Tamara McKinley - Insel der Traumpfade

  • Tamara McKinley


    Insel der Traumpfade


    Lübbe Verlag, 477 Seiten


    Originaltitel: A Kingdom for the Brave



    Die Autorin:


    Die Australierin Tamara McKinley wurde zwar auf dem Fünften Kontinent geboren und wuchs zunächst im Outback auf, kam aber noch als Kind mit ihrer Großmutter nach England, um ihre Ausbildung an einer Mädchenschule in Sussex zu beenden. Heute lebt sie an der Südküste Englands, aber die Sehnsucht treibt sie stets zurück in das weite, wilde Land, von dem sie so mitreißend zu erzählen weiß.


    Kurzbeschreibung:


    Australien, im Jahr 1795


    Eloise Cadwallader genießt Ansehen in Sydney und ist der Stolz ihres Mannes Edward. Dennoch behandelt der Kommandant der englischen Armee seine schöne, kluge Frau mit der gleichen Härte wie seine Truppen, die er unerbittlich gegen die Ureinwohner Australiens treibt. Denn immer mehr Untertanen der britischen Krone suchen als Siedler ein Auskommen auf dem roten Kontinent. Auch als Eward zunehmend dem Rum verfällt, verbietet Eloise sich aus Loyalität, ihn zu verlassen, obwohl ihr Herz längst einem anderen gehört. Erst ein tragisches Ereignis gibt ihr die Kraft zu diesem Schritt. Damit ist sie frei für einen Mann, der Eloise innig liebt und seit vielen Jahren über sie wacht.


    Mit fesselnden Charakteren erzählt Tamara McKinley von den Siedlern und Abenteurern, die ihr Glück auf der Insel der Traumpfade suchen und dabei in eine Welt voller Mythen und Rätsel eindringen.


    Meine Meinung:


    Hauptpersonen in Tamara McKinleys Roman sind die deutschstämmige Eloise, die nach dem Tod ihrer Mutter zusammen mit ihrem Vater und ihren beiden Schwestern einen Neuanfang in Australien sucht. Sie ist mit dem Kommandanten Edward verheiratet, der schon kurz nach der Eheschließung sein wahres Gesicht zeigt, jedoch weit schlimmere Charakterzüge als seinen immensen Alkoholkonsum und Gefühlskälte verbirgt. Das Geheimnis von Edward kennt der Seefahrer George, dessen Familienschicksal eng mit Edward verknüpft ist. Als George die Begegnung mit einer unbekannten schönen jungen Frau macht, verliebt er sich sofort in sie - nicht ahnend, dass es sich dabei um Eloise handelt...


    Desweiteren geht es um die beiden ungleichen Frauen Alice und Nell, die zusammen mit ihren Männern Jack und Billy eine Farm betreiben. Auf ihrer Reise nach Australien machte Alice die Bekanntschaft von Henry, einem Mann, der auch später noch ihr Leben kreuzen wird - und das von Edward, denn auch Henry kennt ein dunkles Geheimnis des Kommandanten...


    Der neueste Australien-Roman von Tamara McKinley lässt sich wieder sehr flüssig lesen und überzeugt in der Darstellung der jeweiligen Charaktere sowie der Schönheit der australischen Natur. Leider gibt es diesmal sehr detallierte Beschreibungen der Vernichtung der australischen Ureinwohner, die nichts für zarte Gemüter sind.


    Dennoch ein gelungenes Buch, wenn auch nicht ganz in der Qualität einiger anderer Bücher der Autorin.

    "Denn dann hätte ich wohl Hoffnung haben dürfen, eines Tages doch noch deine Liebe zu erringen. Aber auf Unglück und einem gebrochenen Herzen lässt sich selten ein dauerhaftes Glück gründen, wie ich mir gesagt habe."

  • Habe es jetzt ausgelesen und es hat mir wieder wesentlich besser gefallen als Träume jenseits des Meeres - das hatte ich damals abgebrochen, war mal irgendwie gar nicht mein Ding.


    Hier haben wir aber wieder mal eine Familiensaga, die sich auch über mehrere Jahre erstreckt. Es passiert wieder alles, was in der damaligen Zeit, als die ersten Weißen Australien besiedelt haben, passieren kann. Wir erleben die Vernichtung der Aboriginies, Buschfeuer, Dürre, Jagdunfälle, Auspeitschung, Aufstand der Sträflinge und noch vieles mehr. Für meinen Geschmack sterben diesmal zu viele nette Leute viel zu früh, den Schurken wird es meistens zu leicht und sie leben zu lange. Die Hauptpersonen sind natürlich Eloise, Edward und George, aber auch die beiden Farmerfamilien Alice, Nell, Jack und Billy haben einen großen Anteil an der Geschichte. Außerdem treffen wir natürlich wieder auf Jonathan und Susan.


    Das Ende lässt eindeutig auf einen weiteren Teil der Geschichte schließen, da waren noch viel zu viele offene Enden und Andeutungen, auf die der Leser sich sehr gut einen Reim machen kann, sie aber nicht aufgeklärt werden. Ich würde mich auf jeden Fall auf einen weiteren Band freuen, denn einigen Personen sei doch noch ein Quentchen Glück zu gönnen.


    LG
    Patty