Die Dirne und der Bischof von Ulrike Schweikert

  • Ich habe dieses Buch innerhalb von 3 Tagen verschlungen.
    Mein Eindruck:


    Die Dirne und der Bischof verknüpft das Leben fiktiver Personen mit dem historischer Persönlichkeiten. Die Protagonistin Elisabeth und ihre Kolleginnen im Frauenhaus sind erfunden, das Frauenhaus hat jedoch existiert und das Leben der Prostituierten in diesem Etablissement ist so dargestellt, wie es in jener Zeit verlaufen sein könnte.
    Der im Titel genannte Bischof Johann von Brunn ist eine historische Persönlichkeit und war berüchtigt für seine Schuldenmacherei, seine Verschwendungssucht und seine unzölibatäre Vorliebe für das weibliche Geschlecht. Folglich sind auch die ganzen Konflikte zwischen den Würzburger Bürgern, dem Domkapitel und dem Bischof, die schließlich in der Absetzung des Letzteren gipfeln, wahrheitsgetreu (allerdings zeitlich gerafft) wiedergegeben.
    Das Buch ist sehr spannend und unterhaltsam geschrieben, es lässt sich zügig weglesen. Die Charaktere sind gut ausgestaltet, wenn auch meiner Meinung nach nicht immer ganz glaubwürdig. Der Henker ist z.B. ein äußerst kultivierter und sensibler Mann mit einer gepflegten Sprache, ich bezweifle, dass man sich einen mittelalterlichen Henker so vorstellen sollte... ;) Auch erscheint es mir unvorstellbar, dass eine behütet aufgewachsene junge Frau der Oberschicht sich so relativ problemlos mit der Arbeit als Prostituierte abgefunden haben soll. Und schließlich kann ich mir gar nicht vorstellen, dass




    Dessen ungeachtet bietet der Roman aber eine wirklich unterhaltsame Lektüre für gemütliche Lesestunden.
    Als angenehm habe ich es empfunden, dass es im Anhang des Buchs erstens ein Personenregister, zweitens ein Glossar mit den wichtigsten altertümlichen Ausdrücken und drittens ein ausführliches Nachwort der Autorin mit Informationen zu den historischen Fakten gibt.
    Vermisst habe ich lediglich einen Stadtplan des historischen Würzburg im Einband. Es wäre schön gewesen, die Wege Elisabeths und ihrer Kolleginnen verfolgen zu können.

  • Buch nun günstig erworben und somit auch nun gelesen...


    Das Buch habe ich heute beendet und bin, wie nicht anderst als erwartet, begeistert von diesem Buch!
    Wenn man es in den Händen hatte, konnte man es auch nicht gleich wieder aus der Hand legen. Wie immer ein klasse geschriebenes Buch. Flüssig und verständlich geschrieben, wie die anderen historischen Schweikert Bücher auch.
    Ob es noch ein folgeband geben wird, so wie nn das Ende geschrieben ist !? :gruebel Ich kann es nur hoffen!
    Von mir gibt es die volle Punktzahl

    :oha Lg Bellamissimo
    ~~~~~~~~~~~~~~
    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • Die Dirne und der Bischof – Ulrike Schweikert


    Meine Meinung:
    Ulrike Schweikerts historische Romane zeichnen sich immer dadurch aus, dass sie interessant und gut lesbar sind. Das gilt auch wieder für „Die Dirne und der Bischof“ und dass macht es Wett, dass zwei ausgediente Themen verwendet werden, einmal die unschuldig in Bedrängnis gebrachte junge Heldin und dann der Gedächtnisverlust, der zwar gut für eine spannend angelegte Handlung ist, aber in dieser Form nicht ganz glaubwürdig. Dabei ist es noch gut gemacht, wie ihr Erinnerungsfetzen durch den Kopf gehen, aber eine stärkere Verzweiflung über den Gedächtnisverlust und ein größerer innerer Kampf darum, hätte ebenfalls eingebunden werden sollen. Trotzdem gelten Elizabeth natürlich die Sympathien des Lesers.


    Gut funktioniert, wie der Ablauf im Frauenhaus in Würzburg gezeigt wird, mit einer resoluten Meisterin und Frauen, die zwar an ihr leiden, aber auch Sicherheit bei ihr finden.


    Die Auflösung um Elisabeths Herkunft war dann schon überraschend, aber auch etwas enttäuschend, da es zu sehr konstruiert erscheint.


    Über weite Strecken aber ein gutes Buch, spannender als „Das Siegel des Templers“, auch wenn es nicht an Die Tochter des Salzsieders und Das kreidekreuz heranreicht.


    Ich gebe 7 von 10 Punkten.

  • recht nette unterhaltung, wenn auch in meinen augen nicht unbedingt schweikerts bester historischer roman.

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Als Ulrike Schweikert - Fan habe ich das Buch neulich nun auch gelesen, und ich bin, wie bei jedem ihrer Bücher, total begeistert. Es wurde innerhalb von zwei Tagen verschlungen, weil ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte, und unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht. (Auch wenn es immer etwas komisch ist, wenn man den selben Namen wie die Hauptfigur hat. ;-))


    Die Charaktere waren wie immer sehr verschieden und abwechslungsreich. Entweder man mochte sie, oder nicht. Ich sag nur Marthe (oder Martha), was für eine unangenehme Person!Der Schreibstil ist leicht und flüssig, und liest sich quasi von selbst, und die Handlung ist auch wieder super spannend. Was will man mehr? In meinen Augen gibt es da nichts zu kritisieren. Das Buch hat mich wunderbar unterhalten, und nun freue ich mich schon sehr auf den zweiten Teil!


    Von mir gibt’s 10 Punkte :wave

  • Ich habe das Buch durch einen Zufall geschenkt bekommen - eine Bekannte wollte es verkaufen, hat mich aber (zum Glück) vorher gefragt, ob ich es nicht haben möchte. Ich habe es nicht bereut "ja" gesagt zu haben. :-)


    Ich habe das Buch auch regelrecht verschlungen, obwohl ich immer nur bis zu 2 Stunden lesen konnte, da ich anders kaum Zeit hatte.


    Elisabeth war mir in vielen Dingen und Handlungen sympathisch, aber manchmal war ich auch ein wenig enttäuscht von ihrem Handeln. Sie machte auf mich den Eindruck einer starken Frau und dennoch habe ich ab und zu eine Schwäche in ihrem selbstbewussten Handeln entdeckt. Ist wahrscheinlich eine Frage der Erwartung an das Buch. Aber dennoch ist das kein Verlust für das Buch.


    Ich kann meinen Vorschreibern nur zustimmen und bestätigen, dass sich das Buch sehr gut liest und mann es nicht aus der Hand legen möchte.


    Das einzige, was mich gestört hat, waren so ca. die letzten 50 Seiten. Ich hatte das Gefühl, dass die Handlung schnell niedergeschrieben werden musste, damit das Buch zum Abschluss kommt. Sehr schade.


    Ich gebe dem Buch 8 von 10 Punkten (auf Grund des mir nicht gefallenden Endes).