Der Duft von Karl Olsberg

  • Der Duft von Karl Olsberg


    Erscheinungsdatum: Oktober 2008


    Verlag: Aufbau Verlag


    Seitenanzahl:448


    ISBN:3746624657



    Über den Autor:
    Karl Olsberg, Jahrgang 1960, ist promovierter Betriebswirt, arbeitete bei einer namhaften Unternehmensberatung und gründete zwei Unternehmen
    der New Economy. Im Aufbau Verlag ist neben diesem Buch der Thriller "Das System" erschienen.


    Über den Inhalt:
    Marie Escher, Unternehmensberaterin bei Copeland & Company, ist eine junge, ehrgeizige Frau mit der Chance alsbald Partnerin bei ihrem Arbeitgeber zu werden. Die Gelegenheit, sich zu beweisen, wird ihr in einem Projekt einer Biotech-Firma gegeben, deren Zukunftspotenzial sie untersuchen soll. Während der Teamarbeit kommt es zwischen zwei Kollegen zu einer tätlichen Auseinandersetzung, bei der der eine Kollege im Krankenhaus landet und der andere vom Projekt abgezogen wird. An die Seite gestellt wird der zielstrebigen Unternehmensberaterin
    der unerfahrene und unkonventionelle Mitarbeiter Rafael Grendel.
    Auf seinen Vorschlag fahren die beiden nach Uganda und werden mit einer abenteuerlichen Geschichte konfrontiert,
    die beinahe ihr Leben kostet.


    Meine Meinung:
    Nach seinem erfolgreichen Erstling liefert Olsberg mit "Der Duft" wieder einen Thriller besonderer Güte ab.
    Der Autor, seiner Biografie nach selbst als Unternehmensberater tätig gewesen, lässt den Leser rasch spüren, sich mit dem schnellen Geschäft der Beratung auszukennen. Festzumachen ist das nicht nur an den jedermann bekannten managerüblichen Floskeln in Form von anglisierten Fachtermini, stereotyper Kritik an überhöhten Reisekosten und der vermeintlichen Fähigkeit, komplexe Sachverhalte einfach erklären zu können, sondern auch in der Schilderung von Habitus und Gesten der Beraterszene, der sich die Protagonisten seines Romanes nicht verschließen können.
    Als Gegenspieler fungiert der junge Rafael Grendel, der im Gegensatz zu den etablierten Beratern die Rolle des Aufrührers einnimmt und bedauerlich farblos bleibt. Er wird als chaotisch im Kleiderzustand und in seinen Gedanken geschildert und soll offensichtlich das Herz des Lesers erschließen. Der an dieser Stelle vermisste Tiefgang wird zugunsten der Protagonistin Marie Escher wettgemacht. Der Leser erhält einen Einblick in die schicksalhafte Vergangenheit dieser Figur, auch wenn die Verbindung zwischen Marie Eschers Vorleben und dem Showdown psychologisch fragwürdig erscheint.
    Zweifelslose Stärke beweist Olsberg durch die Wahl eines faszinierenden Plots, ein rasantes Erzähltempo, das im Gegensatz zum Vorgängerroman angenehm dosiert ist und eine vorstellbare Beschreibung seiner afrikanischen Handlungsorte, die dem Roman eine wohltuende Exotik verleihen.
    Deutscher Thriller kann Spaß machen und Olsberg liefert den Beweis dafür.


    Mein Fazit:
    Kaufen!


    Anmerkung:
    Bei dem Buch handelt es sich um kein Rezensionsexemplar.

  • Ich habe den Roman jetzt in 3 Tagen oder genauer 4 – 5 Std. gelesen.


    Insgesamt ein ordentlicher Thriller, mit angenehmen alltäglichen Protagonisten, vorstellbaren Handlungsorten, einer geradlinigen Handlung und gut recherchierten Informationen.


    Etwas mein Vergnügen eingeschränkt hat, dass mir der grobe Handlungsablauf schnell klar war und ich hauptsächlich die vom Autor eingebauten Wendungen mit Spannung erwartete. Dadurch hat das ganze für mich etwas Reißbretthaftes, was ja nicht unbedingt schlecht ist.
    Leider sorgt die Einstellung und Zuordnung des Pilgers für mich für einen Punktabzug – das finde ich einfach zu dick aufgetragen. Und das ganze riecht nach einer Fortsetzung als fundamentalistischer Verschwörungsthriller und davon gibt es nach meiner Meinung eh schon zu viele.


