Zu meiner Freude habe ich wieder ein Buch bei Vorablesen.de gewonnen, dieses mal handelte es sich um "Untot mit Biss" von Karen Chance. Das Buch steht/stand bei mir schon lange auf der Wunschliste, allerdings die englische Originalausgabe.
Das Buch ist der erste Teil einer Reihe, der "Cassandra-Palmer-Reihe". Im Englischen gibt es bereits 3 Teile: "Touch the Dark", "Claimed by Shadows" und "Embrace the Night". Der vierte Teil, "Curse the Dawn", erscheint im April nächsten Jahres. Ob weitere Übersetzungen auf Deutsch geplant sind, weiß ich nicht...
Inhalt:
Cassandra Palmer kennt die Toten und Untoten besser, als einer jungen Frau lieb sein kann. Da Cassie in die Zukunft sehen und mit Geistern sprechen kann, sind die übernatürlichen Geschöpfe ihr seit jeher auf der Spur. Während die Toten nur nerven, sie reden einfach zu viel, stellen die Untoten eine echte Gefahr da. Als Cassie von einem Blutsauger aufgespürt wird, der mit ihr noch eine Rechnung offen hat, muss sie sich an den mächtigen Vampirsenat wenden und um Schutz bitten. Doch den gibt es nicht umsonst, und um sich dem dunklen Gegner zu stellen, muss Cassie sich ausgerechnet mit einem äußerst attraktiven Vampir verbünden...
Über die Autorin:
Karen Chance grew up in Orlando, Florida, the home of make-believe, which probably explains a lot. She has since resided in France, Great Britain, Hong Kong and New Orleans, mostly goofing off but occasionally teaching history. She is currently living in Tampa where she continues writing. (http://www.fantasticfiction.co.uk/c/karen-chance/)
Eigene Meinung:
Der Titel "Untot mit Biss" gefällt mir gar nicht und passt auch nicht zum Buch. Was sich da wohl die Übersetzer gedacht haben...Ich finde der Titel erinnert zu sehr an die "Biss-Reihe", für manchen mag das abschreckend für andere ein Kaufgrund sein. Für mich wirkt es eher abschreckend. In dem Buch kommen zwar Vampire vor und das nicht wenige, aber die Hauptprotagonistin ist kein Vampir und wird auch nicht zu einem Vampir (jedenfalls in diesem Buch nicht, wie es in den weiteren aussieht, weiß ich nicht). "Touch the Dark" hört sich auf jeden Fall viel, viel, viel besser an. Aber das sind wir ja schon gewohnt, dass Deutsche Titel eher mäßig sind.
Am Cover lässt sich dagegen nichts zum Aussetzen finden, wobei ich es erwähnenswert finde, dass das Deutsche und Englische Cover identisch sind. Das ist mir gleich aufgefallen, weil es eher selten ist.
Ich bin mit großen Erwartungen an das Buch rangegangen, da es, wie bereits erwähnt, schon lange auf meiner Wunschliste stand. Meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt, da die negativen Aspekte in dem Buch dann doch überwiegen.
Aber ich möchte mal mit dem Positiven anfangen: Der Anfang wirft den Leser gleich mitten ins Geschehen, beginnt schon rasant und fesselt den Leser. Man findet sich gleich gut zurecht. Man erfährt ein wenig über Cassies Vergangenheit, was sehr hilfreich ist um den weiteren Verlauf des Buches zu verstehen. Ein weiblicher Geist, Portia, konnte mich um ihren Finger wickeln, ihr Charme und ihre Art haben mir sehr gefallen. Leider nimmt sie nur am Anfang am Geschehen teil, da hätte die Autorin weiterarbeiten können. Auch die Erklärungen, was ein Schutzzauber, was ein Grenzzauber usw. ist, find ich interessant.
Zum Negativen: Zu Anfang sind Cassies Fähigkeiten noch "normal ausgebildet", doch im Laufe des Buches werden sie für mich etwas zu stark und dadurch unglaubwürdig. Cassie kann z. B. in andere Körper "reisen" und in der Vergangenheit aktiv etwas ändern. Das war/ist für mich zuviel des Guten. Sie kann auf ihren Reisen sogar andere Personen, die sie berührt mitnehmen. Sowohl positiv wie auch negativ ist die Tatsache, dass viele "Wesen" in dem Buch vorkommen. Anfangs fand ich es noch interessant etwas über Werwöflfe, Geister, Vampire etc. zu lesen, aber im Laufe des Buches wurde die Figuren immer undurchsichtiger, ich konnte teilweise die Figuren nicht mehr auseinanderhalten. Sie weicht auch vom normalen Vampir ab, ihre Vampire ernähren sich sonderbar indem sie die Lebensenergie vom Menschen irgendwie absaugen ohne dass dabei eine Wunde nötig ist. Aber andererseits können sie sich auch "normal", d. h. durch einen Biss ernähren. Es wird aber nicht klar, wann welche Methode angewandt bzw. warum es überhaupt 2 Methoden gibt.
Cassie und ihre naive Art hat mich mitunter auch genervt, z. B. wird sie von den "Guten" gerettet und in Sicherheit gebracht und was macht sie? Rennt davon, nur um von einer Satyr-Werratte, der übrigens auf der "bösen Seite" steht, mehr über ihren toten oder nicht toten Vater zu erfahren. Ihre Handlungen sind teilweise sehr naiv und nicht überlegt und daher größtenteils unnachvollziehbar.
Was aber für mich am Schlimmsten war ist, dass ich irgendwann im Laufe des Buches den Faden verloren habe, die Personen wurde immer undurchsichtiger, die Handlung verworrener und am Schluss stehen bei mir größtenteils Fragezeichen. Schade, ich habe mich so auf das Buch gefreut...
Doch trotz der Negativen Aspekte habe ich das Buch innerhalb von 3 Abenden durchgelesen, das spricht dann doch wieder für das Buch...
Fazit: Die Idee, die hinter dem Buch steckt ist gut, aber die Umsetzung hat etliche Mängel. Da gibt es bessere Bücher im Gebiet der "Urban Fantasy".
Ich vergebe 7,5 von 10 Punkten.