Die Wächter der Teufelsbibel - Richard Dübell

  • Kurzbeschreibung
    Nach dem Tod Kaiser Rudolphs II. dringen Plünderer in die Prager Burg ein und stehlen das gefährlichste Buch seiner Zeit - die Teufelsbibel. Wenig später geschehen im Namen des Satans unheimliche Dinge im Land, und die düsteren Legenden um eine alte Burg in den mährischen Hügeln erwachen zum Leben. Menschen begehen barbarische Verbrechen und berichten, dass sie den Teufel lachen und tanzen gesehen haben...


    Gibt es einen Zusammenhang zwischen all den Grausamkeiten und dem Verschwinden der Handschrift? Die beiden Freunde Cyprian Khlesl und Andrej von Langenfels riskieren ihr Leben im Kampf gegen skrupellose Fürsten und Kleriker. Und es steht noch mehr auf dem Spiel: Denn das Böse bedroht auch das, was ihnen am meisten bedeutet - ihre eigenen Kinder.


    Meine Meinung
    Wir schreiben das Jahr 1612. 20 Jahre sind vergangen, seit es den beiden Freunden Cyprian und Andrej gelungen ist, den Codex Gigas, die Teufelsbibel, aus dem Verkehr zu ziehen. Doch nun müssen sie erkennen, dass es nur ein vorübergehender Sieg war, denn der Codex Gigas wird gestohlen und so müssen die beiden Freunde erneut in den Kampf gegen das Böse ziehen und lernen, dass der Teufel mehr als ein Gesicht hat.


    Wer bei diesem zweiten Teil einen ähnlich ruhigen Einstieg erwartet wie beim ersten Teil, der liegt völlig schief. Gleich die ersten Seiten beginnen mit einem Paukenschlag, als der Codex Gigas aus dem Kuriositätenkabinett des toten Kaisers in einer äußerst blutigen Nacht- und Nebelaktion gestohlen wird. Und genauso rasant geht es in diesem Buch weiter. Ständig wechselnde Perspektiven und Erzählstränge, die oft am Ende des jeweiligen Kapitels einen Cliffhanger bieten und die Spannung ins unermessliche steigern, lassen einen immer weiter und weiter lesen, weil man einfach nur wissen will, wie es weitergeht. Wir treffen hier viele bekannte Gesichter aus dem ersten Teil wieder, lernen aber auch neue Protagonisten kennen, denen eines gemeinsam ist: Sie haben den Glauben an etwas verloren oder den Glauben an etwas noch nie besessen. Das Thema "Glaube" ist auch das zentrale Thema dieses zweiten Teiles, wirkt aber nie aufdrängend oder belehrend und regt doch zum Nachdenken an.


    Auch in diesem Teil ist es dem Autor wieder gelungen, alle Figuren so plastisch und lebendig zu zeichnen, dass es dem Leser mühelos gelingt, sich mit ihnen zu freuen, zu fürchten, mit ihnen zu lieben oder zu hassen. Selbstzweifel, innere Kämpfe - immer ist der Leser hautnah an den Protagonisten und nie bloßer Beobachter. Keine Figur bleibt eindimensional oder blass. Selbst die, die abgrundtief böse erscheinen, zeigen zuweilen, dass auch sie eine menschliche Seite haben. Um das zu erreichen, bedient sich Richard Dübell einer unglaublich detaillierten, bildhaften und facettenreichen Sprache, bei der selbst etwas so einfaches wie ein Lächeln oder eine Geste zu einem zauberhaften Erlebnis werden.


    Besonders gut gefallen hat mir die Einbindung der Geschichte in die historischen Ereignisse der Jahre 1612 bis 1618, in denen die Kluft zwischen den beiden christlichen Kirchen immer größer wird und schließlich in den Beginn des 30jährigen Krieges mündet. Richard Dübell gelingt es wunderbar, hier historische Fakten mit eigener Fiktion zu verbinden.


    Ebenso wenig kommt der Humor in diesem Buch zu kurz, den man bei Thema und Titel der Geschichte ja eigentlich nicht vermutet, der aber zwischen vielen bewegenden und auch traurigen Momenten immer wieder wie ein Sonnenstrahl in die Geschichte fällt. Manche Szenen sind so komisch, dass ich wirklich Tränen gelacht habe.