    In seinen beiden Romanen hat der Autor bewiesen, das er ein Thema verständlich, interessant, geradlinig und spannend abhandeln kann. Hoffentlich geht er auf diesem Weg weiter und reiht sich nicht in die Reihe der auf eine Hype Springenden ein


    wünscht sich Dyke und vergibt 7 Punkte

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

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  • Ich 'muss' ja auch noch ein Feedback geben.


    Sehr viel besser als bei dem Vorgängerband gelang es dem Autor, mich schnell an das Buch zu binden.
    Sympathische Protagonisten, natürlich auch Bösewichter, Spannung, eine plausible Handlung, alles was ich von einem guten Buch erwarte fand ich hier geschrieben. Die Rückblenden in die Kindheit von Marie fand ich unnötig aber dennoch mit eines der besten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe.


    Von mir 9 Punkte für diese spannende Lektüre.

  • Also das Buch war gut und rasant geschrieben. Doch der Schluss hat nicht so gepasset. Dazu hab ich mih aber in der LR ausgelassen.
    Das Thema war recht gut umgesetzt, und es beängstigt einen, wenn das so möglich wäre.
    Karl Olsberg hat es mal wieder geschaft, ein ungewöhnliches Thema in einem guten Thriller zu verpacken...


    Ich bewerte mit 9 Punkten!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Ein Buch in das ich schwer hatte hineinzukommen, das ich aber als guten, spannendnen Thriller empfunden habe.


    Die komplexe Persönlichkeit der Protagonistin Marie Escher, geprägt von der Schizophrenie ihrer Mutter und immer alle eigenen Empfindungen und Gefühle hinter mathematischer Logik versteckend aus der Angst davor ebenso krank zu sein oder zu werden, sich Ängsten und Gefühlen stellen zu müssen wird sehr gut herausgearbeitet. Marie wird aus ihrer geregelten mathematischen Berechenbarkeit herausgerissen und muß nicht nur in Afrika sich dem Abenteuer in Gestalt von Berggorillas, mordenden Terroristen und skrupellosen Forschern, sondern vor allem sich selbst stellen und verliert immer mehr ihrer Tünche und findet echte Kraft in sich, mit der sie sich den Realitäten stellt. Gut, zu einem Thriller gehört dabei, dass sie so nebenbei noch die Welt rettet und die große Liebe findet, viel spannender fand ich, dass sie sich selber findet, entdeckt, das Gefühle und Ängste befreiend sein können.


    Raphael Grendel erscheint mir nicht farblos, sondern seine Rolle ist die des Katalysators, an dem Marie merkt was bisher in ihrem Leben falsch gelaufen ist und zwar nicht in einer Rolle als Schulmeister, damit hätte sich Marie nie abgefunden, sondern als jemand der einfach da ist und durch seine bloße, so anders strukturierte Existenz Maries Festung zum Einsturz bringt.

  • Eigentlich sollte ich mich bei beowulf bedanken, daß er meine Rezi geschrieben hat :grin Ich kann ihm nämlich in allen Punkten nur :write.


    Insgesamt hat mir "Der Duft" etwas besser gefallen als das Debüt. Wie auch bereits in der Leserunde erwähnt empfinde ich die Personen als menschlicher und weniger austauschbar. Das ist für mich klar eine Verbesserung.


    Besonders spannend finde ich immer, wie aktuell die Bezüge zum tatsächlichen Zeitgeschehen sind. Bei einer Nachrichtenmeldung denke ich eher selten über Hintergründe nach, allerdings habe ich sowohl im "System" als auch im "Duft" schon die eine oder andere Denkanregung gefunden.


    Ich bleibe weiterhin dran und werde mir wohl auch das im Blog des Autoren angekündigte Sachbuch mal näher betrachten.

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Eigentlich reicht ein Satz: Ein lesenswerter, solider und klasse Thriller.
    Aber da würde ich es mir zu einfach machen und dem Buch nicht ganz gerecht.


    Ich hatte anfangs auch ein paar Anlaufschwierigkeiten. Aber die legten sich bald. Einmal warm geworden mit dem Buch, konnte ich es kaum aus der Hand legen. Marie und Rapheal zwei Persönlichkeiten, die nicht unterschiedlicher sein können, und doch sind sie auf einander angewiesen und profitieren voneinander. Schön fand ich auch das "Nebendarsteller" ihren gerechten Platz bekamen und ihre Person umschrieben worden. Sie tauchen nicht einfach aus dem Nichts aus. Nein auch sie haben ein Leben. Das ließ jede Person vor meinen Augen lebendig werden. Kopfkino vom Feinsten.


