'Die Wächter der Teufelsbibel' - Seiten 094 - 204

  • :wow In diesem wie im ersten Abschnitt sind ein gesunder Magen und starke Nerven von Vorteil - meine Güte, was für Abscheulichkeiten... An einigen Stellen wurde mir fast schlecht. Nicht unbedingt durch das Lesen dieser entsetzlichen Taten, sondern vielmehr wegen der Gewissheit, dass Menschen anderen Menschen so etwas antun können (und wie im Fall von Wallenstein sogar noch Spaß daran haben...). Die furchtbaren Taten, die auf S. 169 aufgelistet sind, beging er mal eben innerhalb von wenigen Tagen. Mein Gott. Was für ein Mensch. Aus ähnlichem Holz geschnitzt wie die, die er Diana nennt: machtbesessen, rücksichtslos, brutal und menschenverachtend. Wahnsinnig. In ihr hat er wohl seinen Meister gefunden. Denn seine Handlungen, Motive, geheimen Wünsche sind ja schon entsetzlich genug, aber diese auch noch zu fördern, sie für ihre Zwecke auszunutzen und damit ihn gefügig zu machen... noch viel schlimmer. Und zu lesen, wie sie das alles von langer Hand plante - ich bekomme jetzt noch Gänsehaut.


    @ Richard: Wie ist es als Autor, sich so etwas auszudenken oder aufzugreifen, auszuarbeiten und niederzuschreiben? Beim Lesen solcher Szenen empfinde ich Entsetzen, Verachtung, Zorn, ja bis hin zu Hass - und wie ist es beim Schreiben? Du erschaffst diese Figuren ja und legst ihnen ihr Handeln sozusagen in die Hände - gruselt es dich dabei selbst?


    Am Beispiel des vermeintlichen Mörders wird die politische Situation sehr schön verdeutlicht: Verschiedene Seiten haben unterschiedliche Motive und Anforderungen, die es möglichst harmonisch zu erfüllen gilt, um die instabile und brodelnde Gesamtsituation zwischen Protestanten und Katholiken nicht völlig zum Explodieren zu bringen. Der kommende 30-jährige Krieg erscheint angesichts dieser Zustände tatsächlich unvermeidlich.


    Und auch in dem Handlungsstrang um Filippo kreist das Thema um das Hauptmotiv des Buches, den Glauben. Sehr schön wie seine Zweifel dargestellt sind, die - kein Wunder angesichts des Erlebten mit den Kirchenfürsten - ihn zu einem Schluss führen. Leider dem falschen. Dabei scheint er ja kein schlechter Mensch zu sein.


    Irgendjemand erwähnte schon im ersten Abschnitt die ständig wechselnden Szenenwechsel - ich muss ja gestehen, dass ich das liebe, auch wenn mir (natürlich immer am Ende einer Szene) ein "aaaaah, mist, ich will doch wissen, wie es hier weitergeht" entfährt :grin Zugegeben, bei JEDEM der Handlungsstränge :lache

  • Zitat

    Original von milla
    @ Richard: Wie ist es als Autor, sich so etwas auszudenken oder aufzugreifen, auszuarbeiten und niederzuschreiben? Beim Lesen solcher Szenen empfinde ich Entsetzen, Verachtung, Zorn, ja bis hin zu Hass - und wie ist es beim Schreiben? Du erschaffst diese Figuren ja und legst ihnen ihr Handeln sozusagen in die Hände - gruselt es dich dabei selbst?