    Es ist ein mitreißendes, fürchterliches, komisches, tragisches und wunderschönes Buch, das Richard Dübell geschrieben hat. Eines das nachwirkt, das berührt und das schon ein bisschen vom zentralen Thema des letzten Teiles der Trilogie vorwegnimmt: Der Hoffnung.


    War schon der erste Teil der Trilogie gut, so ist der zweite Teil die Meisterklasse. Meine Erwartungen an dieses Buch wurden um Längen übertroffen und ich hoffe, dass auch der letzte Teil dieses Niveau hält.


    Absolute Lesempfehlung und 10 Punkte von mir.

  • Danke für die schöne Buchvorstellung :-)


    Muss ich diese Geschichte als Fortsetzung verstehen?
    Es liegen ja wohl 40 Jahre dazwischen.
    Dann sollte ich zuerst also "Die Teufelsbibel" lesen.
    Aber auch die hört sich ja sehr gut an.


    Bis jetzt kenne ich von Richard Dübell nur "Im Schatten des Klosters".
    Auch ein toller Roman.

  • Ja, die Wächter der Teufelsbibel ist eine Fortsetzung und um die Zusammenhänge und die Protagonisten zu verstehen, sollte man den ersten Teil gelesen haben.


    Der dritte Teil ist wohl gerade in Arbeit und erscheint voraussichtlich nächstes Jahr. Ein bisschen was dazu verrät Richard schon auf seiner Website:


    Die Erbin der Teufelsbibel


    Ich finde den Gedanken noch immer sehr schön, dass alle drei Teile ein Grundmotto haben, das sich an Paulus 1. Brief an die Korinther anlehnt (Richard hat uns das in der Leserunde verraten)


    “Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, am größten jedoch unter ihnen ist die Liebe.”
    (Paulus, 1 Kor 13,13)


    Die Liebe zwischen Cyprian und Agnes war der Schwerpunkt in der Teufelsbibel, der Kampf um den Glauben (sowohl zwischen den christlichen Kirchen als auch der persönliche der Protagonisten) der Schwerpunkt in Die Wächter der Teufelsbibel.
    Ich freue mich schon herauszufinden, wie das Thema Hoffnung im dritten Band umgesetzt wird :-)

  • Hier nun meine Meinung, die auch in Amazon erscheinen wird:


    Diese Geschichte hat alles, was ein packender historischer Roman haben muss - sie ist super spannend, tragisch, teilweise unheimlich, voll gespickt mit historischen Informationen und Hinweisen (Prager Fenstersturz) und trotz des ernsten Themas stellenweise witzig geschrieben. Der Humor und die versteckte Ironie sind einfach köstlich.


    Gerade die vielen Erzählstränge zu Beginn fordern die Aufmerksamkeit des Lesers und erhöhen somit die Spannung.


    Dieser Roman ist ein kleines Juwel in meinem Bücherschrank und ein mehr als würdiger Nachfolger für den in sich abgeschlossenen ersten Teil "Die Teufelsbibel".


    Auf Grund der Steigerung des Autors darf man auf den 3. Teil "Die Erben der Teufelsbibel" gespannt sein.


    Meine 100% Kaufempfehlung


    Edit: fast hätte ich es vergessen, ein herzliches Dankeschön an Richard Dübell, dass Du die Leserunde begleitet hast :blume

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

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  • Kurzbeschreibung
    Nach dem Tod Kaiser Rudolphs II. dringen Plünderer in die Prager Burg ein und stehlen das gefährlichste Buch seiner Zeit - die Teufelsbibel. Wenig später geschehen im Namen des Satans unheimliche Dinge im Land, und die düsteren Legenden um eine alte Burg in den mährischen Hügeln erwachen zum Leben. Menschen begehen barbarische Verbrechen und berichten, dass sie den Teufel lachen und tanzen gesehen haben…


    Gibt es einen Zusammenhang zwischen all den Grausamkeiten und dem Verschwinden der Handschrift? Die beiden Freunde Cyprian Khlesl und Andrej von Langenfels riskieren ihr Leben im Kampf gegen skrupellose Fürsten und Kleriker. Und es steht noch mehr auf dem Spiel: Denn das Böse bedroht auch das, was ihnen am meisten bedeutet - ihre eigenen Kinder.


