Bewohnte Frau - Gioconda Belli

  • # Taschenbuch: 374 Seiten
    # Verlag: Dtv (1991)
    # Sprache: Deutsch
    # ISBN-10: 3423113456
    # ISBN-13: 978-3423113458
    # Größe und/oder Gewicht: 19,2 x 12,1 x 2,5 cm


    Klappentext


    Erzählt wird die Geschichte Lavinias, einer attraktiven, emanzipierten jungen Frau, die in ihrem lateinamerikanischen Heimatland eine Karriere als Architektin plant. Ihre Liebe zu dem Freiheitskämpfer Felipe bringt sie in Kontakt mit der Widerstandsbewegung gegen das diktatorische Regime. Unerwartet wird sie in eine Aktion verwickelt, die ihrem Leben eine dramatische Wende gibt.


    Autorin


    Gioconda Belli wurde in Managua geboren. Sie studierte in Spanien und in den USA. Ab 1970 beteiligte sie sich am Widerstand der Sandanistischen Befreiungsfront FSLN gegen die Somoza-Diktatur ihres Landes. Sie lebt heute in Managua und Los Angeles.


    Meinung


    Die ziemlich "oberflächliche" Lavinia aus reichem Hause lernt den im Untergrund arbeitenden Felipe während ihrer Arbeit als Architektin kennen.
    Beide verlieben sich ineinander. Nach und nach bemerkt Lavinia, dass er im Widerstand gegen das diktatorische Regime arbeitet.
    Ihr sorgenfreies, unbeschwertes Leben endet schlagartig mit dem Tag, an dem Felipe, nach einer missglückten "Aktion", in ihr Haus eindringt und sie um Hilfe bittet. Während sie anfangs nur zögerlich "Beihilfe" leistet, findet sie bald zu einer eigenständigen, auch von Felipes Vorstellungen emanzipierten Rolle im Kampf gegen Terror und Unterdrückung.


    Das Besondere an diesem Roman sind die Gedanken und Erinnerungen einer Indianerin namens Itza, die in einem Orangenbaum in Lavinias Garten wiedergeboren wurde.
    Ihre Beobachtungen über Lavinia werden in der Ich-Form beschrieben.
    Itza stellt Lavinias Zerrissenheit zwischen dem komfortablem Leben als "Oberschichtlerin" und dem Drang für den Widerstand zu arbeiten dar, indem sie ihre Situation mit ihrer eigenen Vergangenheit in Zeiten der Eroberung ihres Landes durch die Spanier vergleicht.
    Immer wieder möchte Itza auf Lavinia Einfluss nehmen, sich für die Befreiungsbewegung zu entscheiden. Dies gelingt ihr auch immer mehr.
    Immer öfter kommt in Lavinia Itzas Einfluss auf Gedanken und Sprache unbewusst zum Ausdruck.


    Es handelt sich aber nicht um eine mystische Geschichte, trotz dieser Elemente der Reinkarnation der Indianerin.
    Vielmehr wird durch die sich spiegelnden Verknüpfung, zwischen Vergangenheit und Gegenwart, ein Vergleich dieser Frauen in Zeiten der Unterdrückung durch Herrscher, bzw. Eroberer deutlich auch im Hinblick auf die Bedeutung der Liebe zu einem Mann.


    Fazit: Ein sehr lesenswerter zeitgenössischer Roman, mit mystischen Elementen.

  • Ich habe das Buch vor vielen Jahren gelesen. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass es mir sehr gut gefallen hat und es muss wohl einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben :-).

    Liebe Grüße, Sigrid

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