    Ich glaube, man geht als Autor an derartige Szenen und/oder Charaktere einigermaßen klinisch heran. Da man die Geschichte seiner Hauptpersonen ja kennt und weiß, warum sie so geworden sind, wie sie sind, hat man immer auch ein Quäntchen Verständnis für sie - nicht Sympathie, beileibe nicht, aber doch eine größere Nähe zu dem Menschen, der sie mal gewesen sind und der unter Perversität, Zorn oder Neid verschüttet worden ist. Man weiß auch, dass man die Bösewichte für die Story braucht, und je dramatischer und größer als das Leben sie sind, desto heldenhafter können auch die positiven Charaktere agieren; insofern ist man den Bösen, wenn sie gut funktionieren, geradezu ein wenig "dankbar", dass sie da sind. :grin
    Nicht zuletzt hat man sie selbst so geschaffen, und wenn es auch beim Schreiben vorkommt, dass die Figuren einem zu "erzählen" anfangen und man beim Lesen der gerade geschriebenen Absätze zuweilen selbst erstaunt ist, was die Figuren so von sich gegeben haben, so darf das doch nie so weit gehen, dass sie die Regie übernehmen. Insofern fehlt dem Autor der Überraschungseffekt über soviel Bosheit, den ein Leser natürlich empfindet, und das nimmt dem Grauen etwas von seiner Wirkung.
    Ich höre oft die Frage, ob denn in den monströsen Charakteren, die in manchen meiner Romane vorkommen, auch ein Teil von mir steckt - oder umgekehrt (ich warte schon seit Ewigkeiten darauf, dass ich das auch mal in Bezug auf die romantischen Szenen gefragt werde - seufz!). Ich antworte darauf dann immer, dass ein Dramaturg, der sein Handwerk einigermaßen versteht, durchaus in der Lage ist, sich in Gedankenwelten hineinzuversetzen, die nicht die seinen sind. Wäre das nicht so, müsste man jeden Autor, der faszinierend-schreckliche Bösewichter erschafft, für einen potenziellen Massenmörder halten.
    Ich denke, dass hinter den Taten, die der Autor seine Bösewichter begehen lässt, eher die angstvolle Erkenntnis steht, dass die Realität in bezug auf Grausamkeit und Perversion jede Fantasie noch immer locker abgehängt hat. Aus der Schilderung von Verbrechen, wie Heinrich und Diana sie begehen, spricht nicht die eigene Faszination am Bösen, sondern die Furcht davor, dass es solche und noch schlimmere Menschen tatsächlich gibt und dass in der Regel jede Nachbarschaft ein paar davon aufzuweisen hat. John Steinbeck schildert in JENSEITS VON EDEN den (bösen) weiblichen Hauptcharakter als einen Menschen, dem jede Anlage zu Mitgefühl ganz einfach fehlt und geht dabei (zwischen den Zeilen) durchaus so weit zu sagen, dass zwar die Taten dieser Figur moralisch verwerflich sind, die Figur selbst aber gar nicht mit moralischen Maßstäben gemessen werden kann, weil sie gar nicht in der Lage ist, diesen Maßstäben zu folgen. Ich bin überzeugt, dass das in der Tat für viele der menschlichen Ungeheuer zutrifft, denen wir in den Nachrichten begegnen. Gerade heute morgen habe ich in der Zeitung gelesen, dass Josef Fritzl, der Kerl, der seine Tochter und die mit ihr gezeugten Kinder zwanzig Jahre lang in einem Kellerverlies eingesperrt hat, zwar einerseits zugibt, eine "böse Natur" zu besitzen, andererseits tatsächlich glaubt, seinen Lebensabend im Kreis seiner Familie zu verbringen. Der eigentliche Grusel angesichts einer solchen Einstellung wird nicht von der Weltfremdheit hervorgerufen, die einen Mann mit seinem Anklageregister denken lässt, er würde jemals wieder freigelassen, sondern die geradezu ekelerregende Sicherheit, mit der er davon ausgeht, dass seine Familie ihn überhaupt noch akzeptieren würde.
    Gemessen daran ist ein Charakter wie Heinrich, der sehr wohl erkennt, wie ihn die Abhängigkeit von Diana und seine eigene Veranlagung immer weiter in den Abgrund zerren und nur zu schwach ist, um Widerstand zu leisten, geradezu ein Waisenknabe.


    Zitat


    Irgendjemand erwähnte schon im ersten Abschnitt die ständig wechselnden Szenenwechsel - ich muss ja gestehen, dass ich das liebe, auch wenn mir (natürlich immer am Ende einer Szene) ein "aaaaah, mist, ich will doch wissen, wie es hier weitergeht" entfährt :grin Zugegeben, bei JEDEM der Handlungsstränge :lache


    Dankeschön! Natürlich darf man dem Autor unterstellen, dass solche cliffhanger fies geplante Tricks sind, um die Spannung aufrecht zu erhalten. :chen Wenn man zuviel und zu schnell umschaltet, kann es durchaus verwirren, das gebe ich zu. Da muss man schon ganz gut aufpassen bei der Konzeption der Szenen.


