480 Seiten
Rowohlt, Mai 2006
Englischer Originaltitel: The death pit
Übersetzt von Elke von Scheidt
2. Teil der Terry-Williams-Reihe
Kurzbeschreibung
Terry Williams, die ihre Doktorarbeit über eine im 17. Jahrhundert als Hexe verbrannte Adelige schreibt, sucht im schottischen Hochland deren Nachkommen auf. Sie muss feststellen, dass die Briefe der Unglücklichen Geheimnisse enthalten, die bis in die Gegenwart zu reichen scheinen. Denn bald wird die Leiche einer Frau gefunden, die Mitglied der örtlichen Wicca-Kommune war..
Über den Autor
Tony Strong, geboren 1962 in Uganda, studierte in Oxford und arbeitet heute als Cheftexter in einer der größten Werbeagenturen Englands. Er ist verheiratet und hat drei Kinder und verbringt seine Zeit abwechselnd in London und Oxfordshire.
Meine Meinung
Dieser Roman zeichnet sich dadurch aus, dass es kein reiner Thriller ist. Die Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert ist nicht unwichtig für die Erzählung, wird aber auch durch Briefe und Tagebucheintragungen erzählt. Eine interessante Mischung, die es so häufig nicht gibt, und bei der die Gefahr besteht, dass ein Teil zu kurz kommt.
Es gibt zwei Handlungsstränge, die parallel erzählt werden.
Das Hauptthema: Terry muss ein neues Thema für ihre Doktorarbeit finden, nach dem sie das alte Thema nicht weiterverfolgen konnte. Sie soll untersuchen, ob eine Adelige, die als Hexe verbrannt wurde, eine Liebesbeziehung zu einer ihrer Freundinnen hatte.
Im anderen Strang wird die Ermittlung zu einer Toten erzählt, die auf einer Schweinefarm gefunden wurde. Hier wird einiges über polizeiliche berichtet. Die beiden Handlungsstränge laufen zusammen und erst dann erkennt man die Bedeutung.
Terry lebt ihre Sexualität aus, aber anders als bei „Katzenzungen“ werden diese Episoden nicht näher beschrieben, nur angedeutet, das Groß bleibt im Dunkeln und der Phantasie des Lesers überlassen.
Die Auflösung, des Mordfalles ist recht plausibel, der historische Hintergrund hierfür sehr gut gemacht. Mir hat es gefallen, auch wenn es erst gegen Ende mehr Bedeutung hat.
Es ist sehr gut geschrieben, auch wenn mich die Hexengeschichte weniger interessiert hat. Der Autor führt in der Danksagung Sachbücher auf, die er für die Recherche gelesen hat. Da ich mich nicht gut bzw. gar nicht mit der Hexenverfolgung in Schottland des 17. Jahrhunderts auskenne, kann ich keine Aussage darüber machen, ob der Autor Details erfunden oder hinzugedichtet hat.
Wer mehr über die Hintergründe wissen möchte, warum Terry ihre Doktorarbeit nicht mit dem geplanten Thema beenden konnte, sollte den Vorgänger „Katzenzungen“ lesen. Terry entwickelt sich weiter, sich verändert sich durch die Erlebnisse im ersten Band.
Wer sich jedoch mehr für die Hexenverfolgung in Schottland interessiert kann getrost nur diesen Roman lesen, die Fälle sind in sich abgeschlossen.
Dieser Thriller war für mich der dritte des Autores, und er hat mir gut gefallen. Leider gibt es keine weiteren Bücher um Terry, die mir sehr sympathisch geworden ist, ich würde sie gerne weiter begleiten.