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'Die Wächter der Teufelsbibel' - Seiten 285 - 381
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ich bin schon weit im nächsten Abschnitt, wollte aber nach dem Ende dieses Abschnitts nicht aufhören zu lesen, weil ich sonst in der Luft hängen geblieben wäre.
Nun trifft also doch meine erste Vermutung zu. Bei dem Überfall auf Braunau wurde die echte Bibel gegen die Kopie getauscht.
Alexandra lässt sich völlig von Heinrich einnehmen und Heinrich in Heinrich regt sich tatsächlich so etwas wie ein echtes Gefühl. Ich glaube aber nicht, dass er seinen Weg noch ändern kann.
Der letzte Satz auf Seite 332 hat mich völlig aus der Bahn geworfen:
Er sollte ihn nicht mehr lebend wiedersehen.Ich mag nicht glauben, dass Cyprian bei diesem Überfall wirklich ums Leben kommt
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Oh mein Gott, ich glaub mein Herz bleibt stehen. Wäre ich eine Dame von Hof, hätte ich am Ende dieses Abschnitts nach meinem Riechfläschchen gelechzt oder wäre schon darniedergesunken. Himmel! Und ausgerechnet dieses Ekel von Mensch, da würde ich am liebsten selbst zur Waffe greifen.
Ganz schön gemein, dass der Leser Henyks wahren Charakter kennt und hilflos mitansehen muss, wie er mit seinem Charme Alexandra um den Finger wickelt. Echtes Gefühl? Hm. Vielleicht. Er scheint mir von ihrer Unbedarftheit und Unschuld fasziniert zu sein. Sie ist fernab dunkler Machenschaften, das Gegenteil von dem Bösen, das ihn sonst anzieht wie das Licht die Motte. Ob er stark genug ist, seine eigenen Dämonen dieser Unschuld zu opfern, wage ich jedoch auch stark zu bezweifeln.
Aber der Reihe nach...
Die Hexe, äh Polyxena spinnt ihre Intrigen wie eine Spinne ihre Fäden, ihr neustes Werkzeug ist Ignatz, den sie an seinem wundesten Punkt packt - die Frau hat ihr Handwerk gelernt: Suche dir Menschen, die dir von nutzen sein können und bohre mit einer Nadel in ihrer tiefsten Wunde herum, garniere das ganze noch mit der Erfüllung geheimer Sehnsüchte und schon hast du willenlose Diener, die du nach Belieben steuern kannst.
Auf der anderen Seite die Szene mit Wenzel - der Arme! Aber er scheint ja nicht das erste Opfer dieses Streichs gewesen zu sein, so dass er nicht allzu großen Ärger befürchten muss.
Auf der Flucht von Abt Wolfgang wird die ganze Verzweiflung und Bürde deutlich, die er mit sich herumträgt (auch wenn er nicht ganz auf dem neusten Stand ist) - wunderbar beschrieben, welche Qualen er mit der Obhut der Teufelsbibel leidet. Deshalb kann ich sein Verhalten auch gut verstehen. Mir erscheint er wie ein von innen aufgefressener Mann, der sich nur durch dünne Fäden (seinen Glauben?) aufrechthalten kann. Auch das macht die Teufelsbibel mit einem Menschen...
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Zitat
Original von Bouquineur
ich bin schon weit im nächsten Abschnitt, wollte aber nach dem Ende dieses Abschnitts nicht aufhören zu lesen, weil ich sonst in der Luft hängen geblieben wäre.Der letzte Satz auf Seite 332 hat mich völlig aus der Bahn geworfen:
Er sollte ihn nicht mehr lebend wiedersehen.Ich mag nicht glauben, dass Cyprian bei diesem Überfall wirklich ums Leben kommt
mir ging es ganz genauso!!!Ich habe gestern Abend gelesen und gelesen und gelesen, konnte nicht mehr aufhören.....