    LGr
    Richard

  • Mich haben viele Szenen in diesem Abschnitt erschüttert, aber die, die mich am meisten umgeworfen hat, war die des missbrauchten Kindes im Beichtstuhl. Ausgerechnet an einem Ort, der eine Zuflucht sein soll und von Menschen, die für den Schutz der Seele zuständig sind wird dieses Kind für die Befriedigung niederer Bedürfnisse benutzt. Grausam, einfach nur grausam.
    Wieder etwas, was Fillippo am Glauben und an der Kirche zweifeln lässt. Ich bin gespannt, welchen Part er am Ende haben wird. Ich vermute, wenn es zum Kampf mit dem Bösen kommt, wird er sich am Ende für eine Seite entscheiden müssen.


    So langsam glaube ich, dass es zwei Bibeln gibt. Heinrich spürt die Bibel in Pernstein aber auch in Prag (S. 168/169). Das deutet auf mehr als ein Exemplar hin. Warum kann Heinrich die Bibel so deutlich spüren, Polyxena aber, die ja eigentlich sowas wie Verkörperung des Bösen schlechthin ist, entzieht sie sich hingegen? Sollte Heinrichs Seele am Ende sogar noch schwärzer sein als die von Polyxena? Die zwei zusammen sind ein wahres Duo des Grauens. Da läuft es mir kalt den Rücken hinunter.


    Ich möchte an dieser Stelle mal meine Hoffnung äußern, dass am Ende des Buches noch alle der lieb gewonnenen Protagonisten am Leben sind. Im Moment kann ich mir gar nicht vorstellen, dass einer oder mehrere den Buchtod sterben und muss zugeben, dass ich mir das erste Mal beim Lesen eines Buches solche Gedanken mache. Richard, das spricht eindeutig für Deine Protagonisten :-)


    Eine Frage zur Hinrichtung der "Kindsmörderin" in Wien habe ich. Den Schilderungen Alexandras nach war es ein Unfall, kein Mord. Warum wird so jemand dann als Mörderin zum Tode verurteilt. Wirklich nur, weil Kind und Frau unterschiedliche Religionen haben? War es zu der Zeit so einfach, solch ein Urteil durchzubekommen, auch wenn die Sachlage klar auf einen Unfall schließen lässt?

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Eine Frage zur Hinrichtung der "Kindsmörderin" in Wien habe ich. Den Schilderungen Alexandras nach war es ein Unfall, kein Mord. Warum wird so jemand dann als Mörderin zum Tode verurteilt. Wirklich nur, weil Kind und Frau unterschiedliche Religionen haben? War es zu der Zeit so einfach, solch ein Urteil durchzubekommen, auch wenn die Sachlage klar auf einen Unfall schließen lässt?


    Man muss sich als Ausgangslage vorstellen, dass eine Familie, die sich Bedienstete leisten konnte, aus der Besitzklasse stammte, also entweder von Adel oder erfolgreiche Kaufleute waren. Eine Dienstbotin, besonders im Teenageralter, war hingegen zwangsläufig jemand aus dem Armenmilieu. Als junges Mädchen konnte sich auch noch nicht lange im Dienst der Familie sein und sich so auf die eine oder andere Weise bewähren oder als Mitglied des herrschaftlichen Haushalts aufgefasst werden.
    Nimm dazu den Schmerz von Eltern, die Zeugen werden, wie ihr Kind zu Tode gebrüht wird, ein Schmerz, der von denen, die die Gesetze machen und umsetzen, durchaus nachvollzogen werden kann. Auf welcher Seite würde die Exekutive Wiens wohl stehen, und das in einer Epoche, in der die Ungleichheit zwischen Vermögenden und Besitzlosen als vollkommen normal empfunden wurde? Der Vorgang musste auf jeden Fall als Kindstötung und nicht als Unfall behandelt werden.
    Das Gerichtsurteil im vorliegenden Fall hätte auch in der Realität auf der Constitutio Criminalis Carolina basiert. Diese löste in der Neuzeit die archaische mittelalterliche Rechtsauffassung nach dem Sachsenspiegel ab, verschärfte tatsächlich aber die Strafen für Kindstötung und Abtreibung.
    Die Konfession spielte im Einzelfall eine weniger bedeutende Rolle als von mir dargestellt; hier handelt es sich um eine dramatische Zuspitzung - der Fall in Wien sowie der in Brünn sind eher Platzhalter für die allgemeine politische Brisanz, die in der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg den Alltag vergiftete.


    LGr
    Richard

  • ich bin soeben auch mit diesem Abschnitt "Der tanzende Teufel" fertig geworden.


