehr gutes Buch schreibt. Aber der Henry war einfach meins. Zumal es wirklich bisher das einzige Buch ist, bei dem bei mir Tränen gekullert sind. Ich geb auch zu, der Henry bleibt auch mein Favorit (jaaaa, ich bin eine treue Seele), das heißt aber nicht, daß ich das Weiße schlechter fände.

  • Zitat

    Original von Pelican
    Aber der Henry war einfach meins. Zumal es wirklich bisher das einzige Buch ist, bei dem bei mir Tränen gekullert sind.


    Ok, das ist ein schlagkräftiges Argument. Dann darf man auch bang sein, was das nächste Buch bringt.


    Da hab ich es wohl leichter - ich bin eh eine Bücher-Heulsuse :lache
    (obwohl ich zugeben muss, dass ich noch nie so einen Taschentuchverbrauch hatte wie bei Charlies Klopsi).


    EDIT:


    Schottland-Roman klingt auch für mich sehr verlockend...

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    EDIT:


    Schottland-Roman klingt auch für mich sehr verlockend...


    Ich glaube, wir lassen Charlie am besten einfach schreiben. Die macht das schon. Und wenn's Sibirien wird, müssen wir uns halt zum Lesen ein bißchen wärmer anziehen.

  • Ich habe gerade mal die Leseprobe auf Charlies Homepage gelesen und muss schon sagen was ich da gelesen habe ist echt schön geschrieben und macht Lust auf mehr :-) Habe allerdings einen Tippfehler entdeckt und zwar ist an einer Stelle und den zusammen geschrieben :kiss Nicht böse sein ;-) Gut das meinereiner beim Club Mitglied ist :-] Das wandert gleich mal auf meine Wunschliste.

  • Zitat

    Original von Pelican
    Ich fürchte, wenn mir Charlotte Lyne demnächst einfach nur etwas vom Pferd erzählen will, werde ich dies wie ihre bisherigen Romane förmlich aufsaugen.


    *g* Naja, vom Pferd hat sie uns ja auch schon in "Die Zwölfte Nacht" erzählt, Du erinnerst Dich an die romantische Szene im Stall? :lanze :chen


    Mein Buch kam gestern an. Ich wollte es Dir schon per PN schreiben Charlie, aber Dein Postfach war schon wieder voll, machs doch bitte leer. ;-)

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda