Hallo zusammen,
es war nicht ganz leicht für diese tolle Buch eine Rezi zu schreiben, denn am liebsten hätte ich den Text mit nur wenig aussagenden Wörtern, wie wundervoll, klasse, super usw. gefüllt.
Ich hoffe dennoch, dass ich meine Meinung einigermaßen verständlich rüberbringen konnte.
Lieben Gruß Anke
Klappentext
In ihrer Heimatstadt in Tennessee haben die Frauen der Familie Wilde schon seit Generationen einen gewissen Ruf: Sie gelten als unbezähmbar und als geniale Verführerinnen, denen kein Mann lange widerstehen kann.
Nachdem sie einst ihren Verlobten in einer eindeutigen Situation mit ihrer Schwester Kat vorfand, hat Pearl die Stadt verlassen. So etwas kann eine Wilde sich einfach nicht gefallen lassen! Pearl wird in der Fremde reich; nun aber kehrt sie zurück – und will in ihrer Heimatstadt ein Freudenhaus eröffnen. Aber nicht etwa ein gewöhnliches Bordell, nein, ein hochklassiges Haus voller Raffinesse für betuchte Kunden. Ausgerechnet in den prüden dreißiger Jahren! Zunächst hält jeder sie für verrückt, doch ganz allmählich gerät die ganze Stadt in Pearls Bann. Man munkelt so einiges, man spekuliert, so manche Frau fürchtet die Konkurrenz, doch vor allem sind alle neugierig – denn Pearl kennt Tricks und Tipps, von denen diese nicht mal zu träumen wagen…
Meine Einschätzung
Pearl Wilde erwischt ihre Schwester Kat mit ihrem Verlobten in flagranti und kehrt auf der Stelle ihrem Heimatort Five Points den Rücken. 3 Jahre später kommt Pearl zurück, mit der Kunde, dass sie ein Edelbordell in der alten Villa auf dem Dog Leg Hill eröffnen würde.
Die Bewohner von Five Points sind von den Wilde Frauen so einiges gewöhnt, aber ein Bordell, würde doch nur die Männer der Stadt anziehen und verderben, zumal diese alle arbeitslos sind und sowie so ihren Frauen nichts als Ärger machen.
Aber ihr Wiederstand bröckelt nach und nach dahin als allen klar wird, dass Pearl Handwerker benötig, um das baufällige Haus wieder instandzusetzen und sie zahlt sehr gut!
Ich möchte kurz darauf hinweisen, dass diese minimale Inhaltsangabe nicht im mindesten den gesamten Inhalt wieder gibt, denn es wird nicht nur von Pearl Wilde erzählt, stattdessen bekommt der Leser Einblick in das Leben einer Vielzahl von Figuren. Und genau das macht auch eine umfassende Inhaltsangabe schwer.
„Wilde Schwestern“ ist ein, um es in einem Wort zusammenzufassen, wundervolles Buch.
Das auf dem Cover abgebildete Schnürkorsett und das Wort „Wilde“ im Titel ließen beim Betrachten an einen hocherotischen Inhalt vermuten. Wie sich schnell herausstellte spielt Erotik durchaus eine Rolle, wenn auch nur subtil; da das Cover hervorragend ausgewählt ist; und der Titel fantastisch passt und man kann ihn ruhig wörtlich nehmen.
An dieser Stelle ein Lob an den Knaur Verlag für die exzellente Cover und Titelauswahl.
Der Leser erhält in „Wilde Schwestern“ Einblick ins amerikanische Kleinstadtmilieu von Tennessee um 1930. Dabei amüsieren und begeistern besonders die wunderbaren Beschreibungen der Autorin von Land und Leuten.
Paula Wall erfasst dabei so gekonnt die Essenz der Stadt und die ihrer Einwohner und vermag es in hervorragender Weise an den Leser weiterzugeben, so dass man das Gefühl hat, ein Teil der Geschichte zu sein und alles hautnah zu erleben.
Als ich Anfing zu lesen, drängten sich mir förmlich die Bilder des fantastischen Films „Cookie’s Fortune - Aufruhr in Holly Springs“ auf. Sagt euch der Titel etwas? Wenn ja, dann habt ihr damit schon genau die Atmosphäre vor Augen, die auch „Wilde Schwestern“ bestimmt. Zwar ist die Zeitepoche des Films eine andere, aber das Lebensgefühl im alten Süden und die Stimmung die eine Kleinstadt ausstrahlt passt haargenau.
Übrigens: Wenn ihr den Film nicht kennt, sollte ihr das schleunigst nachholen.
Paula Wall schreibt mit verstecktem, nicht immer offensichtlichem Humor, doch wenn man darauf stößt, ihn erkennt, ist er einfach genial und sehr amüsant. Wie der Humor, so ist auch der Schreibstil der Autorin nicht auf Anhieb eingängig; ich persönlich hatte mich allerdings schnell eingefunden und ich kann nur allen empfehlen, sich ebenfalls nicht abschrecken zu lassen.
Fazit: Unbedingt Lesen!
Bewertung 5 von 5 Punkte