    Übrigens geht es mir wie Beowulf (auch wenn ich das bei Weitem nicht so gut hätte ausdrücken können). Ich fand die Rückblenden auf Marias Kindheit nicht überflüssig, sondern brachten mir die Person Maria immer näher. Auch ihre Handlungs- und Denkweise wurde für mich dadurch einleuchtender.


    Lieber Karl, ich warten nun gespannt auf dein drittes Buch. Und fühle dich ja nicht unter Druck gesetzt. :lache


    Von mir gibt es 9 Punkte.

  • Meine Meinung


    Im Vergleich fand ich das Debüt („Das System“) allein von der Thematik her interessanter, und evtl. ist es auch aktueller.


    Dieser neue Thriller einenes deutschen Autors hat mir jedoch auch gut gefallen. Leider greift der Titel schon voraus, worum es geht, trotzdem ist es sehr spannend und gut gemacht. Die Umsetzung selbst ist hier besser gelungen als beim Debüt.
    Die Liebesgeschichte steht nicht mehr so sehr im Vordergrund, wird eher als Nebenhandlung erzählt, was mir sehr gut gefallen hat. So hat es mir gut gefallen und war kein Kritikpunkt. (Hier hat der Autor sich die Lesermeinungen wohl zu Herzen genommen, Respekt! Das macht nicht jeder.)
    Die Rückblendungen Marias sind kursiv gedruckt und für mich sehr interessant, so erfährt man sehr viel über ihre Vergangenheit – und es zieht sich nicht so wie bei langen Erzählungen.


    Für mich ein klasse, deutscher Thriller mit einigen Wissenschaftlichen, was jedoch nicht zum Abbruch der Spannung führt.


    Zum Schluss noch einmal vielen Dank für die Begleitung der Eulen-Leserunde, Karl. Und vorallen für die schönen Lesestunden, die du mir mit diesem Buch beschert hast. Du bist einer der Autorenentdeckungen in diesem Jahr!


    Gespannt erwarte ich das Thema des nächsten Thrillers, welches wohl Ende nächsten Jahres erscheinen wird. Es steht schon jetzt, obwohl noch kein Titel und Klappentext bekannt sind, auf meiner Wunschliste und wird bald nach dem Erscheinen gekauft und gelesen.

  • Ich hab es heute ausgelesen und ich muss auch sagen, dass es mir besser als "Das System" gefallen hat. Wahrscheinlich lag es an der Story, da ich mit Logik, Mathematik und Computer wenig anfangen kann. Aber mit Gerüchen kenne ich mich aus :grin


    Ich fand auch die Rückblenden in die Vergangenheit eher interessant als unnötig, weil mir dadurch klarer wurde, was für eine Person Marie ist.


    Ich fand das Buch sehr spannend und auf alle Fälle empfehlenswert.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Karl Olsbergs Schreibstil gefällt mir wirklich gut, die kurzen Kapitel ebenso, das Tempo ist durchgehend rasant und auch die Spannung hält sich bis zum Schluß. Obwohl schnell klar wird, worauf die Story hinausläuft, sind durch die vielen Ortswechsel und verschiedenen Handlungsebenen die Zusammenhänge nicht gleich sichtbar und so war ich gespannt auf den Moment, wo die Fäden zusammenlaufen und die Geschichte endet.


    Für mich waren die sympathischen Charaktere vor allem in einigen Nebenfiguren zu finden.
    Die Hauptperson Marie dagegen wirkt auf mich zunächst naiv, unprofessionell und in ihrem Job überfordert. Das bessert sich etwas, als sie in Afrika zusammen mit ihrem Kollegen Rafael in Lebensgefahr gerät und handeln muß, nicht mehr so viel Zeit zum Überlegen hat. Die Rückblenden in Maries Kindheit fand ich auch eher störend.
    Viele Schauplatzwechsel, viele Handlungsstränge, viele brisante Themen werden gestreift, vielleicht ein bisschen zu viele.


    Der Schluß war nicht ganz so eindeutig und zufrieden stellend, wie ich gehofft hatte, was wohl auch daran liegt, daß er die Möglichkeit für eine Fortsetzung offeriert.

