Das Ende ist mein Anfang
Tiziano Terzani
Verlag: DVA
416 Seiten
Preis: 19,95€
Kurzbeschreibung: (amazon)
Ein Vater spricht über das Leben, den Tod und das Abschiednehmen
Tiziano Terzani hat als langjähriger Korrespondent des SPIEGEL unser Bild von Asien mit geprägt. Das damals noch unzugängliche China kannte er wie kaum ein anderer westlicher Journalist, im asiatischen Denken war er seit langem zu Hause. Als nach längerer Krebserkrankung sein Tod naht, lädt der 65-jährige Terzani seinen Sohn Folco zu sich ein, um Abschied zu nehmen. In einem langen Zwiegespräch erzählt der Vater dem Sohn von seinem bewegten Leben zwischen Europa und Asien und von der Auseinandersetzung mit Krankheit und dem Sterben. Es entspinnt sich ein berührender Dialog über das Leben und die Begegnung mit dem Tod, über Abschied, Trauer und Verlust, aber auch über Hoffnung und Wiederkehr. Die sehr persönlichen Erinnerungen des bekannten SPIEGEL-Journalisten und Asienkenners.
Über den Autor:
Tiziano Terzani, 1938 in Florenz geboren, arbeitete als Jurist, bevor er in den USA ein weiteres Studium absolvierte. Von 1972 bis 1997 war er Korrespondent des "Spiegel" in Asien und schrieb für "Il Corriere della Sera" und "La Repubblica". Darüber hinaus veröffentlichte er zahlreiche Bücher. Er starb im Juli 2004 in Orsigna bei Florenz.
Meine Meinung:
Erst einmal hat es mich gewundert, dass ich bisher nur eine Rezession zu Terzani's Büchern hier bei Büchereule gefunden habe.
Aufmerksam bin ich durch die Medien auf das Buch geworden. Doch das ist schon etwas länger her und bis her stand das Buch einfach nur in meinem Bücherregal.
Als ich das Buch zum ersten Mal aufschlug, war ich sehr skeptisch, da es in Dialog-Form geschrieben ist und mich das immer an meine Schulzeit erinnert, als wir klassische Literatur lesen mussten. Doch ich war positiv überrascht. Doch ich war positiv überrascht, trotz der ungewöhnlichen Form.
Sehr privat erzählt Terzani aus seinem Leben. Die Dialog-Form hat mir manchmal das Gefühl gegeben, dass die Geschichte zu privat ist. Man bekommt tiefe Einblicke in sein Leben als armer Junge aus einer Provinz in Italien, der jedoch durch seine Intelligenz es schafft das Provinznest und die ärmlichen Verhältnisse zu verlassen.
Als Redakteur bereist er diverse Länder, doch eigentlich zieht es ihn immer wieder nach Asien, wo er auch die meiste Zeit während seiner Arbeit verbringt. So erhält der Leser einen sehr ausführlichen und interessanten Bericht über die Länder und die politischen Problematiken. Doch kein einziges Mal habe ich diese Berichte als langweilig empfunden, gerade im Gegenteil. Man bekommt die Geschehen von einem Redakteur berichtet, der selbst im Geschehen dabei war und auch keine Probleme damit hat, wenn er die Wahrheit schreibt und nicht das, was irgendwelche Sprecher bei Pressekonferenzen erzählen, weiter erzähl.
Doch das Buch handelt nicht nur von seinen Reiseberichten, sondern auch von der Suche nach sich selbst. Und natürlich wird von Terzani's letztem Lebensabschnitt als krebskranker Mann berichtet.
Ich finde das Buch sehr lesenswert, wenn man mal etwas lesen möchte, das zum Nachdenken anregt. Zu meinem absoluten Lieblingsbuch ist es nicht geworden, doch ich wollte es auch nicht missen.
Zu kritisieren hätte ich jedoch auch etwas: In dem Buch wird Terzani als ein Mann dar gestellt, der vieles im Leben erreicht hat und sich keine Fehler eingesteht. Zeitweise habe ich ihn auch als sehr egoistisch empfunden, der nicht wirklich an seine Frau und seine Kinder denkt.
Aber wie schon geschrieben, finde ich das Buch sehr lesenswert und es wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Absolut lesenswert
Von mir gibt es 9 von 10 Punkten