Ungeduld des Herzens - Stefan Zweig

  • Dies ist der einzige Roman Zweigs. Sprachlich genauso toll wie seine Erzählungen...


    Inhalt (geklaut) :
    Der in einem langweiligen ungarischen Garnisonsstädtchen stationierte Leutnant Anton Hofmiller erhält eine Einladung in das Schloss des ungarischen Magnaten Lajos von Kekesfalva. Dessen gelähmte Tochter Edith verliebt sich in den jungen Offizier, Hofmiller aber empfindet nur Mitleid für das "kranke Kind" .
    Darum und aus Feigheit verschweigt er Edith seine wahren Gefühle, macht der Unheilbaren Hoffnung auf eine baldige Genesung, verlobt sich sogar mit ihr, steht aber in der Öffentlichkeit aus Angst vor Spott und Verachtung nicht zu seiner Verbindung mit der Gelähmten. Als diese seinen Verrat durchschaut, nimmt sie sich das Leben. Hofmiller flüchtet in den kurz darauf ausbrechenden Weltkrieg "wie ein Verbrecher ins Dunkel" und kehrt als "Held" zurück.


    Meine Meinung:
    Große Gefühle, Tragik und ein toller Stil !!
    Die innere Zerrissenheit Hofmillers macht einen beim Lesen echt kirre! (Ich habe immer denken müssen: "So ein Weichei" ) .
    Als Hofmiller öffentlich seine Verlobung ablegt und im Krieg durch den Tod seiner Bestrafung entgegen gehen will, notfalls durch Selbstmord, ist man gewillt zu denken, er hätte es nicht anders verdient. Ein Vorgesetzter verhindert diesen Selbstmord jedoch und man könnte glauben, er wäre jetzt geläutert und würde doch zu seinen Gefühlen gegenüber Edith stehen ... Aber das Schicksal straft ihn doch: der Selbstmord Ediths aufgrund ihres gebrochenen Herzens und seines Verrats ihr gegenüber verhindert eine wirkliche Läuterung...

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

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  • Zitat

    Original von Azrael
    Bei Hofmiller ist es mir wie dir gegangen, Firtzi: am liebsten hätte ich ihm stellenweise einen Tritt verpasst. Weichei.


    Dann hat der Autor ganze Arbeit geleistet. Auch die Verfilmung des Romans ist ausgezeichnet.