Verlag: Marion von Schroeder, Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Übersetzung: Aus dem Englischen von Maja Ueberle-Pfaff
Originaltitel: The Aviary Gate
Handlung:
Konstantinopel, 1599: Celia wird in den Harem des osmanischen Sultans verschleppt. Gegen ihren Willen erwählt er sie zur Favoritin. Ihr englischer Verlobter plant bereits die Befreiung. Sein geheimes Zeichen der Liebe ist ihre größte Hoffnung.
Celia Lamprey, eine englische Kaufmannstochter, wird von Piraten entführt und in den Serail nach Konstantinopel verkauft. Trotz der prächtigen Umgebung kann sie ihre Vergangenheit nicht vergessen, wie es für eine Frau klug wäre, die im Harem glücklich werden will. Ihr Herz gehört ihrem Verlobten, der als Gesandter in der Stadt weilt und vor den Palastmauern auf sie wartet. Sein Befreiungsplan bringt Celia in höchste Gefahr. Vierhundert Jahre später entdeckt eine junge Frau in Oxford die dramatische Geschichte der beiden Liebenden. Elizabeth reist nach Istanbul. Dort trifft sie auf einen jungen Mann, der ihr die Welt der osmanischen Prinzen eröffnet.
Über die Autorin:
Katie Hickman hat in Europa, Asien und Lateinamerika gelebt. Neben Reisebüchern verfasste sie zwei erfolgreiche Sachbücher zu historischen Themen. Heute lebt sie mit ihren zwei Kindern und ihrem Mann, dem Philosophen A. C. Grayling, in London.
Rezension:
Historischer Roman ist der Untertitel, doch es ist eher ein Liebesroman vor historischen Hintergrund. Klischees über den Orient werden reichlich bedient.
Der zeitgenössische und der historische Handlungsstrang sind leider ohne große Raffinesse miteinander verbunden worden. Die zeitgenössische Heldin recherchiert über die des 16. Jahrhunderts und will dabei über eine unglückliche Liebesgeschichte hinwegkommen. In Istanbul fühlt sie sich der entführten Ceia nahe.
Mein größtes Problem ist die fehlende Affinität zu den Hauptfiguren. Sie werden als Figuren für mich nicht besonders gut entwickelt. Die Liebesgeschichten sind schwach.
Wenn man den Roman als entspannende Unterhaltung liest kann er hingegen funktionieren. Und es gibt einige Abschnitte, die mir besser gefallen, z.B. eine Nebengeschichte über das eigenwillige Mädchen Safiye, dass sich weigert einen alten Bauern zu heiraten und dann als Sklavin für den zukünftigen Sultan verkauft wird. Sie wird eine der Nachtigallen von Manisa, wie der Sklavenhändler sie nennt. Interessant zu verfolgen, was aus ihr noch wird, aber ich möchte nichts vorwegnehmen.
Dann werden auch die Geschehnisse im Palast und im Harem interessanter und der Versuch Paul Pindars, Kaufmann und Celias englischer Verlobter, sie zu befreine ist ganz spannend.
Bei der Buchgestaltung hat der Marion von Schröder-Verlag gewohnt gute Arbeit geleistet.
Das Covermotiv strahlt schon farblich Atmosphäre aus und hinzu kommen Karten und Details zum Harem im Jahr 1599.
Der deutsche Titel gefällt mir hingegen nicht, besser wäre der Originaltitel „Vogelhaustor“ gewesen, der den Ausgang zum Hof des Palastes bezeichnet.