Steffanie war so freundlich und hat für uns eine Kurzbiografie geschrieben. Wir möchten uns dafür herzlich bedanken, ebenso für die von ihr bereitgestellten Fotos.
Über die Autorin:
Ich bin 1967 geboren, wiege mal mehr, mal noch mehr, und trage eine Brille – und wenn man meinen Eltern Glauben schenken darf, liegt das daran, dass ich immer „heimlich“ unter der Bettdecke gelesen habe. Mit einer flackernden Taschenlampe, versteht sich. Später, als ich länger aufbleiben durfte, habe ich mich durch den heimischen Bücherschrank „gefressen“, von Simmel bis Böll, von Dostojewski bis Steinbeck (der noch heute einer meiner Lieblingsautoren ist). Und immer lag ein Atlas neben mir, weil ich unbedingt wissen wollte, wo diese Geschichten denn nun spielten. Noch heute kann ich stundenlang in einem Atlas stöbern und mir ausmalen, wie all die grünen und blauen und braunen Flächen wohl in der Wirklichkeit aussehen mögen. Im Gegensatz zu der Jugendzeit versuche ich nun aber, meine Träume in die Wirklichkeit umzusetzen.
Ich habe schon immer Fernweh gehabt, und diese Leidenschaft fürs Reisen war mindestens ebenso ausgeprägt ist wie meine Leidenschaft fürs Zeichnen. Schon während meines Grafik-Design-Studiums Ende der Achtziger stand ich die halben Semesterferien am Fließband, um mit dem verdienten Geld die andere Hälfte zu finanzieren, die ich in Griechenland verbrachte. Nach dem Studium arbeitete ich als Grafikerin, später als Art-Direktorin in der Werbung. Jetzt hatte ich mehr Geld und weniger Zeit, dehnte meinen Horizont aber immer weiter aus: Afrika, Südostasien. Ich zeichnete und illustrierte nach wie vor viel, das Schreiben hatte ich jedoch noch nicht entdeckt.
Als ich meinen Mann kennenlernte, war es bald beschlossene Sache, dass wir eine lange Weltreise unternehmen würden. Wir sparten, sparten, sparten, und Ende 1998 ging es los. Wir packten alles, was wir zu benötigen glaubten, in zwei Rucksäcke und flogen nach Kuala Lumpur. Es folgten zwei überaus spannende Jahre, in denen wir von den abgelegenen Inseln Ostindonesiens bis zu den Pässen den Himalayas, von dem vermeintlich beschaulichen Inle-See in Burma bis zu der chaotischen Megalopolis Bangkok und von den dampfenden Dschungeln Malaysias bis zu den Wüsten Zentralasiens reisten. Ich schleppte hundert Aquarelle und tausend Seiten Tagebuch wieder nach Hause.
Wir blieben drei Jahre in Deutschland, bis es uns erneut nach Asien zog. Ich arbeitete in dieser Zeit in der Werbung, schrieb jetzt auch Werbetexte und einen langen Reisebericht. Ende 2003 ging es wieder los, diesmal mit zwei gebrauchten Laptops im Gepäck. Das Ziel dieser Reise war es, mit einem fertigen Roman zurück nach Deutschland zu kommen. Nach einem Jahr Reisen und Recherche mieteten wir uns bei einer chinesischen Familie in Penang, Malaysia, ein und hauten in die Tasten.
Wir haben unsere Ziele erreicht. Mein Mann hat seinen Roman geschrieben, ich meinen, und nun ist es tatsächlich da: Das Jadepferd. Ich bin natürlich stolz wie Oskar, dieses Mammutprojekt bewältigt zu haben.
Das zweite Buch existiert bereits in der Rohfassung, ein drittes und viertes schwirrt in meinem Kopf herum. Es sei nur so viel verraten: Auch diese Geschichten sind irgendwo zwischen den Vulkanen Ostindonesiens und den Höhen des Himalayas angesiedelt. Und vielleicht spielen ja auch einmal die griechischen Inseln eine Rolle. Wer weiß. Eins ist jedenfalls klar: Ich habe neben dem Zeichnen und dem Reisen eine dritte Leidenschaft entdeckt. Das Bücherschreiben.