Jeremy and the Air Pirates - Felicity Finn

  • Jeremy and the Air Pirates
    Felicity Finn, 1998

    Meine Rezension bezieht sich auf die Ausgabe:
    Second Story Press, ISBN 978-1896764023
    Das Buch wurde nicht ins Deutsche übersetzt


    "Jeremy and the Air Pirates" ist die Fortsetzung zu "Jeremy and the Aunties" (dt.: Tim und die Tanten) und wie so häufig kann es mit dem ersten Buch nicht mithalten.


    Endlich hat Jeremy jemanden, mit dem er sein Geheimnis über die sprechenden Stoffpuppen Auntie Mabel, Auntie Gladys und Auntie Dottie teilen kann, seinen Freund Rick von nebenan, den die Tanten schließlich in ihr Vertrauen gezogen haben. Doch auch die wieder aufgelebte Freundschaft zu Rick führt nicht dazu, dass es weniger Ärger zu Hause gibt.


    Die Tanten werden zu einer Belastung, sie mäkeln immer, kritisieren und sorgen für allerlei Anspannungen, da sie versuchen immer selbstständiger zu werden. Jeremys Mutter hingegen hat sich die Idee in den Kopf gesetzt, ihr Junge habe zu wenig Kontakt zu anderen Kindern und sei auf dem besten Wege fernsehsüchtig zu werden ...


    Und zu allem Überfluss verschwinden dann auch noch die Tanten und tauchen im Fernsehen auf. Immer, in der ganzen Provinz, auf allen Kanälen.


    Chaos bricht aus - jaja, das Fernsehen ... Das spielt eine große Rolle in diesem Buch - und leider spielt es sie nicht gut. Krude Theorien, wie es den Tanten per Videorekorder eine Heimreise ermöglichen könnte, die man auch nicht als originell durchgehen lassen könnte, verknüpft mit dem sich immer wiederholenden Mantra, wie schlimm es doch sei und wie abhängig der Normalbürger. All die Werbung, das Lachen aus der Dose, Jeremys angebliche Fernsehsucht etcetera etcetera.


    Es ist ein riesiger zusammengeflickter Krampf, der weder plausibel noch immer witzig wirkt. Natürlich hat sich das Buch den der Autorin eigenen Wortwitz bewahrt, die Tanten sind amüsant und ihre Auntie/Uncle-Witze sind genial ("What do you call an uncle that comes in the mail?" "Uncle Bill" :grin), aber es fehlt vieles aus dem ersten Band.


    Die Tanten wirken nicht mehr ganz so individuell, sondern mehr als Einheit, die bekannten Gestalten aus dem ersten Band, die Banks-Brüder bzw. das Polizistenpaar Rodney und Sheila wirken deplaziert, es passt alles nicht mehr so ganz. Das Buch kann leider mit dem Vorgänger nicht mithalten.


    Fazit
    Leider ein Fall einer mehr oder minder verpatzten Fortsetzung. Lesbar, aber keinesfalls so bezaubernd wie der erste Band.


    6/10 Punkten


    :wave bartimaeus