    Richard Dübell (* 5. Oktober 1962 in Landshut) ist ein deutscher Autor und Grafiker.
    Richard Dübell ist als Autor historischer Romane bekannt und gehört mittlerweile zu den beliebtesten deutschen Autoren in seinem Genre. Nach den großen Erfolgen seiner ersten Bücher, die beim nymphenburger-Verlag/Langen-Müller-Herbig erschienen, wechselte Dübell zum Verlagshaus Lübbe, das seine Hardcover-Bände im Haus Ehrenwirth und seine Taschenbücher bei Bastei-Lübbe publiziert. Neben seinen schriftstellerischen Aktivitäten leitet er eine Schreibwerkstatt, die er sowohl in Abendkursen als auch als Wochenendseminare und Urlaubsreisen anbietet, und arbeitet als Cartoonist und Grafiker.





    Ist es ein Fehler, die Fortsetzung von einem Buch zu lesen, welches einem sehr gut gefallen hat? Als ich in der Vorbereitung zur Leserunde letzten Monat *Die Teufelsbibel* las, war ich mehr als angenehm überrascht: Richtige Menschen, schwarzer Humor und vor allem keine grottigen Emanzen, wie sie 90% aller historischen Romane bevölkern.


    Alles das hat *Die Wächter der Teufelsbibel* ebenfalls, aber der Aha-Effekt des Orginals will sich einfach nicht einstellen. Vor allem ging es mir zuwenig um die Bibel an sich. Es werden alle möglichen und unmöglichen Intrigen geschmiedet, aber wirklich mit dem Buch an sich will es nichts zu tun haben. Liest man es also als ein Buch über ein Buch wie z.B. *Der Club Dumas* von Perez-Reverte wird man enttäuscht sein. Liest man es als eine Darstellung der deutschen (Prager) Frühen Neuzeit vermischt mit Action-Elementen und Humor, ist es ein hervorragendes Buch mit sehr plastischen Figuren.


    Das einzige, was sich mir an historischen Romanen nie ganz erschließen wird, ist, warum auch der Adel immer als ein bißchen unzivilisiert dargestellt wird. Sicherlich, diese waren in erster Linie Heerführer und so dürfte ihnen eine derbere Sprache nicht unbekannt gewesen sein. Aber war es auch ihre Sprache, wenn sie in ihrer Freizeit in Bordellen unterwegs waren?
    Was mich zum nächsten Kritikpunkt führt, dass man es überdurchschnittlich oft in historischen Romanen antrifft, dass sich jemand sexuell nicht ganz unter Kontrolle hat - hier Heinrich von Wallenstein. Mir ist kein nichthistorischer Roman bekannt - was nicht heißt, dass es solche nicht gibt - in welchen es derartig von sexuell abnormen Menschen spukt. Darin folgt das Buch (leider) seinem Genere.


    Fazit:
    Das Buch ragt aus der Masse der historischen Romane mit seinem schwarzen Humor, lebendigen Sprache und plastischen Figuren hinaus. Das es zur Abwechslung mal nicht um eine Buchmalerin, Kalligraphin ect. und blabla geht ist ebenfalls sehr wohltuend.


    # Gebundene Ausgabe: 825 Seiten
    # Verlag: Ehrenwirth; Auflage: 1 (September 2008)
    # Sprache: Deutsch
    # ISBN-10: 3431037585
    # ISBN-13: 978-3431037586
    # Größe und/oder Gewicht: 22 x 14,8 x 4,8 cm

  • Ich habe das Buch nun auch im Rahmen der Leserunde gelesen, und muss leider sagen, daß das Buch wirklich Klasse war.


