Titel: Ritualmord
Autorin: Mo Hayder
Verlag: Goldmann
Seiten: 416
Originaltitel: Ritual
Über die Autorin:
Mo Hayder wurde in Essex geboren, verließ mit fünfzehn ihr Zuhause, um in London das Abenteuer zu suchen. Sie hat später viele Jahre im Ausland verbracht, unter anderem auch in Japan. Mit ihrem Romandebüt, dem Psychothriller "Der Vogelmann", wurde sie über Nacht zur international gefeierten Bestsellerautorin. Seither hat sie ihren Ruf als brillante Spannungsautorin mit den Romanen "Die Behandlung" und "Tokio" weiter gefestigt. Mo Hayder hat Creative Writing studiert und unterrichtet gelegentlich auch an ihrer alten Universität, der Bath Spa University. Sie lebt heute als freie Schriftstellerin mit ihrem Lebensgefährten und ihrer Tochter in Bath.
Über den Inhalt:
Bei einem Tauchgang im trüben Wasser von Bristols Hafenbecken findet die Polizeitaucherin Flea Marley plötzlich eine abgetrennte, menschliche Hand im Schlamm.
Vom übrigen Körper fehlt allerdings jede Spur.
Doch nach Einsetzen eines Suchtrupps wird am nächsten Tag eine zweite Hand gefunden, tief vergraben unter dem Eingang des Hafenrestaurants.
Flea Marley und DI Jack Caffery ahnen, dass die seltsamen Funde mit afrikanischer Muti-Zauberei zu tun haben.
Die Spur führt in die afrikanische Gemeinde der Stadt, wo die Angst vor dem Tokoloshe – einem Wasserdämon mit teuflischem Treiben- umgeht.
Eine Angst, die immer einige Menschen Hilfe bei schützenden Muti-Ritualen suchen lässt.
Und da einige Personen vermisst werden, deutet alles darauf hin, dass der Täter die Stofflichkeiten für diese Rituale liefern will und unbedingt aufgehalten werden muss.
In der Zwischenzeit kämpft Flea mit der Geschichte ihrer Familie, denn ihre Eltern sind beide unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen und ihre Leichen wurden nie gefunden.
Meine Meinung:
Mir hat dieser Mo Hayder wieder ein wenig besser gefallen, handelt es sich doch quasi um den dritten Band der Reihe um Jack Caffrey.
Wie eigentlich immer hat sich Frau Hayder ein Thema genauer vorgenommen und das war in diesem Fall die Kulte Afrikas, wobei sie genau unter den verschiedenen Regionen unterscheidet.
Mir auch haben mir die Figuren gefallen, die mit ihren eigenen Dämonen kämpfen, manchmal auch etwas zu hart und etwas zu lange.
Schade war, dass sich Jack gar nicht weiterentwickelt hatte, er ist immer noch der Besessene, der nicht vom Verschwinden seines Bruders losgelassen wird, sich immer noch Vorwürfe macht, immer noch besessen ist vom Gedanke an Rache an der Person des widerlichen Pädophilen Penderecki, der sich inzwischen straffrei durch Selbstmord seiner Rache entzogen hat.
Insgeheim hatte ich gehofft, dass ein Entwicklungsprozess begonnen hätte, der vielleicht auf eine Erlösung oder zumindesten Verbesserung von Jacks Zustand hingewiesen hätte.
Jack und Flea sind, durch schlimme Erlebnisse, zwei gescheiterte Personen, die getrennt von dem, was als normales Leben zu bezeichnen wäre, durch die Welt gehen und mehr schlecht als Recht ihre Alltagssituationen bestreiten.
Sprachlich ist anzumerken, dass wieder Hayder- ypische Schilderungen von Handlungen enthalten sind, die diesen Thriller wieder für zart Besaitete untauglich machen, die Dialoge sind teilweise gewohnt derb, wenn es der Charakter verlangt, was die Innenwelt ihrer Charaktere betrifft, sind Hayders Beschreibungen dezidiert, ohne jedoch dem Leser zu viel über die Ursache zu verraten.
Die Gesamtgeschichte fand ich spannend angelegt, man hätte aber meiner Meinung nach (wie bei der Sekte) mehr daraus machen können.
einigermaßen zufriedene Grüße von Elbereth