ZitatOriginal von Milla
Ganz schön gemein, dass der Leser Henyks wahren Charakter kennt und hilflos mitansehen muss, wie er mit seinem Charme Alexandra um den Finger wickelt. Echtes Gefühl? Hm. Vielleicht. Er scheint mir von ihrer Unbedarftheit und Unschuld fasziniert zu sein. Sie ist fernab dunkler Machenschaften, das Gegenteil von dem Bösen, das ihn sonst anzieht wie das Licht die Motte. Ob er stark genug ist, seine eigenen Dämonen dieser Unschuld zu opfern, wage ich jedoch auch stark zu bezweifeln.
Genau! Man fühlt sich ganz schön hilflos, möchte am liebsten eingreifen und Alexandra die Augen öffnen
ZitatAuf der anderen Seite die Szene mit Wenzel - der Arme! Aber er scheint ja nicht das erste Opfer dieses Streichs gewesen zu sein, so dass er nicht allzu großen Ärger befürchten muss.
hier habe ich mich auch KÖSTLICH amüsiert -
Zitat
Original von milla
Auf der anderen Seite die Szene mit Wenzel - der Arme!Die Szene mit dem verunglückten Protokolleinsatz bestreitet die 2. Hälfte meiner Lesungen aus DIE WÄCHTER DER TEUFELSBIBEL. Bei der Buchpremiere musste ich tatsächlich zwischendurch immer wieder aufhören zu lesen, weil die Zuhörer so gelacht haben. Ich freue mich, dass das so gut funktioniert!
LGr
Richard -
Zitat
Original von Richard Dübell
Die Szene mit dem verunglückten Protokolleinsatz bestreitet die 2. Hälfte meiner Lesungen aus DIE WÄCHTER DER TEUFELSBIBEL. Bei der Buchpremiere musste ich tatsächlich zwischendurch immer wieder aufhören zu lesen, weil die Zuhörer so gelacht haben. Ich freue mich, dass das so gut funktioniert!
LGr
RichardIch wäre zu gerne bei einer Deiner Lesungen dabei. Du kommst nicht zufällig irgendwann in den Großraum Köln?
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Zitat
Original von milla
Auf der Flucht von Abt Wolfgang wird die ganze Verzweiflung und Bürde deutlich, die er mit sich herumträgt (auch wenn er nicht ganz auf dem neusten Stand ist) - wunderbar beschrieben, welche Qualen er mit der Obhut der Teufelsbibel leidet. Deshalb kann ich sein Verhalten auch gut verstehen. Mir erscheint er wie ein von innen aufgefressener Mann, der sich nur durch dünne Fäden (seinen Glauben?) aufrechthalten kann. Auch das macht die Teufelsbibel mit einem Menschen...Macht das wirklich die Teufelsbibel mit ihm oder liegt das Problem in ihm selbst? Er wollte eigentlich nicht nach Braunau und kommt mir vor wie ein gestrandeter Wal. Zudem fühlt er sich mit seinen Sorgen von allen allein gelassen und nicht genug beachtet.
Interessant finde ich, dass jemand, der eigentlich nicht stark genug scheint, für den Schutz der Bibel die Verantwortung trägt. Eigentlich würde man sich für diese Position doch jemanden aussuchen, der wie ein Fels in der Brandung und durch nichts zu erschüttern ist.
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Zitat
Original von Bouquineur
Ich wäre zu gerne bei einer Deiner Lesungen dabei. Du kommst nicht zufällig irgendwann in den Großraum Köln?Ich versuche schon seit einiger Zeit, Buchhändler in Deinem Raum für eine Lesung zu begeistern - bisher leider ohne Erfolg.