  • Der Duft
    Karl Olsberg, Oktober 2008
    Aufbau Verlag; ISBN: 3746624657
    Seiten: 448


    "Der Duft" ist Karl Olsbergs zweites Buch nach "Das System". Letzteres durfte ich letztes Jahr als Wanderbuch lesen und ich habe es regelrecht verschlungen so gut hat es mir gefallen. Deshalb habe ich auch schon sehnsüchtig auf sein nächstes Buch gewartet, das nun im Oktober 2008 unter dem Titel "Der Duft" erschienen ist. Das Buch habe ich von meinen Mädels zum Burzeltag im Dezember bekommen...



    Meine Meinung:


    Der Titel "Der Duft" passt zum Inhalt, ein Duftstoff ausschlaggebend für die gesamte Handlung ist. Der Titel ist zwar nicht groß aussagekräftig, aber auch sein erstes Buch hatte nur zwei Wörter im Titel. Im Zusammenhang mit dem Buch handelt es ich um einen Duft, der die Welt bewegt, aber wohl eher nicht zum Positiven.


    Das Cover ist ganz schlicht in weiß gehalten, nur der Titel ist in rot gedruckt. Auffallend ist gleich die Pipette mit der roten Flüssigkeit, die anscheinend in einen Kolben geträufelt wird. Womöglich handelt es sich hierbei um den Duft, der das ganze Buch hindurch präsent ist.


    Ich wurde von "Der Duft" nicht enttäuscht, es hat mir fast genauso gut gefallen wie "Das System". Ich werde den Autor auf jeden Fall weiterhin verfolgen und ich bin auch schon gespannt auf die Verfilmung von seinem Erstling.


    "Der Duft" geht gleich spannend und interessant los: Joan Ridley ist eine Angestellte der Karisoke-Forschungsstation, die von der legendären Gorillaforscherin und Naturschützerin Diane Fossey gegründet wurde. Sie hat ein Auge auf die Berggorillas geworfen, doch jetzt scheint etwas nicht zu stimmen. Anfangs weiß der Leser natürlich noch nicht wie die Gorillas im Zusammenhang mit dem Duft bzw. mit der kommenden Handlung stehen, von daher stiftet dieses Kapitel erstmal Verwirrtheit. Ich habe mich gefragt, was diese Szene mit dem Folgenden zu tun haben könnte und auch schon meine ersten Schlüsse gezogen, die sich im Nachhinein sogar als richtig herausgestellt haben.


    Das Buch kann man als einen Wissenschaftsthriller ansehen, der aber zu keiner Zeit zu wissenschaftlich wird. Es gibt durchaus auch witzige Stellen: Joan Ridley überlegt z. B. "Was aus der Erde geworden wäre, wenn nicht Homo Sapiens, sondern die Gorillas die Weltherrschaft errungen hätten. Sie war überzeugt, dass die Welt eine bessere gewesen wäre. Wenn es einen Gott gab, dann hatte er bei der Auswahl der dominanten Spezies einen gravierenden Fehler gemacht." Diesen Gedanken kann ich gut nachvollziehen und teilweise aus eigener Erfahrung auch bestätigen.


    Der Schreibstil von Karl Olsberg ist angenehm zu lesen und auch leicht verständlich. Er verwendet nicht ständig überlange Sätze und auch keine ganz kurzen. Hier mal ein Beispiel: "Es schien, als könnte ein Gedanke, der einmal gedacht worden war, kaum wieder aus dem kollektiven Bewusstsein der Menschheit gelöscht werden. Der Duft war wie ein böser Geist, der, einmal aus seinem Gefängnis der Ahnungslosigkeit befreit, die Menschheit von nun an für immer heimsuchen würde..."Dieser Satz hat mich irgendwie beeindruckt und deshalb musste ich ihn jetzt noch loswerden.


    Das Buch ist in mehrere Handlungsstränge aufgeteilt. Während des Lesens kam mir bereits der Gedanke, dass alle irgendwie miteinander in Verbindung stehen müssen, doch teilweise konnte ich diese noch nicht sehen. Am Schluss laufen diese verschiedenen Stränge schließlich zu einem zusammen, was meine Vermutung bestätigt hat, aber auf den Schluss möchte ich später noch näher eingehen.