    Obwohl in diesen 100 Seiten so viel passiert ist, war für mich die erschütternste Szene die im Beichstuhl mit dem 10 jährigen Kind. Man mag gar nicht dran glauben, dass es sowas wirklich gibt :brabbel


    Seite 169 war auch sehr heftig *magenumstülp* Heinrich oder auch Henyk genannt und diese Diana haben sich gesucht und gefunden. Beide sind sie sadistisch veranlagt und empfinden Lust beim Leiden eines untergebenen Geschöpfes.


    Traurig war ich auch zu lesen, dass Vittoria an einem Fieber gestorben war.
    War es wirklich ein Fieber oder ist sie von Ihrem älteren Bruder Scipione vergiftet worden?


    Gleich im 1. Kapitel wird eine junge Frau verfolgt. Wir erfahren nur Ihre letzten Gedanken so kurz vor Ihrem Tod. Aber nicht, um wen es sich hierbei handelt?
    Das ist doch die Person, wg. der der Ziegenhirte hingerichtet wird. Oder?
    Ich glaube ja mal, dass dieser Heinrich da seine Finger im Spiel hat......
    Die Begegnung mit Alexandra habe ich mit angehaltenem Atem verfolgt. Ich hoffe, da bahnt sich keine Liebesgeschichte an? So wie Alexandra sich Heinrich gegenüber verhalten hat? Für ihn ist es doch nur ein Spiel, er ist doch Diana mit Haut und Haaren verfallen :-(


    Bei jeder Szene war ich am zittern, dass Cyprian etwas passieren könnte *bibber* Ist er doch mein persönlicher Held.
    Als diese beiden Wegelagerer Knollennase und Kahlkopf ihm im Wald auflauerten, musste ich dabei immer an Agnes Traum denken. Ich frage mich immer noch, wieso hat sie seinen Tod geträumt???


    Eine erheiternde Szene gab es doch in diesem Abschnitt: bei Oink junior hat sich auch bei mir ein Kichern in meiner Kehle gelöst :lache


    Wenzel ist gar nicht der leibliche Sohn von Andrej, er hat ihn aus dem Waisenhaus gerettet. :gruebel Ob wir näheres über seine wahre Herkunft noch erfahren werden???


    Da hilft nichts besseres als weiterlesen und das mach ich jetzt auch :schnellweg

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Zitat

    Original von bonomania
    Wenzel ist gar nicht der leibliche Sohn von Andrej, er hat ihn aus dem Waisenhaus gerettet. :gruebel Ob wir näheres über seine wahre Herkunft noch erfahren werden???


    Ich glaube nicht. Hat er ihn nicht damals mitgenommen, um Yolanta den Lebensmut zurückzugeben? Ihr eigenes Kind war das glaub ich im Waisenhaus schon gestorben.

  • Die Szene mit dem Mädchen im Beichtstuhl hat mich auch fassungslos gemacht. Ich musste sie zweimal lesen, weil ich beim ersten Lesen dachte, ich hätte etwas falsch verstanden. Leider nicht. Ich bin immer noch fassungslos.


    Zitat

    Original von Richard Dübell
    Ich denke, dass hinter den Taten, die der Autor seine Bösewichter begehen lässt, eher die angstvolle Erkenntnis steht, dass die Realität in bezug auf Grausamkeit und Perversion jede Fantasie noch immer locker abgehängt hat.


    Da hast du wohl recht. Leider. :-( Und das über alle Zeiten, Gesellschaften und Zustände hinweg. Ich frage mich immer wie(so) Menschen als einzige Spezies aus Spaß/Lust töten. Aber das würde hier zu weit führen. Eine Antwort habe ich sowieso nicht ;-)

  • Zitat

    Original von bonomania
    Obwohl in diesen 100 Seiten so viel passiert ist, war für mich die erschütternste Szene die im Beichstuhl mit dem 10 jährigen Kind. Man mag gar nicht dran glauben, dass es sowas wirklich gibt :brabbel


    Leider bin ich zu dieser Szene von Dutzenden von Zeitungsberichten über derlei Vorfälle "inspiriert" worden.


    Zitat


    Traurig war ich auch zu lesen, dass Vittoria an einem Fieber gestorben war.
    War es wirklich ein Fieber oder ist sie von Ihrem älteren Bruder Scipione vergiftet worden?