LGr
Richard -
Zitat
Original von Bouquineur
Interessant finde ich, dass jemand, der eigentlich nicht stark genug scheint, für den Schutz der Bibel die Verantwortung trägt. Eigentlich würde man sich für diese Position doch jemanden aussuchen, der wie ein Fels in der Brandung und durch nichts zu erschüttern ist.Abt Wolfgangs Schwäche ist das, was ihm damals sicherlich als Stärke ausgelegt worden wäre, und das hat auch den ansonsten klarsichtigen Melchior Khlesl zunächst getäuscht: Wolfgang bezieht seine Stärke aus Gott. Aber Gott - jedenfalls der, an den ich glaube - hat seinen Geschöpfen die Kraft gegeben, die eigene Stärke zu nutzen. Wolfgang glaubt nicht an seine Stärke. Und da die Nähe zur Teufelsbibel seinen Glauben erschüttert hat, hat er nichts mehr, das ihn aufrecht hält.
LGr
Richard -
Zitat
Original von Richard Dübell
Ich versuche schon seit einiger Zeit, Buchhändler in Deinem Raum für eine Lesung zu begeistern - bisher leider ohne Erfolg.
LGr
RichardDas macht mich wirklich traurig
War die Buchhandlung Ludwig darunter? Die haben eine Zweigstelle im Kölner Hauptbahnhof und sind eigentlich sehr engagiert beim Thema Autorenlesung.
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Zitat
Original von Bouquineur
War die Buchhandlung Ludwig darunter? Die haben eine Zweigstelle im Kölner Hauptbahnhof und sind eigentlich sehr engagiert beim Thema Autorenlesung.Herzlichen Dank - habe die Adresse soeben an Lübbe weitergegeben mit der Bitte, wegen einer Lesung dort nachzuhaken. Vielleicht klappt's ... Daumen drücken ...
LGr
Richard -
Zitat
Original von Bouquineur
Macht das wirklich die Teufelsbibel mit ihm oder liegt das Problem in ihm selbst?
Letztendlich liegt das Problem immer in den Figuren selbst, aber die Teufelsbibel scheint eine schwache Saite in ihnen anzuschlagen, sie mit ihren intimsten Sehnsüchten und furchtbarsten Ängsten zu konfrontieren. Ein Mensch, gefestigt in sich, wäre bestimmt nicht so leicht von seinem Weg abzubringen als ein labiler, zweifelnder Charakter. So scheint es mir. -
Zitat
Original von milla
Letztendlich liegt das Problem immer in den Figuren selbst, aber die Teufelsbibel scheint eine schwache Saite in ihnen anzuschlagen, sie mit ihren intimsten Sehnsüchten und furchtbarsten Ängsten zu konfrontieren. Ein Mensch, gefestigt in sich, wäre bestimmt nicht so leicht von seinem Weg abzubringen als ein labiler, zweifelnder Charakter. So scheint es mir.Da liegst Du sehr nahe an meinem eigenen Verständnis der Teufelsbibel. Eigentlich wollte ich hier jetzt anfügen, dass dies bitte rein dramaturgisch zu verstehen sei, weil die echte Teufelsbibel natürlich keineswegs ... und dass ich das unbedingt angemerkt haben wolle, um nicht in den Verdacht zu geraten, so wie Dan Brown aus Marketinggründen zu behaupten, eine neue These zum Gral entdeckt zu haben (und mich damit ebenso wie er komplett lächerlich zu machen) ... aber dann fiel mir ein, wie wir letzten Herbst mit einem Kamerateam unserem eigens zuvor vereinbarten Besuchstermin auf der Teufelsbibelausstellung nachzukommen. Man tat zuerst so, als kenne man uns nicht, dann wurden uns alle möglichen Knüppel zwischen die Beine geworfen (s. meinen Blog unter www.duebell-foto-de). Womöglich ruft die Teufelsbibel ja doch die negativen Seiten in den Seelen der Menschen wach ...
LGr
Richard -
Zitat
Original von Richard Dübell
Die Szene mit dem verunglückten Protokolleinsatz bestreitet die 2. Hälfte meiner Lesungen aus DIE WÄCHTER DER TEUFELSBIBEL. Bei der Buchpremiere musste ich tatsächlich zwischendurch immer wieder aufhören zu lesen, weil die Zuhörer so gelacht haben. Ich freue mich, dass das so gut funktioniert!
LGr
RichardJa diese Szene hat mich auch begeistert....
Und die Leserschaft hat Dir danach die signierten Bücher bestimmt aus den Fingern gerissen...
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Zitat
Original von Richard Dübell
Eigentlich wollte ich hier jetzt anfügen, dass dies bitte rein dramaturgisch zu verstehen sei, weil die echte Teufelsbibel natürlich keineswegs ...
Andererseits könnte der GLAUBE an die Macht der Teufelsbibel durchaus eine solche Wirkung haben (siehe Abt Wolfgang als Beispiel aus dem Buch), in der Realität ist es ja nicht selten so, dass eine vermeintliche Wirkung alleine aufgrund des Glaubens an sie eintritt - Stichwort Placebo-Effekt! Auch wenn der Vergleich im Zusammenhang mit der Teufelsbibel vielleicht etwas hinkt, warum sollte es diesen Effekt nicht auch umgekehrt geben? -
Nun Glaube und Aberglaube beherrschten die Geister jener Zeit.
Das hat auch sehr stark mit Bildung zu tun, ist aber kein Garant dagegen. -
Zitat
Original von Bouquineur
Der letzte Satz auf Seite 332 hat mich völlig aus der Bahn geworfen:
Er sollte ihn nicht mehr lebend wiedersehen.Ich mag nicht glauben, dass Cyprian bei diesem Überfall wirklich ums Leben kommt
Ich bin gestern Abend auch bei diesem Satz gelandet - und denke, es geht um Melchior.
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Zitat
Original von milla
Auf der anderen Seite die Szene mit Wenzel - der Arme! Aber er scheint ja nicht das erste Opfer dieses Streichs gewesen zu sein, so dass er nicht allzu großen Ärger befürchten muss.
Oh ja, das war zum Kringeln. Ich musste so Lachen.
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Wiederaufnahme der LR am 22.01.12
Dieser Teil war wirklich ein ganz toller Abschnitt ! Er hatte absolut alles, was ein gutes Buch braucht ... Spannung pur und Humor.
Hier haben sich unsere Vermutungen, daß die Teufelsbibel in Braunau gegen eine Kopie ausgetauscht wurde, bestätigt. Und die, die Polyxena in ihrem Besitz hat, scheint das Original zu sein. Ich vermute allerdings, ihr fehlt noch der Schlüssel, um diese richtig lesen zu können ?! Oder warum hat sie sie noch nicht zum Einsatz gebracht ? Oder braucht die Teufelsbibel gar keinen Schlüssel, sondern wartet nur darauf, daß sie in die richtigen Hände gerät ? Wenn ich mir so anschaue, wie die Kämpfe zwischen den Protestanten und den Katholiken zu eskalieren scheint, ist das gar nicht mal so abwegig.
Die Szene, als Wenzel seine offizielle Stelle als Schreiber antritt, war einfach zu köstlich. Ich habe mich kaputt gelacht. Einfach super, wie er jeden dämlichen Tipp durchgezogen hat.
Cyprian ... oh Cyprian ... soll das nun wirklich das Ende gewesen sein ? Eigentlich mag ich gar nicht so recht daran glauben. Würde der Autor uns wirklich antun, den Helden schon in der Mitte des Buches sterben zu lassen ? Allerdings spricht Agnes Reaktion leider sehr dafür. Die beiden haben solch eine magische Verbindung, daß Agnes sich sicherlich nicht täuscht. Ohje, was soll jetzt aus Alexandra werden ? Ohne Cyprian wird sie Heinrich auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sein. Aber ich verlasse mich da ganz stark auf Wenzel !
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Zitat
Original von -Christine-
[Die Szene, als Wenzel seine offizielle Stelle als Schreiber antritt, war einfach zu köstlich. Ich habe mich kaputt gelacht. Einfach super, wie er jeden dämlichen Tipp durchgezogen hat.Zumindest dazu kann ich sagen, dass mir die Stelle auch sehr gut gefiel!
"Punkt"