    Die Aggressivität, die Constantin und auch die US-amerikanischen Soldaten schlagartig an den Tag legen, und alles kurz und klein schlagen, obwohl sie normalerweise ruhig und bedacht handelnde Menschen sind, könnte von einem Auslöser verursacht worden sein, der mir schon während des Lesens in die Gedanken gekommen ist. Ich zog Rückschlüsse bezüglich des Labors in Afrika und den Duft, aber mehr möchte ich an der Stelle nicht verraten. Normalerweise stört es mich schon ziemlich früh zu wissen, wie ein Buch ausgeht bzw. auf was die Aggressivität in diesem Falle zurückzuführen ist. Doch mit diesem Anhaltspunkt kennt der Leser noch lange nicht alle Hintergründe, denn jedes Kapitel bringt neue Wendungen und der Schluss wirft nochmals alles durcheinander.


    Die Protagnisten Marie und Rafael waren mir von Anfang an sympathisch, auch wenn ich Maries Beweggründe teilweise weniger verstanden habe. Rafael mit seiner herzlichen und tollpatschigen Art ist mir gleich ans Herz gewachsen. Wie sich herausstellt kann er viel mehr als man meint und er ist in schlimmen Situation in Afrika für Marie da, die ohne ihn dort wohl nicht lange überlebt hätte. Immer wieder gibt es es Rückblicke in Maries Vergangenheit, ihre Mutter war wohl seelisch krank, aber inwiefern diese Tatsache auch sie betrifft, wird im Buch erwähnt. Wobei ich finde, dass man diese Rückblicke und Maries Angst so zu werden wie ihre Mutter, hätte weglassen können. Die Geschichte hätte auch so gut funktioniert.


    Gut gefallen hat mir dagegen, dass Karl Olsberg aktuelle Probleme der Welt miteinfließen ließ. So wird z. B. Bezug genommen auf die Konflikte im Nahen Osten, den Terrorismus, aber auch die Problematik mit dem Artenschutz in Afrika. Auch der wissenschaftliche Hintergrund mit den Pheromonen war sehr interessant. Normalerweise bin ich keine Thriller-Leserin im herkömmlichen Sinne, aber solche mit wissenschaftlichem Hintergrund lese ich dann doch gerne.


    Karl Olsberg schafft es durchgehend einen Spannungsbogen aufrecht zu halten, was ich ihm sehr hoch anrechne, denn die meisten Thriller, die ich gelesen habe, lassen im Laufe ihrer Handlung an Spannung nach. Die Beschreibungen von Afrika bzw. der Landschaft sind sehr detailreich und wirken auch authentisch, was mir sehr gut gefallen hat.


    Nun zum Ende, das Vieles offen und im Unklaren lässt. Ich hätte gerne noch mehr über die Zusammenhänge der Attentäter erfahren. Klar, der Leser kann nun selbst eine Handlung weiterspinnen, aber mir wäre es dennoch lieber, wenn es ein klareres Ende gegeben hätte. Die Bedrohung scheint nicht voll und ganz beseitigt worden zu sein. Vielleicht will der Autor in einem zukünftigen Buch daran anknüpfen, dann fände ich es sinnvoll, aber so bin ich doch etwas enttäuscht, daher auch der halbe Punkt Abzug. Interessiert hätte mich auch, wie die Duftstoffe hergestellt wurden, wenn die Pheromon-Forschung doch eigentlich noch nicht in der Lage dazu ist. Aber das wäre dann wohl zu wissenschaftlich geworden.


    Fazit: "Der Duft" ist ein würdiger Nachfolger zu "Das System", den ich jedem Fan von Karl Olsberg ans Herz lege.


    Ich vergebe 4,5 von 5 möglichen Punkten.

  • Na wenn das Buch wirklich so gut ist werd ichs mir demnächst mal
    ausleihen. Klingt nach einem guten Thriller.

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Zitat

    Original von Johanna
    Ja, ich kann es Dir nur empfehlen. Ich fand es richtig gut und spannend, habe mit Begeisterung an der Leserunde teilgenommen.
    Wenn Du es hast und liest, kannst Du dir ja unsere Beiträge da ansehen, wenn Du magst.


    Leserunde - Der Duft


    Ah danke für den Tipp :wave

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Vielen Dank für Eure Rezensionen, ich habe weder das System noch diesen Titel hier gelesen, habe mir aber schon den ersten vorgemerkt.


    Ich bin dank Euch echt gespannt auf beide :-]



    erwartungsvolle Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson