Scharfe Klauen - Shaun Hutson

  • Kurzbeschreibung:


    Inspector Birch ist ein knallharter Ermittler. Doch nun erschüttert eine Mordserie London, die selbst ihm das Blut in den Adern gefrieren lässt: Ein Killer schlägt mit messerscharfen Klauen zu - und verschwindet, ohne Spuren zu hinterlassen. Seine bevorzugte Beute sind Literaturkritiker und Verlagsmitarbeiter. Neben den geschundenen Leichen findet Birch stets zwei Bücher, die mit ebensolcher Gewalt zerrissen wurden. Das eine ist ein Horror-Bestseller, das andere eine Biographie über Dantes Lehrmeister, der für seine ebenso spektakulären wie unheimlichen Theorien auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Aber können Romanfiguren wirklich Gestalt annehmen, um ihre Leser zu töten?



    Über den Autor:


    Shaun Hutson ist einer der erfolgreichste britischen Autoren von Horrorromanen - und der produktivste: Seine Werke erscheinen unter neun verschiedenen Pseudonymen. Er lebt mit seiner Frau und Tochter in Buckinghamshire und ist besonders stolz darauf, zwei Paar Schuhe des Hollywoodstars Michelle Pfeiffer zu besitzen.



    Meine Meinung:


    In London geht ein Serienkiller um, der es auf Personen aus der Literaturszene abgesehen hat. Sein besonderes Merkmal ist, dass er zwei neu erschiene Bücher, in Fetzen zerrissen, über die Leichen streut: ein Horror-Roman von John Paxton und ein Sachbuch über Cassano, Lehrmeisters Dante, von Megan Hunter.
    Inspector Birch und Sergeant Johnson tappen im Dunkeln, denn stets sind am Tatort alle Fenster und Türen von innen verriegelt.


    Bis etwa Seite 300 liest sich das Buch wie ein Thriller, sehr spannend, wenn ich auch sagen muss, dass die Beschreibung der Leichen mit jedem blutigen Detail doch etwas übertrieben scheinen.


    Die letzten 100 Seiten, die auf die Auflösung zusteuern, lesen sich wie der Horror pur.
    Dabei spielt die Theorie Cassanos eine Rolle, der im 13. Jahrhundert postulierte, kreative Menschen könnten in ihre Werke schlüpfen, sie quasi zum Leben erwecken.


    Für mich war dieser Teil zu sehr an den Haaren herbeigezogen und erweckte in mir den Eindruck, es geht mehr um Effekthascherei als um Inhalt. So blieb auch die Auflösung für mich unglaubwürdig.


    Deshalb nur 6 von 10 Punkten.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Dann werde ich den Kauf dieses Buch wohl noch ein Weilchen nach hinten schieben. Es ist ja genug da was unbedingt vorher noch gelesen werden muss. Herzlichen Dank für deine sehr informative Rezi. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Vielen Dank Sigrid :-]


    für die Buchvorstellung. Ich dachte eigentlich es wäre was für mich, aber das Ende dürfte dann doch nicht so toll sein. Werde es eventuell lesen, wen ich es in der Bücherei bekomme. :wave

  • Danke für die Rezi :wave
    Der Klappentext hört sich ja echt gut an. Ich werde das Buch mal im Auge behalten.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • :wave Danke für deine Rezi Sigrid. Da wir oft einen ähnlichen Büchergeschmack haben, werde dieses Buch nicht auf meine WL schubsen... :-) Schade, dass viele Autoren zurzeit blutige Detailbeschreibungen verwenden, um ihre Krimis "spannender" zu machen. Ich finde, ein richtig guter Autor schafft das auch ohne.

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Schade, dass viele Autoren zurzeit blutige Detailbeschreibungen verwenden, um ihre Krimis "spannender" zu machen. Ich finde, ein richtig guter Autor schafft das auch ohne.


    Das ist mir auch schon negativ aufgefallen, da geht es mir wie dir. Ich glaube, ich mache einen Bogen um dieses Buch, der Klappentext alleine ist für mich schon nicht besonders interessant. :wave

  • @ Eska und Wiggli: so wie ich Euren Lesegeschmack einschätze, würde Euch das Buch wohl auch nicht so sehr gefallen.
    Ich bin zwar blutige Thriller gewöhnt :grin, aber nun "jeden Blutstropfen" im Detail zu beschreiben, ist schon übertrieben.
    Vor allem aber die letzten 100 Seiten sind für mich so an den Haaren herbei gezogen, da mischen sich Fantasy, Horror und es passiert eigentlich nichts.


    Also ich weiß gar nicht, welche Leser Hutson mit seinem Buch eigentlich ansprechen wollte :gruebel.

