Klappentext:
Jörgen Hofmeester, Ende fünfzig, wohlhabend, aber freigestellt, geht ganz auf in seiner Vaterrolle. Vor allem, seit seine Frau ihn verlassen hat. Tirza, so heißt sein Augenstern, die jüngere Tochter.
Nach dem Abitur will sie auf Reisen nach Afrika gehen. Dann hat Hofmeester ausgedient, wird keine Rolle mehr spielen - und deshalb fällt er aus der Rolle...
Autor:
Arnon Grünberg, geboren 1971 in Amsterdam, tätig - nach Verweis vom Vossius-Gymnasium - u. a. als Apothekenhelfer, Tellerwäscher und Verleger. Für die Toneelgroep Amsterdam und im Auftrag des Amsterdamer Fonds für die Kunst Veröffentlichung mehrerer Theaterstücke, Arbeit für 'International Theatre & Film Books', schreibt Kolumnen für 'Boekblad' (Zeitschrift des niederländischen Buchhandels) sowie für 'NRC Handelsblad' über seinen Aufenthalt in den USA. Zur Zeit lebt er in New York.
Sein in elf Sprachen übersetzter Erstling "Blauer Montag", wurde in Europa ein Bestseller und gewann den Anton-Wachter-Preis.
Meine Meinung:
Jörgen Hofmeester geht ganz auf in der Rolle des Vaters. Sein Verlag hat ihn freigestellt, d.h. da er dort nicht mehr nützlich war, hat man ihn bei vollem Gehalt entlassen.
Nun kümmert er sich ganz um seine jüngste Tochter Tirza, die in seinen Augen extrem hochbegabt ist.
Dabei verliert er völlig den Sinn für die Realität. Seine Tochter muss sich erst in eine Krankheit flüchten.
Seine Frau hat ihn zeitweise verlassen, um mit ihrer Jugendliebe in einem Wohnboot zu leben. Seine älteste Tochter Ibi hat ihr Physikstudium abgebrochen, um in Frankreich ein "Bed & Breakfast" aufzubauen.
Gegenwärtig bereitet er penibel die Abschlussparty seiner Tirza vor.
Immer wieder gibt es dabei Rückblicke in sein vergangenes Leben:
den Streit mit einem seiner Mieter, das Leben mit seiner Frau, seine Arbeit, sein finanzieller Verlust, seine Vorlesestunden mit Tirza.
Als die Party steigt, gerät alles aus den Fugen...
Allzuviel will ich da jetzt nicht verraten.
Hofmeester wird von Seite zu Seite unsymphatischer. Je weiter man liest um so mehr sieht man die penible, spiessige Seite von ihm und auch, dass er eigentlich ein permanenter Verlierer ist.
Grünberg baut seine Geschichte langsam auf bis zu dem überraschenden Ende.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es lässt sich sehr flüssig lesen und ich habe mich keine Sekunde gelangweilt.