'Katz und Maus' - Kapitel 01 - 04

  • Oh.. das ist dann ein Problem. Ehrlich gesagt war ich auch froh über den Klapptext, denn so wurde die Geschichte einigermaßen verständlich


    Katharina ich schau mal zu Hause, was im Klapptext steht ... ob da noch etwas mehr oder anderes steht als jetzt hier von mir erwähnt und dann schreib ich Dir das ... (sofern ich es nicht vergesse :fetch)

  • OK hier der Klappentext:


    Danzig im zweiten Weltkrieg. Pilenz plagen Gewissensbisse. Es war nicht richtig, was er mit seinem Schulkameraden Joachim Mahlke getan hat. Dem wuchs in der Pubertät ein riesiger Adamsapfel, ein wie eine Maus zuckender Knorpel. Einer plötzlichen Eingebung folgend, setzte Pilenz eine umherstreifende Katze auf diese Maus und gb Mahlke damit der Lächerlichkeit preis. Pilenz fühlt sich schuldig und beginnt, quasi als Geste der Wiedergutmachung, die Lebensgeschichte des Aussenseiters Mahlke nachzuerzählen. Dabei berichtet er von Mahlkes geradezu grotesken Versuchen, deinen Makel zu verbergen. In seiner Verzweiflung behängt dieser den Adamsapfel mit einem Schraubenzieher, mit einem Orden und anderen Dingen. Aud seiner Suche nach Anerkennung vollführt er die Schwierigsten Turnübungen und bricht Tauchrekorde. Trotz allen Beifalls: Er bleibt ein Einsamer. Doch dann findet er in einem gestrandeten Minensuchboot ein persönliches Refugium, einen intimen Ort des Rückzugs.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Hüstel, die sache mit dem Loch ins eis pinkeln finde ich übrigens grade auch mehr als widerlich.... irgendwie pervers... :wow


    es gab da einige Stellen, die nicht so toll waren.. bei der Beschreibung mit dem Möwenmist oder den Froschschenkel wurde mir richtig schlecht.. aber vielleicht liegt es auch daran, dass es meinem Magen derzeit eh nicht so toll geht und er daher leichter reizbar ist ... *schüttel*

  • Hallo Zusammen,


    Warum fall ich eigentlich so aus dem Rahmen ? Mir gefällt das Buch ! Bin ich etwa nicht normal ?! :yikes :pille


    Ok es gibt schon Stellen, die sind net so appetitlich ( Masturbieren, Eispinkeln), aber es gibt schlimmere in anderen Büchern. Die les ich halt und gut.


    Aber ansich finde ich das Buch gut !

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Jeder hat eine andere Meinung - Geschmack .. deswegen bist Du noch lange nicht "unnormal" :knuddel1


    Im Gegenteil, ich finde es sehr schön, dass wir hier zwei verschiedene Meinungen haben :-)


    Das macht die Sache interessanter als wenn alle ins gleiche Horn stießen.

  • melanie
    Du fällst sicher nicht aus dem Rahmen. Allerdings würde ich nicht sagen, dass mir das Buch gefällt. Es ist aber auch nicht so, dass es mir nicht gefällt. Es zwingt mich, etwas langsamer und genauer zu lesen. Es ist kein "Überfliege-und-trotzdem-alles-mitkrieg-Buch" Es ist auf jeden Fall interessant.



    @babyjane:
    Danke für den Klappentext, aber wie ich sehe, ist er mit dem ersten Teil von Tanzmaus Info im Forumsbeitrag "Katz und Maus. SZ-Bibliothek Band 3 von Günter Grass" identisch.
    Es hilft mir nicht wirklich weiter, weil die Story von Katz und Maus, so häufig sie erwähnt wird, immer zweifelhaft bleibt. Sie wird in so vielen Varianten erzählt, ob die Katze allein gesprungen ist oder ob sie von jemandem auf den Adamsapfel gesetzt/geschubst wurde und wer dies gewesen sein solle ...


    Verlasst ihr euch auf den Klappentext? Weil dort steht der Erzähler hätte es getan - setzt ihr voraus, dass er es auch getan hat? :rolleyes




    Ich denke, diese Geschichte kann auch nicht wirklich so viel Schuld auf den Erzähler geladen haben, wie meiner Meinung nach durchklingt.
    Es bleibt weiter undurchsichtig ... vermittelt mir aber ein Gefühl von innererm Druck des Erzählers ... Schuld? - ja, irgendwie; Trauer? - ganz bestimmt; Zweifel? - Woran? - an sich? an den anderen? .... :rolleyes :rolleyes :rolleyes




    Die Sequenzen, die ihr unappetitlich fandet, gefallen mir auch nicht - ich bin da auch so ekelanfällig. Aber sie zeigen doch, wie kindlich die Handlungsträger sind/waren. Pubertierendes Volk tut wohl heute genau wie früher Dinge, die man nicht nachvollziehen kann, wenn man selbst nicht in der entsprechenden Epoche seines Lebens steht ... ;-)