    Jetzt plaudere ich mal wieder aus dem Nähkästchen. Aber zunächst - Vittoria ist nicht vergiftet worden, ihr Tod hat natürliche (und dramaturgische) Hintergründe.
    Aus Gründen - Achtung, jetzt wird es spoilerähnlich!!! - die sich später erschließen, ist es für die Figur von Filippo wichtig, dass ein starker Frauencharakter eine Rolle in seinem Entwicklungsbogen spielt. Also musste Vittoria in sein Leben treten und eine Szene möglichst am Anfang mit ihm bekommen, um dies zu etablieren. Zugleich war es aber auch nötig, dass all die "Wegmarken", an denen Filippo sich festhält, nach und nach aus seinem Dasein verschwinden, um ihn auf seine einsame und verzweifelte Suche nach etwas zu suchen, woran er sich festhalten kann - seine Suche nach dem Glauben (Filippo ist damit der "Gegenentwurf" zu Abt Wolfgang, der auf einer ähnlichen Suche ist und ein Ziel gefunden zu haben glaubt, das aber das falsche ist).
    Also konnte Vittoria nicht in der Romanhandlung bleiben, und ihr Abgang musste - Filippos Charakterbogen wegen, aber auch, weil sie selbst eine starke Figur darstellt - möglichst dramatisch sein.
    Daher musste sie leider sterben. Ich habe das auch bedauert. Ein Autor sollte zwar nicht davon überrascht werden, was mit seinen Figuren passiert, aber mitleiden darf er schon ...



    Zitat


    Gleich im 1. Kapitel wird eine junge Frau verfolgt. Wir erfahren nur Ihre letzten Gedanken so kurz vor Ihrem Tod. Aber nicht, um wen es sich hierbei handelt? Das ist doch die Person, wg. der der Ziegenhirte hingerichtet wird. Oder?


    Yep. :-)



    Zitat


    Bei jeder Szene war ich am zittern, dass Cyprian etwas passieren könnte *bibber* Ist er doch mein persönlicher Held.


    Dankeschön! Meiner auch!


    LGr
    Richard

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    Ich glaube nicht. Hat er ihn nicht damals mitgenommen, um Yolanta den Lebensmut zurückzugeben? Ihr eigenes Kind war das glaub ich im Waisenhaus schon gestorben.


    Ich glaube mich auch daran zu erinnern, dass ihr eigenes Kind gestorben war.


    Aber irgendwoher muss ja dieser Wenzel kommen! Vielleicht erfährt man ja durch Zufall etwas über seine wahre Herkunft?
    Das würde mich jedenfalls sehr interessieren :-)

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    :kuh:lesend


  • Danke für die Info :knuddel1
    Wenn Cyprian auch Dein persönlicher Held ist, dann läßt mich das hoffen, das Du ihn nicht sterben läßt :lache

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
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    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Zitat

    Original von milla
    Ich frage mich immer wie(so) Menschen als einzige Spezies aus Spaß/Lust töten. Aber das würde hier zu weit führen. Eine Antwort habe ich sowieso nicht ;-)


    Im übrigen stimmt es auch nicht..

  • Zitat

    Original von milla


    Nein? Wer denn noch? :wow


    Ich hab aber eine Spezies: Katzen


    Hast du schon gesehen, wie sie mit der Beute spielen, bevor sie getötet, bzw teilweise lebendig verspeist wird???

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Der zweite Teil ist nun richtig spannend. Die wechselnde Handlungsschauplätze stören mich nun nicht mehr. Es waren hauptsächlich die vielen Fakten zu Beginn, die einem vermittelt wurden.


    Die geschilderten Verbrechen berühren mich genauso, jedoch sind die Zeiten einfach Brutaler und Unmenschlicher. Sie benötigen auch eine härtere Gerichtsbarkeit, die ohne diese Konsequenz keine Chance hätte. Auch die Adeligen sind sich ihres Handeln voll klar, daß die Gerichtsbarkeit genauso treffen kann, wie zur heutigen Zeit. Aber die Korruption und Bestechung ist hier genauso beliebt.

    Gruss Hoffis :taenzchen
    ----------------------
    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Zitat

    Original von Richard Dübell
    Ich höre oft die Frage, ob denn in den monströsen Charakteren, die in manchen meiner Romane vorkommen, auch ein Teil von mir steckt - oder umgekehrt (ich warte schon seit Ewigkeiten darauf, dass ich das auch mal in Bezug auf die romantischen Szenen gefragt werde - seufz!).


    Wahrscheinlich traut sich niemand, weil das doch eine sehr intime Frage ist , ob Du so wunderschön über die Liebe schreibst, weil Du genau wie Cyprian Deine Seelengefährtin gefunden hast :-)
    Aber da ich ein neugieriges Eulchen bin, traue ich mich nun einfach mal zu fragen, ob in den romantischen Szenen etwas von Dir steckt :-)
    Die Szenen zwischen Agnes und Cyprian sind so einzigartig und stark, dass man sie fast mit Händen greifen kann und da fragt man sich schon, ob beim Schreiben etwas selbst Erlebtes mit eingeflossen ist.

  • Allgemein sind die Dialoge so bildlich gut beschrieben, da kommt es einem vor, man stehe daneben und verfolge den Dialog. Ein Film kann es so gar nicht rüber bringen!!! :knuddel1

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Aber da ich ein neugieriges Eulchen bin, traue ich mich nun einfach mal zu fragen, ob in den romantischen Szenen etwas von Dir steckt :-)
    Die Szenen zwischen Agnes und Cyprian sind so einzigartig und stark, dass man sie fast mit Händen greifen kann und da fragt man sich schon, ob beim Schreiben etwas selbst Erlebtes mit eingeflossen ist.


    Das hab ich jetzt wohl herausgefordert und bin die Antwort daher auch schuldig.
    Nun, ich bin sicher, meine Seelengefährtin vor mittlerweile 20 Jahren gefunden zu haben. :knuddel1 Und Gott sei Dank hat sie es auch die ganze Zeit mit mir ausgehalten. Ich wünschte mir, ich hätte mehr von Cyprians ruhiger Zuversicht - in vielerlei Hinsicht steckt sicher mehr von mir in dem manchmal emotional überforderten Andrej als in Agnes' Mann. Agnes hingegen weist schon starke Züge der Frau auf, die schon so lange an meiner Seite steht - und sie hat mir deshalb auch schon kräftig den Kopf gewaschen. :grin
    Was die intimen Szenen angeht, verhält es sich hier natürlich in erster Linie so wie auch mit der Brutalität - ein Autor wäre seine Berufsbezeichnung nicht wert, wenn er nicht Lust und Leidenschaft ebenso überzeugend schildern könnte wie alles andere, ohne wirklich alles selbst ausprobiert zu haben. Die Dinge, hinter denen Henyk und seine Göttin her sind und die ihnen Lust bereiten, weise ich z.B. aufs Nachdringlichste von mir und hoffe, dass ihr euch das auch schon gedacht habt ...
    Man kann erotische Szenen auf vielerlei Art schildern. Eine davon ist sicher die, die viele Kolleginnen und Kollegen (auch der von mir als Mensch sehr geschätzte Herr Follett) anwenden und die mehr oder weniger pornografisch die technischen Details schildert. Das ist nicht meine Art. Ich möchte dem nachspüren, was in den Köpfen und Herzen zweier Liebender vorgeht - nicht wundern über den "Kopf", ich bin durchaus überzeugt, dass das Hirn dabei nicht ausgeschaltet werden darf. Die Erfüllung der Liebe, ob seelisch oder körperlich, spricht die Ratio genauso an wie die Emotion und kann m.E. nur genossen werden, wenn man sie mit allen Sinnen, also auch dem Verstand, genießt.
    Also versuche ich nachzuspüren, was innen vor sich geht, wenn aus zwei Menschen für eine Weile einer wird. Dass das in gewisser Weise persönlich wird, weil man aus seinen eigenen Erfahrungen etwas einfließen lässt, ist unausweichlich. Ich halte zwar nichts davon, die Charaktere von Romanen immer entlang der eigenen Gefühlswelt zu senden (ich habe mal bei einer Drehbuchbesprechung eine eher peinliche halbe Stunde dem Entwurf einer angehenden Autorin zugehört, die ganz offen ihr eigenes sexuelles coming out in einen Film zu verwandeln versuchte und im Lauf des Pitch auch noch ganz unwillkürlich von der Dritte-Person-Erzählebene in die Erste Person wechselte - es war quasi eine erotische Beichte vor einem halben Dutzend anderen Autoren und einem sich verlegen windenden Regisseur), aber dass in das eine oder andere etwas mehr vom eigenen Herzblut einbringt, empfinde ich als ganz legitim.


    LGr
    Richard