Ich habe den ersten Band "Felidae" zu Weihnachten geschenkt bekommen, und möchte auch einen kleinen Review beisteuern (für diejenigen Dosenöffner, die das Buch noch nicht gelesen haben).
Kater Francis zieht mit seinem Herrchen, einem leicht vertrottelten Autor von schlimmen Frauenromanen in ein heruntergekommenes geheimnisumwittertes Haus. Francis wird von der alteingesessenen Katzennachbarschaft gleich als Klugscheißer identifiziert. (Der Autor Pirincci entpuppt sich leider als ebensolcher, indem er den Leser nebenbei über artgerechte Katzenhaltung aufzuklären sucht und zuweilen arg heftig mit dem moralischen Zeigefinger wedelt. Das ist ein bisschen schade, die Message des Buches hätten wir auch so verstanden.)
Francis also versucht, nachdem er einen toten Artgenossen im Garten entdeckt, als Detektiv dessen Mörder aufzuspüren, wobei ihm unbezähmbare Neugier, Logik und Instinkt zu HIlfe kommen, ein neunmalkluges Vieh eben, dass, wie alle Katzen, natürlich auch jedes Wort in Menschensprache versteht (was eine Katze natürlich niemals zugeben würde!). Raffiniert legt der Autor eine falsche Fährte...
Es geht um kätzerische Dinge wie Revierverteidigung, Paarung, Fellpflege und Rivalitäten. Aber das ist nur die Oberfläche, in Wirklichkeit ist Francis' Welt eine allzu Menschliche, und das ist schon fellsträubend, was da geschieht: Er stößt auf eine rätselhafte Katzensekte und schauerliche Dosenöffner (aka Menschen), es entschleiert sich ein regelrechter Katzenholocaust. Das ist harter Stoff und sicher nicht jedes Katzenliebhabers Sache...
Auch ist die Fabel (so sollte man die Geschichte wohl am besten bezeichnen) teilweise recht arg an den Schnurrhaaren herbeigezogen. Aber höchst spannend, sprachlich frisch und mit sensibler Einsicht in die Katzenseele erzählt.
PS: Achja, falls ihr wieder mal unerklärliche Online-Kosten auf der Telefonrechnung entdeckt, passt doch mal auf, was euer Stubentiger nachts so mit eurem Computer anstellt...