Literarische Vorbilder?

  • Ich war 10 Jahre alt als ich die "Winnetou"-Romane von Karl May verschlungen habe, und seltsamerweise war ich von der Figur des bösen Santer sehr fasziniert. Ich habe ihn nicht wirklich gemocht (dieser Typ hat Ntscho-Tschi umgebracht!!!!), aber wie es ihm immer wieder gelingt die "Helden" auszutrixen übte einen seltsamen Reiz auf mich aus.... :gruebel !
    "Vorbilder" würde ich sie nicht nennen, aber meine Sympathie galt immer den etwas zwielichtigen, durchaus zT. bösen, rebellischen und "freien" Charakteren. (Wenn mans genau nimmt ist auch Robin Hood ein Verbrecher.......) Diese immer guten und edlen Helden fand ich immer etwas langweilig.

  • Oh das finde ich ja interessant.


    Naja, als Kind hatte ich viele "Helden" aus Büchern. Wir haben als Kinder 5 Freunde gespielt und ich wollte immer Anne sein :-) Ich fand Lisa aus Bullerbü toll und war voll neidisch.
    Später und eigentlich jetzt auch noch wäre ich gerne Jo March gewesen aus "Little Women".
    So umsorgt und geliebt, fantasievoll, mutig und an ihre Ideale glaubend.
    Die Gemma aus den Libba Bray Bänden geht auch ein wenig in die Richtung...

  • Zitat

    Original von Leserättin
    Scarlett als Vorbild? Na ja, sie wusste sich durchzusetzen, aber was hat es ihr denn gebracht? So wirklich liebenswert finde ich sie auch nicht.


    Da mir die Frau durchaus imponiert, zu ihrer Ehrenrettung: Sie hat sich und ihre Familie durch die harten Nachkriegsjahre gebracht und ihr heißgeliebtes Tara gerettet.
    Wäre sie eine Melanie Hamilton gewesen (eher ein Vorbild?) wären sie wahrscheinlich alle edel und liebenswert verreckt.


    Das nur nebenbei. Ob sie sich damit als Rollenvorbild eignet, darüber wage ich kein Urteil abzugeben.

  • Ich wäre gerne so cool, abgebrüht und unabhängig wie Jack Reacher (LeeChild). Die Intelligenz hätte ich gerne Pendergast und die Weisheit des Abbe, der in den Elenden einem Dieb vergibt und ihm noch extra was in die Hand drückt.

  • Zitat

    Original von Grisel


    Da mir die Frau durchaus imponiert, zu ihrer Ehrenrettung: Sie hat sich und ihre Familie durch die harten Nachkriegsjahre gebracht und ihr heißgeliebtes Tara gerettet.
    Wäre sie eine Melanie Hamilton gewesen (eher ein Vorbild?) wären sie wahrscheinlich alle edel und liebenswert verreckt.


    Das nur nebenbei. Ob sie sich damit als Rollenvorbild eignet, darüber wage ich kein Urteil abzugeben.


    Mel war für mich die größte Nervensäge des Romans :yikes. Scarlett hatte dagegen richtig Biß, die fand ich auch gut. Ich hätte nichts dagegen so zu sein wie sie.

  • Zitat

    Original von Q-fleck
    Hm, ich finde, Romane könne einem oft helfen, eine andere Sichtweise auf bestimmte Situationen einzunehmen. Das ist dann nicht unbedingt figurengekoppelt, sondern eher situationsbedingt und kontextbezogen.
    Andere, neue Denkansätze werden präsentiert, neue Perspektiven.


    Ich stelle schon manchmal fest, dass ich Situationen anders beurteile bzw. sogar anders wahrnehme, nachdem ich bestimmte Bücher gelesen habe.


    Gut gesprochen :-]
    Ich kann auch nicht sagen, dass ich sowas wie ein "Idol" aus Büchern habe. Ich denke, aus vielen Büchern nimmt man immer irgend etwas mit, Erkenntnisse, Einsichten, Vorstellungen. Aber es ist nicht so, dass ich von einer Figur denke: "genauso will ich auch sein".