ZDF trennt sich mit sofortiger Wirkung von Elke Heidenreich

  • BJ,


    ich wurde schon so oft desillusioniert, bisweilen habe ich mich gefragt, ob der Autor eine Gesichtsoperation hatte, weil der Gegensatz zwischen (anbetungswürdigem) Foto und (bitterer) Realität derart frappierend war ... :lache

  • Auf jeden Fall hat dieser Precht offenbar ein wichtiges Buch geschrieben, das jetzt dank dem Erfolg seines "Wer bin ich und wenn ja wie viele" "ans Tageslicht" kommt.


    Das ist etwas für meine Wunschliste:


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  • Ich muss zugeben noch nie eine Folge von Lesen gesehen zu haben :grin irgendwann dacht ich mir "jezt schaust du dir mal eine an" und schwupp war sie gefeuert :yikes ^^


    Wann wird den jezt eigentlich bekannt gegeben wer die neue Büchersendung moderiert und wan sie startet?

  • Zitat

    Original von Bell
    ...
    Allerdings finde ich Aussagen wie "Dieses Buch müssen Sie lesen!" auf Buchrücken auch nicht besonders hilfreich, egal, wer da zitiert wird.


    Gruß, Bell


    Ja, genau solche (Pauschal-)Aussagen lassen ihre Empfehlungen auf mich wahrscheinlich so willkürlich wirken, weshalb es mir schwer fällt, ihre Kritiken ernst zu nehmen.

  • Wenn ich mich heute nicht verlesen habe, soll sie im Mai wieder mit der Sendung an den Start gehen, was ich sehr gut finden würde.

    Zitat

    Bücher haben Ehrgefühl, wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück. T.Fontane


    :lesend :fruehstueck
    Ich lese Thomas Mann; Der Zauberberg;

  • Zitat

    Original von Kätzchen
    Ich muss zugeben noch nie eine Folge von Lesen gesehen zu haben :grin irgendwann dacht ich mir "jezt schaust du dir mal eine an" und schwupp war sie gefeuert :yikes ^^


    Wenn ich mal 'ne Sendung nicht mag, darf ich Dir eine PN schicken? :chen

  • Ich habe die Sendung selbst sehr sehr selten gesehen, weil ich meist ohne Fernseher lebe und wenn einer in der Nähe war habe ich nicht unbedingt daran gedacht.
    Wenn ich es mal gesehen habe, habe ich oft noch dabei Hausaufgaben gemacht. Aber unsympathisch war mir die Dame nie.
    Bisschen übertrieben, TV halt und wie gesagt nicht so viel mitbekommen.
    Das große Theater habe ich auch mehr verpasst als mitbekommen.
    Ich weiß von zwiespältigen Gefühlen, aber habe mir nie genug Gedanken darüber gemacht um wirklich ein Statement abgeben zu können.
    Aber ich freute mich auf den Internetauftritt.
    Bin aber entsetzt.
    Leider waren die beiden Gäste für mich wirklich die Mr Unsympathen überhaupt! So macht das überhaupt keine Freude.
    Wo findet man solche "Widerlinge"? Oder habe ich zu viel verpasst und die Welt ausserhalb meines Zimmers ist nur noch so bestückt?
    Ich zumindest bin enttäuscht und konnte noch nicht bis zum Ende schauen, weil die Gäste doch eine zu große Rolle einnehmen.


    Thomas Mann, Der Zauberberg :keks
    Jostein Gaarder, Sofies Welt :pille
    Agatha Christie, Sangre en la Piscina :chen
    WohnungsSUB: 5 :grin

  • Jetzt gab es ein Interview mit Christine Westermann, dass wohl als "Bewerbung" für die Heidenreich-Nachfolge gewertet werden kann.


    Was ich schlimm finde daran, ist dieser relativ offensichtliche "Antiintellektualismus", verbunden mit einer (m. E.) absoluten Unterschätzung des "normalen" (sprich: nichtakademischen) Lesers.
    Christine Westermann beschränkt sich auf einen rein emotionalen Zugang zu Büchern, kritisiert Feuilletonisten, die nicht "nah genug am Volk" seien und meint, jemand würde nach 8 h Arbeit keine Bücher mehr lesen, die selbst Arbeit machen - bei denen man also nachdenken müsse.


    Was mich so wahnsinnig daran macht, ist nicht, dass jemand nur aus Interesse an der Story einen Roman liest, oder einen rein emotionalen Zugang dazu hat, sondern dass eine Journalistin zwischen den Zeilen und auch explizit einen Antiintellektualismus verbreitet, der seines gleichen sucht, und sich damit auch noch brüstet, für eine Büchersendung geeignet zu sein.


    Hier das Interview


    Und der zugegebener weise bissige Kommentar der FAZ

  • @ Vulkan:


    Die Fernbedienung muss dieser Sendung keine Chance geben ;-).


    Den Aussagen von Frau Westermann kann ich teils zustimmen, teils nicht.
    Und als bedauerlich empfinde ich die Einteilung der Zuschauer in Akademiker und Nichtakademiker.
    Bei mir verfestigt sich immer mehr der Eindruck, dass auf der Suche nach einem geeigneten Moderator die grundsätzliche Formatidee, Literatur im Fernsehen zu präsentieren, zunichte gemacht wird. Es geht nur noch um Eitelkeiten und angeblich weiß jeder, nach welcher literarischen Kost sich das Publikum sehnt.
    Ich würde mir wünschen, dass sich eine Persönlichkeit findet, der ausreichend Raum gegeben wird, warmherzige und kluge Bücher mit großem Enthusiasmus vorzustellen. Sollte in die Sendung literaturtheoretisches Wissen einfließen, würde das letztlich weder dem Format noch dem Publikum schaden.

  • Ich persönlich würde mich freuen, wenn Christine Westermann eine Büchersendung moderieren würde. Wer Sendungen mit ihr gesehen hat, wird bemerkt haben, dass die Frau einiges im Kopf hat, dass sie eine spitze Zunge haben kann - und durchaus nicht anti-intellektuell ist.


    Mir persönlich kommt ihr Ansatz nicht mit „akademischen“ Analysen, die alles „literarisch eingeordnen“, sehr entgegen.


    Und so ist das ganze wieder nur ein Gefecht, bei dem die Feuilletonisten ihre Pfründe sichern und allen anderen das Recht absprechen, Bücher zu rezensieren und zu besprechen.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • @ Salonlöwin
    Ich will ja nicht mal sagen, dass Frau Westermann eine schlechte Büchersendung machen würde - ob die Art nun mich anspricht oder nicht, ist eine andere Frage, aber ich nehme nicht für mich in Anspruch, das Fernsehprogramm zu diktieren. :-)


    Du hast recht, dass diese Teilung in Nichtakademiker und Akademiker schrecklich ist, als wenn die Ausbildung allzuviel über Leseneigungen und -zugänge aussagen würde.
    Und wenn Frau Westermann recht hätte, dass Berufstätige nach 8 h Arbeit sich intellektuell nicht mehr beanspruchen wollen, dann gäbe es die gesamte Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung nicht. Die ist nämlich u. a. aus solchen Arbeitern entstanden, die 12 h körperlich anstrengend gearbeitet haben und sich dann anschließend in Kultur und Geschichte fortgebildet haben und theoretische Texte wie die von Marx gelesen haben..


    @ Janda
    Wie schon gesagt, ich habe nichts gegen Westermann als Moderatorin einer Büchersendung, nur bestimmte Aussagen hinsichtlich eines intellektuellen Zugriffs auf Bücher fand ich unerträglich. Ich verstehe einfach nicht, warum man so spalten muss.