    Zur Schreibweise habt ihr euch schon geäußert ... tatsächlich finde ich Grass´Satzbau auch sehr gewöhnungsbedürftig und stellenweise anstrengend. Es gab auch bei mir Sätze, die ich mehrfach lesen musste, um sie einmal zu verstehen *hoffentlich_verstanden_hab*
    Aber es sind immer wieder interessante Formulierungen drin.
    Zum Beispiel steigert er an einer Stelle, ziemlich zu Beginn des Buches das "nicht- oder fast-nicht-Vorhandene"
    Zitat: "Ganz selten ein abgekommener Dorsch. Von Aalen nur Gerüchte. Nie Flundern."


    So, nu hab ich euch hier zugetextet. :write Habt ihr auch so Sätze, Absätze, Wörter innerhalb dieses Satzgequirles, die euch irgendwie innehalten ließen?

  • Hallo Katharina,


    Zitat

    Es hilft mir nicht wirklich weiter, weil die Story von Katz und Maus, so häufig sie erwähnt wird, immer zweifelhaft bleibt. Sie wird in so vielen Varianten erzählt, ob die Katze allein gesprungen ist oder ob sie von jemandem auf den Adamsapfel gesetzt/geschubst wurde und wer dies gewesen sein solle ...


    Also eigentlich denke ich schon, dass der Erzähler die Katze auf Mahlke gesetzt hat.


    Auf der ersten und zweiten Seite erzählt er die Geschichte mit der Katze und der Maus.
    " So jung war die Katze, so beweglich Mahlkes Artikel- jedenfalls sprang sie Mahlke an die Gurgel; oder einer von uns griff die Katze und setzte sie Mahlke an den Hals; ode rich, mit wie ohne Zahnschmerzen, packte die Katze, zeigte ihr Mahlkes Maus..."
    Und dann:
    "Ich aber, der ich Deine Maus einer und allen Katzen in den Blick brachte, muss nun schreiebn."

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Liebe melanie,


    "... jedenfalls sprang sie ... oder einer von uns setzte sie ... oder ich ...."


    --- zweimal oder *grübel*


    Woher die Gewissheit, dass der Erzähler es wirklich war?


    Er war doch eigentlich jemand, der Mahlke bewundert, weshalb sollte er es getan haben?


    Ich habe mittlerweile weitergelesen und suche mal noch eine Textstelle dazu heraus. Die schreib ich dann in das Forum, das für die nächsten Kapitel angedacht ist.


    https://www.buechereule.de/wbb2/thread.php?sid=&postid=56788#post56788



    Was denkst du eigentlich darüber, dass Katz und Maus mehrmals erwähnt werden und dem Buch den Namen gaben? Wie interpretierst du das?
    Wenn ich meine eigenen zugegebenermaßen etwas verworrenen Eindrücke hier geschrieben habe, werde ich mal ein wenig "rumgooglen" und sehen, was andere Leute über dieses Werk geschrieben haben.
    Das wird sicherlich interessant.

  • Zitat

    Original von katharina
    Es ist kein "Überfliege-und-trotzdem-alles-mitkrieg-Buch" Es ist auf jeden Fall interessant.


    Da bin ich Deiner Meinung. Es ist kein klassischer Schmöker, den man mal schnell im Vorbeigehen gelesen und auch verstanden hat.
    Er ist zwar von der Seitenanzahl dünn, dafür dick vom Inhalt.


    Zitat

    Original von katharina
    Verlasst ihr euch auf den Klappentext? Weil dort steht der Erzähler hätte es getan - setzt ihr voraus, dass er es auch getan hat?


    Im Allgemeinen lese ich den Klapptext zweimal. Bevor ich ein Buch anfange und wenn ich mittendrin bin. Beim ersten mal schau ich mir an, um was es geht. Verlasse mich aber nicht 100 % darauf. Behalte aber den Inhalt im Hinterkopf und ziehe mir bei Bedarf Informationen heraus.
    Beim zweiten Mal schaue ich mir an, was im Klapptext steht und vergleiche dies mit dem bisher gelesenen.

  • Mit solchen unmöglichen Stellen hat Grass noch nie gegeizt. Hier wird alles erwähtn und wenn es die unmöglichsten Gedanken sind, die man als 'normales' Mensch nicht aussprechen würdem geschweige denn tun.


    Joachim Mahlke ist ein Clown und arbeitet nur für Publikum, aber er bleibt der Außenseiter den man nicht mit zarten Fingern anfasst sondern schon mal eine KAtze auf ihn loslässt. Das dieser Junge, dieser junge Mann alles tut um von sienem augenschienlichen 'Makel' bazulenken ist fast logisch.