"Nylon Angel" habe ich gestern Abend beendet. Das Buch ist der erste Teil der Parrish-Plessis-Reihe, der zweite Teil heißt "Code Noir" un der dritte Teil "Crash de Luxe". Im Englischen sind drei Romane erschienen, die den selben Titel tragen. Ob es noch weitere Teile gibt, weiß ich leider nicht.
Inhalt:
Sprich Parrish Plessis bloß nie auf die Medien an ... es sei denn, du bist lebensmüde! In einer Stadt, in der die Reichen hinter einer riesigen Festungswand leben und alle anderen zur Hölle fahren können, hat Parrish Plessis einige nützliche Überlebenstaktiken gelernt. Beispielsweise: Lauf nicht Jamon Mondo über den Weg - sonst bist du vielleicht morgen schon tot. Doch unversehens bietet sich ihr eine echte Chance, dem erdrückenden Joch Mondos zu entkommen - nur müsste sie dazu dummerweise eine Abmachung mit dem niederträchtigen Gangboss Lang treffen und zwei Mordverdächtigen Unterschlupf gewähren. Parrish hat es satt, immer nur das zu tun, was man ihr vorschreibt, und ist fest entschlossen, ihre Chance zu nutzen. Und damit beginnt ein atemberaubendes Abenteuer ...
Zur Autorin:
Marianne lives in Brisbane, Queensland with her husband and three sons. She's been known to have nights out that make Parrish Plessis' social life look tame. Thankfully, these days, they are few and far between. Aaahhh....growing up is hard! (http://mariannedepierres.com/index.cfm?page=23)
Eigene Meinung:
Der Titel "Nylon Angel" passt zu dem Buch, da Parrish gern in Nylon-Klamotten, vor allem in ihrem neongrünen Nylon-Overall rumläuft. Ob er allerdings viel über den Inhalt des Buches aussagt, bleibt dahingestellt.
Das deutsche Cover find ich eher abschreckend, es wirkt zu künstlich. Die weiteren deutschen Cover wirken natürlicher und nicht so gestellt. Aber ich wähle ein Buch generell nicht nur nach Cover aus, der Inhalt muss mir gefallen bzw. die Inhaltsangabe und die hat mir beim Kauf zugesagt. Die englischen Cover ( hier zum anschauen: http://www.amazon.de/Nylon-Angel-Parrish-Plessis-Novels/dp/0451460375/ref=sr_1_4?ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1225032932&sr=1-4) gefallen mir irgendwie besser, aber sie erinnern mich schon sehr an die "Quantum Gravity-Reihe" von Justina Robson...
Im Großen und Ganzen hat mir das Buch schon gefallen, wobei ich zugeben muss, dass diese Reihe wohl der Lila-Black(=Quantum-Gravity)-Reihe sehr ähnelt. Und mir persönlich gefällt Zweite etwas besser. Die Welt, in der die Geschichte spielt ist nicht ganz so kompliziert und man findet leichter ins Buch hinein.
Die Handlung spielt in Australien, was nicht so oft derartigen Bücher vorkommt. Aber irgendwie ist der Anfang des Buches zu kompliziert, man kommt schnell mit den verschiedenen Personen durcheinander, mit den verschiedenen Gebieten und schließlich auch mit Aufträgen, die Parrish erledigen muss.
Die Actionszenen sind spannend, aber für mich zu science-siction-lastig und sie erinnern sehr an Matrix. Ein Hintergrund wird immer nur flüchtig und passend angedeutet und die Charaktere sind, inclusiv der Ich-Erzählerin Parrish, klischeehaft und teilweise uninteressant. Und trotzdem konnte ich dieses Buch nicht aus der Hand legen. Ich habe innerhalb von zwei Tagen durchgelesen...
Mir fällt auf, dass ich in letzter Zeit gerne Mischungen aus Fantasy und anderen Genres lese, auch gerne mal mit Science-Fiction, aber bei diesem Buch, handelt es um Science-Fiction mit Fantasy, d. h. der Science-Fiction-Teil überlagert den anderen. Mir ist das Buch teilweise zu übertrieben science-fiction-mäßig. Ein normales Bad wird z. B. als "San Einheit" bezeichnet, braucht's das? Normales Essen gibt's nur für die Reichen, die Armen müssen Ersatzstoffe essen.
Auch einige Begriffe bleiben für mich ungeklärt: Was genau sind denn jetzt die "Muenos"? Ich habe es nicht herausgefunden. Oder was genaus sind "Dingomauten"? Kanratten kann ich mir vorstellen, weil diese gut beschrieben sind, aber die anderen "Wesen" bleiben unscharf.
Eine Fortsetzung habe ich noch im Schrank stehen, d. h. "Code Noir", ob und wann ich diese aber lesen werde, weiß ich noch nicht. Gekauft habe ich diese beiden Bücher als Mängelexemplare für 2,99 Euro.
Parrish Plessis hat zu Beginn so gar nichts von einer Roman tragenden Hauptfigur. Erst im Verlauf der Handlung entwickelt sie mehr Eigenständigkeit und gewinnt an Konturen. In den ersten Kapiteln ist sie viel zu sehr fremdbestimmt, d.h. sie kann kaum selbstständig agieren und wirkt wie eine Kleinkriminelle.
Unglaubwürdig ist, dass sie all ihre Bekannten und Freunde im Verlaufe des Romans vor dem Kopf stößt, sie ausnutzt und anlügt, aber von diesen dennoch in ihren Handlungen unterstützt wird. Das passt einfach nicht zusammen und ist auf Dauer nicht nachvollziehbar. Gleichwohl verfügt der Roman über einige sehr gut in Szene gesetzte Passagen und logische Handlungen, die aber nicht für einen super-positiven Gesamteindruck ausreichen. Aber irgendwie konnte es mich doch in seinen Bann ziehen.
Fazit: Der Roman hinterlässt bei mir einen zwiespältigen Eindruck, einerseits konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen, aber andererseits waren für mich doch etliche Mängel im Buch.
Ich vergebe 8 von 10 Punkten.