    Liebe Grüße, Sigrid

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  • Hallo zusammen :wave


    Ich habe das Buch vorhin zu Ende gelesen.
    Die Geschichte hat mich sofort gefesselt und ich wurde innerhalb der ersten Seiten in den Bann des Buches gezogen.
    Der Horror-Thriller ist unglaublich spannend, rasant, blutig und teilweise unvorhersehbar.
    David Birch steht vor unerklärlichen Morden ohne Beweise, bis er sich auf ein wagemutiges Abenteuer einlässt.
    Die meiste Zeit über scheint es ein atemberaubender Thriller zu sein, wobei der Leser parallel zu den Ermittlungen mit raten kann.
    Auf den letzten ca. 100 Seiten verwandelt sich der pure Thriller in einen Horror-Thriller. Diese Element kommt ganz überraschend, sodass ich zuerst mit dem Kopf geschüttelt habe. Doch nach wenigen Seiten konnte ich mich mit der spontanen Wendung anfreunden. Einen großen Abbruch hat das der Story nicht getan.
    Wodurch der Bann des Buches für mich noch verstärkt wurde, waren die vielen verschiedenen Sichtwechsel. Anfangs wirkürlich scheinend, formen sie sich zu einem spannenden Strudel. So war es richtig schwer das Buch aus der Hand zu legen.
    Die Charaktere werden nach und nach beschrieben. Immer wieder gibt Shaun Hutson eine weitere Information der Rolle preis.
    Jeder Charakter wirkte in seiner Rolle authentisch und besonders David Birch fand ich sehr sympathisch.
    Der Schreibstil ist flüssig fließend und gewährt einen ungestörten Lesefluss.
    Meiner Meinung nach ein mehr als gelungener Thriller und ein tollen Debut. Ich werde die Autorin im Auge behalten und auch ihre nächsten Bücher lesen.
    Wer blutige Thriller mag, dem kann ich das Buch nur empfehlen.
    9,5 Punkte

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Zitat

    Original von Lese Maus
    Meiner Meinung nach ein mehr als gelungener Thriller und ein tollen Debut. Ich werde die Autorin im Auge behalten und auch ihre nächsten Bücher lesen.


    Na, da liegst du aber etwas daneben ;-). Shaun Hutson ist ein britischer Pulp-Autor, und ein Debut ist das hier nun wirklich nicht: Der Mann hat schon über 50 Bücher geschrieben, die meisten davon im Horror/Thriller-Genre, aber auch Western, Kriegsaction und ein wenig SF.


    In Deutschland ist er tatsächlich eher unbekannt, von daher ist die Debut-Vermutung verständlich. Vor diesem hier sind nur zwei seiner Bücher auf deutsch erschienen, nämlich "Höllenglut" und "Natternnest" in den 90ern. Ebenfalls ziemlich blutiger Kram, könnte dir gefallen... :grin

  • Oh, das wusste ich gar nicht. :wow
    Ich habe jetzt mal bei amazon vorbei geschaut, du hast recht, es ibt noch andere Bücher. Aber leider sind die alle schon nicht mehr erhältlich, sonst hätte ich mal einen Shaun Hutson-Einkauf gemacht. :grin

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Originaltitel: Dying Words
    409 Seiten



    Meine Meinung:
    Die erste Hälfte liest sich wie ein Thriller und die zweite Hälfte ist dann der Horror pur. Eine interessante Story, in der es um einen Killer geht, der an den Tatorten absolut keine Spuren hinterlässt, bis auf zerissenen Bücher.


    Inspector David Birch und sein Kollege Sergeant Stephen Johnson haben es nicht leicht bei den Ermittlungen und als Birch dann in einem der Bücher über die Theorie des Ciacomo Cassano liest, der im 13. Jahrhundert daran glaubte, dass man in seine eigenen Werke, egal ob Bilder oder Bücher, hineinschlüpfen und auch darin agieren kann, ist er total verwirrt, und die Morde häufen sich.


    Die Personen haben mir sehr gut gefallen, die Story an sich, fand ich auch interessant und spannend. Was mir nicht so ganz gefallen hat, war das Abgleiten am Ende des Buches in den totalen Horror, was mir etwas zu sehr an den Haaren herbeigezogen und für mich kein wirklich befriedigender Abschluss war.

  • Spannend gemacht und bis zur Hälfte ein toller Thriller. David Birch ist eine interessante Hauptfigur.
    So ab der Mitte hatte ich dann das Gefühl, wir haben es hier mit einer brutalen Horror-Version von Jasper Ffordes Thursday Next zu tun :-(
    Ab da hat mir das Buch nicht mehr ganz so gut gefallen. Doch in dieser sich nun entwickelnden abgedrifteten Story ist das Ende absolut okay und logisch.
    Insgesamt kein Buch, das einen bleibenden Eindruck hinterlassen wird.

  • Das Buch lässt sich insgesamt sehr leicht und flüssig lesen, so das man ziemlich zügig voran kommt. Zu Anfang des Buches kommt schon direkt Spannung auf und diese hält sich auch während der gesamten ca. 400 Seiten, wenn auch mit Längen.


    Ziemlich grausig und nichts für zart beseitete Gemüter sind die detailierten Beschreibungen der Leichen, Tötungsarten etc. Hierbei hat sich der Autor gedehnt ausgelassen und mit nichts gespart.


    Leider war das Ende nicht ganz mein Geschmack. Es wurde immer Surrealer und ,wie bereits o.g., an den Haaren herbei gezogen. Zudem haben sich die letzten 100 Seiten wie Kaugummi gezogen.Dieses unnötige in die Länge ziehen hätte man sich gut und gerne sparen können. Aber die Seiten mussten ja irgendwie gefüllt werden. Schade!
    Der Showdown war anders als Erwartet, was in meinen Augen wieder einen kleinen Pluspunkt verdient hat. Wer mag schon ein vorhersehbares Ende.


    Wer auf Blut und Innereien steht kommt hier auf seine Kosten. :grin