    Eine gelungene Mischung aus Historisch und Thriller, stark gewürzt mit viel Humor und Liebe. Besonders interessant waren die Schauplätze in Mähren, den ich vor 5 Jahren in meinem Sommerurlaub besucht habe. So konnte ich mir die ganze Geschichte auch noch viel besser vorstellen.
    Das Buch hat mir auch wesentlich mehr zugesprochen, als der erste Teil. Die Dialoge waren viel lebendiger, und der deftige Humor, den der Autor einfliessen hat lassen, war einfach Weltklasse. :knuddel1


    Für mich hat das Buch ganz klar 10 Punkte verdient!!!! :anbet


    @Richard


    Danke für den Lesespass, und für deine klärenden Randbemerkungen in der Leserunde. Und ich freue mich schon auf die Nächte mit den Erben der Teufelsbibel! :wave

    Gruss Hoffis :taenzchen
    ----------------------
    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
    ----------------------

  • Die tolle Leserunde mit Richard ist übrigens >HIER< zu finden! :wave


    Meine Rezension:


    Richard Dübell hat auf vielfachen Wunsch seiner Leser die Geschichte um „Die Teufelsbibel“ und seine Helden Cyprian und Agnes fortgesetzt – gottseidank! Denn mit „Die Wächter der Teufelsbibel“ hat er nicht nur bewiesen, dass die Geschichte der Teufelsbibel noch längst nicht fertig erzählt war, sondern auch, dass er seine Leser auf ein Neues mit seiner einmaligen Erzählweise zu fesseln vermag. Seine überaus gelungene Mischung aus Spannung, historischen Begebenheiten und Humor sorgt dafür, dass man das Buch, das mir noch viel besser gefallen hat als sein Vorgänger, kaum aus der Hand legen kann. Zusammen mit den Helden erlebt der Leser in diesem prall gefüllten Roman die ganze Palette menschlicher Emotionen und fühlt Freud und Leid mit den fiktiven und historisch belegten Charakteren mit. Auch wenn die Geschichte in sich abgeschlossen ist, empfiehlt es sich dennoch den ersten Teil zu lesen, denn das Vorwissen über die Figuren und ihre Erlebnisse erhöhen den Lesespaß ohne Zweifel noch. Während dort das Thema „Liebe“ im Mittelpunkt stand, rankt sich die aktuelle Geschichte um das Thema „Glaube“, was sich in vielen einzelnen Handlungssträngen und in der Rahmenhandlung widerspiegelt. Neben den spannenden, sich teilweise überschlagenden Ereignissen und den wechselnden Handlungssträngen, finden sich zahlreiche historisch, politisch und gesellschaftlich interessante Ansätze, die den Leser ermutigen, mehr über die Anfänge des Dreißigjährigen Krieges, in die die Handlung eingebettet ist, zu erfahren.


    „Die Wächter der Teufelsbibel“ ist ein rundum gelungenes Lesevergnügen, bei dem sowohl Freunde lebendig erzählter historischer Romane als auch Fans spannender Abenteuergeschichten voll auf ihre Kosten kommen! Absolute und unbedingte Leseempfehlung!


    Und deshalb natürlich ebenfalls satte 10 Punke! :-]

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Danke für die Rezi. :-) Das klingt ja wirklich nach einer super tollen Fortsetzung.


    Dito

    :oha Lg Bellamissimo
    ~~~~~~~~~~~~~~
    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • Zitat

    Original von milla
    „Die Wächter der Teufelsbibel“ ist ein rundum gelungenes Lesevergnügen, bei dem sowohl Freunde lebendig erzählter historischer Romane als auch Fans spannender Abenteuergeschichten voll auf ihre Kosten kommen! Absolute und unbedingte Leseempfehlung!


    Und deshalb natürlich ebenfalls satte 10 Punke! :-]


    :write :write


    Ich hatte leichte Einstiegsprobleme in das Buch - aber dann hat es mich richtig gepackt und ich fand es nur noch toll.
    Immer wieder begeistert mich der Humor von Richard Dübell - manche Szenen sind einfach zu gut. :grin


    Leider fehlte mir im November etwas die Lesezeit, so dass ich das Buch nicht so schnell beenden konnte, wie ich gerne wollte.


