Raoul Schrott auf der Frankfurter Buchmesse 2008

  • Am 18.10.08 sprach Raoul Schrott mit Ralf Müller-Schmid über seine Neuübersetzung der Ilias.


    Kurzbeschreibung
    Das älteste Epos Europas und der Ursprungsmythos des Abendlandes in einer neuen, zeitgemäßen Übertragung von Raoul Schrott: Noch nie wurde dem heutigen Leser dieses große Epos vom Trojanischen Krieg so nahe gebracht, in einer ebenso kraftvollen wie bildhaften Sprache. Ausgelöst von Paris' Raub der schönen Helena, schildert Homer blutige Schlachten zwischen Griechen und Trojanern und erzählt von den Göttern, die den Menschen bei ihrer Selbstzerfleischung zuschauen. Homers Geschichte ist das gleichsam enzyklopädische Monument jener Kultur, von der unsere heutige sich ableitet.


    Über den Autor:
    Raoul Schrott, geboren 1964, aufgewachsen in Tunis und Landeck, studierte Literatur und Sprachwissenschaft in Innsbruck, Norwich, Paris und Berlin. Er veröffentlichte u.a. den Roman "Finis Terra" (1995), Die Wüste bei "Lop Nor" (2000), die Gedichtbände "Hotels" (1995) und "Tropen", und die Anthologie "Die Erfindung der Poesie" (1997), die zu einem lyrischen Bestseller wurde. Daneben zahlreiche Essays zur Dichtung und Übersetzungen vom Gilgamesch-Epos bis Derek Walcott. Schrott wurde bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er lebt in Irland.


    Meine Eindrücke von der Veranstaltung:
    Homers Ilias neu zu übersetzen begann für Raoul Schrott als Auftragsarbeit, doch der Stoff begann ihn so richtig zu interessieren und so arbeitet er 3 Jahre intensiv an dem Text.
    Schrott betont, dass Homer die Ilias wie einen modernen Text konzipiert hat, es werden gerade die Schlachtenszenen (Gesänge 13 und 19) diskutiert. Homer schreibt da mit einem Antikriegstenor, so distanziert und nüchtern, fast monoton, er verherrlicht die griechischen Soldaten nicht, sondern zeigt sie als Söldner.
    Interessant war die Diskussion darüber, wo die Schwierigkeiten beim Übersetzen liegen.
    Schrott betont die Reihenfolge. Erst feststellen, was sagt Homer, was meint er damit? Und dann in eine zeitgemäße verständliche, singbare Sprache übertragen.
    Auch über das Hörbuch wurde gesprochen. 20 CDs (3867171882)
    Sollte ich mich je an die Ilias wagen, dann in der Übersetzung von Raoul Schrott, schließlich hat dieser Text 3000 überdauert und gilt immer noch als spannend und gut.