Kunst und Wissenschaft, kann das zusammen gehören? Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?
Was hat Kandinskys "Buntes Ensemble" mit Mitochondrien gemein? Oder Lusciens Clergues "Sprache des Sandes" mit dem Schmelz menschlicher Zähne? Oder "Der Turmbau zu Babel" mit der Hörschnecke unseres Innenohrs?
Jean Claude Ameisen und Yvan Brohard zeigen in diesem wunderbaren Bildband Kunstwerke und mikroskopische Aufnahmen, stellen diese gegenüber und zeigen auf, dass Kunst auf wissenschaftliche Erkenntnisse beruht. Auf Formen, Farbenund Gesetzmäßigkeiten, wie sie einander bedingen und erklären. Gleiche Strukturen mit der gleichen mathematischen Gesetzmäßigkeit. Abstrakte und unvermutet enge Verwandtschaften zwischen Materie und dem Lebendigen.
Mit dem Abdruck in einem Telegraphenmast hat alles begonnen. Der Abdruck zeigte eine unglaubeliche Ähnlichkeit mit Edvard Munchs "Schrei". Und so machten sie sich auf den Weg Ähnlichkeiten von berühmten Kunstwerken und Fundstücken aus der Wissenschaft zusammen zu tragen und sie in diesem Bildband zusammen zu fassen.
Dieser, gespickt mit Erklärungen und passenden Zitaten, hat mich in Staunen versetzt. Auch ein Ansporn, in Zukunft doch mal bewusster hin zu gucken, ob da nicht wer statt "Kunst" nur den Zahnschmelz vom letzten Röntgenbild an der Wand hat. 
Ein wirklich tolles Buch, kann ich nur empfehlen. 
Edit: nur das größte RS-Chaos beseitigt. 
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