    Nun freue ich mich auf den dritten Teil. :-]

  • Hallo Zusammen,


    habe zu Weihnachten dieses Buch geschenkt bekommen und habe nun grade erst erfahren, dass einen Vorläufer gibt. Ist es ratsam, "Die Wächter der Teufelsbibel" zu lesen, auch wenn man "Die Teufelsbibel" vorher nicht gelesen hat? Es soll ja eine in sich abgeschlossene Geschichte sein. ?(


    Danke für Eure Antworten vorab.


    LG
    Aliena

  • Du kannst die Wächter meiner Meinung nach ruhig ohne den Vorgänger lesen, ohne in Verständnisprobleme zu geraten. Allerdings ist es wesentlich spannender und macht mehr Spaß, die Figuren schon zu kennen und zu erfahren, wie es mit ihnen weitergeht :-]
    (Ich habe allerdings beide hintereinander gelesen.)

  • War schon der erste Teil, Die Teufelsbibel, spannend und gut erzählt, so setzt diese Fortsetzung locker noch eins drauf. Die historischen Fakten werden sehr gut aufbereitet und in den Kontext einer mitreissenden Geschichte gesetzt. Jede Figur ist sehr fein gezeichnet und so plastisch beschrieben, dass ich sie beim Lesen immer vor Augen hatte. Die Story ist unglaublich fesselnd und doch auch immer mit einem Schuss Humor gewürzt, so dass ich auch manchmal befreiend auflachen konnte. Die Auflösung ist schlüssig, insgesamt ein sehr großes Lesevergnügen.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Es sind ja alle voll des Lobes für die Wächter der Teufelsbibel, da habe ich richtig ein schlechtes Gewissen, mich dem nicht anschließen zu können. :-(


    Um es vorweg zu nehmen, es ist grundsätzlich gute und spannende Unterhaltung, aber leider auch nicht mehr. Vor einigen Monaten hatte ich den ersten Teil gelesen und war von der Geschichte wirklich begeistert: eine sehr plastische Sprache, interessante Charaktere, tolle Story und alles eingebettet in ein düsteres Prag und Umgebung: Wirklich klasse!:fingerhoch


    Die Fortsetzung fand ich im Vergleich zum ersten Teil leider deutlich schwächer: Die Hauptcharaktere haben sich überhaupt nicht weiterentwickelt und sind auf dem Stand zum Ende des ersten Teils stehengeblieben. Da immerhin 20 Jahre vergangen sind, hätte ich mir doch gewünscht, dass die Zeit ein paar mehr Spuren hinterlassen hätte. Den Aufbau der Geschichte fand ich sehr vorhersehbar. Konnte Dübell im ersten Teil noch überraschen, so war jetzt im zweiten Teil klar, wie es laufen würde... und leider ist es auch genau so gelaufen. Schade, die konstruierten Überraschungen und Wendungen haben sich früh angekündigt. Zu bemüht erschienen mir auch Dübells Versuche, dem Bösewicht Heinrich eine menschliche Seite zu verleihen und sein Schwanken zwischen Gut und Böse zu beschreiben. Etwas weniger dick wäre glaubwürdiger gewesen.


    Zum Schluss ging es mir dann ein wenig zu schnell, für die vielen Ereignisse vor und auf der Burg Pernstein wäre eine genauere Beschreibung der Örtlichkeiten schon schön gewesen.


    Wie gesagt, ich habe ja wirklich ein schlechtes Gewissen angesichts all des Lobes für das Buch, aber so überragend fand ich es nicht. Gute Mittelklasse, gute Unterhaltung, aber das war's. Sorry. :rolleyes

  • Nachdem der erste Teil bereits so lange her war, hatte ich die Befürchtung hier in den zweiten schwer hinein zu finden. Dem war nicht so. Die gesamten gut 800 Seiten waren spannend, rasant und mitreissend geschrieben. So mag ich historische Romane. Zusätzlich spürt man wie gut das Buch recherchiert wurde. Geschichtliche Details werden interessant in den Roman eingebettet und vermitteln den Flair dieser Zeit
    Neun Punkte von mir


    :wave

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein